alassio hat geschrieben:Heißt das, das Grundprinzip der durchgehenden Rückenlinie bei den Camponotus stimmt zwar, hat aber auch seine Ausnahmen (wie von dir verlinkt)?
nehme ich stark an, dass Merkur uns darauf hinweisen wollte. Aus mehreren Gründen finde ich diesen Hinweis aber unnötig:
- Biologie ohne Ausnahmen gibt es nicht;
- Alex Wild weist selbst explizit darauf hin, dass es Ausnahmen gibt (s. dort);
- Es geht hier NICHT darum, einen wissenschaftlichen Schlüssel zu basteln, sondern leicht erkennbare Unterscheidungsmerkmale für interessierte Mitmenschen herauszustellen. Damit liegt man dann eben nur in 90 % aller Fälle richtig und nicht in 98 %. Wen stört's? Und vor allen Dingen: warum?
Wen bringt es andererseits weiter, wenn man nun daherkommt und die Handvoll Ausnahmen unter den Camponotus-Arten (sind es nur zwei oder tatsächlich drei?) aufzählt, die in Mitteleuropa bestenfalls sporadisch verbreitet und auch noch relativ "unsichtbar" sind? Damit kann man anfangen, wenn jemand ansatzweise verinnerlicht hat, wie sich Camponotus und Formica (z. B.) unterscheiden.
Oder ist die Aussage von Myrmecos zu einfach, nämlich, dass diese Rückenlinie zweifelsfrei ein Unterscheidungsmerkmal ist?
Das sagt Alex W. selbst, indem er meint, dass man in Nordamerika "nur" zu 95 % mit diesem Merkmal richtig liegt.
Warum sortiert man sie dann nicht zu den Formica-Arten?
Durchaus berechtigt, die Frage; aber wie vielleicht ersichtlich sind biologische Unterscheidungen nicht immer einfach zu treffen wg. der der Materie innewohnenden Variabilität. Wo fängt die eine Art an, wo hört die andere auf?
Als Kurzantwort auf die Frage: Weil Taxonomie, also die Einordnung von Lebewesen nach ihrer Verwandschaft, ein sehr kompliziertes Feld und die Rückenlinie nur eines von einigen Merkmalen ist.