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Start einer Ameisenkolonie

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Kineese
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#1 Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von Kineese » 21. Februar 2012, 09:44

Guten Morgen!!!

Ich habe mich letzen Sommer dazu entschlossen eine Ameisenkolonie zu halten und habe hierfür im Forum ein paar HBs gelesen um einen Eindruck zu bekommen wieviel Aufwand so eine Haltung mit sich bringt.

Habe bereits eine Arena, eine Farm und alle weiter benötigten Utensilien bekommen. Eine Gyne wollte ich mir nächsten Monat (März) anschaffen, da ich mir gedacht habe, dass meine baldige Heiligkeit nicht in ihrer Winterruhe gestört werden sollte.

Ich habe mir bereits potentielle Einsteigerkolonien rausgesucht und habe mich für eine der folgenden entschieden:

  • Lasius niger
  • Lasius flavus
  • Formica fusca
Nun frage ich mich ob ich neben der Arena und der Farm noch weiteres benötige. Habe z.B. gelesen, dass das Vorhanden sein eines Spotlights nett wäre. Ist dies zwingend notwendig?
Welche wäre denn am geeignetsten für eine "kleine" Arena+Farm?

Da ich am liebsten nur eine Gyne hätte, um das entstehende Imperium vom Anfang ihrer Entstehung beobachten zu können, stellt sich nun die Frage, ob ich mir die Gyne vom Händler bestellen soll oder ob ich bis zum Schwarmflug warten soll.:confused: Letzteres mag billiger sein, jedoch möchte ich, um ehrlich zu sein, nicht so lange warten :(

Weiter würde ich gerne wissen, ob es noch eine andere Möglichkeit gibt Proteinfutter (in Form von Heimchen etc.) lagern zu können ohne den Kühl- bzw Gefrierschrank nutzen zu müssen, da meine Freundin nicht davon begeistert ist den Kühlschrank mit toten Insekten zu teilen (kann man durchaus verstehen).

Gruß und danke für Antworten

Kineese



Gast
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#2 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von Gast » 21. Februar 2012, 10:23

@ Kineese:
Zitat: "stellt sich nun die Frage, ob ich mir die Gyne vom Händler bestellen soll oder ob ich bis zum Schwarmflug warten soll.:confused: Letzteres mag billiger sein, jedoch möchte ich, um ehrlich zu sein, nicht so lange warten"

Die Händler verkaufen ausschließlich im Freiland gesammelte Gynen. Auch sie sind daher an die normalen Schwarmzeiten gebunden, können also einzelne Gynen erst wieder anbieten, wenn es in der Natur so weit ist!

Jetzt gibt es die im Jahr 2011 bei den Schwarmflügen gesammelten Gynen, aber die haben bereits mindestens Larven, meistens auch schon Arbeiterinnen, die bis zum letzten Herbst herangewachsen sind und mit denen sie den Winter überdauern.

Deine Entscheidung ist also:
- Warten bis zum Schwarmflug 2012 und einzelne Gyne sammeln (oder kaufen),
- oder jetzt ein kleines Volk kaufen bzw. eine Gyne vom vorigen Jahr mit ihrer ersten Brut.

MfG,
Merkur

Ergänzender Hinweis: Ausführlich findest Du das hier beschrieben, unter "Wann Königinnen kaufen, wann Kolonien?" http://www.ameisenwiki.de/index.php/Haltung:Bezug



DermitderMeise
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#3 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von DermitderMeise » 21. Februar 2012, 11:03

Hallo und Willkommen!

Kineese hat geschrieben:HBs gelesen ... Aufwand ... Habe bereits ...

Gute Vorbereitung! Gute Wahl der Kandidaten! Weitermachen!

Spotlights ... Ist dies zwingend notwendig?

Kurz und knapp: nein. Außer eure Wohnung ist ein Eiskeller.

... nicht so lange warten :(

Haha, und wie du warten wirst! Mit zitternden Händen, bevor das erste Ei gelegt, schweißnass bevor die erste Larve sich verpuppt; kurz vor der Ohnmacht, bevor die erste Arbeiterin arbeitet. :clap: Nein, natürlich nicht. Oder doch?
Will sagen: Geduld ist absolut nötig, denn zu Dingen zwingen lassen sich Ameisen nur sehr begrenzt.

Weiter würde ich gerne wissen, ob es noch eine andere Möglichkeit gibt Proteinfutter (in Form von Heimchen etc.) lagern zu können ohne den Kühl- bzw Gefrierschrank nutzen zu müssen

Sicher - in der Form in der du auch die Ameisen lagerst. Das dürfte leicht durchzusetzen sein; wenn schon Ameisen einziehen dürfen, sind Mehlwürmer o. Ä. eher ein Schritt zurück zu den domestizierten Tieren. Alternative zum offenen Umgang damit: Direkt neben den Honig stellen in ein neutral verpacktes Glas mit Belüftung im Deckel, mal sehen wann es auffällt. ;)
Zum Nachdenken für deine Freundin, mit einem Augenzwinkern und ganz offtopic: Ich fürchte mich tendenziell mehr vor dem gehackten Rind, das gar nicht mehr aussieht wie eines und zu lange in meinem Kühlschrank liegt als vor den verschnupften Mehlwürmern, Reagenzglasbewohnern und Schmetterlingspuppen daneben.* Warum nur?

Gutes Gelingen! :)

*Idee für neuen Bilderwettbewerb: Was lebt in meinem Kühlschrank und seinen Nachbarn? Ein sehr vielschichtiges Thema, auch im Sinne von Sedimentation.



Kineese
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#4 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von Kineese » 22. Februar 2012, 09:12

Moin!

Danke für die Antworten.

Dass ich warten muss bis endlich was passiert weiß ich :D und damit habe ich mich auch abgefunden ;) Aber was ich meinte ist, dass ich nicht so lange warten will, bis ich mir die Kolonie anschaffe. Da nach dem Schwarmflug die Aktivitäten eher minimal sind, da Madame erstmal die ruhige Kugel schiebt :D , würde ich eher ende März eine Gyne holen wollen. Die gibts aber, wenn ichs richtig verstanden habe, eh nur mit Gefolge. Ist echt blöd. Zum einen will ich früh anfangen, zum anderen will ich von Anfang an dabei sein.

Welche der drei Gattungen würdet ihr denn empfehlen? Ich hätte schon gerne eine Kolonie die eine große Außenaktivität hat und für die Umgebung am "aggressivsten" ist.

Vonwegen Aufbewahrung der Nahrung: Könnte man nicht einfach eine kleine Box mit z.B. Mehlwürmern in die Arena stellen und von dort das Mjam Mjam für die kleinen entnehmen?

Mal was anderes... ich glaube das Forum hat ein paar Probleme mit dem Cookiehandling.. logge mich ein und wenn ich dann wo anders hineinschaue bin ich nur als Gast da.



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swagman
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#5 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von swagman » 22. Februar 2012, 09:43

Kineese hat geschrieben:Welche der drei Gattungen würdet ihr denn empfehlen? Ich hätte schon gerne eine Kolonie die eine große Außenaktivität hat und für die Umgebung am "aggressivsten" ist.

Du hast nur zwei Gattungen aufgelistet, vermutlich meintest du wohl Arten?

Lasius flavus lebt hauptsächlich im Untergrund, sprich, sie kommen nur selten an die Oberfläche. Zumindest in der Natur, da sie dort Wurzelläuse zur Ernährung nutzen. In menschlicher Obhut müssen sie dagegen mit dem herkömmlichen Futter vorlieb nehmen und daher auch ihr irdenes Reich verlassen.

Lasius niger, einfach, wusselfaktor, große Kolonien und aggressiv.

Formica fusca, größer in Gestallt und hierdurch besser zu beobachten. Kolonien werden nicht übermässig groß. Kolonien mit mehreren Königinnen können ihren ganz eigenen Reiz haben.

@ DermitderMeise
Sedimentation im Kühlschrank? Würde es dann doch mal mit regelmäßigem Putzen versuchen. :baeh:



Kineese
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#6 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von Kineese » 22. Februar 2012, 10:26

Ah super für die Information über die Formica Fusca!
Möchte uach nicht umbedingt eine Kolonie haben die zu schnell zu groß wird, da der Platz bei mir doch recht klein ist um große Arenen aufstellen zu können.
Habe gelesen, dass die Lasius Niger bis zu 10.000 Frau stark wird. In welcher Zeit kann eine Kolonie diese Größe erreichen?

Habe bei mir im Garten unter einem Poly-Terrazo-Topf eine Kolonie von Lasius flavus gefunden. Sehen auch so aus wie auf dem Bild im Wissensbereich. Die scheinen ja wirklich kaum rauszugehen, denn man kann sie nur beobachten, wenn man den Topf anhebt.


Gruß



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eat more plastic
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#7 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von eat more plastic » 22. Februar 2012, 19:45

Bis Lasius niger 10000 Frau stark ist ,vergehen einige Jahre.
Nicht alle Arten entwickeln sich gleich schnell.
Wenn du eine schnell wachsene Kolonie haben willst ,solltest du Formica fusca mit mehreren Königinnen nehmen.


mfg emp
Eine Ameise kommt selten allein!

DermitderMeise
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#8 AW: Start einer Ameisenkolonie

Beitrag von DermitderMeise » 22. Februar 2012, 19:50

Hallo,
Habe gelesen, dass die Lasius Niger bis zu 10.000 Frau stark wird. In welcher Zeit kann eine Kolonie diese Größe erreichen?

recht schnell:
K. Gösswald gibt an, dass Laborkolonien drei Jahre nach der Gründung eine Größe von etwa 10.000 Ameisen hatten und ab dann Geschlechtstiere aufzogen.

Quelle
aaaber in der "normalen" Haltung mit ihren ganzen Höhen und Tiefen erreicht eine Kolonie im dritten Jahr wahrscheinlich eher die 1000er Marke.

Kineese hat geschrieben:Ah super für die Information über die Formica Fusca!
Möchte uach nicht umbedingt eine Kolonie haben die zu schnell zu groß wird, da der Platz bei mir doch recht klein ist um große Arenen aufstellen zu können.

Formica fusca ist anscheinend gerade "in": klick/klack :)

Gutes Gelingen!



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