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Manica rubida und das Thema Heizung

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Herkules
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#1 Manica rubida und das Thema Heizung

Beitrag von Herkules » 31. August 2011, 21:07

Guten Abend.
Ich ging heute mit meiner Familie baden und es krabbelte mir eine Manica rubida-Gyne vor die Nase.
Da dies seit Kindheit meine Lieblingsameisenart ist, konnte ich nicht wiederstehen.........
Momentan sitzt sie schön ruhig bereits in einem Reagenzglas, das mit einer Heimchendose als Arena verbunden ist.
(Sie ist da nach kurzer Zeit selbst reingekrabbelt und putzt sich)
Nun die Frage wegen der Heizung.
Ist dies tatsächlich nötig? (Zimmertemperatur um 23 C° tagsüber)
Wenn ja:
Ich habe noch eine kleine 6W-Heizmatte von Thermolux zum darunterlegen.
Wäre es besser wenn ich nur etwa 1/4 der Arena beheizen würde, oder muss das RG selber beheizt werden?
(Tautropfengefahr):confused:

Um Tipps wäre ich dankbar.

Liebe Grüsse Sascha



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Boro
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#2 AW: Manica rubida und das Thema Heizung

Beitrag von Boro » 31. August 2011, 21:31

Hallo Herkules!
Dir ist schon klar, dass du durch die Entnahme der Gyne ein junges Nest zerstört hast? Die gründen semiclaustral u. daher geht die Königin auf die Wanderschaft, um Futter für die Larven herbeizuschaffen. Das ist derzeit genau die Zeit dafür, weil sie im Mai (Juni) schwärmen u. gleich ein Nest gründen!
Ob die Gyne nun ein 2. Mal ein Nest gründet, ist fraglich! Ich weiß, es klingt komisch, aber wenn es möglich wäre, solltest du die Gyne rasch dort auslassen, wo du sie gefunden hast!

Keine zusätzliche Erwärmung für M. rubida!
L.G.Boro



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Herkules
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#3 AW: Manica rubida und das Thema Heizung

Beitrag von Herkules » 31. August 2011, 22:04

Boro hat geschrieben:Hallo Herkules!
Dir ist schon klar, dass du durch die Entnahme der Gyne ein junges Nest zerstört hast? Die gründen semiclaustral u. daher geht die Königin auf die Wanderschaft, um Futter für die Larven herbeizuschaffen. Das ist derzeit genau die Zeit dafür, weil sie im Mai (Juni) schwärmen u. gleich ein Nest gründen!
Ob die Gyne nun ein 2. Mal ein Nest gründet, ist fraglich! Ich weiß, es klingt komisch, aber wenn es möglich wäre, solltest du die Gyne rasch dort auslassen, wo du sie gefunden hast!

Keine zusätzliche Erwärmung für M. rubida!
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Hallo Boro.
Wenn das so ist werde ich die Gyne wieder am Fundort freilassen.
Allerdings wird die Schwärmzeit bis Anfang September angezeigt. :confused:
Zum Verhalten der Gyne:
Sie machte am Fundort den Eindruck als ob sie einen Unterschlupf suchen wollte.
(Steine umsortieren, verstecken etc.)

Gruss Sascha



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KayRay
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#4 AW: Manica rubida und das Thema Heizung

Beitrag von KayRay » 31. August 2011, 23:01

Boro hat schon recht, das war vermutlich nicht besonders gut aber mir käme da eine andere Idee..
Wie lange ist der Fund denn schon her? Könnte ja sein, dass die Larven dann schon tot sind. Mit guter Protein und Honigversorgung (Miniarena + RG) und absoluter Ruhe und Dunkelheit im RG sollte einer erneuten Gründung eig. wenig im Wege stehen. Sie muss ja auch in der Natur neue Eier legen. Ob die Gründung dann allerding noch dieses Jahr gelingt ist wieder etwas anderes. Die ersten Imagines könnten dann auch erst im Folgejahr schlüpfen. Ich persöhnlich könnte nicht widerstehen sie gründen zu lassen und gegebenenfalls einige Zeit zu halten um sie dann wieder mit samt Volk auszusetzen. (Hier ist etwas Planung und eine gute Umsetzung gefragt)
Das würde (gute Haltung vorrausgesetzt) die Überlebenschancen drastisch erhöhen, denn eine semiclaustral gründende Gyne ist sehr vielen Gefahren ausgesetzt.
Falls du sie gründen lassen solltest bitte ich um einen HB. Ansonsten kann man der Gyne nur viel Glück wünschen. :)

Lg Endy


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Herkules
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#5 AW: Manica rubida und das Thema Heizung

Beitrag von Herkules » 1. September 2011, 22:11

Hallo ihr Lieben.
Wie sieht nun die ganze Sache aus:
Gestern hatte ich fest vor die Gyne heute Morgen wieder am Fundort laufen zu lassen.
Ich habe es nicht getan.
Folgender Grund war ausschlaggebend:
Letzte Nacht hat es in Strömen geregnet und gewittert, mit Blitz und Donner.
Ich denke nicht, das die Gyne ihr "allfälliges" Nest wiedergefunden hätte.
Für das "allfällige Nest hoffe ich das es von einer anderen Kolonie gefunden wurde und ins eigene Nest befördert wurde.
( Gestern Nachmittag waren viele Arbeiterinnen zu sehen)

Freilich gebe ich zu das ich nicht mehr so handeln würde.
Ich habe zuwenig überlegt.
Die Art ist nicht mehr gerade häufig im Gegensatz zu früher und findet wohl auch aufgrund der starken Verbreitung des invasiven Neophyten,(Solidago,) die sich bei uns in der Schweiz rasant an Gewässern verbreitet und alles zuwuchert weniger Standorte.
Da wir hier einen sehr heissen Frühling, jedoch dann aber einen Aprilhaften und kalten sommer hatten, ist es gut möglich das die Schwarmflugzeit verzögert wurde.
(Immerhin wird sie bis Anfang September angegeben)
Bevor ich die Gyne mitgenommen hatte schaute ich ihr längere Zeit zu.
Sie befand sich in offenem Gelände ,(Steinbeet) und wirkte sehr nervös.
In jeden kleinen Winkel zwängte sie sich ein.
Wurde eine Deckung im Steinbeet gefunden, die aus kleineren Kieseln bestand, wurden die Steine mit den Mandibeln auf die Seite gestapelt und die Gyne machte den Eindruck das sie eine Wohnröhre bauen würde.
Es war etwa 15 Uhr Nachmittags im offenen Gelände.
Sandige Böden mit Deckung und sicherlich mehr Potential an Nahrung wäre reichlich vorhanden gewesen.
Die Gyne jedoch war suchend am hellichten Tag im offenen Gelände unterwegs, trotz der Gefahr von erhöhtem Predatorendruck.
Wäre da das verlegen der Aktivität auf Morgen oder Abendstunden nicht klüger?
....so ich komme zum Punkt:;)
Der Gyne scheint es prächtig zu gehen.
Gestern fand sie das RG sehr schnell und hockte ruhig darin und putzte sich, obwohl ich noch ständig mit dem durchsichtigen Röhrchen rumhantieren musste.
Vorhin endeckte ich sie beim Honiglecken in der Arena.
(Das Gaster prächtig rubinrot und prall)
Interessant wie sie nach dem trinken wie ein Spürhund den Weg zurück zum RG gezielt fand.:p
(Kopf am Boden mit dem Körper,gezielt immer links und rechts bewegend, suchend bis zum RG-Eingang)
Hier noch ein Bild:
Das RG ist im Sand vergraben und ich werde nach 3 Wochen hineinschauen.
(Hinteres Ende des RG, welches man wieder auffüllen kann ist sichtbar)
Ideal ist das ich nur mit einem Pinsel den feinen Sand etwas abzupinseln brauche ohne jeglichen Erschütterungen und ohne das RG irgendwie in die Hand zunehmen;)
Die Heizmatte wird nicht benutzt könnte aber jederzeit zugeschaltet werden.
Gruss Sascha
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KayRay
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#6 AW: Manica rubida und das Thema Heizung

Beitrag von KayRay » 2. September 2011, 03:27

Sieht doch ganz gut aus. Das Wasserbecken würde ich noch mit kleinen Zahnstocherstücken, Grashalmen o.ä. sichern. Meine Myrmica ersaufen immer mal wieder auch in den kleinsten Wasseransammlungen. Teils sogar schon in Tropfen. Lieber ZU sicher als gegenteiliges. Was fütterst du denn an Insekten? Ich würde dir nen Drosoansatz empfehlen. Hab eig immer natürliche Ansätze indem ich etwas altes Obst liegen lasse und mit dem Feuerzeug dran rumflamme wenn sich einige Fliegen niedergelassen habe. So hab ich heute eine Portion von 20 Fliegen mit einer Flamme bekommen und meinen Temnothorax nylanderi reingeworfen. Andere Varianten sind den meisten aber lieber. Der Deckel ist mit Paraffin gesichert?
Entschuldige meine Neugierde aber es ist auch eine meiner Lieblingsarten. Hab seid meiner Kindheit leider keine mehr gefunden. An den alten Stellen waren sie nicht mehr aufzufinden. :furchtbartraurig:
Ich hätte gerne welche zum wiederauswildern...

Lg


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Herkules
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#7 AW: Manica rubida und das Thema Heizung

Beitrag von Herkules » 2. September 2011, 09:41

KayRay hat geschrieben:Sieht doch ganz gut aus. Das Wasserbecken würde ich noch mit kleinen Zahnstocherstücken, Grashalmen o.ä. sichern. Meine Myrmica ersaufen immer mal wieder auch in den kleinsten Wasseransammlungen. Teils sogar schon in Tropfen. Lieber ZU sicher als gegenteiliges. Was fütterst du denn an Insekten? Ich würde dir nen Drosoansatz empfehlen. Hab eig immer natürliche Ansätze indem ich etwas altes Obst liegen lasse und mit dem Feuerzeug dran rumflamme wenn sich einige Fliegen niedergelassen habe. So hab ich heute eine Portion von 20 Fliegen mit einer Flamme bekommen und meinen Temnothorax nylanderi reingeworfen. Andere Varianten sind den meisten aber lieber. Der Deckel ist mit Paraffin gesichert?
Entschuldige meine Neugierde aber es ist auch eine meiner Lieblingsarten. Hab seid meiner Kindheit leider keine mehr gefunden. An den alten Stellen waren sie nicht mehr aufzufinden. :furchtbartraurig:
Ich hätte gerne welche zum wiederauswildern...

Lg

Hallo Kay Ray.
Danke für dein Interesse und die Tipps.
Momentan füttere ich Wirbellose, die ums Haus kreuchen und fleuchen.
Unter anderem habe ich mir eine UV-Lampe besorgt die Mücken anzieht und mit einem elektrischen Schlag tötet.
Werde mir wohl noch eine kleine Packung kleiner Steppengrillen besorgen.
Ansonsten füttere ich aus eigener Zucht diese Dinger da:
(auch zum Selberessen).....;)
http://www.schlangenforum.ch/wbb2/thread.php?threadid=48624&sid=&hilight=Asthmak%E4fer&hilightuser=0

Der Deckel ist selbstverständlich mit Paraffin gesichert.
Ich werde mal schauen ob ich vielleicht nicht doch einen kleinen Teil der Arena beheizen soll, damit sich die Königin bei Bedarf aufwärmen kann.

Gruss Sascha



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Wiseman
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#8 AW: Manica rubida und das Thema Heizung

Beitrag von Wiseman » 2. September 2011, 09:59

Eine Heizung sollte eigentlich nicht nötig sein. Ich hatte im Mai diesen Jahres auch 4 frisch geschwärmte Manica rubida-Jungköniginnen gefangen (es gibt ein großes Inselvorkommen von etlichen Nestern in dem Tal, wo mein Arbeitsplatz liegt).
Ich packte sie in bereits vorbereitete Reagenzgläser (Wassertank, rote Folie, Wattestopfen) und nahm sie erst einmal mit nach Hause.

Zweck der Fangaktion war eigentlich der Versuch einer Wiederansiedlung auf einer Fläche, die kürzlich durch Baumaßnahmen zerstört worden war (inkl. eines großen, dort befindlichen Nestes).

Eine der 4 Königinnen hatte aber bereits am nächsten Morgen 5 Eier gelegt. Somit schied sie automatisch aus dem Wiederansiedlungsversuch aus. Die anderen drei wurden an dem betreffenden Ort ausgesetzt. Zuvor hatte ich bereits neue Natursteine ausgelegt, das mittlerweile wuchernde Gras beseitigt und ein paar Eingangslöcher unterhalb der Steine in den Boden gebohrt. Sie nahmen die Unterschlupfe sofort an und begannen sich ihre Bruthöhlen zu graben (sah witzig aus, wie sie geschäftig hin und her rannten und Erdbröckchen aus den Eingängen herausbugsierten).

Die Königin, die sich entschieden hatte, das Reagenzglas als Gründungskammer zu akzeptieren, hat mittlerweile 5 Arbeiterinnen und schätzungsweise 15 Larven verschiedener Größenstadien. Ich hoffe, dass die kleine Kolonie noch vor der Winterruhe in das inzwischen angebotene Ytong-Nest ziehen wird. 2 Arbeiterinnen sind jedenfalls schon kräftig dabei, den feuchten Sand, mit dem ich einen Teil der Kammern verschlossen hatte, herauszubefördern.

Naja, jedenfalls, lange Rede kurzer Sinn. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt eine zusätzliche Wärmequelle eingesetzt. Möglich, dass es förderlich für die Geschwindigkeit der Kolonieentwicklung ist. In der Natur graben die Tiere allerdings teils sehr tief (auch die gründenden Königinnen), so dass die Wärmestrahlung der Sonne da wohl kaum noch Wirkung hat.



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