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Schöner Oschi [Camponotus herculeanus]

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
Waya
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#1 Schöner Oschi [Camponotus herculeanus]

Beitrag von Waya » 22. Juni 2012, 11:26

Guten Morgen,

vorgestern kam mir aus heiterem Himmel eine Gyne unter... und zwar mitten in der Wohnung im 2. Stock. Sie muss wohl auf meinem Balkon gelandet sein. Durch Zufall habe ich sie entdeckt und da ich vor 2 Jahren schon eine StaatengrĂŒndung begonnen hatte (die ich aus beruflichen GrĂŒnden dann wieder auswildern musste) hatte ich alles Parat und die Gute ist jetzt im Reagenzglas eingedost.

Fakten:

Fundzeit: 10:30, Mittwoch 20.06.2012
Fundort: kleines Bergdorf am Obersalzberg (750 m.ĂŒ.nN) in Berchtesgaden
Wetter: leicht Bewölkt, spÀter am Tag gabs ein heftiges Unwetter (gg. 17:00)
Umgebung: Wald in 150m Entfernung, Fluss in 20 m Entfernung, Wiesen und RasenflÀchen ringsum.
GrĂ¶ĂŸe: 16mm lang, und am hinteren Ende 4mm breit
Beschreibung: Farbe schwarz, ohne grĂ¶ĂŸere Besonderheiten

Foto: konnte lieder noch keine brauchbaren Aufnahmen machen, da meine alte Cam einfach Mist ist... werde heute einen Kollegen nach seiner fragen und das Foto dann nachreichen.

Vielleicht findet sich ja schon der ein oder andere Profi, der ohne Bild schon weiß, womit ich es zu tuen habe.

PS: Die Gyne hat nach 14h Dunkelheit bereits 5-6 Eier gelegt :yellowhopp:

Gruß Waya


so, nicht wirklich scharf, aber vllt hilfts schon Bild



Imago
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#2 AW: Schöner Oschi

Beitrag von Imago » 22. Juni 2012, 13:14

Hallo Waya!

Allen Daten nach und den Daten der Schwarmflugtabelle sowie den hÀufigen Funden in den letzten Tagen hast Du evtl. eine Camponotus herculeanus Gyne gefunden.

Vergleiche sie mal mit den Bildern und Videos aus diesem Thread:

Camponotus herculeanus

Es gibt eine sehr Àhnliche Art, Camponotus ligniperdus, diese ist am ersten Gastersegment rötlich gefÀrbt. Dieses "Markenzeichen" lÀsst die beiden Arten gut unterscheiden.

Hier sieht Du beide Gynen im Vergleich:

http://ameisenwiki.de/index.php/Datei:Camponotus.jpg

Quelle: Ameisenwiki

Mit der Bitte um RĂŒckmeldung!

LG Imago



Waya
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#3 AW: Schöner Oschi

Beitrag von Waya » 23. Juni 2012, 10:31

Guten Morgen Imago,

danke schonmal fĂŒr die EinschĂ€tzung, ich habe jetzt ein Bild hochgeladen und bin aufgrund deiner Quellen der Meinung, dass ich hier eine Camponotus herculeanus gefunden habe. So rot wie ligniperdus ist sie jedenfalls nicht.

Schau doch bitte noch einmal ĂŒber das Bild, aber der live Vergleich des oben geposteten Videos mit meinem Lebendexemplar macht mich ziemlich sicher!

PS: 9 Eier sind gelegt

Gruß Waya



Imago
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#4 AW: Schöner Oschi

Beitrag von Imago » 23. Juni 2012, 12:52

Hallo!

Also die Bilder helfen jetzt auch leider nur gering. Festigen aber ein wenig die Vermutung das es sich um Camponotus herculeanus handelt. Ich kann auf den Fotos auch keine Rotpigmentierung auf dem ersten Gastersegment erkennen. Dennoch muss man relativieren: Könnte man es denn bei den Aufnahmen ĂŒberhaupt?!

Also Camponotus herculeanus, mit einer sehr hohen wahrscheinlichkeit!

LG Imago



Waya
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#5 AW: Schöner Oschi

Beitrag von Waya » 24. Juni 2012, 02:00

Hi,

nunja ich seh sie ja hier direkt vor mir und kann bestÀtigen, dass das erste Gastersegment nicht rot ist.... ich dachte zu Beginn, dass sie nur schwarz sei, allerdings hab ich im Sonnenlicht leicht rötliche Beine und feine rote HÀÀrchen an der Gaster entdeckt.

Eine Frage hab ich noch, ich werde ende Juli von hier wegziehen und dann 400km mit dem Auto zurĂŒcklegen. 1.) Macht die Meise einen Höhenwechsel von 400m mit? und 2.) wie hoch ist die Gefahr, dass die ErschĂŒtterungen bei der Fahrt ihr GrĂŒndungsverhalten negativ beeinflussen? (ich denke da an Eier verspeisen, Ausbruchversuche etc)

Beste GrĂŒĂŸe

Waya



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#6 AW: Schöner Oschi

Beitrag von Boro » 24. Juni 2012, 13:56

Hallo Waya!
Camponotus herculeanus hat in der Regel sehr wohl Anteil roter Pigmentierung, wie du richtig bemerkt hast, im Bereich der Beine (Schenkel) u. seitl. am Thorax.
Der Höhenunterschied v. 400m wird der Gyne nichts ausmachen, die ErschĂŒtterungen wd. einer langen Fahrt könnten aber die GrĂŒndungsphase stören bzw. unterbrechen.
Vielleicht findest du eine Möglichkeit, die Reise möglichst erschĂŒtterungsarm zu gestalten, z. B. den BehĂ€lter (+ Rg) in weicher, mehrschichtiger Wolle lagern.....
L.G.Boro



Imago
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#7 AW: Schöner Oschi

Beitrag von Imago » 24. Juni 2012, 14:11

Hallo!

Ich kann Boro da soweit nur zustimmen, da bleibt kein Spielraum fĂŒr ErgĂ€nzungen. Bis auf was den Transport angeht. Ich habe Gynen, Völker etc. immer selbst in der Hand gehalten wĂ€rend der Fahrt. Der Körper fĂ€ngt StĂ¶ĂŸe ganz gut ab und das BehĂ€ltnis wackelt bei weitem nicht so stark. Also die beste Methode ist wirklich das BehĂ€ltnis in der Hand zu behalten. So schaukelt es nur etwas. Der Gyne wird es nichts ausmachen. Ich habe wie gesagt auch schon ganze Völker mehrere Male so transportiert. Selbst eine schreckhafte Formica sanguinea Gyne habe ich in der GrĂŒndungphase ohne Verluste ĂŒber eine 300km lange Wegstrecke gebracht. Meine gesamten Kolonien, wobei auch immer GrĂŒnderkolonien oder einzelen Gynen dabei sind, mussten bisher 2x mit mir umziehen.

LG Imago



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#8 AW: Schöner Oschi

Beitrag von Octicto » 24. Juni 2012, 14:21

Imago hat geschrieben:Hallo!

Ich kann Boro da soweit nur zustimmen, da bleibt kein Spielraum fĂŒr ErgĂ€nzugen. Bis auf was den Transport engeht. Ich habe Gynen, Völker etc. immer selbst in der Hand gehalten wĂ€rend der Fahrt. Der Körper fĂ€ngt StĂ¶ĂŸe ganz gut ab und das behĂ€ltnis wackelt bei weitem nicht so stark. Also die beste Methode ist wirklich das BehĂ€ltnis in der Hand zu behalten. So schaukelt es nur etwas. Der Gyne wird es nichts ausmachen. Ich habe wie gesagt auch schon ganze Völker mehrere Male so transportiert. Selbst eine schreckhafte Formica sanguinea Gyne habe ich in der GrĂŒndungphase ohne Verluste ĂŒber eine 300km lange Wegstrecke gebracht.

LG Imago


Guter Ratschlag, sollte Waya aber selbst hinter dem Steuer sitzen, wĂŒrde ich die "in der Hand halten" Methode nicht empfehlen ;).

Ansonsten, stimme ich Imago und Boro zu, an und fĂŒr sich ist so ein Transport kein Problem.
Wie Imago auch, habe ich selbst auch schon einige Kolonien (z.B. eine Formica fusca Kolonie mit ca. 200 Arbeiterinnen) ĂŒber 600 Kilometer im Auto gehabt. Schon eingepolstert in einer Box, umhĂŒllt mit Watte, Stoffresten, Zeitungspapier, etc..
Einmal hat eine Formica rufibarbis Gyne wÀhrend der Fahrt sogar die ersten Eier gelegt!
Du siehst, mit den richtigen Vorkehrungen ist so ein Transport machbar :).



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