Hallihallo,

ich hab mir gedacht, ich mach mal einen eigenen Bastelthread auf, in dem ich meine Kreationen der Öffentlichkeit präsentiere.

Der Vollständigkeit halber verlinke ich hier noch den Bau meines Eisdosen-Formicariums.

So, kommen wir nun zum heutigen Thema aus dem Bereich "Dinge, die die Welt nicht braucht". Das Ziel war, ein Konstrukt zu bauen, mit dem die Auslauffläche in einer kleinen Arena deutlich vergrößert werden kann. Nach einigem Überlegen bin ich bei einer Anordnung von mehreren Platten übereinander angekommen. Die ganze Sache habe ich dann noch etwas weitergesponnen und das Basteln konnte beginnen:

Man nehme eine Sperrholzplatte (Dicke 4 mm) in der Größe eines DIN A4 Blattes und zeichne die auszuschneidenden Elemente mit einem Zirkel auf:




Dann werden die Kreise mit einer Stich- oder Laubsäge ausgeschnitten und ein Rundholz mit dem Durchmesser 10 mm auf 15 cm abgelängt. Im besten Fall hat man vor dem Ausschneiden der Kreise schon ein 10 mm Loch genau in die Mitte gebohrt (einer der kleinen Kreise bleibt ohne Loch; dies wird später der obere Abschluss). Ich hab's erst nachträglich gemacht (nicht auf den Fotos) und hatte vor allem bei den kleinsten Teilen so meine Schwierigkeiten:




Danach können noch kleinere Malerarbeiten durchgeführt werden und anschließend wird alles mit ein wenig Holzleim verklebt, sodass folgendes formschönes Bäumchen entsteht:


(Wenn ihr die Bilder vergrößert, sind sie nicht mehr so verzerrt.)


Damit es stabiler steht, habe ich unter dem Boden drei kleine selbstklebende Gummifüßchen angebracht. So wackelt nichts und eine vorwitzige Ameise, die darunter nach Nahrung sucht, wird beim Verschieben nicht versehentlich zerquetscht.

Auf der ersten oder zweiten Ebene von oben kann man jetzt bequem Futter oder Wasser anbieten. Dann kriegen die Kleinen auch etwas Bewegung, weil sie den vierfachen Weg zurücklegen müssen, um ganz nach oben zu kommen (60 cm statt 15 cm).



Ein ähnlicher Ansatz mit nicht ganz so großem Effekt kommt aus der Abteilung "Billig und schnell". Man nehme ein paar Strohhalme, schneide sie in mehrere Stücke und klemme sie mit einem Haushaltsgummi zusammen (Modell "Holzpolter"):




Vorsicht! Echt trashig und unter ästhetischen Gesichtspunkten eine Katastrophe! Wenn man aber mit einem Zahnstocher kleine Honigtröpfchen in den Halmen verteilt, haben sie ganz schön was zu suchen. Ich sag nur "Osterhonig"!

Das ganze kann man dann auch noch aufrichten und Zahnstocher einklemmen, an deren Spitze man z.B. Futterinsekten oder ein klein wenig Honig anbringt (Modell "Pisa"):




So, ich hoffe, ich konnte euch ein paar Anregungen bezüglich Formicarien-Spielplatzgestaltung geben. Ein einfaches Ästchen aus dem Wald hätte es vermutlich auch getan. Es gibt aber Dinge, die müssen einfach gemacht werden, wenn sie einem im Hirn rumschwirren.

Diskutiert bitte >>hier<<.

Einen schönen Abend wünscht
Kyne

[align=center]Arena mit bodenintegriertem Nesteingang
[/align]


Es gibt [size=100]Neues aus meiner Bastelecke:[/SIZE]
Die Idee eines Formicariums mit externem Nest, bei dem der Zugang zur Arena unterirdisch verläuft, ist mir schon länger im Kopf herum gegeistert. Ich fand Arenen mit Schlauchzugang aus halber Beckenhöhe immer irgendwie unnatürlich und solche mit integriertem Nest wegen der Winterruhe unpraktisch. Vor kurzem habe ich meine Überlegungen dann in die Tat umgesetzt:


Verwendet habe ich folgendes:

[list]
[*]ein 40x30x30er Becken mit tiefliegenden 27 mm Bohrungen[/*:m]
[*]eine Styrodurplatte, 2 cm dic[size=100]k[/SIZE][/*:m]
[*]14/10er Schlauch[/*:m]
[*]Gummistopfen mit 14 mm Bohrung[/*:m]
[*]Sand-Lehm-Mischung[/*:m]
[*]Zahnstocher, Watte, kurze Stücke von 10/8er Schlauch[/*:m][/list:u]
[font=Arial]
An Werkzeug benötigt man ein Cuttermesser, einen Zollstock, einen Akkuschrauber oder eine Bohrmaschine mit einem 10 mm Bohrer und ein gerades, mind. 40 cm langes Metallstück, damit die Schnitte nicht zu krumm werden (in meinem Fall war das ein altes KFZ-Kennzeichen).


Zuerst werden die Innenkanten des Beckens (Länge und Breite) genau ausgemessen und jeweils 1 bis maximal 2 mm zugeschlagen. Diese Maße überträgt man dann auf die Styrodurplatte und schneidet den zukünftigen doppelten Boden entlang eines geraden, glatten (Metall-)Gegenstandes schräg nach unten aus:

[img]http://www.ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=29341&stc=1&d=1367415791[/img]


Die Oberseite sollte dann die besagten 1-2 mm größer als die Beckengrundfläche sein, während die Unterseite deutlich kleiner ist.


Danach habe ich dann zwei Löcher schräg in den Styrodur-Boden gebohrt. Mein Tipp: Zuerst an einem Abfallstück üben, sonst versaut man sich die akkurat ausgeschnittene Platte. Ich hatte als erstes einen 14 mm Bohrer verwendet, musste aber feststellen, dass das Loch beim Bohren ordentlich ausreißt, sodass der Schlauch nicht drin hält. Die Lösung war dann ein 10 mm Bohrer, mit dem man das nun kleinere Loch bis zur passenden Größe [size=100]"ausfräsen" kann.[/SIZE]


Als nächstes werden die Schläuche schräg abgeschnitten und in die Löcher geschoben, sodass sie bündig mit dem Boden abschließen:

[img]http://www.ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=29342&stc=1&d=1367416052[/img]


Im Prinzip würde ein Schlauch für den Zweck ausreichen. Ich wollte aber die zweite Beckenbohrung nicht ungenutzt lassen. Wer weiß, wozu man sie vielleicht noch brauchen kann?


Von oben sieht das ganze dann mit einem Schlauch so aus:

[img]http://www.ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=29343&stc=1&d=1367416205[/img]


Und von unten so:

[img]http://www.ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=29344&stc=1&d=1367416205[/img]


Damit später der Abstand zum Glasboden gleichmäßig ist, habe ich vier Styrodur-Abfallstücke mit abgebrochenen Zahnstochern an der Platte befestigt:

[img]http://www.ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=29345&stc=1&d=1367416205[/img]


Man kann natürlich auch Klebstoff oder Silikon verwenden. Die Zahnstocher reichen aber völlig aus, müssen nicht trocknen und waren halt grad zur Hand.


Jetzt wird das ganze Konstrukt vooorsichtig und gleichmäßig ins Becken bis ganz nach unten gedrückt. Wenn die Schlauchverbindung, die später aus dem Gummistopfen schaut, nicht zu lang sein soll, kann man vor dem Einsetzen die 14/10er Schläuche mit 10/8er Schläuchen verlängern, die man dann bequem durch die Bohrungen führt und nach dem Einsetzen einfach abzieht.
Im Anschluss habe ich kurze Stücke von 10/8er Schlauch in die Schlauchöffnungen im Arenaboden gesteckt, eine Sand-Lehm-Mischung gleichmäßig verteilt und den Boden dann eingesprüht:

[img]http://www.ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=29346&stc=1&d=1367416205[/img]


Die dünneren Schlauchstücke sorgen einfach dafür, dass der eigentliche Nesteingang frei von Lehm bleibt. Nach dem Trocknen der Sand-Lehm-Mischung wurden die Schlauchstücke entfernt. Den zweiten, vorerst nicht benötigten Eingang habe ich mit einem mit Watte umwickelten abgebrochenen Zahnstocher wieder verschlossen und mit angefeuchtetem Bodengrund versiegelt. Das kurze Ende des Zahnstochers fällt kaum auf, bzw. kann durch Deko gut versteckt werden:

[img]http://www.ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=29347&stc=1&d=1367416205[/img]


Wenn der Eingang später dann einmal geöffnet werden soll, würde ich die Stelle leicht anfeuchten, etwas darin herumstochern und die Watte mit dem Zahnstocher vorsichtig herausziehen (Und ja, ich werde die Watte wieder rauskriegen, weil ich den Zahnstocher vorher in liebevoller Kleinarbeit mit dem Cutter bearbeitet habe, sodass überall kleine Widerhaken abstehen. In alle Richtungen! )


Wenn man das Ganze dann noch etwas garniert, könnte es z.B. so aussehen:

[img]http://www.ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=29348&stc=1&d=1367416205[/img]


Das [size=100]"Kellergeschoss" der Arena kann dann aus ästhetischen Gründen z.B. mit braunen Bastel[size=100]k[/SIZE]arton-Streifen, dünnen Holzleisten o.ä. von außen verkleidet werden.[/SIZE]


So, das wär's vorerst von meiner Seite. Anregungen, Fragen, Kritik und Lob könnt ihr in den Diskussionsthread schreiben.


Das Becken verwende ich übrigens bei meiner Formica cunicularia Kolonie, deren Haltungsbericht demnächst - endlich! - wieder aktualisiert wird.


Grüße
Kyne


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