Wer kennt das nicht, man surft im Netz und umso länger man surft um so mehr trügerische Wellen kommen auf einen zu. Immer wieder lese ich Artikel die mich stutzig machen. Wo ich mir denke: Warum wird so ein Mist überhaupt publiziert und der Gesellaschaft offen dar gelegt. Es ist in meinen Augen eine Unverschämtheit, die Leute absichtlich (als Absicht interpretiere ich auch die Faulheit der richtigen Recherche) so zu verarschen.
Das man mal ein wenig in tief gründigen Themen vorbeirecherchiert oder etwas falsch versteht, dass kann ja mal passieren aber wenn ich auf einer bestimmten Seite immer wieder nur Mülle lese geht mir die Hutschnur hoch.
Frau von Calamaris befruchtet!
Hier der Artikel:
Unglaublich, aber wahr: Eine 63-jährige Koreanerin isst einen halbgekochten Tintenfisch und wird in ihrer Mundhöhle befruchtet.
Was die Frau nicht wusste: Sie kaute auf dem halb gegarten Tintenfisch, plötzlich stieß dieser blitzartig Spermienpakete aus. Wenig später spürte die 63-Jährige seltsame Fremdkörper in ihrer Mundhöhle, ein stechender Schmerz durchfuhr sie. Das berichtet das "National Institute of Health".
Obwohl die Koreanerin ihre Mahlzeit sofort ausspuckte, hatten sich bereits zwölf kleine, spindelartige Samenpakete in den Schleimhäuten ihrer Zunge, Wange und Zahnfleisch abgesetzt. Glücklicherweise konnten Ärzte die kleinen Fremdkörper aus dem Mund der "Octo-Mum" vollständig entfernen und so die "Schwangerschaft abbrechen".
Forscher tappen noch im Dunkeln darüber, wie sich die Spermatophoren in ihrer Schleimhaut einnisten konnten. "Die Haut unserer Hände und des Großteils unseres Körpers ist eigentlich viel zu dick, um von ihnen besiedelt zu werden", erklärt Danna Staaf auf der Wissenschaftsplattform "Science 2.0".
Hierzulande müssen sich Calamari-Fans keine Sorgen machen. Normalerweise werden die inneren Organe des Tintenfischs entfernt - es besteht also kein Risiko einer Befruchtung.
Also der Tintenfisch hat wohl, da er merkt das er stirbt seinen Samen freigesetzt. So interpretiere ich das aus diesem Artikel. Somit wurde die Frau aber nicht befruchtet. Dazu gehören immer zwei aufeinander abgestimmte biologische oder zumindest biologisch kompatible Segmente oder liege ich da falsch?
Auszug aus dem Artikel:
Glücklicherweise konnten Ärzte die kleinen Fremdkörper aus dem Mund der "Octo-Mum" vollständig entfernen und so die "Schwangerschaft abbrechen".
Wieso die Schwangeschaft abbrechen? Als ob die Frau Schwanger gewesen wäre von dem Tier, es handelte sich ausschließlich um den Samen eines männlichen Tieres.
Fortpflanzung von Kopffüßern
Außerdem habe ich das gefunden, was den Vorfall evtl. etwas glaubwürdiger macht, jedoch von einer
Bislang weiß man, dass die männlichen Tintenfische einen besonderen Tentakel dazu benutzen, eine sogenannte Spermatophore auf einem Weibchen abzulegen. Dabei handelt es sich um kleine, mit Spermien gefüllte Behälter. Die Samen dringen von dort in das Gewebe der Weibchen ein.
Süddeutsche.de
Dank Spiegel online wird aber nach einiger Zeit der Recherche alles wieder ins rechte Licht gerückt, was zumindest die Vorgehensweise des Absetzens des Spermas angeht, denn laut dem Artikel heißt es ja:
Forscher tappen noch im Dunkeln darüber, wie sich die Spermatophoren in ihrer Schleimhaut einnisten konnten.
Und im gleichen Atemzug wird noch die menschliche Schleimhaut mit der menschlichen Haut an den Händen verglichen. Das man so auf keine grünen Zweig kommt, ist denke ich nicht wunderlich:
"Die Haut unserer Hände und des Großteils unseres Körpers ist eigentlich viel zu dick, um von ihnen besiedelt zu werden", erklärt Danna Staaf auf der Wissenschaftsplattform "Science 2.0".
Und dabei werden in dem Artikel sogar noch Namen von Forschern erwähnt und das, so wie dieser Artikel nur so von Unwissenheit strotzt, wohlmöglich noch in einem völlig falschen Zusammenhang.
Speigel online klärt ein Glück auf:
Seine wundersamen Einsichten: Tintenfische beißen beim Sex. Sie rammen sich Spermapakete ins Fleisch. Und sie ringen sich nieder im Liebeskampf.
Weiter heißt es:
Mit ihren scharfen Hornschnäbeln oder den Krallen an ihren Fangarmen reißen männliche Exemplare von Taningia danae über fünf Zentimeter tiefe Wunden ins Fleisch der Weibchen. In diesen Wunden deponieren sie Spermienpakete, sogenannte Spermatophoren.
Und hier haben wir es wohl mit einer ähnlichen Art, wie die aus dem oben verfassten Katastrophen Artikel zu tun, ich denke um diese Verfahrensweise wird es sich handeln:
Bei der Art Moroteuthis ingens reicht es zur Befruchtung bereits aus, wenn
die Männchen die Samenpakete einfach abwerfen: Die Spermatophoren wandern eigenständig unter die Haut der Auserwählten. Eine gewebezerstörende Substanz ermöglicht die Einnistung.
Wikipedia beschreibt diese Art jedoch auf bis zu 94cm Körperlänge:
The size of a fully grown O. ingens, inclusive of tentacles, is currently unknown. Many estimates, however, predict that the mantle may reach lengths of up to 94 cm (37 in).
Nichts desto trotz, bin ich als Laie der Sache wesentlich näher gekommen, als dieser oben total verschobene und verpfuschte und zu dem noch völlig in die Irre führende Artikel.
Oder haben die völlig Recht und mich soweit in die Irre geführt?
Wie dem auch sei, der Artikel wirft mehr Fragen auf als er Informationen vermittelt und hinterlässt entweder falsch informierte oder total verwirrte Leser!
So ein Stuß!
Kennt sich hier jemand aus und kann aufklären?
LGImago
Kennt sich hier jemand aus und kann aufklären?
LG