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Hallo zusammen,

neben meinen beiden Formica Fusca und Lasius Niger Kolonien habe ich mich entschieden, noch eine dritte Gattung zu halten: Camponotus ligniperdus


wieso Camponotus ligniperdus?
nachdem ich bereits diverse Haltungsberichte gelesen habe (allem voran den ausführlichen Bericht von "Imago"), merkte ich relativ schnell, dass es sich hier um besonders schöne und elegante Ameisen handelt. Abstreiten möchte ich nicht, dass der Faktor "Größe" ebenfalls eine Rolle spielt - denn wenn man Lasius Niger hält (ohne Zweifel auch tolle Tiere), hat man irgendwann sicher immer den Drang nach etwas Neuem und Größerem.
und nachdem ich mich bei Weitem noch nicht zu einem erfahrenen Halter zähle (was sind schon 5 Monate, wenn man sieht, wie lange andere Halter hier erfolgreich agieren?), fühlte ich mich noch nicht bereit für exotische Tiere. Lieber mit robusteren und ungefährlicheren, aber (wie bereits gesagt) nicht minder schöneren Tieren genug Erfahrung sammeln.

auf allseitsbekannte Eigenschaften dieser Art (wie Lebensraum, Gründung, Entwicklung, Nahrung etc) verzichte ich an dieser Stelle. Wer entsprechendes nachlesen möchte, kann a) hier im Forum im Wissens-Teil oder b) im Internet (http://www.ameisenwiki.de/index.php/Camponotus_ligniperdus o.ä.) seinen Wissensdurst stillen.


Erwerb der Tiere:
gekauft habe ich die Tiere bei einem großen Ameisen-Internetshop aus Berlin (auuuuus Berlin!) am Sonntag, 24.Jul 2011


Lieferung:
geliefert wurde -wie immer- schnell und zuverlässig bereits am Mittwoch, 27.Jul 2011 gegen 9:00 h. Da ich zu diesem Zeitpunkt Urlaub hatte, konnte ich die Lieferung gleich selbst entgegennehmen und legte sie (nach dem anstrengenden Transport) noch ungeöffnet für 3 Stunden ins Schlafzimmer


Behausung:
als Behausung habe ich ein 40x30cm Formicarium (gekauft) + 1 YtongNest (selbstgebaut) gewählt. Das Formicarium ist wie folgt ausgestattet:
- 1cm Seramis-Schicht
- 2cm Aquarien-Kies (Körnung: 0.5 - 1.5mm)
- 3x ca 5cm große Natursteine (wurden im heißen Wasser abgekocht)
- ca 10cm² großer Bereich aus Tannennadeln und diversen anderem Schnickschnack, der so am Waldboden liegt (wurde 15 min bei 120°C im Backofen abgebacken - bei Ober-und Unterhitze ==> für die, die das Rezept nachmachen wollen )
- 1x 8 cm langer Ast als "Leiter" zum Verbindungsschlauch, der zum Ytong führt
- 3 Plastik-Schälchen für die Nahrung (1x für Honig, 1x für Insekten + 1x für Wasser)


der erste Kontakt:
bestellt wurden von mir: 1 Gyne + 1-4 Arbeiterinnen
geliefert wurde: 1 Gyne + 1 Arbeiterin + 12 Eier + 1 Puppe
(an dieser Stelle möchte ich noch kurz erwähnen, dass ich mit dem Lieferumfang voll und ganz zufrieden bin - 1 Arbeiterin ist meiner Meinung nach perfekt, um die Kolonie von Anfang an wachsen zu sehen. So kann sich die Gyne wunderbar um die Brut kümmern und muss sich nicht (alleine) um Nestbau etc kümmern)


das RG wurde 3 Stunden nach Liefererhalt ausgepackt, geöffnet (Watte entfernt) und anschließend behutsam ins Formicarium (direkt an die Glasscheibe) gelegt und von allen Seiten mit roter Folie abgedunkelt. Was mir hierbei auffiel: die Ameisen sind keinesfalls hektisch oder panisch durch die Gegend gerannt, sondern verharrten still.
bis zum Abend passierte dann - bis auf das patroullierende Laufen der Arbeiterin im RG - nichts (was soll auch schon passieren?!)

2. Tag (Do, 28.Jul 2011)
erste Tat am Morgen (Während dem Zähneputzen) natürlich gleich zu meinen neuen Mitbewohnern - RG leer...
selbes Phänomen wie im (bereits oben erwähnten) Haltungsbericht von "Imago" => die Ameisen sind über Nacht in den Verbindungsschlauch gezogen und haben diesen mit Tannennadeln und Aquarienkies verschlossen.
Ferner wurde das Plastikschälchen (Inhalt: 1 Tropfen Honig) ebenfalls mit Kies + Tannennadeln verschüttet.
Nahrung wird wohl noch nicht aufgenommen - trotzdem weiter angeboten. (1 Honigtropfen am Tag ist für mich kein Aufwand und Fliegen gibt es hier mehr als genug - irgendwann wird es schon zur ersten Nahrungsaufnahme kommen - good things will come to those, who wait)


aktuelle Haltungsbedingungen
tagsüber 22-25°C / Luftfeuchtigkeit: 40-50%
eine Ecke Formicariums wird 2x am Tag (06:00 + 18:00 h) für jeweils 30 min von einer Rotlichtlampe auf 28°C erwärmt, um das Wachstum (hoffentlich) zu fördern. Die Ameisen werden es mich sicher wissen lassen, wenn dies nicht erwünscht wird...

hier noch ein Foto meiner Errungenschaft (vor dem Umzug in den Schlauch) - ich komme bei jedem zählen auf die selbe Anzahl von Eiern: 12 - sowie 1 Puppe (direkt unter der Gyne)
http://www.pictureupload.de/originals/pictures/300711141711_Bild_1.jpg


lg Chris2704


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Bemerkungen:
a) der Bericht wird von mir nach Möglichkeit wöchentlich aktualisiert (es sei denn, es passiert etwas Spannendes)

b) auf einen Diskussions-Threat verzichte ich. Würde mich über Anregungen, Lob, Kritik (ich bin wie gesagt noch kein Profi und ERWARTE selbige) via PN freuen

c) ich weiß, viele von Euch sind heiß auf mehr Bilder... meine Cam ist jetzt nicht die beste und meine Fähigkeiten, verwertbare Bilder (die den hohen Ansprüchen mancher Halter genügen), halten sich leider auch noch in Grenzen. Fotos werden laufend gemacht - wenn die Qualtiät passt, lade ich diese natürlich hier hoch

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Hi zusammen - kleines Update

8. Tag /// Do, 04.Aug 2011

Das Volk:
Gyne und Arbeiterin wohlauf. Beide sitzen (weniger) fleißig im Verbindungsschlauch und sind damit beschäftigt, die Brut zu behüten.



Die Brut:
Zur Brut selber lässt sich sagen, dass die Puppe dunkler geworden ist - Zeichen für baldigen Nachwuchs??? ich hoffe es
Ob es mittlerweile immer noch 12 Eier sind (oder bereits sogar Larven?), lässt sich leider nicht mehr nachvollziehen. Der Einblick in den Schlauch ist dermaßen miserabel (fast wie durch Milchglas), dass ich froh bin, überhaupt den Eierhaufen entdecken zu können - zählen unmöglich.



Fressverhalten:
bis dato konnte ich noch keinen direkten Hinweis auf Nahrungsaufnahme feststellen.
Momentan wird angeboten:
- ein paar Wassertropfen:
diese sind innerhalb von zwei Tagen aus dem Schälchen verschwunden. Manchmal auch über Nacht. Ob es nun aber daran liegt, dass hier GETRUNKEN wird, oder das Wasser nur verdunstet, ist nicht erkennbar

- mit Wasser verdünnter Honig
ob der Honig angerührt wird, lässt sich leider auch nicht sagen. Es schaut immer noch nach derselben Menge aus, die ich angeboten habe. Denke jedoch nicht, dass man es wirklich deutlich erkennen würde, wenn hiervon genascht wird.

- alle 2 Tage eine Stubenfliege
diese wird nachts wohl "befummelt" - liegt NIE an der Stelle, an der ich sie hingelegt habe. Anzeichen von masochistischen Beißverletzungen (alá Mike Tyson) jedoch nicht vorhanden.



sonstiges Verhalten:
- Schlaucheingang wird weiter fleißig zugebaut. Die Tannennadeln und sonstiger Krims-Krams wird nun erheblich weiter ins "Nest"-Innerere getragen, als noch zu Anfang - das "Baumaterial" liegt nun bis ca 5 cm von Gyne u Brut entfernt
- Wärmelampe (immer noch im selben Rythmus geschaltet wie letzte Woche) wurde bisher positiv aufgenommen. Wenn ich pünktlich Feierabend habe und einen Blick auf die Tierchen erhaschen kann, wenn die Lampe an ist, liegt die Puppe immer an der wärmsten Stelle im Schlauch und wird ca 30 miin nachdem die Lampe abgeschaltet ist, wieder zurück zur Gyne getragen.



Fotos:
[SIZE="1"](wie schon gesagt =>=>=> nicht die beste Qualität)[/SIZE]

a)
so sitzen sie 99% des Tages rum (rote Folie vorher entfernt, damit man überhaupt etwas erkennt

b)
ähnlich wie Bild a) - hoffe, man erkennt die dunkler gewordene Puppe

c)
Ausschnitt der Anlage - die rote Folie unten links: ein RG, in das die Meisen bis zur Winterpause hoffentlich umgezogen sind


bin ja mal gespannt, wann es Nachwuchs gibt - melde mich dann hier natürlich umgehend

Würde mich über Anregungen, Lob, Kritik (ich bin wie gesagt noch kein Profi und ERWARTE selbige) via PN freuen

lg
Chris2704


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