Hallo Boro,
deine Beobachtungen sind - wie zu erwarten - sehr exakt!

Leider habe ich nur Werte für vier Messor-Arten zur Hand und kann im Moment nicht auf eines der Dokumente zugreifen, um nachzuschlagen worauf sie sich jeweils bezogen; ich meine aber, es war die
kritische maximale Temperatur:
Messor arenarius 48,9 °C [SIZE="1"][1][/SIZE]
Messor bouvieri 44 °C [SIZE="1"][2][/SIZE]
Messor capitatus 44 °C [SIZE="1"][2][/SIZE]
Messor denticornis 47,5 °C [SIZE="1"][1][/SIZE]
Dass man als Organismus lieber einigen Abstand zu diesem Wert bewahrt, erscheint nur sinnvoll (Ausnahme: Cataglyphis u. a.). Für M. bouvieri bzw. M. capitatus ist in der Publikation [2] (s.u.) vermerkt, dass sie ihr Aktivitätsmaximum im September bzw. Oktober haben, was sicherlich einen Kompromiss aus Konkurrenz, Samenreife und Temperatur darstellt. Netterweise hat man sich auch die Arbeit gemacht, die
Temperatur der größten Furagier-
Aktivität zu ermitteln: bei M. bouvieri sind das 30 °C, bei M. capitatus sogar nur 22 °C.
Quellen:
[1]: S. 66 & 107 aus Neumeyer, Rainer: Strategie der Nahrungsbeschaffung syntoper Arten der Ernteameisengattung Messor im mitteltunesischen Steppengebiet; Zürich, Zentralstelle der Studentenschaft 1994 (Dissertation)
[2]: X. Cerdá, J. Retana, S. Cros 1998: Critical thermal limits in Mediterranean ant species: trade-off between mortality risk and foraging; Functional Ecology 12-1, 45–55 -
hier frei verfügbar