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PEST ANTS HALTEN: der ultimative Kitzel…!

Allgemeine Fragen und Themen ĂĽber exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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#1 PEST ANTS HALTEN: der ultimative Kitzel…!

Beitrag von Gast » 27. April 2012, 12:30

Es geht um Wasmannia auropunctata, und so ist es zurzeit in einem Forum zu lesen:
Sie gehört genauso wie meine Pheidole megacephala (xxxx) zu den Pestants. Sie scheint recht Invasive zu sein.
Und dem Jens (also Ich) reicht natürlich nicht eine normale Kolonie wer hält schon was normales :-P
Meine Kolonie besteht aus 4-6Königinnen und 50-80 Arbeitern. Hab sie heute bekommen *freu*.
Ein deutscher Händler verkauft diese Art, die zu den 100 schlimmsten invasiven Arten der Welt gehört http://www.issg.org/database/species/search.asp?st=100ss (die Nr. 100), so wie Pheidole megacephala (Nr. 68). Er selbst hält diese Art, und mindestens ein Käufer hat sich auch schon gefunden.
Geradezu sträflich lahmarschig ist die Empfehlung: „Auf einen guten Ausbruchschutz sollte geachtet werden.“

Ich frage mich wirklich allmählich, - nein, schon länger! – wie Halter solcher Arten derart leichtsinnig sein können. Wie es um ihr Verständnis für Natur- und Umweltschutz bestellt ist, um ihr Verantwortungsgefühl gegenüber ihren Mitmenschen?

Auch wenn diese Art in Mitteleuropa im Freiland vermutlich nicht lebensfähig ist: In Warmhäusern, Zoos, Bot. Gärten kann sie leben. Und auch im Blumenfenster oder Wintergarten des Nachbarn!

Wenn es wirklich einmal zu einem Einfuhr- und Haltungsverbot für exotische Ameisen kommen sollte, sind derartige Entgleisungen, derart hemmungsloses Spiel mit dem Feuer, bestimmt mit daran schuld! Deutschland ist weit davon entfernt, solche Einschränkungen zu verordnen, aber in Nachbarländern macht man sich schon Gedanken dazu, wie ich positiv weiß…:mad:

Informationen zu Wasmannia gibt es hier:
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Wasmannia_auropunctata

Merkur



Alpha Chuby
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#2 AW: PEST ANTS HALTEN: der ultimative Kitzel…!

Beitrag von Alpha Chuby » 27. April 2012, 13:56

Wow Merkur -so liberal ("[font=Times New Roman]Auch wenn diese Art in Mitteleuropa im Freiland vermutlich nicht lebensfähig ist...[/font]") kennt man Dich kaum.

Ich sehe es ähnlich, man muss differenzieren zwischen Arten die zur Haltung geeignet sind und welchen die ihren Wert nur haben weil sie als Exoten gelten (und scheinbar auch für Geld gekauft werden). Im Falle der [font=Times New Roman]Wasmannia auropunctata und einiger anderer angebotenen Arten sag ich -it doesn`t make sense. Diese Winzlinge werden sich langfristig zum Problem entwickeln, Ausbrüche und Angriffe auf andere Ameisen des jeweiligen Halters wären noch das geringste Problem, die beschriebene Situation mit Wintergarten und so wäre mir einfach zu naheliegend und riskant.

Nur so als Tipp, einen guten Ausbruchschutz der gleichzeitig zur hobbymäßigen Haltung geeignet ist gibt es für Ameisen dieser Größe und (nennen wir es mal) Biologie nicht. Ein Ölfilm wird überbaut wenn die Tiere hungrig sind, man müsste dann etwas mehr füttern als beim letzte Mal und dadurch würde das Problem in Zukunft nur intensiver und häufiger auftreten.
Ein Talkumrand wĂĽrde abgelaufen werden.
Absolut dicht würde bei einer Größe von 1 mm kaum zurealisieren sein.

Wer die Zeit hat kann sich ja die EinfĂĽhrung in den Haltungsbericht durchlesen, er ist fĂĽr mich und wohl die meisten Exotenhalter eine Besonderheit...
Man liest in den Foren manchmal, dass die Haltungsberichte enden wenn es gerade richtig spannend wird, ich befĂĽrchte, dass das auch fĂĽr den der W. auropunctata gelten wird.

GrĂĽĂźe

[/font]



Gast
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#3 AW: PEST ANTS HALTEN: der ultimative Kitzel…!

Beitrag von Gast » 28. April 2012, 10:45

@ Alpha Chuby (und andere, die mich missverstehen!): ("Auch wenn diese Art in Mitteleuropa im Freiland vermutlich nicht lebensfähig ist...")Was heißt wohl „vermutlich“? - Dass man es nicht weiß!
„Vermutlich trägt das Eis bereits“. – Das kann man vorsichtig mehrfach ausprobieren.
„Vermutlich ist der Fluss tief genug um von der Brücke rein zu springen“. – Das probiert man unter Umständen nur einmal.

Und so ist es mit exotischen Organismen: WENN sie sich ansiedeln, ist der Schaden in den allermeisten Fällen nicht zu reparieren! Mindestens aber kostet es sehr viel Geld und Mühe, sie zu bekämpfen und klein zu halten, über sehr lange Zeit! - Wobei die leichtfertigen Importeure und Halter nicht in der Lage sein dürften, für die Schäden aufzukommen.

Deshalb sollten Menschen, die unbedingt den Kick durch riskante Unternehmungen brauchen, sich doch bitte auf Risiken werfen, die sie selbst und alleine tragen, etwa Bungee-Springen oder mit Haien surfen. Die Grenze ist fĂĽr mich da erreicht, wo das Risiko der Allgemeinheit aufgebĂĽrdet wird. :mad:

MfG,
Merkur



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AIS
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#4 AW: PEST ANTS HALTEN: der ultimative Kitzel…!

Beitrag von AIS » 28. April 2012, 11:52

Ich bin von dieser Entwicklung auch nicht gerade begeistert - es reicht nicht, Ameisen wegen ihres interessanten Aussehens oder Verhaltens zu beobachten,
nein, es muss auch noch eine höchst invasive Art sein. Ich verstehe nicht, aus welchem Grund solche Tiere überhaupt angeboten werden. Wenn ein Shop sie anbietet, ist es klar,
dass irgendjemand zuschlägt. Es mag vielleicht einige schöne Exoten geben, die ebenfalls ein gewisses Ausbruchsrisiko mit sich bringen, aber was ist so besonders an 1mm großen
Monomorium oder invasiven Tetramorium? Bieten sie wirklich einen so groĂźen Unterschied zu vergleichbaren, harmlosen Arten? Ich sage nein. FĂĽr mich geht da die Ameisenhaltung
in die falsche Richtung. Ich halte mir Exoten, weil sie besonders schön, groß und so anders als unsere einheimischen sind - nicht weil ich sie zur Selbstdarstellung brauche.
Viele GrĂĽĂźe, AIS


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Ossein
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#5 AW: PEST ANTS HALTEN: der ultimative Kitzel…!

Beitrag von Ossein » 28. April 2012, 12:48

Da gibt es doch eigentlich nichts groß zu diskutieren: Ob es Wasserschildkröten sind, die, wenn sie zu groß geworden sind, in die Freiheit auf Kosten unserer Fauna entlassen werden; ob es die Waschbären sind, die der Pelzhandel maßgeblich freigesetzt hat; ob es hübsche Sittiche in Kölns und Düsseldorfs Parks sind, oder fremdartige Muscheln aus Südostasien die Häfen von Rotterdam bis New York bevölkern - es ist immer die Folge menschlichen Handelns und Treibens.
So waren wir schon wohl steinzeitlich maßgeblich an der Verbreitung der Wanderratte u.v.m. beteiligt, an der Ausrottung unzähliger Tierarten ursächlich.

So ist der Mensch.

Es gibt nur eines, was wir dem entgegen setzen können und dieses ist so schwach, wie auch, evolutionär gesehen, neu: Verantwortung.

Jeder, der sich Tierarten aus fremden Gegenden in sein Zuhause holt, ganz gleich, aus welcher Gegend sollte nicht nur bereit sein die Verantwortung dafĂĽr zu tragen, dass die Tiere nicht in die heimische Umwelt gelangen. Punkt!

Verantwortungsbewusstsein ist das einzige, was uns vor unserer Dummheit schĂĽtzt. Und es ist m.E. Aufgabe des Gemeinwesens, immer wieder zu kontrollieren, ob diese Verantwortung wahrgenommen wird.

Und dieses Forums, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig diese Varantwortung eigentlich ist und welche Folgen eine MiĂźachtung haben kann.

Für mich ergibt sich daraus die Maxime, dass ein Scheitern, die Tiere in diesem Sinne sachgerecht zu halten, entweder die Weitergabe an jemanden ist ,von dem ich hundertprozentig weiß, dass er es besser macht, oder eben die Tiere zu töten.
(Die Möglichkeit sie an den Ort ihrer Gefangenschaft zurückzubringen gäbe es u.U. auch, doch scheint mir dies in den allermeisten Fällen unwahrscheinlich. ;))

Wer sich dieser Konsequenz nicht bewusst ist, der sollte, m.E., von dem Halten exotischer Tiere Abstand nehmen.

Mal ganz abgesehen davon, Tiere ins Haus zu holen, deren invasives Potenzial wissenschaftlich nachgewiesen ist.
Hier kann ich nur hoffen, dass das Gemeinwesen sich deutlich und nachhaltig wehrt.

Wie lange, nach Prognosen dauert es, bis die Eichhörnchen alle grau sind?
(Dort findet sich auch eine interessante Faustformel: )
Als Neozoen (Einzahl: Neozoon Mehrzahl: Neozoa eingedeutscht Neozoen aus dem Griechischen mit der Bedeutung "Neutier") bezeichnet man Tierarten, die vom Menschen in andere Gebiete verbracht worden sind und sich dort fest etabliert haben. Drei Kriterien müssen erfüllt sein, um von einer Neozoe zu sprechen: (1) direkte oder indirekte Einführung durch Menschen; (2) nach 1492 und (3) sich selbst reproduzierende Populationen die ohne menschliche Hilfe auskommen. Der Handhabbarkeit halber werden hier 3 Generationen oder 25 Jahre als Hilfskriterium verwendet. Tierarten, die vor 1492 eingeführt wurden, werden gesondert betrachtet. Die Wissenschaft, die sich mit Neozoa beschäftigt, heißt Invasionsbiologie.

Als Daumenregel gilt die 'Zehnerregel'. Von 100 eingeschleppten Arten schaffen 10 Arten die Etablierung, von diesen besitzt 1 Art ein Gefährdungspotential.
LG, Ossein.



Alpha Chuby
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#6 AW: PEST ANTS HALTEN: der ultimative Kitzel…!

Beitrag von Alpha Chuby » 28. April 2012, 12:53

Ich hab Dich schon richtig verstanden, Merkur, und finde es super, dass Du nun deutlicher differenzierst. Ähnlich sehen es ja aktive Kollegen Deines Sujets: Obwohl man es nicht wissenschaftlich beweisen kann, ist man sich doch einig, dass mache Arten hier nicht überleben können.

@NIPIAN, merci fĂĽr die positive Bewertung, ich wusste bloĂź nicht das wir Schach spielen?!



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rumpelstielzchen
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#7 AW: PEST ANTS HALTEN: der ultimative Kitzel…!

Beitrag von rumpelstielzchen » 28. April 2012, 13:11

Hallo,

Mein Gedanke dazu:

Wer es schon braucht sich invasive Ameisen zuzulegen sollte zuerst nachweisen können das er/sie auch im Stande ist diese "gefangen" zu halten.
Wie auch immer das dann nachgewiesen werden soll….

Die „Speziellen“ Arten sollten meiner Meinung nach einfach nicht ĂĽber den normalen Handel beziehbar sein!
Wenn man sich lange genug engagiert bekommt man seine „Wunschameise“ schon ĂĽber die Uni oder ĂĽber den Tausch mit erfahrenen Haltern…

Die Hinweise seitens des Verkäufers sind hier wie schon beschrieben oft geradezu grob fahrlässig.

Ich fĂĽr mich verstehe sowieso nicht wieso man sich bei solch einer groĂźen Artenvielfalt gerade die Ausbruchsspezialisten besorgen muss die ...naja

Meine Idee zum Ausbruchsschutz bei invasiven Arten:

Fix verschraubte Reinraumbox mit Unterdrucksystem und Chemiehandschuh Anschluss!! :D dann ist Schluss mit Ausbruch ggg (was haltet ihr davon?)

So das war mein Senf

bg Rumpel


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[font="]Der Letzte macht das Licht aus …[/font]

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