Da ich große Sorgen habe, ob meine mittlerweile ziemlich große A. crassispinus Kolonie den eineinhalbwöchigen Urlaub alleine übersteht, wollte ich Euch lieber die Geschichte meiner Kolonie erzählen, so lange ich noch aktuelle Bilder liefern kann.
WIE ALLES BEGANN
17.03.2011
Nach zweitägiger Reise kam meine kleine Kolonie an, etwas größer als erwartet, mit 8 Arbeiterinnen und einer schönen
(das Bild ist zwei Tage später aufgenommen worden, geändert hatt sich bis dahin nicht viel)
Als "Gründungsbecken" habe ich ein 30x20x20cm Glasbecken mit je 27mm Lochbohrungen genommen, mit gut 2cm Tongranulat als Füllung; das Reagenzglas mit der
Der Stopfen mit dem Schlauch auf der linken Seite hat den Zweck, dass ich später, wenn die Kolonie ihren Pilz so weit ausgebaut hat, dass eine Öffnung des Deckels (eine schlichte Glasscheibe) nicht mehr möglich ist, ich nach wie vor befeuchten kann. Mittlerweile habe ich jedoch gelernt, dass nicht die Trockenheit das Problem wird, sondern viel eher die Feuchtigkeit. Dazu gibt's später aber noch mehr.
Die Außenaktivität war noch sehr begrenzt, die Arbeiterinnen noch wirklich winzig (etwa so groß, wie Lasius niger Arbeiterinnen). In den ersten Tagen bekam man nur recht selten eine Arbeiterin zu Gesicht, obwohl sie schon durchaus stetig Müll aus dem Reagenzglas auf einem Haufen vor dem R.G. stapelten. Sieht man unten rechts im Bild.
Hier ein Bild der ersten eigenen Blattschneiderarbeiterin, die ich je außerhalb ihres R.G.'s zu Gesicht bekam. Man sieht im Vergleich zum Reagenzglas, wie winzig sie damals noch waren:
Und hier noch kein sehr gutes Bild einer der ersten Arbeiterinnen, die an einem Rosenblättchen schnitt.
Der Pilz erholte sich allmählich und dank der großen Mengen ungespritzter Rosenblütenblätter, die ich zur Verfügung hatte, konnte er recht schnell wachsen. Nach nur einem Monat (April war es mittlerweile) war er fast dreimal so groß wie der vertrocknete Startpilz, und deutlich gesünder (kräftig weiß und kompakt). Auch war die
Gefüttert habe ich sie wie schon oben geschrieben mit Rosenblütenblättern (die sind auch heute noch ihr Lieblingsfutter), Haferflocken (auch ein Lieblingsfutter) und gewöhnlichen Rosenblättern. Brombeeren, Erbsen, Gras und Getreide, andere Blütenblätter haben sie nicht so gerne bis gar nicht genommen. Zwischendurch haben sie noch gerne etwas Zuckerwasser getrunken, aber keine wirklich großen Mengen.
Übrigens habe ich im Lauf meiner Haltung festgestellt, dass die Tiere eine Art "Futterstarter" brauchen können: Wenn man ihnen also eine nicht allzu beliebte Nahrung angeboten hat, konnte man sie mit einem Blütenblatt locken- dadurch kommen recht viele Arbeiterinnen raus und nagen an den Blättern. Aus irgendeinem Grund fressen sie dann auch die Blätter, die sie gewöhnlich nicht angerührt hätten, zumindest zum Teil.
Hier noch einige der ersten Arbeiterinnen, die an einem Rosenblatt schneiden.
Wie man übrigens noch vage auf dem Bild erkennen kann: Die Tiere bauten ihr Nest weiter aus, bis sie eine Art Schacht errichtet hatten. Leider habe ich keine Bilder von damals, die den Schacht in vollen Pracht zeigen würden.
Neben langsam ansteigender Außenaktivität, Futterbedarf und Koloniewachstum gab es aber auch einige nicht so schöne Dinge zu berichten; das Problem Schimmel auf dem Seramis wuchs immer mehr, ein feiner, weißer Flaum bedeckte das Becken; es sah fast so aus, als hätte es geschneit. Auch das kann man zum Teil auf dem Bild vorne links erkennen.
Den Tieren selbst schien es aber nicht zu schaden, in meiner gesamten Haltung war noch keine Arbeiterin gestorben.
WAS BRINGT DER MAI?
Zuersteinmal mehr Futter für meine Acro's. Dementsprechend stieg auch der Futter- und damit auch Platzbedarf meiner Blattschneiderkolonie.
Von einem Tag auf den anderen war den Ameisen das R.G. zu eng und sie begannen über nacht einen noch sehr kleinen externen Pilz zu bauen, kaum 1cm³ groß. Und das genau zwei Monate nach Haltungsstart.
Hier ein Bild meiner damaligen "Anlage", wieder zwei Tage "zu spät":
Mittlerweile brauchte ich die Tiere nicht mehr nur direkt vor dem R.G. zu füttern, sondern konnte ihnen auch Nahrung aus größerer Entfernung anbieten.
Haferflocken waren und sind es bis heute eine Art Grundnahrungsmittel in fast unendlichen Mengen vorhanden, wesahlb ich sie ihnen auch in größeren Mengen anbieten konnte, sodass sie Tag und nacht so viel essen konnten, wie sie wollten.
Hier nocheinmal der kleine Pilz in groß.
Inzwischen begannen sie auch, großflächig die Seramisstruktur eigenwillig zu gestalten, sie bauten eine Art Hügel auf auf dem sie genistet haben:
Der Pilz wuchs seit sie ihn aus dem Reagenzglas geholt hatten, deutlich schneller und immer schneller.
Kaum einen Tag später war der Pilz schon gut 1/3 größer und wurde gut mit Blättern versorgt. Hier sieht man auch zum ersten mal die braunen Punkte, die zerkauten Blätter in die der Pilz "hineinwächst".
Da sich nicht mehr weiter wesendlich mehr als die Größe des Pilzes verändert hat, folgt jetzt eine Bilderreihe, die das Pilzwachstum etwas veranschaulichen soll.
Hier mal die Tiere beim Schneiden:
Leider etwas verzogen:
Eine Arbeiterin mit Haferflocke...
Es trat offenbar ein Problem mit der Datenbank auf, deshalb schicke ich vorsichtshalber weitere Bilder in einer nächsten Antwort.
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L.G. christian