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Deutscher Ameisenhändler beim Ameisenschmuggel in Australien erwischt

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Sobek
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#33 AW: Deutscher Ameisenhändler beim Ameisenschmuggel in Australien erwischt

Beitrag von Sobek » 12. November 2011, 16:29

@Merkur Ja genau das meinte ich. Ich dachte, es wäre Antstore gewesen. Danke fürs raussuchen!

Wo kann man eigentlich nachsehen für welche Länder man eine Ausfuhrgenehmigung braucht? Ich war immer der Meinung, so ein Schreiben wird für jedes Land benötigt.


Dabei seit 2003 :)

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eastgate
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#34 AW: Deutscher Ameisenhändler beim Ameisenschmuggel in Australien erwischt

Beitrag von eastgate » 12. November 2011, 17:07

In Anbetracht dessen, wie viel Geld die Shops in den letzten ca. 10 Jahren mit Schmuggelware verdient haben, ist die Strafe wirklich lächerlich.

Stellt man sich vor, das z.B Kalytta teils mehrmals im Jahr in Australien war um dort Ameisen zu sammeln um sie dann zu verkaufen, kann man sich ausrechnen wie viel Geld er bereits mit Hehlerware verdient hat.
Weiterhin tun mir die Leute leid, die unwissentlich Hehlerware gekauft haben und damit die einzigartige australische Fauna und Flora geschädigt haben.

Hoffen wir, dass das eine Lehre für alle, Schmuggler und Endabnehmer, ist!



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dommsen
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#35 AW: Deutscher Ameisenhändler beim Ameisenschmuggel in Australien erwischt

Beitrag von dommsen » 12. November 2011, 17:40

Ich bin erstaunt, wie sachlich die Diskussion bei einem so heiklen Thema abgelaufen ist. Aber beim letzten Post ist mir die Spucke weggeblieben...
wenn ein Halter diverser australischer Arten (Camponotus nigriceps, versch. Myrmecia ...) derart negativ über die Beschaffung eben dieser Ameisen schreibt, muss man sich schon an den Kopf fassen!

Weiterhin tun mir die Leute leid, [...] die unwissentlich die einzigartige australische Fauna und Flora geschädigt haben.
Eastgate, du hast ebenso deinen Beitrag zu dieser "Schädigung" geleistet, da sind wir bei der Sache mit dem Glashaus, in welchem du es dir wohl etwas zu bequem gemacht hast...

Dann sei noch gesagt, dass man hier nicht Umsatz mit Gewinn verwechseln sollte. Neben enormen Zeit- und Kraftaufwendungen sind für solche Exkursionen erhebliche Kosten vorzustrecken, mit einem recht hohen Risiko, dass an Ende nichtmal schwarze Zahlen stehen. Hier wird gerade so getan, als hätte sich jemand durch Schmuggeln eine goldene Nase verdient, das ist ganz und gar nicht der Fall.

Nebenbeibemerkt hat Hr. Kalytta die Ameisenhaltung nachhaltiger geprägt als JEDER andere mir bekannte Mensch auf Erden.

PS: Bevor du jetzt mit Antsnature argumentierst (ich bin mir sicher, dass auch du schon etwas bei Herrn Kalytta gekauft hast), die Natur interessiert es herzlich wenig, ob der "Schmuggler" ein Stück Papier in der Tasche hat, das ihn nach menschlichem Verständnis vom Tatbestand der Schmuglerei befreit.



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Ureaplasma
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#36 AW: Deutscher Ameisenhändler beim Ameisenschmuggel in Australien erwischt

Beitrag von Ureaplasma » 12. November 2011, 17:44

@ eastgate: ich kann mir gut vorstellen, dass der Vorfall in Deutschland ein Nachspiel haben wird und nicht zum erliegen kommt. Wenn es sich tatsächlich um Hehlerei handeln sollte, die schon ein Jahrzehnt lang betrieben wurde, dann wird sich auch in Deutschland eine Behörde finden um den Fall weiter zu bearbeiten. Herr K. wird ja mit seinem Shop sicher gute Buchführung gehalten haben.
Für Australien steht (stand) Herr K. mit sicherheit schon auf der schwarzen Liste.



AntsInSL
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#37 AW: Deutscher Ameisenhändler beim Ameisenschmuggel in Australien erwischt

Beitrag von AntsInSL » 12. November 2011, 18:07

Ich kann eastgate's Reaktion durchaus verstehen. Nur weil man selbst Exoten hält, heißt es noch lange nicht,
dass man auch mit den Beschaffungsmethoden einverstanden ist und wenn man (wie es denke ich bisher fast alle getan haben) davon ausgeht, dass die Ameisen legal
importiert wurden, dann finde ich es auch in Ordnung, sich jetzt zu beschweren.

@dommsen: Ich finde, dass es durchaus einen Unterschied macht, ob der Sammler einen solchen "Zettel" in der Hand hat,
denn in diesem Fall haben die örtlichen Naturschutzbehörden die Möglichkeit, den Import zu beschränken oder zu verbieten.
Das hat dann den Sinn die Natur vor Ausbeutung zu schützen^^
Und ich finde es schon bedenklich, dass sich unter der Schmuggelware mind. eine geschützte Orchideenart befand. Bei einer derartigen Vorgehensweise kann man
finde ich nicht von einem ganz bisschen Sammeln, dass mal wieder überbewertet wurde und nur aus Aufopferung für uns Ameisenhalter geschehen ist, sprechen.
In diesem Fall liegt es wirklich auch am Käufer, sich zunächst über den Artikel, den er in seinen Warenkorb legt, zu informieren. Wer sich dann tolle
"Australien-Deko-Rundumpakete" kauft, ohne sich über den Inhalt zu informieren, trägt genauso zur Schädigung bei wie der Sammler selbst.
Ich habe nichts gegen die Haltung von Exoten, aber man sollte den Fokus nicht nur auf die Tiere selbst, sondern auch auf das
Zubehör legen. Schließlich waren auch eine Menge Pflanzen in den Koffern, und der Schutz der Pflanzenwelt interessiert leider oft viel weniger Leute als der der Tiere.

P.S.: Ich kenne Herrn Kalytta nicht persönlich und möchte ihn keiner persönlichen negativen Charaktereigenschaft bezichtigen, ich betrachte lediglich diesen Vorfall
und bin enttäuscht von diesem Vorgehen.



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dommsen
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#38 AW: Deutscher Ameisenhändler beim Ameisenschmuggel in Australien erwischt

Beitrag von dommsen » 12. November 2011, 18:25

Bei einer derartigen Vorgehensweise kann man
finde ich nicht von einem ganz bisschen Sammeln, dass mal wieder überbewertet wurde und nur aus Aufopferung für uns Ameisenhalter geschehen ist, sprechen.
Soetwas hat hier auch niemand geschrieben, du schweifst hier etwas ab.

Und was den "Zettel" betrifft, da hast du nicht richtig gelesen. Ich sagte nicht, dass es da keinen Unterschied gäbe, sondern nur, dass es für die Natur selbst keinen macht. Das sind zwei paar Schuhe.

Und nochmal hat du nicht richtig gelesen, es war NIE die Rede von 3000 Kolonien...

Customs officers searching his luggage found 153 plastic packages containing the ants and plants.


Zieht man da den Teil von Pflanzen ab, ist man bei unter 150 Kolonien.



AntsInSL
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#39 AW: Deutscher Ameisenhändler beim Ameisenschmuggel in Australien erwischt

Beitrag von AntsInSL » 12. November 2011, 18:43

@dommsen: Wie du deine Aussage mit dem "Zettel" gemeint hast,
habe ich schon verstanden, ich gehe nur davon aus, dass die Naturschutzbehörden seriös sind und einen Überblick über die Bestandsbedrohung einer Art haben, sodass sie gewisse Richtlinien geben können.

Wenn du mich des falschen Lesens bezichtigst, dann lese selber auch genau ;) . Ich habe nicht 3000 Kolonien, sondern 3000 Ameisen geschrieben.
Ich zitiere einen der im Vorhinein geposteten Artikel:
The court heard that on September 7, Kalytta attempted to smuggle more than 3000 ants along with plants and plant material out of Perth International Airport.
Natürlich wird es sich nicht nur um Königinnen gehandelt haben, aber ich habe noch nie gesehen, dass in einem Shop australische Kolonien mit mehr als 0-5 Arbeiterinnen verkauft wurden.
Meinetwegen kann ich die Aussage zu dem Geldbetrag herausnehmen, da diese natürlich das Gegenteil von genau ist, aber es werden sicher nicht 10 Kolonien mit je 300 Arbeiterinnen gewesen sein.

dommsen hat geschrieben:Soetwas hat hier auch niemand geschrieben, du schweifst hier etwas ab.
Beiträge wie dieser hier

Mir tut Herr Kalytta ebenfalls leid, ich sehe in seinem Gesetzesverstoß keinen bösartigen Willen im Sinne der kommeziellen Bereicherung oder einer Rücksichtslosigkeit im weiteren Sinne.
Auch kann ich als Fleischfresser, Nutznießer unserer Zivilisation, leidenschaftlicher Ameisenhalter und guter Bekannter des Verurteilten kein Vergehen, im niederträchtigen Sinne, an der Natur erkennen, andernfalls würde ich mir heuchlerisch vorkommen.
geben meiner Meinung nach den Eindruck, dass diese Aktion scheinbar von manchen usern unterbewertet wird.



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n.i.l.s
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#40 AW: Deutscher Ameisenhändler beim Ameisenschmuggel in Australien erwischt

Beitrag von n.i.l.s » 12. November 2011, 18:51

Hi,
Ich stimme den meisten Haltern zu, besonders Dommsen, Imago und skateduffy.

Wer jetzt allerdings meint auf einmal aus einem "Tiefschlaf" zu erwachen und zu kritisieren, es wäre doch ganz schrecklich das Tiere der Natur entnommen werden und dabei schon etliche Arten gehalten hat, den würde ich entweder als leicht naiv oder relativ uninformiert nennen.
Aus dem Gefühl heraus würde ich vermuten, dass 90% der australischen Ameisen auf dem Markt "Schmuggelware" sind und wenn ich mir eine solche australische Art kaufe, sollte ich mir dessen vollkommen bewusst sein!
Woher sollen denn sonst die Tiere kommen?
Denn man findet überall zu lesen, dass Australien dabei äußerst streng mit der Ausfuhr ist, daher die Schmuggelschlussfolgerung.
Leider ist es so, dass wenn einem erstmalig die erfolgreiche Zucht gelänge, der Markt vermutlich schon mit wenigen Zuchterfolgen und damit Importen gedeckt werden könnte. Deshalb ist es eigentlich schade, dass nicht mehr in die Ameisenzucht gesetzt wird und fröhlich auf Wf zurückgegriffen wird.
Jetzt allerdings, nachdem man schon mehrere Arten hat, erst darüber nachzudenken ob es nicht vielleicht doch schlauer wäre keine Tiere der Natur zu entnehmen, ist allerdings eine ziemliche Spät-Zündung (das ist natürlich meine persönliche Meinung ;)).

@AntsInSL ich glaube da ist dir trotzdem ein Rechenfehler unterlaufen. Mit den 150-250€ pro Kolonie mag es wohl stimmen, aber ich würde dir wiedersprechen und sagen es waren nicht nur Königinnen die K. versucht hat zu importieren, sondern auch Kolonien. Und bei kleinen Art wie z.B. Meranoplus, bei denen viele so groß sind wie Lasius niger, bekommt man schnell 500 Tiere zusammen und dann wiederum stimmt deine Rechnung vorne und hinten nicht. Ich denke nicht dass K. immer 20 Königinnen zusammengeschmissen hat in ein Päckchen und zum Beispiel werden öfter größere Kolonien von Oecophylla eingeführt ;).


Grüße Nils


~Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt~

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