Diese Waldameise kann man bei entsprechender Witterung bereits ab Ende Jänner auf ihren Hügeln bei Reparaturarbeiten am Nest oder beim Sonnen entdecken. Sie ist jene Formica-Art, die man relativ leicht erkennen kann. In den Niederungen gilt sie neben Formica rufa und Formica polyctena als häufigste Art.
F. pratensis kommt in zwei Ökomorphen vor, die ursprünglich als verschiedene Arten betrachtet wurden: F. pratensis und die stärker behaarte und noch stärker thermophile F. nigricans (SEIFERT 2007, S. 308).
Relative Bestimmungsmerkmale v. F. pratensis mit Abgrenzungen vor allem zu F. rufa u. F. polyctena:
1. Die Arbeiterinnen zeigen dorsal am Pronotum und Mesonotum deutliche und ausgedehnte schwarze Flecken, die an ihren Rändern relativ scharf gegen die seitlichen, roten Thoraxbereiche abgegrenzt erscheinen. In die Beobachtung sollte man aber immer mehrere Nestbewohnerinnen einbeziehen, um ein einigermaßen sicheres Ergebnis zu bekommen. Von der Minor- bis zur
2. Die
Bei F. rufa und F. polyctena weisen Scutellum und
3. Habitat: Bevorzugte Lebensräume sind offene Flächen, bebuschte südwärts geneigte Hänge, Trockenwiesen mit verstreuten Bäumen, Straßenränder, selten an Waldrändern oder in Waldlichtungen eindringend. Die typische „Wiesen-Waldameise“ ist deutlich thermophiler als die zwei Vergleichsarten.
4. Die zu Dauernahrungsplätzen führenden Ameisenstraßen werden oft jahrelang genützt und sind nur ein paar cm breit. Sie sind regelmäßig stark belaufen und werden von allen Hindernissen, wie Steinchen, Pflanzenteilen, Gräsern etc. befreit. Dabei wird der Verkehrsweg mit der Zeit auch in den Boden eingetieft, sodass mitunter „Hohlwege“ entstehen.
5. Die Hügelbauten sind deutlich flacher gebaut als jene der vergleichbaren Waldameisen-Arten u. werden in der Regel aus zerstückelten Pflanzenteilchen und ein wenig Erdmaterial aufgebaut. An den Rändern wachsen Grasbüschel, die schließlich das Nest ringförmig umgeben.
6. F. pratensis ist die einzige Formica-Art, die bei günstigen klimatischen Bedingungen 2 Geschlechtstiergenerationen innerhalb eines Jahres aufziehen kann (SEIFERT 2007). Hauptschwärmzeiten sind demnach der Frühling (später als F. rufa u. F. polyctena) und dann eventuell der Spätsommer (Aug.Sept.)
Bild 1: F. pratensis auf der Nestoberfläche:
Bild 2: F. pratensis vergrößert: Die typische schwarze Zeichnung auf Pronotum und Mesonotum ist hier besonders gut ausgeprägt.
Bild 3: F. pratensis ist in der Regel geringer behaart. Hier haben wir ein sehr stark behaartes Exemplar, möglicherweise die Ökomorphe nigricans.
Bild 4: Das ist eine Formica rufa (od. polyctena)-Arbeiterin. Man sieht, die Unterschiede sind insgesamt gering: Die schwarze Pigmentierung auf Pronotum/Mesonotum ist hier - wie üblich- deutlich schwächer ausgeprägt und die Ränder zum rot gefärbten
Bild 5:
Bild 6: Die schwarzen Körperpartien sind bei F. pratensis durchwegs matter erscheinend als bei F. rufa/F. polyctena. Das hat mit gut sichtbarer Pubeszenz und einer Mikroskulptur der Körperoberfläche zu tun.
Bild 7: Zum Vergleich:Eine
Bild 8: Nach einem Wiesenbrand zerstörte Nestoberfläche v. F. pratensis
Bild 9: Nach einem Monat sah man Anzeichen des Wiederaufbaus:
L.G.Boro