Vespa Crabro hat geschrieben:Eine Miele-Waschmaschine wird uralt. Ein vom Tischler in Handarbeit angefertigter Massivholzschrank, D4-verleimt hält bei richtiger Pflege ein Leben lang. Das Problem ist sicher die sich ausbreitende, verminderte Qualität der Produkte, laste das aber bitte den eigentlichen Verantwortlichen an: Den Konsumenten, die alles immer "billig" haben wollen.

"You get what you pay for" - das ist ein sinniger, alter Spruch und er bewahrheitet sich. Wenn ich nur spotbillige Produkte anbieten kann, damit die breite Masse zuschlägt, dann sind diese Produkte eben nicht nur im monetären Sinne "billig", sondern auch bei Qualität und der von dir gefordeten Werthaltigkeit/Beständigkeit muss ich Abstriche machen.

Es gibt allerdings "Studien"/"Test" die zeigen, das viele Elektrogeräte mit quasi keinerlei Mehrkosten für den Hersteller um einiges länger halten würden... Müsste auch auf murks-nein-danke irgendwo behandelt werden, in dem Zusammenhang hab ich das erst letztens wieder gehört.

Hallo,

Scarvia Ny-Mand hat geschrieben:Es gibt allerdings "Studien"/"Test" die zeigen, das viele Elektrogeräte mit quasi keinerlei Mehrkosten für den Hersteller um einiges länger halten würden...

Dazu würde mich die "Studie" interessieren.

Hoi,

Das Problem ist sicher die sich ausbreitende, verminderte Qualität der Produkte, laste das aber bitte den eigentlichen Verantwortlichen an: Den Konsumenten, die alles immer "billig" haben wollen.

Stell dir mal die Frage, was zuerst dagewesen sein muß. Es ist nicht zwangsweise nur der Konsument schuld. Kann ja auch sein, dass gleichbleibend schlechte Löhne in Niedriglohndeutschland für das aufblühen dieser Art Marktwirtschaft gesorgt haben.
Zum Thema "Möööh, Steuern in Deutschland viel zu hoch!"

Dieses Buch scheint recht interessant zu sein:
http://www.cl.cam.ac.uk/~rja14/musicfiles/manuscripts/SEv1.pdf
Gibt es inzwischen in der zweiten Fassung, weshalb die erste kostenfrei zum download steht. Dort werden wohl auch Studien und Recherchen aufgeführt. Ist halt in englisch.

"Nur Verschwörungstheorie?"

Meiner Ansicht nach nicht. Gewinnmaximum ist das erste und oberste Gebot in der BWL. Maximum heißt Maximum....heißt aus jedem beteiligten Aspekt das meiste herauszuholen (Erträge steigern, Ausgaben senken). Hinzu kommt, dass ein Unternehmen als "Weichei" da steht, wenn es den Vorjahresgewinn nicht um 1-2% übertreffen kann. Geht mal auf ein Bonzentreff eurer Wahl und unterhaltet euch mit den Leuten dort, dann versteht ihr, was ich mein.

An dieser Stelle auch viele Grüße an die Kölner Uni, die nachwievor dickköpfig versucht, das Ewige-Wachstums-Dogma zu lehren

Die geplante Obsoleszenz ist keinesfalls eine Verschwörungstheorie.
In der testenden Halbleiterindustrie wird zwischen Kunde und Verkäufer am runden Tisch sogar ein "Ablaufdatum" ausgemacht, das Wort "obsoleszenz date" fällt dort ganz offen.
Gebraucht wird das, um dem Kunden gleichbleibende Testergebnisse liefern zu können, und da die Qualität der Ergebnisse mit dem alter der Module abnimmt murksen die sich nach vereinbarter Zeit oder vereinbartem Verlust der Messgenauigkeit selbst ab, und die entsprechenden Angestellten brauchen nur das Modul zu wechseln.
Der Kunde ist sich dessen bewusst, und weiß wieso die Wechselrate der Bauteile so hoch ist, kann sich dafür aber auch auf exakte Messergebnisse verlassen. Hier geht es im Vergleich zum Gewinn um kleinere Summern, allerdings weiß der Kunde sicherlich auch nicht wie lange diese Module noch exakte Ergebnisse geliefert hätten. Also gleiche Konstellation wie gegenüber dem Ottonormalverbraucher.

Ãœbrigens. Legt man offen titulierte "obsolete" Wafer unter ein Belichtungsraster kann man den eingebrannten Schalter erkennen. Der Greift den Datenfluss ab, und kommt der nicht mehr exakt konstant macht er den Datenfluss dicht.

Also wo trennt man? Und was ist nun Verschwörungstheorie und was nicht?

LG Icon

Halli NIPIAN,

NIPIAN hat geschrieben:Stell dir mal die Frage, was zuerst dagewesen sein muß. Es ist nicht zwangsweise nur der Konsument schuld.

Ich erwähnte auch mit keinem Wort, dass es nur die Konsumenten sind. Ich schreibe jedoch den Konsumenten den Großteil der Schuld zu. Der Durchschnitts-Facharbeiter hat ein Netto-Einkommen - das ist ein spontaner Schätzungswert meinerseits - von ca. 1.400,00€. Wieso muss sich gerade diese Sparte dann ein iPhone kaufen, bei Lebensmitteln aber wiederum dermaßen knauserig sein? Warum muss gerade diese Sparte jeden kurzen Weg mit dem Auto fahren, obwohl Sprit so teuer ist? Die Unternehmen können den Konsumenten nicht das Denken abnehmen und auch nicht an vernünftiges Sparen appellieren, daran ist der Dummbürger selbst Schuld.

" hat geschrieben:Kann ja auch sein, dass gleichbleibend schlechte Löhne in Niedriglohndeutschland für das aufblühen dieser Art Marktwirtschaft gesorgt haben.

Der Vorwurf, Deutschland zahle zu schlecht ist eine rot-sozialistisch geprägte Mär. Das sind schlicht weg verdrehte Tatsachen, mit denen linksorientierte Gesellen auf Stimmenfang gehen.

Hallo flAckerameise,

" hat geschrieben:Gewinnmaximum ist das erste und oberste Gebot in der BWL.

Blödsinn. Das erste und oberste Gebot lautet: Investitionen müssen sich rentieren.

" hat geschrieben:Hinzu kommt, dass ein Unternehmen als "Weichei" da steht, wenn es den Vorjahresgewinn nicht um 1-2% übertreffen kann. Geht mal auf ein Bonzentreff eurer Wahl und unterhaltet euch mit den Leuten dort, dann versteht ihr, was ich mein.

Das ist die nächste, schwachsinnige Aussage, die schlichtweg nicht stimmt. Auf einem Unternehmer-Treff (nicht "Bonzentreff", wir sind hier nicht im Landstreicher-Verein) versammeln sich Menschen, die zumindest ausreichend Bildung inne haben, eine Firma entweder als Erbe erfolgreich weitergeführt zu haben oder aber, diese gar selbst aufgebaut zu haben. Vergleich den Unternehmer (mit längerfristigen Erfolg) mal nicht mit dem Junggesellen, der bei seinem Tuningtreff mit seinem frisierten Golf angibt, weil der schneller ist, als der Fiat Panda von einem anderen.

Auf einem Unternehmertreff geht es gesitteter und geistig anspruchsvoller zu. Dass man den Gewinn jedes Jahr toppen muss, ist eine weitere Mär, die von gierigen Aktionären gestreut wird, nicht von Unternehmern untereinander.

Hoi,

Der Vorwurf, Deutschland zahle zu schlecht ist eine rot-sozialistisch geprägte Mär. Das sind schlicht weg verdrehte Tatsachen, mit denen linksorientierte Gesellen auf Stimmenfang gehen.

Das ist kein Argument welches meine Aussage widerlegt, sondern eine Unterstellung, um ein Faktum irgendwie ins Lächerliche zu ziehen - weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Das sind offizielle Zahlen, durch das statistische Bundesamt und die OECD belegt.
Kommt noch so eine Äußerung, wie die eben zitierte, gibt es ein Verwarnung.

Wieso muss sich gerade diese Sparte dann ein iPhone kaufen, bei Lebensmitteln aber wiederum dermaßen knauserig sein? Warum muss gerade diese Sparte jeden kurzen Weg mit dem Auto fahren, obwohl Sprit so teuer ist?

Damit ist also die gesamte Vielfalt der Gesellschaft in diesem Verdienstsegment abgedeckt. Respekt, hast dir ja richtig Gedanken gemacht.

Vespa Crabro hat geschrieben:Hallo,



Dazu würde mich die "Studie" interessieren.

Google ist dein Freund. =)
Ich hab das mal irgendwo vor einiger Zeit zitiert gelesen, müsste also selbst suchen. Dafür interessiert mich das Thema aber gerade nicht genügend, sorry.