Aber was soll's, der Mensch bevorzugt immer die für ihn und seine jeweiligen Bedürfnisse bequemsten Informationen, hier also die, dass man auf die Herkunft der Tiere keine Rücksicht zu nehmen braucht.
Vielleicht ein bisschen voreilig, Merkur, sehe ich (besonders in diesem Forum) ganz anders!
Danke mal für die bisherigen Beiträge, so kann man sich anhand verschiedener guter u.
kontroverser Argumente sein
eigenes Bild machen und nicht nur (ohne eigenes Hirnschmalz) das A-Wiki runterleiern.
Grundsätzlich schaue ich natürlich IMMER, welche Haltungsparameter für die einzelne Spezies anzuwenden sind! Im Bestreben nach dem Optimum! Und das wird die große Mehrheit der ernsthaften Halter in diesem Forum wohl ebenso handhaben.
Lässt sich i.d.R. ja auch alles prima nachbilden, ne Wärmematte und was Licht in´s Becken, Thermometer, Hygrometer, mal was sprühen, alles perfekt!
Nur mit der
Winterruhe wird es dann doch heikel.
Soll ein Lasius emarginatus Halter im hohen Norden Deutschlands seine Tiere lieber bei 5-20°C überwintern lassen, mit reichlich Tages-Aktivität und Nahrungsaufnahme? So "natürlich" überwintern meine bei mir zu Hause, sie leben dann in einem Isolier-Karton auf der schattigen Terrasse (Malle!)
Ist in Deutschland wohl oft schlecht möglich, oder? Über den Luxus eines nicht benötigten unbeheizten Zimmers verfügt nicht jeder, der in einer Mietwohnung lebt. Warm durchpflegen kommt wohl ebenso wenig in Frage. Also wandert das Nest dann am Schluss doch in den Kühlschrank oder wird in einer Styropor-box auf den Balkon geschoben. Die Tiere werden also "ganz gewöhnlich" überwintert!
Und da sind wir wieder mehr oder weniger bei meiner Eingangsfrage: Ist diese veränderte Überwinterung nicht doch im Toleranzbereich?
Wir reden hier nicht über eingeschleppte afrikanische Reptilien sondern über Ameisengattungen, die gleichermaßen in unterschiedlichen Klimazonen innerhalb Europas auf natürliche Weise vorkommen.
Dazu gehören neben der o.g. Lasius emarginatus auch einige Messoren etc.
Was ist "richtig", was ist "falsch", wie groß sind die Toleranzen?
Finde
Illsings Denkansätze super!, bin durch Gegenargumente aber auch schnell wieder am Zweifeln:
Auch wenn es für Ameisen noch keine wissenschaftlich-experimentellen Untersuchungen zu diesem Thema gibt, so ist doch vernünftigerweise davon auszugehen, dass solche Populationsunterschiede auch bei Ameisen vorkommen. Es ist jedenfalls doch sehr viel wahrscheinlicher als die leichtfertige Annahme, dass alle Ameisen der Art Ixus ypsilon, egal aus welcher Region sie stammen, dieselben Lebensbedingungen benötigen.
Also dreht sich das Thema schlussendlich im Kreise! Immerhin reden wir mittlerweile aber über Wahrscheinlichkeiten! Eine weitere Diskussion ist wohl eher müßig! Jeder muss selber für sich sehen, was er mit seinen Tieren und mit seinem Halterwissen (Gewissen) macht......
Abschließend und schlimmer noch, denn hier irrt Merkur
sicher nicht (bitter!):
Die Ameisen sterben ohnehin, früher oder später, und Gründe für ein vorzeitiges Ableben in der Haltung gibt es so viele, dass die entscheidende Ursache ohnehin nicht zu ermitteln ist.
Mit anderen Worten: So einfach ist das, nichts genaues weiß man nicht und in der privaten (Amateur-) Ameisenhaltung ist am Ende eh alles scheiss-egal.
fröhlich-resigniert,
stefan87