Zuführung einer weiteren Königin zu polygynen Arten

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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AIS
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#9 AW: Zuführung einer weiteren Königin zu polygynen Arten

Beitrag von AIS » 7. März 2012, 20:27

@Christian: Natürlich bin ich mir sicher, dass es geklappt hat, die Gynen leben seit einem Jahr in der Kolonie ;)



Dennis
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#10 AW: Zuführung einer weiteren Königin zu polygynen Arten

Beitrag von Dennis » 8. März 2012, 11:22

Wie sieht es eigentlich aus, wenn die einzig verbliebene Königin einer Kolonie gestorben ist? Nehmen die Arbeiterinnen dann eher eine zugeführte Königin auf, so nach dem Motto "juhu jetzt geht´s doch noch weiter"? ;) Oder können sie so komplex nicht "denken" und es überwiegt einfach die Tatsache des fremden Dufts? Wäre ja auch einmal ein interessantes Forschungsthema.



Gilthanaz
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#11 AW: Zuführung einer weiteren Königin zu polygynen Arten

Beitrag von Gilthanaz » 8. März 2012, 11:40

Soweit ich weiß gibt es das keine fundierten Daten. Ist auch ein Glücksspiel, kann klappen oder aber auch nicht, wobei ich auf 'nicht' setzen würde, und zwar all-in.

- G



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eat more plastic
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#12 AW: Zuführung einer weiteren Königin zu polygynen Arten

Beitrag von eat more plastic » 8. März 2012, 12:20

Letztes Jahr starb in der Winterruhe meine Camponotus ligniperdus Gyne.
Sie ließ 12 Arbeiterinnen zurück.
Ich kaufte mir eine neue Königin und sie wurde ohne weiteres adoptiert.
Momentan ist diese Kolonie 70 Arbeiterinnen stark!
Letzten Sommer fand ich in Süd-Deutschland 2 Camponotus ligniperdus Gynen und wolllte sie adoptieren.
Fazit:
Nach einem Kampf war die eine neue Gyne tot und die andere neue Königin löste sich mit 5 Arbeiterinnen von der damals 50 Fraustarken Kolonie(und der alten Königin).:division:
Zudem konnte ich beobachten, dass einige Arbeiterinnen der einen Königin loyal gegen über waren, aber nicht ihrer Mutter.
Unter diesen Kämpfen starben 4 Arbeiterinnen.
:starwars:

Dieser Versuch regt NICHT zur Nachahmung an!!!


mfg emp
Eine Ameise kommt selten allein!

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christian
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#13 AW: Zuführung einer weiteren Königin zu polygynen Arten

Beitrag von christian » 8. März 2012, 22:32

Wie sieht es eigentlich aus, wenn die einzig verbliebene Königin einer Kolonie gestorben ist? Nehmen die Arbeiterinnen dann eher eine zugeführte Königin auf, so nach dem Motto "juhu jetzt geht´s doch noch weiter"? ;) Oder können sie so komplex nicht "denken" und es überwiegt einfach die Tatsache des fremden Dufts? Wäre ja auch einmal ein interessantes Forschungsthema.


Doch, doch Gilthanaz und Dennis- es ist allgemein bekannt, dass nach Verlust der alten Königin die Aufnahme neuer Junggynen sehr viel leichter fällt und auch bei (strengst) monogynen Arten möglich ist. Das machen sich viele Sozialparasiten zu nutze- deshalb steht auch überall im Seifert, dass die Aufnahme 'wahrscheinlich nur bei weisellosen Kolonien funktioniert' o.ä..

L.G. christian



Gaster
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#14 AW: Zuführung einer weiteren Königin zu polygynen Arten

Beitrag von Gaster » 8. März 2012, 23:18

Ich hatte meine Königinnen aus großen Nestern, evtl. sind Gynen, die frisch vom Schwarmflug kommen etwas "geruchsneutraler"?


Sind Königinnen ersteinmal eine Weile in einer Kolonie, so bildet sich auch bei polygynen Arten, die Königinnen adoptieren, in der Regel der spezifische Kolonieduft. Die Königin kann dann normalerweise nicht mehr in eine andere Kolonie übernommen/gegeben werden.
Wie das aber in der Natur so ein mal ist, gibt es immer Abweichungen von solchen "Regeln", die nur auf dem basieren, was am häufigsten auftritt.
Ich habe auch schon Königinnen von Myrmica cf. rubra in Kolonien gegeben, die mehrere hundert Meter entfernt lagen. Sie wurden dauerhaft akzeptiert. In den allermeisten Fällen geht das aber nicht.


Das machen sich viele Sozialparasiten zu nutze- [...]


Wir sollten hier nicht speziell an solche Fälle angepasste Arten (in diesem Fall die Sozialparasiten) mit Arten vergleichen, die "normalerweise" selbstständig gründen oder adoptiert werden. Interessant wäre natürlich, zu erforschen, ob es eventuell bei einigen Arten doch zu einem normalen Verhalten gehören kann, Königinnen zu rauben.



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