User des Monats Oktober 2024   ---   Denis  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

unsichtbare Haltung - Ameisen als Futtertiere

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Benutzeravatar
hormigas
Halter
Offline
Beiträge: 403
Registriert: 11. April 2012, 13:52
Hat sich bedankt: 16 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal

#9 AW: unsichtbare Haltung

Beitrag von hormigas » 20. Juni 2012, 00:23

hey BiDoubleU,
Also ich kann mir nur vorstellen einen "Phrynosoma platyrhinos" zu halten,
wenn man ein absoluter Profi ist, der sich eben nicht nur mit "Echsen" sondern auch mit Ameisen auskennt oder eben garantieren kann diese zur verfügung zu stellen. Wie sich schnell heraustellt ist das nicht so einfach.
Ein bisschen stelle ich mir den Schwirigkeitsgrad eines solchen Vorhabens gleich einer Blattlauszucht vor.
Nur kann man eben auch Honig anbieten.
Nichts für ungut das sieht mir echt nach Königsdisziplin aus.
mfg


arriba hormigas :)

Boeing747
Halter
Offline
Beiträge: 151
Registriert: 15. Mai 2012, 16:46
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#10 AW: unsichtbare Haltung

Beitrag von Boeing747 » 20. Juni 2012, 06:43

Ich bin nicht genervt von dir ! Blattschneider will ich mir auch nicht holen sondern Messor barbarus aber ist ja egal aber Ameisen zu verfüttern geht nicht weil nicht genug neue Ameisen schlüpfen um den Bestand wieder aufzubauen.



Imago
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#11 AW: unsichtbare Haltung

Beitrag von Imago » 20. Juni 2012, 08:55

Hallo Boeing747!

Ich schreibe meine Beiträge nicht umsonst und finde es eine Frechheit, wenn ich etwas schreibe was Fakt ist:


Du kannst die Kolonie so halten, das Du täglich Ameisen entnehmen kannst. Die größe der Kolonie entscheidet wieviele Nachkommen bei entsprechender Versorgung herangezogen werden.

Du kannst also bei entsprechender Koloniegröße eine bestimmte Zahl an Arbeiterinnen entnehmen, ohne das die Kolonie schrumpft, also einen merklichen Schaden davon trägt.


Ich schrieb hier extra: Keinen merklichen Schaden!

Den Schaden trägt die Kolonie natürlich in dem Sinne da sie nicht mehr wächst, das ist das was Jumpstyle angesprochen hat, ohne Schaden für die Kolonie geht es nicht. Aber faktisch gesehen ist das natürlich möglich, aber halt nur nicht ohne der Kolonie dabei zu schaden, im Sinne das sie von dem Zeitpunkt der kontinuierlichen Entnahme von Arbeiterinnen evtl. nicht mehr wächst.

Und meine Zeilen durch Deine wieder ausgehebelt werden, wobei Deine nicht der Wahrheit entsprechen. Und somit der Threadsteller völlig falsch informiert ist. Ich denke Du hast noch keine Kolonie der Größenordnung gehalten und konntest dahingehend noch keine Erfahrungen sammeln. Jetzt Frage ich mich also, woher nimmst Du diese Aussage:


Ameisen zu verfüttern geht nicht weil nicht genug neue Ameisen schlüpfen um den Bestand wieder aufzubauen.


Das ist falsch!

Ein Ameisenvolk wächst exponentiell. Je mehr Arbeiterinnen ein Volk beherbergt, desto mehr Bruteinheiten können versorgt werden. Da die meisten Arten streng darauf aus sind zu wachsen, geschieht dies auch. Somit ist letztlich nur die Koloniegröße entscheident. Diese kann man abpassen und mittels kontrollierter Arbeiterinnenentnahme anpassen. Somit hat man dann eine Kolonie, die ab einer bestimmten Größe jeden Tag x Arbeiterinnen produziert, die zur Entnahme gedacht sein können.

Wenn jeden Tag 10 Arbeiterinnen Schlüpfen, kann man jeden Tag 10 Arbeiterinnen entnehmen. Eine ganz einfache Formel!

LG Imago



BiDoubleU
Offline
Beiträge: 8
Registriert: 19. Dezember 2008, 22:55
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#12 AW: unsichtbare Haltung

Beitrag von BiDoubleU » 20. Juni 2012, 10:28

Imago hat geschrieben:Hallo!

Also wie Jumpstyle schon sagt, Schaden entsteht auf alle Fälle. Wenn Du aber 10.000 Lasius niger Ameisen hast, kannst Du natürlich locker 100 entnehmen ohne das die Kolonie davon untergeht. In so fern ist der Schaden immer relativ. In der Natur muss ein Folk ebenfalls Dezimierungen des Volkes in Kauf nehmen. So werden die Karten in der Natur neu gemischt.

Hallo Imago, vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Imago hat geschrieben:Lasius niger z.B. hält Winterruhe. Und das ca. 6 Monate lang, ist sie denn dann immer noch geeigent?

Das hier sind Ameisen der Art Camponotus fellah, hier schlüpfen täglich mehrere neue Arbeiterinnen. die Kolonie besteht aus ca. 2000 Tieren, wenn nicht sogar noch mehr.

<a href="http://www.vidup.de/v/vLnqn/" target="_blank"><img src="http://dl.vidup.de/60475/thumbnail.jpg?ser=y0wti" border="0" alt="" /></a> <a href="http://www.vidup.de/v/vR6qI/" target="_blank"><img src="http://dl.vidup.de/62693/thumbnail.jpg?ser=GPfhT" border="0" alt="" /></a>

Die Kolonie ist seit Mai ein Jahr alt, angefangen mit einer Gyne und sechs Arbeiterinnen. Die größten Ameisen sind ca. 1,8cm groß.

Das mit 6 Monate Winterruhe hab ich leider übersehen. Vielen Dank.
Camponotus fellah klingen gut. Ich wollte eigentlich eine einheimisch Art halten wobei bei jeder europäischen Art wohl das Problem mit der Winterruhe besteht. Ich werd mich über die Afrikaner ausführlich informieren.

Imago hat geschrieben:Jetzt sind die Fragen, hast Du die Möglichkeit eine große Kolonie zu halten?<ul><li><b>Platzt </b>[Die obige Kolonie lebt in einem H/B/T 50x40x120cm Becken]</li><li><b>Zeitaufwand </b>[Füttern, Beckenreinigung, Umbau, Problemlösungen]</li><li><b>Geldaufwand</b> [Anschaffung, Versorgung, die Kolonie verbraucht im Schnitt minimun jeden Tag eine adulte Steppengrille]</li></ul>Und vor allem, wieviel Ameisen benötigst Du in der Woche?
Und von welcher Größe?

Du kannst die Kolonie so halten, das Du täglich Ameisen entnehmen kannst. Die größe der Kolonie entscheidet wieviele Nachkommen bei entsprechender Versorgung herangezogen werden.

Du kannst also bei entsprechender Koloniegröße eine bestimmte Zahl an Arbeiterinnen entnehmen, ohne das die Kolonie schrumpft, also einen merklichen Schaden davon trägt.

LG Imago

Ich züchte einen Großteil meiner Futtertiere (Grillen, Heuschrecken, Bohnenkäfer, Drosos, Schaben und Erbsenläuse) selbst. Den Ameisen ein Grille zukommen zu lassen fällt wirklich nicht schwer.
Platz vorgesehen ist für die Kolonie (LxBxH) 100x60x180cm. Wobei man sicher noch etwas umgestalten könnte um die Länge zu vergrößern und dafür die Höhe verringert. Der Zeitaufwand, wie auch Kosten sind mir bewusst und werden für das Projekt in Kauf genommen.

Jetzt kommt der kritische Teil. Über die Wüstenkrötenechsen in freier Wildbahn ist wenig bekannt. Und noch weniger in der Haltung. Die Tiere fressen in der Natur Pogonomyrmex spp. Soweit ich gelesen habe, ist diese Ameisenart kritisch in der Haltung. Zudem gibt es einige Berichte in denen Wüstenkröten auch andere Ameisenarten ohne Bedenken annehmen. Hier gibt es aber keine Angaben wieviel diese bei anderen Ameisenarten vertilgen. Einzig der Anteil der Ameisen an den kompletten Futterspektrum sollte um die 50% liegen. Adulte Tiere haben kein Problem mit L. niger oder Myrmica rubra und können bis zu 1000 Tiere am Tag fressen.

Um das zu verdeutlichen, ich will nicht, dass die von mir gehaltenen Kolonie hier als Futterlieferant herhält bis sie eingeht. Es geht mir darum 2 Monate (~6 Monate lang sind in Österreich Ameisen zu finden, 3 Monate halten die Wüstenkröten selbst Winterruhe und gut 14 Tage vorher wird das Fressen eingestellt) zu überbrücken mit Bohnenkäfern, Heimchen, usw. und 50% Ameisen aus der eigenen Zucht.

hormigas hat geschrieben:hey BiDoubleU,
Also ich kann mir nur vorstellen einen "Phrynosoma platyrhinos" zu halten,
wenn man ein absoluter Profi ist, der sich eben nicht nur mit "Echsen" sondern auch mit Ameisen auskennt oder eben garantieren kann diese zur verfügung zu stellen. Wie sich schnell heraustellt ist das nicht so einfach.
Ein bisschen stelle ich mir den Schwirigkeitsgrad eines solchen Vorhabens gleich einer Blattlauszucht vor.
Nur kann man eben auch Honig anbieten.
Nichts für ungut das sieht mir echt nach Königsdisziplin aus.
mfg


Die Haltung von den Wüstenkrötenechsen stellt eine Disziplin dar, die Zucht davon die Königsdisziplin. (Obwohl es noch einige weitere "Ameisenfresser" gibt die bei weiten mehr Ansprüche haben) :) Ich habe schon einige "interessante" Reptilien vermehrt, jedoch noch keine mit dem verlangen nach Ameisen.

Vielen Dank für eure Antworten
BiDoubleU



Imago
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#13 AW: unsichtbare Haltung

Beitrag von Imago » 20. Juni 2012, 13:11

Hallo BiDoubleU!

Allgemeine Informationen sowie Infos zur Haltung über Pogognomyrmex findest Du hier:

eusozial.de

Hier bin ich mit der Suchefunktion nicht weiter gekommen. Sie findet zwar etwas, aber die Themen sind leider informationsarm.

Bei eusozial gibt es mehrere Halter von Pogonomyrmex Arten.

Dort findest Du auch meinen Haltungsbericht von Camponotus fellah. Der Vorteil dieser Camponotus Art ist, dass sie sich sehr schnell vermehrt, also ein hohes Wachstumspotential mitbringt und große Individuen hervorbringt. Eigentlich genau das richtige für Dich. Dadurch das sie in der Natur trockene Habitate bewohnt, gestaltet sich die Haltung dementsprechend unkompliziert. Ein Nachteil ist der Platzverbrauch aufgrund der großen Individuen, aber den scheinst Du ja gut decken zu können. Eine Gyne, eine Heizmatte, ein Nest und ein Becken und auf gehts.

LG Imago



BiDoubleU
Offline
Beiträge: 8
Registriert: 19. Dezember 2008, 22:55
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#14 AW: unsichtbare Haltung

Beitrag von BiDoubleU » 20. Juni 2012, 20:47

Hallo Imago,
ich muss erstmal danke sagen für die ganzen Tipps und für den hervorragenden Bericht über Camponotus fellah.

Soweit ich das gelesen habe klingt es nach der idealen Art für mein Vorhaben.
Darf ich dich fragen woher du die Gyne bzw. Kolonie hast? Antstore bietet leider keine an.

Pogognomyrmex will ich aus diversen Gründen vermeiden. Angefangen von der schwierigen Haltung über Anforderung von Haltungserklärung usw.

LG
BiDoubleU



Imago
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#15 AW: unsichtbare Haltung

Beitrag von Imago » 20. Juni 2012, 20:51

Hallo BiDoubleU!

Erst mal vielen Dank für das Lob.

Ich habe das damals kleine Volk von:

World of ants

Aber auch bei:

antdealer.com

sind sie erhältlich. Die Art würde sich wirklich gut eignen. Solltest Du Dich tatsächlich zu dem Kauf entschließen, stehe ich Dir gerne was Tipps für die Haltung angeht zur Verfühgung!

LG Imago



DermitderMeise
Halter
Offline
Beiträge: 3031
Registriert: 1. April 2007, 09:24
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#16 AW: unsichtbare Haltung

Beitrag von DermitderMeise » 20. Juni 2012, 21:13

Hallo BiDoubleU,
meine Empfehlung wäre: Messor barbarus. Die sind leicht erhältlich, haben geringe Ansprüche an Haltung und Ernährung (auch Ernteameisen), bauen schnell große Kolonien auf (bei Beheizung) und die Winterruhe scheint sich bei ihnen einigermaßen flexibel gestalten zu lassen; [url=ameiseninfos.de/html/kleine_kolonie.html]hier[/url] der Einstieg in einen Groß-Haltungsbericht. Auf dem Platz den du dafür vorgesehen hast (hui! - in Schrankform?) kannst du leicht zwei Kolonien unterbringen schätze ich.



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Einsteigerfragen“