Neues Neozoon in Ăâsterreich entdeckt
- Boro
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#1 Neues Neozoon in Ăsterreich entdeckt
Drosophila suzukii wurde erstmals in Ăsterreich (Dölsach/Osttirol) nachgewiesen. Es handelt sich um die sog. Kirschessigfliege, die aus Asien stammt. Sie kann alle weichschaligen Wild- u. Kulturobstarten schĂ€digen und ist meldepflichtig. Im gegenstĂ€ndlichen Fall wurden Himbeeren befallen. (Bericht: Kronen Zeitung v. 18. Okt. 2011).
Literatur: http://www.isip.de/coremedia/generator/Inhalt/Nachrichten/Deutschland/Brandenburg/Fachinformationen_20Pflanzenschutzdienst/Pflanzengesundheit/Ablage_20Dokumente_20f_C3_BCr_20PGK/Hinweise_20zur_20Pflanzengesundheitskontrolle/2010-04__PGK,property=Dokument.pdf
http://www.provinz.bz.it/landwirtschaft/kirschessigfliege.asp
Bilder: http://www.google.at/search?q=drosophila+suzukii&hl=de&safe=off&sa=N&biw=1920&bih=924&prmd=imvns&tbm=isch&tbo=u&source=univ&ei=9XCdTuTHKpSK4gSS6LDUCQ&ved=0CE0QsAQ
L.G.Boro
Literatur: http://www.isip.de/coremedia/generator/Inhalt/Nachrichten/Deutschland/Brandenburg/Fachinformationen_20Pflanzenschutzdienst/Pflanzengesundheit/Ablage_20Dokumente_20f_C3_BCr_20PGK/Hinweise_20zur_20Pflanzengesundheitskontrolle/2010-04__PGK,property=Dokument.pdf
http://www.provinz.bz.it/landwirtschaft/kirschessigfliege.asp
Bilder: http://www.google.at/search?q=drosophila+suzukii&hl=de&safe=off&sa=N&biw=1920&bih=924&prmd=imvns&tbm=isch&tbo=u&source=univ&ei=9XCdTuTHKpSK4gSS6LDUCQ&ved=0CE0QsAQ
L.G.Boro
- MaxR
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#3 AW: Neuer Neozoon in Ăsterreich entdeckt
Drosophila suzukii aus Asien? Sry... das ist zu viel
Ok SpaĂ beiseite. Wie gefĂ€hrlich ist die Fliege denn fĂŒr Obst? Ich bin riesiger Kirschen-Fan. Muss ich jetzt mit mehreren verschimmelten bzw. matschigen Kirschen rechnen als vorher?
Ok SpaĂ beiseite. Wie gefĂ€hrlich ist die Fliege denn fĂŒr Obst? Ich bin riesiger Kirschen-Fan. Muss ich jetzt mit mehreren verschimmelten bzw. matschigen Kirschen rechnen als vorher?
- Robert P.
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#4 AW: Neuer Neozoon in Ăsterreich entdeckt
Hi,
Die Landwirte in den meisten FĂ€llen nicht (wobei es da auch Ausnahmen gibt) aber die meisten haben Berater an der Hand die Bestimmungen durchfĂŒhren.
Lg, Robert
swagman hat geschrieben:Meldepflicht ist gut. Wie viele Landwirte die Obst anbauen sind wohl in der Lage diese Drosophila Art richtig zu bestimmen?
Die Landwirte in den meisten FĂ€llen nicht (wobei es da auch Ausnahmen gibt) aber die meisten haben Berater an der Hand die Bestimmungen durchfĂŒhren.
Lg, Robert
- Ameisenstephan
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#5 AW: Neuer Neozoon in Ăsterreich entdeckt
MaxR hat geschrieben:Drosophila suzukii aus Asien? Sry... das ist zu viel
Suzuki ist dort ein hĂ€ufiger Familienname, wie bei uns MĂŒller oder Schmidt.
Und scheinbar hat dann wohl ein Herr Suzuki die Art bestimmt, Nachnamen in Artnamen sind ja sehr hÀufig zu finden in der Zoologie.
Ich denke ĂŒber den Hyphessobrycon herbertaxelrodi kann man mehr lachen
Mfg, Stephan
#6 AW: Neuer Neozoon in Ăsterreich entdeckt
Unter Ăchzen und Stöhnen ob der schweren Arbeit habe ich den Artnamen mal bei Google eingegeben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kirschessigfliege
Es geht also um weit mehr als nur die Kirschen.
Voraussichtlich werden wir kĂŒnftig eine Extradosis Pestizide im Laden mitkaufen mĂŒssen, wenn wir brauchbare Kirschen, Himbeeren usw. essen möchten.
In privaten GĂ€rten ist es schon jetzt kaum noch möglich, Pfirsiche, Aprikosen, Sauerkirschen, einige Apfelsorten, Tomaten usw. anzubauen: Monilia, BraunfĂ€ule usw. bescheren Frust ohne Ende. - Ich bin Hobby-GĂ€rtner und verfolge seit meiner Kindheit, wie solche Pflanzenkrankheiten bei uns immer mehr zunehmen. Ursache ist vermutlich Verschleppung der Erreger durch den internationalen Handel sowohl mit den FrĂŒchten als auch mit Pflanzen, bereits seit Jahrzehnten.
VernĂŒnftige GegenmaĂnahmen kenne ich leider nicht, und anscheinend auch sonst niemand.
@ Ameisenstephan: Es gibt auch eine Ameisenart mit dem Namen Chalepoxenus muellerianus, benannt zu Ehren eines verdienten Ameisenforschers, ebensoe eine Leptothorax goesswaldi, L. kutteri, L. faberi. Im Ameisenwiki kannst Du mehr dazu erfahren. Beschrieben und benannt haben diese Ameisen in der Regel nicht die TrÀger der Artnamen, sondern deren Kollegen. Eine Ausnahme kenne ich: Stenamma westwoodii Westwood; wie das zustande kam, weià ich allerdings im Moment nicht. Vielleicht hilft, Àchz..., mal bei Tante Google anzuklopfen?
MfG,
Merkur
http://de.wikipedia.org/wiki/Kirschessigfliege
Es geht also um weit mehr als nur die Kirschen.
Voraussichtlich werden wir kĂŒnftig eine Extradosis Pestizide im Laden mitkaufen mĂŒssen, wenn wir brauchbare Kirschen, Himbeeren usw. essen möchten.
In privaten GĂ€rten ist es schon jetzt kaum noch möglich, Pfirsiche, Aprikosen, Sauerkirschen, einige Apfelsorten, Tomaten usw. anzubauen: Monilia, BraunfĂ€ule usw. bescheren Frust ohne Ende. - Ich bin Hobby-GĂ€rtner und verfolge seit meiner Kindheit, wie solche Pflanzenkrankheiten bei uns immer mehr zunehmen. Ursache ist vermutlich Verschleppung der Erreger durch den internationalen Handel sowohl mit den FrĂŒchten als auch mit Pflanzen, bereits seit Jahrzehnten.
VernĂŒnftige GegenmaĂnahmen kenne ich leider nicht, und anscheinend auch sonst niemand.
@ Ameisenstephan: Es gibt auch eine Ameisenart mit dem Namen Chalepoxenus muellerianus, benannt zu Ehren eines verdienten Ameisenforschers, ebensoe eine Leptothorax goesswaldi, L. kutteri, L. faberi. Im Ameisenwiki kannst Du mehr dazu erfahren. Beschrieben und benannt haben diese Ameisen in der Regel nicht die TrÀger der Artnamen, sondern deren Kollegen. Eine Ausnahme kenne ich: Stenamma westwoodii Westwood; wie das zustande kam, weià ich allerdings im Moment nicht. Vielleicht hilft, Àchz..., mal bei Tante Google anzuklopfen?
MfG,
Merkur
- Robert P.
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#7 AW: Neuer Neozoon in Ăsterreich entdeckt
Hallo Merkur,
vorab: ich kenne natĂŒrlich Deinen Garten nicht und weiĂ nicht wie Du die Sachen anbaust aber die von Dir genannten Probleme mit Monilia und Braun- und WurzelfĂ€ule lassen sich eigentlich recht gut eindĂ€mmen wenn man auf "Hygiene" bei den Pflanzen achtet und die befallenen FrĂŒchte und Triebe nicht nur auf den Kompost wirft bzw. die Monilia-FrĂŒchte am Baum belĂ€sst.
Als Beispiel: Monilia lĂ€sst sich recht gut ohne Chemie bekĂ€mpfen indem man regelmĂ€Ăig (aber vor allem vor RegenfĂ€llen) die befĂ€llenen FrĂŒchte absammelt und richtig vernichtet, d.h. nicht nur auf den Kompost sondern z.B. verbrennen.
LG, Robert
vorab: ich kenne natĂŒrlich Deinen Garten nicht und weiĂ nicht wie Du die Sachen anbaust aber die von Dir genannten Probleme mit Monilia und Braun- und WurzelfĂ€ule lassen sich eigentlich recht gut eindĂ€mmen wenn man auf "Hygiene" bei den Pflanzen achtet und die befallenen FrĂŒchte und Triebe nicht nur auf den Kompost wirft bzw. die Monilia-FrĂŒchte am Baum belĂ€sst.
Als Beispiel: Monilia lĂ€sst sich recht gut ohne Chemie bekĂ€mpfen indem man regelmĂ€Ăig (aber vor allem vor RegenfĂ€llen) die befĂ€llenen FrĂŒchte absammelt und richtig vernichtet, d.h. nicht nur auf den Kompost sondern z.B. verbrennen.
LG, Robert
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#8 AW: Neuer Neozoon in Ăsterreich entdeckt
Hallo,
ein kurzer Einwurf zu den Pflanzen: Im Prinzip sind sie erwĂŒnschte Neophyten, die man nur nicht als solche bezeichnet, weil sie sich hier wg. des Klimas nicht etablieren können. In einer suboptimalen Klimazone wachsen zu mĂŒssen ist nicht leicht, da wird man leichter krank; dazu kommt wie ĂŒblich das bei Kultursorten recht einheitlich Erbgut und die fehlende Möglichkeit der parallelen Anpassung an eine Krankheit. Das Problem ist also in mehrerer Hinsicht (suboptimale Bedingungen; monotones Erbgut; nachimportierte Krankheiten) hausgemacht. Das hilft einem nicht weiter, wenn man selbst gerne pflanzt und erntet - das tue ich auch, ja, auch Pfirsiche und Tomaten - doch solange wir unser Obst nach Japan schicken, die Japaner ihres zu uns und die Ăpfel im Winter aus Neuseeland kommen ist keine Besserung in Sicht. Wenn man das Problem nicht an der Wurzel packt, wird man sich weiter intensiv mit Pestiziden beschĂ€ftigen und sicherlich auch mit genetisch verĂ€nderten Nutzpflanzen. (Was hier als Feststellung meinerseits zu sehen ist und nicht als pro/contra Gentechnik)
Wie bei der MoniliabekÀmpfung kann bei dem Themenkomplex Invasionsbiologie, Unterpunkt selbst schuld eine VerhaltensÀnderung einschneidende Effekte haben.
Und ein kurzer Einschub: So weit mir bekannt, ist das Benennen einer Art "nach sich selbst" (Stenamma westwoodii Westwood) dem zoologischen Kodex nach erlaubt, aber doch ein bisschen verpönt; nach dem botanischen nicht. Wobei ich die Aussage bei Wiki interessant finde:
- was bedeuten wĂŒrde, dass Westwood sich bei der Beschreibung der Art im Jahr 1839 selbst ein bisschen schmeichelte (Erstbeschreiber) und gleichzeitig adelte (Artbezeichnung)?
ein kurzer Einwurf zu den Pflanzen: Im Prinzip sind sie erwĂŒnschte Neophyten, die man nur nicht als solche bezeichnet, weil sie sich hier wg. des Klimas nicht etablieren können. In einer suboptimalen Klimazone wachsen zu mĂŒssen ist nicht leicht, da wird man leichter krank; dazu kommt wie ĂŒblich das bei Kultursorten recht einheitlich Erbgut und die fehlende Möglichkeit der parallelen Anpassung an eine Krankheit. Das Problem ist also in mehrerer Hinsicht (suboptimale Bedingungen; monotones Erbgut; nachimportierte Krankheiten) hausgemacht. Das hilft einem nicht weiter, wenn man selbst gerne pflanzt und erntet - das tue ich auch, ja, auch Pfirsiche und Tomaten - doch solange wir unser Obst nach Japan schicken, die Japaner ihres zu uns und die Ăpfel im Winter aus Neuseeland kommen ist keine Besserung in Sicht. Wenn man das Problem nicht an der Wurzel packt, wird man sich weiter intensiv mit Pestiziden beschĂ€ftigen und sicherlich auch mit genetisch verĂ€nderten Nutzpflanzen. (Was hier als Feststellung meinerseits zu sehen ist und nicht als pro/contra Gentechnik)
Wie bei der MoniliabekÀmpfung kann bei dem Themenkomplex Invasionsbiologie, Unterpunkt selbst schuld eine VerhaltensÀnderung einschneidende Effekte haben.
Und ein kurzer Einschub: So weit mir bekannt, ist das Benennen einer Art "nach sich selbst" (Stenamma westwoodii Westwood) dem zoologischen Kodex nach erlaubt, aber doch ein bisschen verpönt; nach dem botanischen nicht. Wobei ich die Aussage bei Wiki interessant finde:
Bis etwa 1840 wurden die Autorenschaften nach einem AutoritÀtsprinzip verstanden, eine ungeschriebene Konvention, wonach der Name oftmals der Person zugeschrieben wurde, der der beste Experte oder Spezialist im Fachgebiet war.
- was bedeuten wĂŒrde, dass Westwood sich bei der Beschreibung der Art im Jahr 1839 selbst ein bisschen schmeichelte (Erstbeschreiber) und gleichzeitig adelte (Artbezeichnung)?