Ameisenschwarm löst Brandalarm aus
#1 Ameisenschwarm löst Brandalarm aus
[font=Times New Roman]Immer wieder stößt man in der Ameisenliteratur auf die Angabe, dass dichte Schwärme fliegender Ameisen über Kirchtürmen Feuerwehralarm auslösen können. Gewiss hat es so etwas irgendwo, irgendwann, schon gegeben, aber genaue Angaben sind kaum zu finden.[/font]
[font=Times New Roman]Hier ist ein konkretes Beispiel aus jüngerer Zeit (September 2011):[/font]
[font=Times New Roman]http://www.krone.at/Nachrichten/Flug-Ameisen_loesen_Brandalarm_in_Linzer_Kirche_aus-Wirbel_um_Qualm-Story-295103?utm_source=krone.at&utm_medium=RSS-Feed&utm_campaign=Nachrichten[/font]
[font=Times New Roman]Flug-Ameisen lösen Brandalarm in Linzer Kirche aus[/font]
[font=Times New Roman]Wirbel um "Qualm"[/font]
[font=Times New Roman]04.09.2011, 19:00[/font]
[font=Times New Roman]"Aus dem rechten Turm der Pöstlingbergkirche dringt Rauch" – so haben am Sonntagnachmittag Anrainer des Linzer Wahrzeichens Alarm geschlagen. Feuerwehrkräfte rückten zur Basilika, deren Türme schon zweimal abgebrannt sind, an – dann die Überraschung: Der vermeintliche Qualm war ein riesiger Schwarm fliegender Ameisen.[/font]
[font=Times New Roman]Das Linzer Wahrzeichen am 537 Meter hohen Pöstlingberg in Urfahr war schon zweimal Schauplatz verheerender Feuersbrünste: Am 17. Mai 1919 und am 31. Mai 1963 brannten die weithin sichtbaren Türme ab – beim ersten Mal wegen eines Blitzschlags, beim zweiten Mal im Zuge von Bauarbeiten durch eine Lötlampe.[/font]
[font=Times New Roman]"Rauchwolke" war weithin sichtbar[/font]
[font=Times New Roman]Als nun am Sonntag um 13.14 Uhr wieder Brandalarm am Kirchenturm gegeben wurde, rückten mehrere Linzer Feuerwehreinheiten aus. Weithin war eine "Rauchwolke" beim rechten Turm zu sehen. "Ich habe Einheiten nachalarmiert, um genügend Löschwasser zu haben – so wie wir es erst im Oktober des Vorjahres bei unserer Herbstübung durchgespielt haben", berichtet Einsatzleiter Gerhard Krenn von der Linzer Berufsfeuerwehr.[/font]
[font=Times New Roman]Doch vor Ort gab es bei der 263 Jahre alten Basilika nichts zu löschen: Die Rauchwolke entpuppte sich als gigantischer Schwarm Ameisen auf Hochzeitsflug. Die Tiere verschwanden dann bald wieder von selbst.[/font]
[font=Times New Roman](Johann Haginger, Kronen Zeitung/red)[/font]
[font=Times New Roman]Hier ist ein konkretes Beispiel aus jüngerer Zeit (September 2011):[/font]
[font=Times New Roman]http://www.krone.at/Nachrichten/Flug-Ameisen_loesen_Brandalarm_in_Linzer_Kirche_aus-Wirbel_um_Qualm-Story-295103?utm_source=krone.at&utm_medium=RSS-Feed&utm_campaign=Nachrichten[/font]
[font=Times New Roman]Flug-Ameisen lösen Brandalarm in Linzer Kirche aus[/font]
[font=Times New Roman]Wirbel um "Qualm"[/font]
[font=Times New Roman]04.09.2011, 19:00[/font]
[font=Times New Roman]"Aus dem rechten Turm der Pöstlingbergkirche dringt Rauch" – so haben am Sonntagnachmittag Anrainer des Linzer Wahrzeichens Alarm geschlagen. Feuerwehrkräfte rückten zur Basilika, deren Türme schon zweimal abgebrannt sind, an – dann die Überraschung: Der vermeintliche Qualm war ein riesiger Schwarm fliegender Ameisen.[/font]
[font=Times New Roman]Das Linzer Wahrzeichen am 537 Meter hohen Pöstlingberg in Urfahr war schon zweimal Schauplatz verheerender Feuersbrünste: Am 17. Mai 1919 und am 31. Mai 1963 brannten die weithin sichtbaren Türme ab – beim ersten Mal wegen eines Blitzschlags, beim zweiten Mal im Zuge von Bauarbeiten durch eine Lötlampe.[/font]
[font=Times New Roman]"Rauchwolke" war weithin sichtbar[/font]
[font=Times New Roman]Als nun am Sonntag um 13.14 Uhr wieder Brandalarm am Kirchenturm gegeben wurde, rückten mehrere Linzer Feuerwehreinheiten aus. Weithin war eine "Rauchwolke" beim rechten Turm zu sehen. "Ich habe Einheiten nachalarmiert, um genügend Löschwasser zu haben – so wie wir es erst im Oktober des Vorjahres bei unserer Herbstübung durchgespielt haben", berichtet Einsatzleiter Gerhard Krenn von der Linzer Berufsfeuerwehr.[/font]
[font=Times New Roman]Doch vor Ort gab es bei der 263 Jahre alten Basilika nichts zu löschen: Die Rauchwolke entpuppte sich als gigantischer Schwarm Ameisen auf Hochzeitsflug. Die Tiere verschwanden dann bald wieder von selbst.[/font]
[font=Times New Roman](Johann Haginger, Kronen Zeitung/red)[/font]
- zergfanatika
- Halter
- Beiträge: 144
- Registriert: 21. Dezember 2010, 11:41
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 0
#2 AW: Ameisenschwarm löst Brandalarm aus
Den Artikel kannte ich schon, da ich täglich DieKrone lese...
aber kurz eine andere Frage dazu:
Sieht aus als wären hier mehrere Kolonien am Hochzeitsflug auf so engen Raum beteiligt.. Ist das ein Normalfall dass die Geschlechtstiere so dichtgetrengt fliegen oder bekommt man soetwas nur eher selten zu sehen?
Zumindest hab ich sowetwas noch nie beobachten können.. eher nur vereinzelt in der Luft eineKönigin oder so...
mfg
aber kurz eine andere Frage dazu:
Sieht aus als wären hier mehrere Kolonien am Hochzeitsflug auf so engen Raum beteiligt.. Ist das ein Normalfall dass die Geschlechtstiere so dichtgetrengt fliegen oder bekommt man soetwas nur eher selten zu sehen?
Zumindest hab ich sowetwas noch nie beobachten können.. eher nur vereinzelt in der Luft eine
mfg
#3 AW: Ameisenschwarm löst Brandalarm aus
Hallo zergfanatika,
Es ist eine weitere "allgemeine Kenntnis", überall zu lesen, und doch nicht leicht zu beweisen:
Ameisen einer bestimmten Art schwärmen unter bestimmten klimatischen bzw. Wetterbedingungen großräumig gleichzeitig aus allen Nestern. "Großräumig" heißt unter Umständen so viel wie in halb Deutschland! Die genauen Auslöser sind ziemlich wenig bekannt.
Der Zweck der Sache ist besser erklärt: Solche Arten fliegen bestimmte Ziele an, Kirchtürme, Aussichtstürme, Berggipfel, hohe einzeln stehende Bäume,..., Treffpunkte, die sie mit ihrer schwachen Sehleistung als aus der Umgebung aufragende Strukturen in der Horizontlinie erkennen können.
Damit wird gesichert, dass sich viele untereinander nicht verwandte Geschlechtstiere treffen (was Inzucht vermeidet oder zumindest reduziert).
Außerdem verringert die große Zahl gleichzeitig fliegender Tiere die Chance für die einzelne Ameise, z.B. von Vögeln gefressen zu werden: Die sind bald satt (Obwohl sich z.B. Schwalben bei solchen Schwärmen richtig vollfressen).
Aber: Es sind nur ein paar wenige Arten bei uns, die derartige Massenschwärme machen: Allen voran Lasius niger, ein paar weitere Lasius-Arten, einige Myrmica-Arten, Solenopsis fugax. Die meisten schwärmen eher unauffällig in geringer Zahl und über längere Zeit verteilt.
MfG,
Merkur
Es ist eine weitere "allgemeine Kenntnis", überall zu lesen, und doch nicht leicht zu beweisen:
Ameisen einer bestimmten Art schwärmen unter bestimmten klimatischen bzw. Wetterbedingungen großräumig gleichzeitig aus allen Nestern. "Großräumig" heißt unter Umständen so viel wie in halb Deutschland! Die genauen Auslöser sind ziemlich wenig bekannt.
Der Zweck der Sache ist besser erklärt: Solche Arten fliegen bestimmte Ziele an, Kirchtürme, Aussichtstürme, Berggipfel, hohe einzeln stehende Bäume,..., Treffpunkte, die sie mit ihrer schwachen Sehleistung als aus der Umgebung aufragende Strukturen in der Horizontlinie erkennen können.
Damit wird gesichert, dass sich viele untereinander nicht verwandte Geschlechtstiere treffen (was Inzucht vermeidet oder zumindest reduziert).
Außerdem verringert die große Zahl gleichzeitig fliegender Tiere die Chance für die einzelne Ameise, z.B. von Vögeln gefressen zu werden: Die sind bald satt (Obwohl sich z.B. Schwalben bei solchen Schwärmen richtig vollfressen).
Aber: Es sind nur ein paar wenige Arten bei uns, die derartige Massenschwärme machen: Allen voran Lasius niger, ein paar weitere Lasius-Arten, einige Myrmica-Arten, Solenopsis fugax. Die meisten schwärmen eher unauffällig in geringer Zahl und über längere Zeit verteilt.
MfG,
Merkur
- Boro
- Halter
- Beiträge: 6149
- Registriert: 28. März 2004, 19:00
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 9 Mal
#4 AW: Ameisenschwarm löst Brandalarm aus
Hallo Merkur!
Danke für den Bericht aus dem Ösi-Land.
Bei mir am Haus bzw. im Garten kann ich immer das Schwärmen von 2 Ameisenarten beobachten:
1. Lasius emarginatus, meine Untermieterin, schwärmt mit Einbruch der Dämmerung im Juli. Regelmäßig finden sich dazu ein paar Fledermäuse ein, welche die Gynen in gekonnten Flugmanövern teilw. wegfangen.
2. Im Sept. bildet sich jedes Jahr am frühen Nachmittag eine Schwarmkugel von Solenopsis fugax. Das Schwärmen dauert sicher 2 Stunden, wobei die Kugel auf und nieder "tanzt", sich zwischendurch fast auflöst, anschließend neu formiert usw. Ein Windstoß treibt sie auseinander, dann sammeln sie sich wieder. Die Größe d. Kugel beträgt groß geschätzt 1,5 m.
Brandalarm hat zum Glück noch niemand deswegen ausgelöst!
L.G.Boro
Danke für den Bericht aus dem Ösi-Land.
Bei mir am Haus bzw. im Garten kann ich immer das Schwärmen von 2 Ameisenarten beobachten:
1. Lasius emarginatus, meine Untermieterin, schwärmt mit Einbruch der Dämmerung im Juli. Regelmäßig finden sich dazu ein paar Fledermäuse ein, welche die Gynen in gekonnten Flugmanövern teilw. wegfangen.
2. Im Sept. bildet sich jedes Jahr am frühen Nachmittag eine Schwarmkugel von Solenopsis fugax. Das Schwärmen dauert sicher 2 Stunden, wobei die Kugel auf und nieder "tanzt", sich zwischendurch fast auflöst, anschließend neu formiert usw. Ein Windstoß treibt sie auseinander, dann sammeln sie sich wieder. Die Größe d. Kugel beträgt groß geschätzt 1,5 m.
Brandalarm hat zum Glück noch niemand deswegen ausgelöst!
L.G.Boro