Sonntag, der 19, Februar 2012 Noch zwei Tage und die Kolonie befindet sich seit einem Jahr in meiner Obhut.
Im Moment läuft alles zum Besten. Es gabe eine weitere Tote, dagegen ein ordentliches Koloniewachstum. Jetzt sind es um die 120 Individuen.
Puppen sind wenige bis gar keine vorhanden. Es gibt vielleicht so 10 Eier, dafür aber ca. 30
Larven in allen verschiedenen Größen. Also kann ich auf einen guten Zuwachs in ca. 1-1 1/2 Monaten hoffen.
Ich habe weitere Beobachtungen zum Thema "In-Nacht-und-Nebel-Aktion" angestellt. Meine These, dass die Tiere ausschließlich nachts furagieren, hat sich nur teilweise bestätigt. Ich habe auch beobachtet, dass sie noch bis ca. 10 Uhr arbeiten. Außerdem hängt es stark mit der Fütterungszeit zusammen. Normalerweise habe ich um 18 Uhr gefüttert, also mussten die Tiere in der Nacht arbeiten.
An einem Wochenende habe ich sie um 13 Uhr gefüttert, folglich arbeiteten sie nachmittags.
Unterschiede konnte ich trotzdem feststellen:
Nachts "patrouillieren" sie verstärkt, da sie, wie von anderen Ameisenhaltern schon gedacht, sich sicherer fühlen.
Das hat zur Folge, dass mehr Ameisen in der Nähe sind, was wiederum zur Folge hat, dass die Rekrutierung schneller erfolgt.
Kurz und einfach: Tagsüber brauchen sie ca. 50 min bis eine Menge von 10 Tieren am "Einsatzort" sind.
Nachts dauert das nur 20 min. Nach 50 min in der Nacht sind schon 30 Tiere am Arbeiten.
Allerdings habe ich festgestellt, dass seit 1 Woche nur noch sehr wenig Proteinnahrung angenommen wird. Und das passt überhaupt nicht in das Schema, dass sie gerade vermehrt
Larven haben. Nun gut, die Tiere wissen selber, was gut für sie ist.
Ich bin gestern auch mal mit meinem digitalen Mikroskop durch das Becken gestreift. Ich habe festgestellt, dass sie Milben haben. Aber sehr wahrscheinlich nur "Futtermilben". Ich war natürlich sehr aufgeregt und ich habe mir viele Ameisen ganz genau angesehen. Ergebnis: Keine einzige Milbe
an den Ameisen. Also gibt es erstmal Entwarnung.
Fraglich ist nur, wie die Milben ins Becken gekommen sind. Über Futtertiere ist ausgeschlossen. Ich brühe sie immer 10 Sekunden und mehr ab (Ich weiß, etwas übertrieben). Die einzigen Möglichkeiten können sein, dass die Futtermilben über das Körnerfutter oder über einen stattlichen "Fußmarsch" in das Becken gelangen sein könnten.
Beides setzt vorraus, dass sie eine längere Zeit ohne tierische Proteine auskommen müssen. Irgendwie ist mir die Geschichte ein Mysterium.
Ach so, ich habe noch ausgerechnet, was die Ameisen an Erdmaterial an die Oberfläche tragen. Das hat mich interessiert, weil seit dem letzten Bericht nochmal zwei neue Kammern entstanden sind. Das Ergebnis beträgt ca. 25 cm³ lockere Erde in einem Monat. Hört sich krass an, aber ich habe auch nochmal nachgerechnet. (Rechnung: l*b*h = 9cm*2,2cm*1,3cm). Wenn's falsch ist, korrigiert mich.
So, das war's dann auch schon.
Mit freundlichen Grüßen
Valeroni
Ps: Ich habe noch vor, bald eine Artbeschreibung zu dieser Art zu machen. (Auf Wunsch Osseins

)