Backpulver zur Ameisenbekämpfung?

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chris1994
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#9 AW: Backpulver zur Ameisenbekämpfung?

Beitrag von chris1994 » 30. August 2011, 13:39

Hallo

Seit ich zum ersten Mal etwas vom Mythos Backpulver gehört habe frage ich mich, warum alle glauben, dass die Ameisen das Pulver fressen??

Ich sehe keinerlei Motivation dafür das Ameisen das Zeug fressen sollen. Es ist weder süss, enthält auch keine Proteine oder sonstige Sachen die Ameisen fressen würden.

LG



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Attafive
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#10 AW: Backpulver zur Ameisenbekämpfung?

Beitrag von Attafive » 2. September 2011, 04:04

Hallo allerseits!

Im Zusammenhang mit Backpulver und Ameisen erinnere ich mich, dass eine ältere Damen in Spanien auf das Zimtpulver "schwor", allerdings soll der Zimt mehr eine "abschreckende" Wirkung haben, was die Ameisen abhalten soll, diesen Zimtstreifen zu überqueren. Nach ein bis zwei Tagen soll jedoch die Wirkung des Zimmtpulvers wieder offenbar nachlassen . . .

Ferner erinnere ich mich, dass Dr. H. Kutter jeweils mit einem Gipswall seine Ameisen-Arenen ""gebaut"" hatte. Das lag aber nicht am Gips als mögliches abschreckendes Futter, es lag viel mehr mit dem "Rutschen" der sechsbeinigen Kletterinnen auf dem Gipswall. Davon profitiert ja auch der Ameisenlöwe in seinem Sandtrichter !

In Khorat behlflt man sich übrigens mit einem blauen Pulver aus der Apotheke, das die (Haus-)Ameisen "noch mehr respektieren als die Ameisenkreide" (Zitat von *tuktuk-Bernd*, der diese Viecher u.a. auch aus dem DVD-Player vertreiben musste). Offensichtlich wirkt aber dabei wohl eher die ca. 3-prozentige Zyanid-Beimischung in diesem Pulver (gemäss Etikett-Angabe).

Schönen Tag noch

Ryk



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#11 AW: Backpulver zur Ameisenbekämpfung?

Beitrag von Gast » 2. September 2011, 09:57

[font=Times New Roman]Im Forum der DASW, Unterforum „Probleme mit Ameisen…“, liest an immer wieder Beiträge, in denen die Betroffenen das so bewährte Backpulver einsetzen. Der folgende Text ist zwar von 2009, aber immer noch aktuell. Wenn dann dank der kombinierten Wirkung verschiedenster Mittelchen und Maßnahmen die Ameisen erst mal wegbleiben, hat das Backpulver ganz bestimmt gewirkt![/font]

[font=Times New Roman]„Vor 4 Tagen habe ich im Badezimmer 10-20Ameisen gefunden und nach dem Ausgehen abends eine lange Straße zwischen Ritze in Silikonfuge und Lebensmittelschrank (Wandschrank in Küche, ca 1,60m hoch) gefunden. Die geschlossenen Packungen waren unberührt (es waren prinzipiell nur trockene Lebensmittel), bevorzugt wurde anscheinend eine Schokoladentafel, deren Existenz ich vergessen hatte. [/font]
[font=Times New Roman]Ich habe im uninformierten Zustand leider das Loch gestopft mit Zimt und Backpulver (vor Zimt hatten die Tiere wenig, aber doch ein bisschen Respekt), und nachdem ich mit einem desinfizierenden Mittel geputzt habe, sehe ich nur vereinzelte Ameisen.“ (Es ging um einen Befall mit Pharaoameisen).[/font]

[font=Times New Roman]Die meisten Ameisen scheuen das Laufen auf feinpulvrigem Material, ob das nun trockener Gips, Backpulver, Kreidestaub, Zimt oder sehr feiner Sand ist: Die Tiere haben an den Füßchen sog. Arolien, Haftlappen, die in der Regel feucht sind und Haftung auf glatten Flächen ermöglichen. Klebt irgendein Pulver daran, können sie eine glatte Glaswand nicht mehr erklimmen.[/font]
[font=Times New Roman]Das ist auch der Effekt von PTFE: Die getrocknete Substanz klebt an den Arolien, löst sich aber von der Formikarien-Wand, und die Ameise fällt runter.[/font]
[font=Times New Roman]Gipsbarrieren wirken nur, bis sie feucht geworden sind und aushärten.[/font]

[font=Times New Roman]Cyanide (Salze der Blausäure HCN, z.B. KCN = Zyankali) dampfen immer etwas Blausäure ab, die beim Einatmen giftig wirkt. Insektensammler haben Sammelgläser mit einem (ausgehärteten) Gipsboden, dem ein Cyanid beigemischt ist. Anhauchen aktiviert das Material durch die Feuchtigkeit, so dass in das Glas gesperrte Insekten sterben. Selbst sollte man natürlich nicht allzu oft am Inhalt schnuppern....[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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Attafive
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#12 AW: Backpulver zur Ameisenbekämpfung?

Beitrag von Attafive » 3. September 2011, 05:46

Danke für die interessanten Ergänzungen,
lieber Merkur !

Bei mir kommt dann hinterher immer die "logische" Reaktion: Klaps auf die Stirn und "Klar doch!", erinnerte ich doch hinterher, dass man diese ""Bällchen"" zur Genuge unter dem Mikroskop gesehen bzw, gezeichnet hat! (Letzteres besonders wenn man noch von der alten Schule ist und das "Zeichnen am Mikroskop" noch nicht verlernt hat !).

Diese Tötungsgläser mit dem präparierten Gipsboden habe ich auch noch gut in Erinnerung ! - Aber was dieses "Wunderpulver" betrifft, so vermute ich, dass in unseren Breiten wohl auch kein Laubenpieper dieses in seinem Schrebergarten für einen Ringwall um seine Edelrosenstücke einsetzen dürfte, so er solches Pulver bei uns frei erhalten könnte (?). Aber in bewohnten Räumen ? Da wäre im Extremfall dann der Kammerjäger wohl eher angezeigt . . .

Schöne Grüsse
Ryk



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