AmeisenflĂĽstern letzter Ausweg

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#1 AmeisenflĂĽstern letzter Ausweg

Beitrag von Gast » 31. März 2012, 15:16

[font=Times New Roman]http://harlinger.de/nachrichten.aspx?ArtikelNr=4072&ReturnTab=125[/font]
[font=Times New Roman]AMEISENSTAMM [/font]
[font=Times New Roman]AmeisenflĂĽstern letzter Ausweg [/font]
[font=Helvetica]UPSCHĂ–RT [/font]
[font=Helvetica]Von CHRISTIAN BEHRENDS[/font]

[font=Times New Roman]Gerold Müller: „Weltweit gibt es 12 680 Armeisenarten, wovon in dieser Region neun zu finden sind.“ [/font]

[font=Times New Roman]>> Bild siehe Original<<[/font]

[font=Times New Roman]Mit vollem Körpereinsatz versucht Günter Müller den Ameisenstamm umzusiedeln. Dass er dabei selber von den kleinen Tierchen überall angekrabbelt wird, stört ihn wenig.[/font]
[font=Times New Roman]„Man sagt, der Herrgott hat die Ameisen im Zorn erschaffen. Deswegen ist die Artenbestimmung gar nicht so einfach“, erzählt Gerold Müller. Und diese Behauptung kann er auch gewiss aufstellen, schließlich kennt er sich auf diesem krabbelnden Gebiet aus wie kein Zweiter. Und so war der ehemalige Förster für Heike und Alfred Witt aus Upschört sozusagen der „Retter in der Not“. [/font]

[font=Times New Roman]Die kleinen Tierchen hatten sich nämlich auf dem privaten Reiterhof der Familie im Haarweg breit gemacht und dabei auch die Reithalle in Beschlag genommen. „Ich habe ja nichts gegen Ameisen. Allerdings haben sich die Tiere in unsere elektrischen Leitungen eingenistet und so einen Kurzschluss verursacht“, erzählt Heike Witt, die sich bereits im Juli letzten Jahres mit diesem Problem an den Landkreis Wittmund als zuständige Behörde gewandt hatte – aufgrund der Jahreszeit allerdings zu spät für eine Umsiedlung. Diese wurde am vergangenen Wochenende nachgeholt. [/font]

[font=Times New Roman]„Wenn Waldameisen in Wohnhausnähe lästig werden oder die besonders geschützte Tierart gefährdet ist, können von geschulten Personen der AmeisenschutzwarteNot- und Rettungsumsiedlungen durchführen werden“, erklärt Gerold Müller, der seit Gründung der Deutschen Ameisenschutzwarte Ostfriesland im Jahre 1989 die Ämter des Vorsitzenden und Geschäftsführer bekleidet. [/font]

[font=Times New Roman]In dieser Zeit fĂĽhrte der eingetragene Verein 148 Umsiedlungen durch, wovon alleine MĂĽller 127 Mal zum Einsatz kam. Doch bevor die Umsiedlung auf dem GrundstĂĽck der Familie Witt am frĂĽhen Morgen vollzogen wurde, musste Gerold MĂĽller im Vorfeld so einiges an Vorarbeit leisten. [/font]

[font=Times New Roman]„Zunächst führe ich an Ort und Stelle mit den Grundstückseigentümern eine Beratung durch. Ganz wichtig ist es dann auch, die Ameisenart zu bestimmen“, erklärt der „Ameisenflüsterer“ seine Vorgehensweise. Als neues Zuhause hat sich Gerold Müller für den Ameisenstamm mit 40 000 bis 50 000 kahlrückigen Waldameisen eine geeignete Stelle im Hopelser Wald, dort wo er bis 2005 zuständiger Förster war, ausgesucht. „Man muss allerdings darauf achten, dass man bei dem Neuansiedeln kein anderes Ameisenvolk verdrängt“, erklärt Müller, für den die Waldameise eine wichtige und unersetzbare Schlüsselfunktion in unserem Ökosystem einnimmt. [/font]

[font=Times New Roman]Denn die durchaus sozialen Tierchen sind in der Lage, ein vielfaches ihres Körpergewichts zu transportieren, und pflanzen so Gräser und verschiedene Kräuter, und lockern zudem das Erdreich auf. „Die Vögel schnappen sich die Ameisen, um so Flöhe aus ihrem Gefieder zu bekommen“, weiß Gerold Müller, für den es bei jeder Umsiedlung ein großes Bestreben ist, den Tieren ein möglichst geringes Risiko auszusetzen. „Natürlich überleben vereinzelte Tiere die Umsiedlung nicht. Das ist im Vergleich zum Specht allerdings nicht so schlimm. Der frisst nämlich pro Tag bis zu 3000 Ameisen“. Neben Dachs, Fuchs und auch Fasan ist der Frost ein weiterer Feind der Ameise, die sich im Winter tief in der Erde verkriegt und in Winterstarre verfällt. [/font]

[font=Times New Roman]Wenngleich Gerold Müller für die Ameisen bei der Umsiedlung kurzerhand auch die Rolle des Feindes einnimmt und deshalb mit Armeisensäure bespritzt wird, so lässt sich der routinierter Ameisenprofi davon kaum beirren, schließlich muss alles ganz schnell gehen. [/font]

[font=Times New Roman]„Der ganze Stamm versucht, die Königin möglichst tief in die Erde zu bringen, damit sie geschützt ist“, so Müller, der die fleißig Eier legende Ameisenkönigin auf jeden Fall erwischen muss, um den Stamm nach dem Transport in blauen Fässern dann erfolgreich an dem neuen Standort anzusiedeln. Ohne die Königin stirbt der ganze Ameisenstamm ansonsten nämlich aus. Und das wäre bedauerlich, schließlich ist die Ameise im Vergleich zur Körpergröße und des Eigengewichtes das stärkste Tier der Welt und wird auch deswegen häufig „die Polizei des Waldes“ genannt. [/font]
[font=Times New Roman]--[/font]

[font=Times New Roman]So weit der Text. Ich habe mal ein paar Textstellen gekennzeichnet, mit denen ich nicht ganz glücklich bin. Insbesondere weiß G. Müller ganz bestimmt, dass die „Kahlrückige Waldameise“ (= Formica polyctena) polygyn ist. Das Gefasel um „die Königin“ ist damit doch recht fragwürdig. Zudem scheint mir der Verfasser des Artikels im Deutschunterricht doch nicht so recht aufgepasst zu haben. Traurig, was uns die Presse heute so zumutet. :furchtbartraurig:[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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