Diskussion zum Haltungsbericht Camponotus cruentatus von Repta

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Repta
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#9 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Camponotus cruentatus von Repta

Beitrag von Repta » 16. Oktober 2011, 08:18

Ich mache mir Sorgen, weil sie nichts fressen. Von lebenden Futtertieren aus dem Zoomarkt wird abgeraten wegen Milben etc; der Mehlkäfer aus eigener Zucht sagt wohl nicht zu. Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben?



DermitderMeise
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#10 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Camponotus cruentatus von Repta

Beitrag von DermitderMeise » 16. Oktober 2011, 13:56

Hallo,
Repta hat geschrieben:Die haben doch noch keinen Jahreszyklus mitgemacht. Ist es da nicht egal, woher sie kommen?

Nein, denn wenn Arten mehrere Tausend Jahre an der gleichen Stelle hocken, bilden sich oft Populationen, die in ihren Eigenheiten an das lokale Klima angepasst sind. Eine Kolonie aus Nordafrika kann deswegen ein ganz anderes Winter- und Sommerleben führen als eine aus z. B. Toulouse.
Die Ameisen lernen nicht, wie das Klima ist, sie "wissen" es bereits. Die Königin hat übrigens schon einen Winter als Imago im Mutternest mitgemacht.

Allerdings ist mir nicht klar, wie ich sie feucht halten soll, wenn sie im Reagenzglas hocken.

Was spricht gegen die Standardlösung Wassertank?

Repta hat geschrieben:Ich mache mir Sorgen, weil sie nichts fressen. [...] Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben?

Beobachtest du die Tiere 24/7? ;)
Proteine sind für das alltägliche Leben nicht notwendig, dazu reicht Honig(wasser); die werden eigentlich nur benötigt, wenn Larven vorhanden sind und auch dann nur, wenn diese keine Ruhepause einlegen (Winterruhe). Ansonsten fällt es bei kleinen Kolonien kaum auf, dass diese Nahrung eintragen, weil sie das auch gerne nachts erledigen.
Solche kleinen Kolonien trauen sich auch lieber an kleine Beute heran - Fruchtfliegen, Mücken und so etwas verfüttere ich da vorzugsweise. Letztere gibt es zur Zeit genug. ;)



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Repta
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#11 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Camponotus cruentatus von Repta

Beitrag von Repta » 16. Oktober 2011, 14:33

DermitderMeise hat geschrieben: Nein, denn wenn Arten mehrere Tausend Jahre an der gleichen Stelle hocken, bilden sich oft Populationen, die in ihren Eigenheiten an das lokale Klima angepasst sind. Eine Kolonie aus Nordafrika kann deswegen ein ganz anderes Winter- und Sommerleben führen als eine aus z. B. Toulouse.
Die Ameisen lernen nicht, wie das Klima ist, sie "wissen" es bereits. Die Königin hat übrigens schon einen Winter als Imago im Mutternest mitgemacht.

Das stimmt, daran hatte ich gar nicht gedacht.
Ich beobachte jetzt das Wetter in Toulouse - gestern war es z.B. tagsüber 24°, z.Zt. 22°. Die Temperatur ist jetzt in meiner Arena um die 25°. Allerdings hat die Königin gestern gelegt, das täte sie ja wohl nicht, wenn sie sich nicht wohl fühlte, oder doch?

Zum Wassertank: gar nichts spricht dagegen, wenn Du mir sagst, wie ich ihn auffülle, wenn er leer ist, ohne die Tiere zu stören.

Beobachtest du die Tiere 24/7? ;)
Das natürlich nicht, aber da ich z.Zt. Urlaub habe, verbringe ich schon eine gehörige Zeit mit Betrachten.

Solche kleinen Kolonien trauen sich auch lieber an kleine Beute heran - Fruchtfliegen, Mücken und so etwas verfüttere ich da vorzugsweise. Letztere gibt es zur Zeit genug. ;)
Also, hier nicht. Keine Fruchtfliegen im Kompost und gestern Nachmittag und heute Morgen bei den Bienen habe ich außer einigen Wespen auch keine Insekten gesehen. Werde mich aber gleich mal auf dem Balkon auf die Lauer legen.



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#12 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Camponotus cruentatus von Repta

Beitrag von DermitderMeise » 18. Oktober 2011, 17:27

Repta hat geschrieben:Ich beobachte jetzt das Wetter in Toulouse

Das halte ich für sehr sinnvoll! Es gibt bei einigen Wetterdiensten wie wetter.com auch eine 3 Stunden-Vorhersage, da kann man noch besser sehen wie sich die Temperatur über Tag & Nacht verändert.

Allerdings hat die Königin gestern gelegt, das täte sie ja wohl nicht, wenn sie sich nicht wohl fühlte, oder doch?

So isses. Wahrscheinlich werden das die Larven die überwintern.

Zum Wassertank: gar nichts spricht dagegen, wenn Du mir sagst, wie ich ihn auffülle, wenn er leer ist, ohne die Tiere zu stören.

Am einfachsten ist es, die Tiere in ein direkt gegenüber hingelegtes RG ziehen zu lassen. Das wird während der Winterruhe wg. mangelnder Bewegungsfähigkeit evtl. nicht funktionieren, daher bietet es sich dann an, mit einer langen Nadel durch die Watte zu stechen und aufzufüllen. Dabei muss man das RG senkrecht halten, damit die Luft durch die trockene Watte entweichen kann - am besten vorher an einem unbewohnten RG ausprobieren. Die Ameisen sind dabei i. d. R. so lahm, dass sie das Kippen und die Störung durch die Nadel nur mit gesteigertem Herumwanken beantworten können.

Also, hier nicht.

Abends Licht an, Fenster/Balkontür auf und dann viel Spaß beim Mücken fangen... ;)



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#13 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Camponotus cruentatus von Repta

Beitrag von Repta » 19. Oktober 2011, 09:40

DermitderMeise hat geschrieben:Abends Licht an, Fenster/Balkontür auf und dann viel Spaß beim Mücken fangen... ;)

Da ich mir weder eine Lungenentzündung noch Mückenstiche einhandeln möchte, züchte ich jetzt Fruchtfliegen. Die Lasius niger sind da ganz wild drauf, aber die Camponotus reagieren auch darauf nicht.



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#14 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Camponotus cruentatus von Repta

Beitrag von DermitderMeise » 19. Oktober 2011, 14:08

Repta hat geschrieben:aber die Camponotus reagieren auch darauf nicht.

Dann wirst du sie nicht mehr zu ihrem Glück zwingen können - wenn sie keine Proteine benötigen, sammeln sie sie auch nicht. Doch wenn Larven da sind, wird sich das wahrscheinlich ändern - wobei es auch bei meiner kleinen Kolonie bisher keine erkennbare Fleischsammeltätigkeit gab.
Fruchtfliegen sind auf jeden Fall eine super Sache!



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#15 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Camponotus cruentatus von Repta

Beitrag von DermitderMeise » 10. März 2012, 12:32

Hallo Repta,
schön dass es weitergeht! :)
Du schreibst im Haltungsbericht:
Repta hat geschrieben:Die Kolonie besteht immer noch aus 4 Arbeiterinnen und der Königin und natürlich dem Eipaket.

Heißt das, dass die Tiere mit den Eiern aus letztem Oktober überwintert haben? Oder sind aus den Eiern doch eher noch Larven geworden? Eine Lupe hilft ggf. beim Unterscheiden.

Gleich noch zwei Fragen die mich interessieren: Warum war die Luftfeuchte so niedrig? Wie hast du die Tiere überwintert, bei welchen Temperaturen?



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#16 AW: Diskussion zum Haltungsbericht Camponotus cruentatus von Repta

Beitrag von Repta » 10. März 2012, 16:30

Das Eipaket war den ganzen Winter über vorhanden. Sie haben es überall mit hingetragen. Ursprünglich wollten wir ein Erdnest anbieten, das hat sich aber nicht bewährt. Deshalb sind wir vor dem Winter auf ein Ytongnest umgestiegen. Deshalb konnte man auch gut sehen, dass sie das Eipaket gepflegt haben. Seit die Luftfeuchtigkeit höher ist, hat sich das Eipaket deutlich vergrößert und ist ohne Lupe gut erkennbar. Ich gehe davon aus, dass es sich um die Eier aus dem letzten Herbst handelt. Eine Larve vermute ich auch, ist etwas länglich, wie ein Reiskorn.

Die niedrige Luftfeuchtigkeit ergab sich aus der unregelmäßigen Bewässerung des Ytong. Das war mehr ein Ausprobieren und Beobachten. Durch die neue Bewässerungsanlage ist eine konstante Luftfeuchtigkeit von um 55% sichergestellt.

Ãœberwintert habe ich die Tiere im Wohnzimmer, nachts Temperaturen um 18 Grad und niedriger, tags um 20/22 Grad.



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