Hallo alle zusammen,

Da ich jetzt schon einige Haltungsberichte gelesen habe, und es immer wieder andere Angaben/Meinungen zur Fütterung unserer kleinen Schützlinge gibt, möchte ich hier eine kleine Diskussion eröffnen in der sich jeder zu seiner gewählten Fütterungsmethode äußern kann.
Ich möchte damit Einsteigern wie mir eine Hilfe an die Hand geben um für sich die richtige Fütterungsmethode und das richtige Futter heraus zu finden.
Es ist mir bewusst dass jede Ameisenart da ihre vorlieben hatte und auch andere Ansprüche an die Fütterung stellt. Deswegen möchte ich hier mal eine Sammlung der verschiedenen Futter arten, Fütterungsmethoden, und eine Diskussion, warum gerade so gefüttert wird, eröffnen.

Ich hoffe das so eine Diskussion nicht schon besteht...Die Suchefunktion hat mir zumindest mal nichts Vergleichbares angezeigt.

So dann bringe ich den Stein mal ins Rollen:

Ameisenart: C. ligniperdus
Proteine: Tiefgefrorene Heimchen, Mehlwürmer, [color=Red]Drosophila[/color]
Sonstiges Futter: Obst, Honig- Wasserlösung


Ich selber bin z.B. etwas verunsichert darüber ob Futtertiere überbrüht werden sollten oder nicht. Anscheinend werden überbrühte Tiere teilweise nicht oder nur schlecht angenommen, dafür ist dann die Gefahr mit den Milben gebannt.
Meine C.ligniperdus nehmen derzeit keine Proteine an aber ich biete auch nur Überbrühte Tiere an. Sollte ich hier mal etwas anderes ausprobieren? Wen ja was könnte ich ihnen alternativ anbieten?

Hallo Mystikwolf
Da ich durch Krankheit zu Haus bin mach ich mal grade weiter:

Art: Lasius niger
Proteine: gefrorene Heimchen, überbrühte Fliegen und Grashüpfer
sonstiges Futter: Obst, Honig

Die Heimchen überbrühe ich vorher nicht, da die ja eh eingefroren werden, sterben denk ich mal nicht nur die Heimchen sondern auch die Milben.

Die Fliegen nehmen meine auch überbrüht an und die Grashüpfer lieben sie. Naja ich denk mal Lasius niger ist nicht so wählerisch. Das lustige bei den Grashüpfern ist, ein grüner Grashüpfer wird beim Abkochen rot und das Wasser nimmt die grüne Farbe an. Weiß einer woran sowas liegen kann?

LG
Ina

Ina H. hat geschrieben:Die Heimchen überbrühe ich vorher nicht, da die ja eh eingefroren werden, sterben denk ich mal nicht nur die Heimchen sondern auch die Milben.

Einige Milbenarten können wohl extrem niedrige Temperaturen überleben (teilweise ist dies soviel ich weiß aber nur bedingt gesichert), vor allem aber können es wohl die Eier.

Art: Lasius niger
Proteine: gefrorene Fliegen, Mehlwürmer (vor Fütterung überbrüht), selten frische Fliegen (überbrüht)
Sonstiges Futter: Honig

Ich kann auch nur über Lasius niger berichten, habe da allerdings schon einiges ausprobiert:

Proteine: getrocknete Fliegen, Gammarus, Mückenlarven, Bachröhrenwürmer, Salinenkrebse
Sonstiges Futter: Zucker-Honiglösung, Apfelstückchen

Nicht angenommen: Protein Sticks, Flockenfutter, Grillen, sämtliche Samen und Körner

Art: Mymrica rubra
Proteine: Heimchen, Mehlwürmer, Stubenfliegen
sonstiges Futter: Honig (unverdünnt)

Meine M.rubra bekommen täglich frisch überbrühte Mehlwürmer, die auch sehr gut angenommen werden. Fliegen nehmen sie zwar auch, bei Wahl werden aber die Mehlwürmer bevorzugt. Heimchen werden auch gut angenommen.

Art: Camponotus ligniperdus
Proteine: Heimchen, Mehlwürmer, Stubenfliegen
sonstiges Futter: Honig (unverdünnt)

Die werden so ziemlich gleich behandelt, außer dass sie öfter mal Stubenfliegen bekommen, die ich extra im Garten jagen geh Die Fliegen verfüttere ich meist lebend, d.h nicht überbrüht. Ich hab das gefühl, was gejagt werden kann wird hier lieber genommen, da sie die Fliegen allem anderen bevorzugen.

Alles, was ich aus der Zoohandlung habe, wird firsch überbrüht

Getrocknetes Futter wird nicht genommen

Lasius niger, Formica rufibarbis und Camponotus barbaricus, sowie ein paar Gründungskolonien Tetramorium sp.* und eine weitere Formica (Serviformica) sp.*, bekommen bei mir alle im Grunde das gleiche vorgesetzt:
Honigtropfen (oder -tröpfchen), Zweifleckgrillen (Gryllus bimaculatus) und alles was so frischtot auf meinen Wegen so zu finden ist - vom Regenwurm bis hin zur Motte, unzählige Fliegen, die ein oder andere frischtote Hummel, Biene oder Wespe etc.pp..

Ohne Ausnahme werden die frischtoten Tiere von draußen stark den gezüchteten Futtertieren vorgezogen - auch wenn ich mir Mühe gebe diese nach Erhalt ordentlich aufzupäppeln...

Das Überbrühen erspare ich mir bei der Fütterung der einheimischen Tieren allermeistens, bisher ohne nachteilige Auswirkungen. Der "Fang" wird in Augenschein (auch mithilfe einer Lupe) genommen und offensichtlich kranke oder befallene Tiere werden schlicht nicht verfüttert. Wobei eine Nachahmung natürlich der eigenen Haftung unterliegt...

Ab und an bekommen sie dann auch noch, oft gut angenommene, Trauben- oder sonstige "Süßfruchtstückchen".

LG, Ossein.

*kurz vor der Auswilderung.

Messor cf. meridionale: Meine Kolonie nimmt eigentlich alles an. Nur Mehlwürmer lassen sie in der Arena. Ansonsten nehmen sie beispielsweise Fliegen, Bienen, Wespen und Grillen an. Ich überbrühe sie immer für ein paar Sekunden und es wird trotzdem angenommen. Auch wenn die Futtertiere mal 3 Tage unangerührt rumliegen, nehmen sie die vertrockneten Tiere mit ins Nest. Das scheint denen nichts auszumachen.

Sie kriegen Honig aufgetischt, was sie auch gerne fressen und natürlich Körner. Typisch für Messor.

MfG Valeroni

Also meine Messor barbarus nehmen nichts anderes als Körner und kleine Mehlwürmer. Am liebsten sind ihnen Nachtkerze. Honig, Zuckerwasser, Früchte usw haben sie bis jetzt noch nicht angerührt.