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Camponotus nicobarensis - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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Flaschengeist
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#1 Camponotus nicobarensis - Haltungserfahrungen

Beitrag von Flaschengeist » 3. Oktober 2011, 18:35

So, nach langem Anlauf habe ich mir nun vorgenommen den angekündigten Bericht über meine ersten Exoten zu beginnen. Hierfür werde ich nun ein paar Aufnahmen machen und das grundlegende Setting erläutern.

Doch zuvor ein paar einleitende Worte zur Wahl der Art. Ich bin ein großer Messor-Fan und halte mehrere Sorten. Das klappt sehr gut und die Kolonien wachsen und gedeihen. Als ich im März diesen Jahres in Indien war und dort mehr zufällig einige Ameisen beim Abtransport einer andersstämmigen beobachtet habe (Foto hatte ich hier im Forum mal reingestellt), habe ich angefangen mich ein wenig in die tropischen/exotischen Arten einzulesen.

Ich hatte schon großes Interesse an einer Urameisen-Art, aber ich habe eine kleine Tochter im Haus und die wollte ich dann doch nicht so gern gestochen sehen :nono:... Außerdem habe ich viele Fäden hier gelesen und festgestellt, dass es immer wieder Probleme mit Schimmel gibt (wg. hoher LF) etc. Da merkte ich, dass ich dafür noch nicht bereit bin.

Ich erinnerte mich an eine schon mal in die engere Wahl gezogene Camponotus-Art "nicobarensis". Wahrscheinlich weil ich es mit Indien verbunden habe (Die Andamaren und die Nicobaren sind dort bekanntermaßen Inselgruppen). Die Haltungsparameter waren und sind für meinen Wissensstand genau richtig und sind nicht so eng gesteckt, dass kleinere Fehler einen größeren Schaden nach sich ziehen.

LF soll zwischen 30-80% liegen und die Temperatur zwischen 20° und 29°C. In größeren Kolonien sind die Tiere auch tagsüber aktiv. Die Kolonien sind polymorph und die Vermehrungszyklen kurz d.h., es kann ganz schnell ganz viel Ameise auf mich zu kommen.

Nun denn: ich habe mir Anfang letzten Monats ein großes Becken besorgt (100x50x50) und entsprechendes Equipment. Als Nest habe ich eine große Korkbaumröhre mit nasser Lehm-Erde-Substrat-Mischung gefüllt. Dann habe ich seitlich mehere Öffnungen durch Stamm und Erde bis in die Mitte gebohrt. Ich werde noch Fotos dazu reinstellen.

Nachdem ich das Becken insgesamt mit einer dünnen Schicht Humus und etwas Sand als Deckschicht befüllt habe, konnte ich mich nun umsehen, ob es überhaupt eine Kolonie zum Verkauf gibt ;). Ich hatte Glück und es gab gerade eine große Kolonie mit 5 Königinnen und 150+ Arbeiterinnen aus Thailand im Angebot. Es ging dann sehr schnell und innerhalb von 3 Tagen waren die Tiere da.

So, in Kürze gehts weiter mit Bildern dazu.

HIERgehts zum Diskussionsfred


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#2 AW: Camponotus nicobarensis - ein Haltungsbericht über meine ersten Exoten

Beitrag von Flaschengeist » 3. Oktober 2011, 21:32

Und so sieht mein Becken derzeit aus.

Links sieht man den Korkstamm, der mit Lehmerde gefüllt ist. Er wurde sofort als Nest angenommen. Es gibt viele natürliche und von mir angelegte Öffnungen und Gänge, die die Ameisen zum Einzug überredet haben.
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Sie haben die ersten 3 Tage sehr viel Abraum an Erde produziert und Krümel für Krümel nach draußen geworfen :spin2:... (links und in der Mitte zu sehen). Rechts kann man sehen, dass eine kleine Schale mit Honig wieder mit substrat zugedeckt wurde... :confused:
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Hier sieht man den Turm noch mal. Oben Rechts und Links sind 2 weiße Wattepropfen zu sehen. Diese verschließen die pervorierten Befeuchtungsröhren, in welche ich Wasser nachfülle.
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Auf der gegenüberliegenden Seite stehen Auslaufbaum und Wasserfall inkl. Nebler. Ich habe die erste Zeit versucht die LF mit einem normalen Wasserzerstäuber zu regulieren, aber da fehlte dann doch die Nachhaltigkeit. Mit diesem Wasserfall + Nebler klappt das jetzt prima. Sieht n bißchen kitschig aus, aber der Zweck heiligt die Mittel :tongue:... Was dort sonst noch am Boder zu sehen ist, sind Moosflechten und Bambuslaub. Zu Dekorationszwecken und zum Feuchtigkeit halten :drink:.
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Nochmal die Nebelanlage aus einem anderen Winkel. Dabei sehe ich, wie verkalkt die Scheiben schon sind... das gefällt mir weniger...
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Und hier sind die Bewohner, welche sich an ein paar kleinen überbrühten Heimchen laben. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, das Lebendfutter einzufrieren und dann kleinzuschneiden. Werden seeeehr gern genommen. Honig fast gar nicht. Habe diverse Sorten in unterschiedl. Verdünnungen bis hin zur puren Gabe, aber es wird nicht genommen. Zuckerwasser schon eher, aber auch nur wenig. Ich kanns nicht überprüfen, da ich keine Mengenkontrolle durchführe. Und derzeit sind die Ameisen noch Nachts aktiver.
Bild

Bild

Und hier noch ein Blick von oben auf die beiden Zuckerwassertröge und die Tränke.
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Ich habe übrigens nicht sehen können, wieviele Tiere ich jetzt tatsächlich bekommen habe, da sie Nachts umgezogen sind und die Röhre undurchsichtig war. Besonders viele sind eigentlich selten zur gleichen Zeit draußen. Höchstens 10-15 Tiere. Tagsüber. Transportleichen gab es derer 4. In der Zeit, in der sie jetzt bei mir sind, wurden allerdings schon 3 weitere Arbeiterinnen in der Arena abgelegt. 2 davon hatten sich schon am Vortag durch "Totlaufen" angedeutet. Mit einem Affenzahn den ganzen Tag die Bäume rauf und runter, im Kreis gedeht noch und nöcher... das Spiel kenne ich ja bereits von meinen C. Ligniperda... Ich hoffe, dass es lediglich altersbedingtes Verenden war.

Schaun mer mal.
Soviel für heute. Ich habe mir vorgenommen diesen Faden regelmäßig auf dem Laufenden zu halten.


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#3 AW: Camponotus nicobarensis - ein Haltungsbericht über meine ersten Exoten

Beitrag von Flaschengeist » 6. Oktober 2011, 22:04

So, heute war ich shoppen im "Tropenhaus" :yellowhopp:. Wasseraufbereitung für den Wasserfall und Tränke und entmineralisiertes Wasser zum gelegentlichen Befeuchten meiner Wüstenformicarien gekauft. Außerdem jeweils 1x Springschwänze und weiße Asseln, da es im Becken mit der Belüftung noch nicht optimal läuft. Und bevor es schimmelt, dachte ich mir....:spin2:. Dann noch ein paar neue Spot-Glühbirnen (die Dinger gehen irre schnell kaputt, finde ich...), Lebendfutter, Naschis (Mango-Papaya Mix) und schon war ich knapp 90 €uronen ärmer.

Dann ab nach Hause. Ameisen gefüttert und Springschwänze nebst weißen Asseln an die gefährdeten Stellen gelegt. Wasser aufbereitet und gewechselt. Dann mal abgewartet, wann sie die Änderungen bemerken. Es kam lange gaaaaar nichts. Wenig bis gar keine Außenaktivitäten. Futter wurde verschmäht.

Dann passiert etwas, was mir in den letzten Tagen zunehmend Sorge bereitet. Eine Media-Arbeiterin mit orange/rotem Gaster trägt eine tote Media-Arbeiterin (rot-schwarz) durch die Gegend, kann sich nicht entschließen, wo sie die Leiche ablegen soll. Parallel dazu rast der tägliche Kamikaze los, welcher sich in halsbrecherischem Tempo erhofft, sich selbigen zu brechen. Fliegendes Suizid-Kommando lässt grüßen. Die letzten Tage hatte ich das immer wieder beobachtet. Anfangs waren es eher die kleinen Pygmäen, nun sind es wirklich große Arbeiterinnen, die im Kreis rennen, oder sich gar in den Wasserfall stürzen (nur Arbeiterinnen mit Sinn für Drama :rolleyes: ).

Ich kann es mir nicht recht erklären, denn ich halte die Parameter für Temperatur und LF ein. Kann das an unzureichender Lüftung liegen? Ich habe eine 30x40cm große Öffnung in der Mitte der Abdeckung des Beckens gelassen. Vielleicht sollte ich es mit Lüftern probieren. Ich habe bereits 2 Stück, aber mir fehlt eine Lüftersteuerung. Die ganze Zeit auf Vollgas muss bei den Lüftern nicht unbedingt sein (zu laut). Weiß jemand einen Rat? Ich würde mich über Gedanken und Anregungen im Diskussions-Fred freuen.

Ich werde mich jetzt mal schlau machen, wie ich hier einen kleinen Film einbetten kann, damit ihr ein paar bewegte Bilder dazu sehen könnt.


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#4 AW: Camponotus nicobarensis - ein Haltungsbericht über meine ersten Exoten

Beitrag von Flaschengeist » 7. Oktober 2011, 20:58

Und hierfindet ihr einen kleinen Film in mäßiger Qualität vom Becken, als die Ameisen noch keinen Nebler und Wasserfall im Becken hatten. Man kann die Tiere beim eifrigigen Zerlegen einiger angebotener (toter) Heimchen beobchten und sich das Nest aus der Nähe anschauen. Ich werde am Wochenende versuchen die Aktualisierung des heutigen Stand des Beckens zu filmen. Dann in beserer Quali.


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#5 AW: Camponotus nicobarensis - ein Haltungsbericht über meine ersten Exoten

Beitrag von Flaschengeist » 9. Oktober 2011, 02:12

Da bin ich wieder. Was gibts Neues zu berichten? Ich habe angefangen das Becken ein wenig zu entrümpeön d.h., überschüssiges Bambuslaub und Tannenrinde entfernt. Das wurde nötig, da ich ansonsten keinen Einblick auf Lage und Umfang einer angelegten Deponie habe. Und die muss es irgendwo geben, da die Arbeiterinnen derzeit fast täglich eine Leiche durchs Becken tragen. Ich kann nicht sagen, ob es vielleicht nur 2-3 Stück sind, die dann mangels Deponieplatz jeden Tag aufs neue herumgetragen werden. Und ich denke dann, OMG, meine Kolonie macht sich auf den Weg in die ewigen Jagdgründe...:furchtbartraurig:...

Ansonsten ist sehr wenig los im Becken. Die Arbeiterinnen laufen lediglich auf dem Baumstamm von einem Eingang zum anderen und verschwinden dann dort. Ich habe die Nahrung mal ein wenig umgestellt. Es gab heute "Chocolat-Schaben". Mmmmmmmmmmmhhhh :angst:.... da läuft einem doch das Wasser im Munde zusammen, was?? Also, gleich mal 2 tiefgefrorene Objekte mittlerer Größe zersägt und in der Fressschale ins Becken gelegt. Normalerweise dauert es 3-5 Minuten, bis der Geruch "rum ist" und die ersten nach draußen stürzen. Heute war es eher verhalten und es kamen auch weniger Ameisen. Insgesamt sind die Ameisen im Becken heute sehr langsam im Tempo. Hmmmm... ist es vielleicht zu kühl im Becken? 25° C und 65% LF. Könnte von der Temperatur her noch höher sein. Ich muss evtl. doch eine 100 Watt Birne nehmen, um das doch recht große Becken zu erwärmen. Oder vielleicht mit einer Heizmatte hinter dem Baumstamm-Nest? Ich hab mit Heizmatten bisher noch null Erfahrungen. Vielleicht weiß ja jemand im Diskussionsfaden einen Rat??

Ach so, zum Thema Futter. Meine Damen haben ja außer Zuckerwasser (was ich irgendwie nicht gern gebe...) bisher fast alles verschmäht. Ich habe jetzt mal den guten BIO-AHORNsirup für n 10er das Teil eingekauft.

Wenn das wieder nix bringt, stehen Einzelgespräche mit jeder einzelnen Dame an. Arbeitsverweigerung zieht in der Regel die erste Abmahnung nach sich. Ich werde in den Gesprächen dann auch mal ZUFÄLLIG den Blick auf unser AUßENthermometer lenken.... aktuell: Hamburg, 4°C. Noch Fragen? Keine? Dann lassen Sie sich jetzt den Ahornsirup schmecken... :flame:

So, gute Nacht, liebe Foraner.
Flaschengeist


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#6 AW: Camponotus nicobarensis - ein Haltungsbericht über meine ersten Exoten

Beitrag von Flaschengeist » 9. Oktober 2011, 16:32

Heute Morgen war der hiesige Leichentransporter wieder unterwegs und so langsam reichte es mir :torch:. Was ist da l o s !? 3 Leichen eingesammelt und dann den Plan gefasst, mir das Nest mal genauer anzuschauen.

Hierfür die Gras- und Moosflechten von der Krone des Baumstammnestes entfernt. Auf den ersten Blick ist nichts ungewöhnliches erkennbar. Keine Ameise weit und breit... ich entfernte dann die beiden Wattepfropfen von den Bewässerungsröhren.
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Dann der erste Blick in eine der Röhren.... ich glaubte es echt nicht, was ich da sah... (ist etwas unscharf, aber ihr werdet wissen, was sich in der Röhre befindet...)
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Und so sieht's in der anderen Röhre aus, dort ein wenig besser zu erkennen...
Bild

Ich zog langsam eine der Röhren heraus und man konnte viele aufgeregte Ameisen sehn...
Bild

So, und zur besseren Ansicht noch ein kleines Filmchen von dieser Super-Idee meiner Ameisen. Dazu inhaltlich später noch mehr...

Hier anzuschauen.

Tja. Damit ist dann klar, warum in meiner Kolonie so nachhaltig gestorben wird. Ich habe die Röhrchen vor dem Einzug der Kolonie sowohl u n t e n als auch o b e n mit Watte verstopft und lediglich zum Einfüllen von Wasser kurz entfernt, dann aber wieder die Röhre verschlossen. Um einen Anreiz für die Ameisen zu schaffen, hatte ich ja bereits einige Gänge in die Lehmerde vorgebohrt. In den Röhren waren jetzt eben auch im Video viele Larven und Puppen zu sehen, aber ob nicht evtl. doch ein Teil der Kolonie einen anderen Ort für den Nestbau gewählt hat... bisher habe ich noch keine Anzeichen dafür endecken können.

Hmmmm.... wie sind die Ameisen durch die Watte gekommen? Die seitlichen Bohrungen in die Röhren sind von mir gerade so groß gemacht worden, dass da keine Ameise durch kommen soll. Die Watte unten im Erdreich können sie ja eigentlich auch entfernt haben. Oben auch nicht. Aber Fakt ist: sie wohnen darin. Und sterben dann beim Wässern. Aber irgendwie auch nicht a l l e ....

Tja, wat nu? Ich hatte vor längerer Zeit schon ein größeres Gasbeton-Nest gebaut, hatte dann aber die Idee mit dem Baumstamm. Das Problem ist jetzt, dass ich es so wie es jetzt ist, nicht mehr laufen lassen kann. Ich muss also eine Entscheidung treffen.

Hmmmmm... dass muss jetzt erstmal im Kopf durchgespielt werden. Später mehr dazu.

Gruß

PS. Von den Königinnen habe ich bisher noch nichts sehen können. Also auch nicht in den Röhren. Also eigentlich bin ich PRO Bestandsaufnahme und Volkszählung.

PPS. Unnötig zu erzählen, dass die SUPER-BIO-Ahornsirup verschmäht wurde. Naja, wenns um Leben und Tod geht, wer denkt da an die Fresserei? ;)


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#7 AW: Camponotus nicobarensis - ein Haltungsbericht über meine ersten Exoten

Beitrag von Flaschengeist » 9. Oktober 2011, 21:20

Und nun fangen die Arbeiterinnen an, die eine Röhre zu evakuieren. Alle Puppen, Larven und Eier wurden von kleineren Arbeiterinnen hinüber in die andere Röhre gebracht. Nach 1,5 Stunden war der Spuk vorbei.

Ich habe das ein wenig gefilmt und wer Interesse hat, kann es sich hier anschauen. Quali ist lausig, ich weiß. Da habe ich mir vom Galaxy I9000 mehr erwartet :mad:..

So, eine der Röhren ist ja nun schon mal "entwohnt" :respekt:... da habe ich selbige auch gleich konfisziert. Wie die Ameisen überhaupt hineinkommen konnten, bleibt erstmal unklar. Die Watte am unteren Ende war durch die Nässe schon einfacher beiseite zu bekommen für die Ameisen. Warum sie allerdings nicht nach der ersten Dusche wieder abgehauen sind, ist mir rätselhaft. Nun werde ich mir in Ruhe überlegen, wohin ich den Rest des Volkes umziehe. Möglicherweise wird es dann aus Gründen der Transparenz ein langweiliger Gasbeton-Stein...:sleep:...

Gruß


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#8 AW: Camponotus nicobarensis - ein Haltungsbericht über meine ersten Exoten

Beitrag von Flaschengeist » 23. Oktober 2011, 23:33

Soooo, nun wird es Zeit für ein Update :lies:.

Seit dem letzten Bericht hat es lediglich 1 weitere tote Pygmäe gegeben. Prima! Es herrscht tagsüber mässige Aktivität im Becken. Ich habe noch keinen Umbau in Sachen Porenbeton-Nest vollzogen, obwohl er bereits fertig bearbeitet parat steht... habe stattdessen mal ein wenig im Becken aufgeräumt und da viel mir dann plötzlich etwas auf.....

Ich bemerkte dezente heimlich still und leise Aktivität vom Baumnest zu meinem Wasserfall/Nebler. Hierzu folgendes Bild zum Nachvollziehen:

Das ist der Wasserfall von der Rückseite mit Blick auf das Stromkabel.
Bild
Ich hatte natürlich gleich die mahnenden Worte hier aus dem Forum im Kopf ("das wird Leichen geben.." oder so ähnlich;-). So weit, so spannend. Ich mich also auf die Lauer gelegt und nach und nach kamen einige Männchen die munter rein und raus krabbelten in das Gehäuse.

Ich kam zu folgendem Entschluss:
Wasserfall vom Netz nehmen, öffnen und Wasser raus.
Bild
Ergebnis: nüscht zu sehen. Weder Tote noch Lebendige Ameisen zu sehen. Zumindest auf den ersten Blick.

Also: Wasserfall komplett auseinander gebaut.
Bild
Auch hier: nichts zu sehen. Gibts doch gar nicht. Wo sind die hin??

Ich habe dann die Aufbauten in der Küche auseinander genommen.
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Und nun mal das Innenleben betrachtet.

Ergebnis:
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Aha, da war ja dann schon mal nasses Erdmaterial in eine Ecke transportiert worden
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Da war also ihre "Zweigstelle". Kann noch nicht so lange betrieben worden sein, da es relativ wenig Material ist.

Aber wo sind die Ameisen??
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DAAAAAAA! Raste ein Arbeiter an mir vorbei. Und es folgten noch 5-6 weitere, die ich mit meiner Handy-cam so schnell nicht knipsen konnte. Zum Glück konnte ich sie nach einiger Mühe mit der Ameisen-Pingzette greifen und ins Formicarium zurück verfrachten. Nun konnte ich das Mini-Nest noch mal begutachten:
Bild

Ich habe dann alles Material entnommen und sauber gemacht. Dann wieder zusammengebaut. Ja... und nun? Nochmal von vorn das Ganze wäre kaum zielführend gewesen. Ich habe mich daher erstmal dazu entschlossen, den Wasserfall/Nebler draußen zu lassen.

Ich muss mir erst in Ruhe überlegen, ob ich da etwas mit Silikon mache oder ob ich den Wasserfall überhaupt weiter nutze. Brummt halt schon ganz schön und optisch ist das Teil auch nicht gerade so, wie ich es mir gedacht hatte. Im Katalog siehts halt immer anders aus. Aber zurück zu den Ameisen.

Nach diesem kleinen Intermezzo habe ich erstmal keine Parameter mehr geändert. Nahrung wird kontinuierlich angenommen. Auf Schoko-Schaben steigen sie immer sehr aufgeregt ein. Da ist echt eine heftige Rekrutierung zu beobachten. Schon eher so, wie ich es mir bei den Diacamma vorstelle. Einer rennt ins Nest und kommt in der Regel mit 3-6 anderen wieder herausgesaust. Nachdem sie angekommen sind und die Schaben begutachtet haben, schwindet sonderbarerweise ihr Interesse wieder.

Am liebsten genommen werden weiterhin kleine Heimchen, welche von mir zerkleinert angeboten werden. Die werden dann teilweise auch mit ins Nest verbracht.

Ansonsten biete ich Galia-Melone an, die auch vereinzelt genommen wird. Alternativ Banane mit Ahornsirup. Da gibts dann schon mehr Interesse. Haltungsparameter kontinuierlich tagsüber 25-28°C (je wärmer dest mehr Aktivität) und zur Nacht 21°C mit einem 50 Watt-Wärmestrahler.

Ach ja, und ich habe Springschwänze und weiße Nesseln ins Becken gegeben, da die LF mit dem Nebler schon im Bereich 70-80% war. Nun habe ich wieder das Problem mit der manuellen Zufuhr von Luftfeuchte. Was kann man denn anstelle eines Neblers und einer Sprühflasche noch machen?

Es grüßt euch euer
Flaschengeist


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