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Mir raucht der Kopf: kleine Hilfe erbeten

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AndyundMandy
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#1 Mir raucht der Kopf: kleine Hilfe erbeten

Beitrag von AndyundMandy » 27. Juni 2012, 22:46

Hi zusammen....

Ich habe vor, aus meinem alten Aquarium ein Formicarium zu bauen um eine kleine Kolonie Lasius niger einziehen zu lassen.

Porenbetonnest zum herausnehmen (wegen Überwinterung ) und der Rest an Fläche halt als Arena.
Wie das ganze aussehen soll, hab ich zwar schon im Kopf aber noch nicht 100%ig geplant.

Wie das Bewässern funktioniert hab ich mir schon angelesen.

Nun aber zu meinen Fragen.Da ich das Nest groß genug machen möchte, damit sie später ordentlich Platz haben, müsste ich ja einige Gänge und "Höhlen" befüllen.
Was hat sich da am Besten bewährt?Würde z.B Sand ausreichen, oder sollte es dann schon ein Erde/Lehm gemisch sein, oder reicht einfache Erde auch hin?
Wird denen dann das Nest zu klein, sollten sie es dann ja ausbauen, also das Füllmaterial beseitigen und dadurch halt weitergraben...denke soweit lieg ich auch richtig?

Wie ist das mit dem Umzug genau?
Bin in der Planung jetzt von einer Gyne und ca 20 bis 25 Arbeiterinnen ausgegangen.
Wieviele Gänge/Höhlen sollten noch offen bleiben?

Wenn ich nun die Kleinkolonie bekomme, lege ich ja das Reagenzglas in das Formicarium, und wenn ich es richtig verstanden habe, ziehen sie, bei Platzmangel, irgendwann von selbst um, oder denk ich grad falsch?

Falls ich richtig liege, wäre es das Beste, das RG mit der Öffnung in die Nähe des Nesteingangs zu legen, damit sie es schneller finden?
Oder das erste Futter in der Nähe des neuen Nestes anbieten?

Ich lese hier zwar schon einige zeit mit, aber jetzt, wo es bald losgehen soll, schwirrt mir echt der Kopf.....:verrueckt:



Imago
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#2 AW: Mir raucht der Kopf: kleine Hilfe erbeten

Beitrag von Imago » 27. Juni 2012, 23:23

Hallo AndyundMandy,

herzlich willkommen im Forum!

Na dann wollen wir mal.

Ich habe vor, aus meinem alten Aquarium ein Formicarium zu bauen um eine kleine Kolonie Lasius Niger einziehen zu lassen.
Die Gattung Lasius schreibt man immer groß, die Art in diesem Fall niger immer klein.

Was hat sich da am Besten bewährt?
Also Erde, Sand, Lehm etc. das alles verschmiert das Glas und bietet dann wenig Einsicht. Eine sehr gute Lösung ist Seramis. Die Steinchen sind leicht und es sieht super aus beim Abtransport und wenn die Körner dann in der Arena stören kann man sie relativ gut absammeln.

Ich persönlich jedoch würde gänzlich davon abraten und mehrere Nester anbieten. Jedes hat einen seperaten Eingang. Die Du dann nach Bedraf öffnen kannst. Somit besteht ein Nest aus mehreren Modulen. Sie sind dann zwar nicht alle miteinander verbunden, was eigentlich unnatürlich ist, das ist aber kein Problem. So gewährleistest Du immer eine gute Nesteinsicht. Das ist für mich in der Haltung das A und O. Bei Lichteinfall bekleben die Ameisen die Scheiben gerne mit Substrat, finden sie dieses im Nest dauert es nicht lange und die Einsicht ist stark getrübt.


Das musst Du entscheiden was Dir lieber ist. Evtl. findest Du ja eine Lösung Gänge und Kammern nach Bedarf freizuschalten. Evtl. mit an Fäden befestige Wattepfropfen die einige Gänge verstopfen, die Du dann blos rausziehen brauchst.

Gedanken darüber kann man sich immer machen.

Wieviele Gänge/Höhlen sollten noch offen bleiben?
Das Volk hat dann ca. einen Platzanspruch von dem Volumen deines halben kleinen Fingers. Ist das Nest mit Substrat gefüllt würde ich 2-3 Kammern frei lassen die alle das Volumen eines Zeigefingers aufweisen. Es dauert für gewöhnlich einige Zeit bis sie das Reagenzglas verlassen.

Wenn ich nun die Kleinkolonie bekomme, lege ich ja das Reagenzglas in das Formicarium, und wenn ich es richtig verstanden habe, ziehen sie, bei Platzmangel, irgendwann von selbst um, oder denk ich grad falsch?
Vollkommen richtig!

Falls ich richtig liege, wäre es das Beste, das RG mit der Öffnung in die Nähe des Nesteingangs zu legen, damit sie es schneller finden?
Oder das erste Futter in der Nähe des neuen Nestes anbieten?
Auch das ist richtig, ob das mit dem Futter zieht, glaube ich nicht. Würde ich auch nicht machen, evtl. nutzen sie das Nest dann noch als Müllkammer.

LG Imago



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Nymphe
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#3 AW: Mir raucht der Kopf: kleine Hilfe erbeten

Beitrag von Nymphe » 28. Juni 2012, 01:28

Imago hat geschrieben:Also Erde, Sand, Lehm etc. das alles verschmiert das Glas und bietet dann wenig Einsicht.


Mit (gewaschenem) Sand habe ich gute Erfahrungen gemacht. Der haftet nur dann an der Scheibe, wenn das Nest extrem feucht ist, das habe ich allenfalls während der Winterruhe. Sobald der Ytong wieder draussen steht und nur noch leicht feucht ist, rieselt der Sand wieder von der Scheibe herunter. (Siehe z.B. hier: Bis auf zwei Stellen mit etwas Schimmel und einer Kalkschliere aussen auf der Scheibe ist der Einblick glasklar, obwohl das Nest zu Anfang zur Hälfte mit Sand gefüllt war.)http://secretpicdump.com/de/view/21072_4bf0e_nest2012.jpg/

Ausserdem werden große Larven mit Sand bedeckt, damit sie sich besser verpuppen können, das finde ich interessant zu beobachten.


Davon abgesehen stimme ich Imago aber in allen Punkten zu!


Bestand: Lasius cf. niger von 2009 (Haltungsbericht) - 2x Lasius cf. flavus von 2012
Ausserdem diverse andere Land-Wirbellose und eine Gruppe Blindschleichen (Anguis fragilis).

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AndyundMandy
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#4 AW: Mir raucht der Kopf: kleine Hilfe erbeten

Beitrag von AndyundMandy » 28. Juni 2012, 08:13

Hallo zusammen,

erstmal Danke für das Willkommen heissen und die interessanten Antworten.
Das mit der Schreibweise werd ich dann mal beachten, wenn ich es wieder brauch.

Das mit den Wattepropfen hört sich ganz gut an, ich denke, damit lässt sich was anfangen, und hört sich auch nicht schwierig an, es zu verwirklichen.
Somit ist mein "Vorplan" im Kopf schon etwas genauer geworden.

Lasius niger (müsste nun richtig sein?) soll ja eine recht schnellwachsende Kolonie sein?
Ob ich nun Seramis oder trockenen Sand nehme, werd ich mir noch überlegen, dafür hab ich ja noch ein wenig Zeit.

Nehme natürlich weiterhin, gerne Tips und Tricks an, falls euch noch etwas einfallen sollte.

Nun hoffe ich noch, das ich das ganze gut hinbekomme, aber da sehe ich keine Probleme, Nestbau usw, geht ja relativ fix.

Würdet ihr die Glasscheibe am Nest verkleben, verschrauben?
Ich bin im Moment auf dem Stand, das ich Aquariensilikon nehme, lasse mich aber auch da, gern eines besseren belehren.

Liebe Grüße



Willma
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#5 AW: Mir raucht der Kopf: kleine Hilfe erbeten

Beitrag von Willma » 28. Juni 2012, 12:46

Hi,

viel Erfahrung hab ich noch nicht, aber mich haben diese Themen auch beschäftigt. Mein erstes Nest war viel zu groß und mit Tongranulat gefüllt. Nach den ich feststellte, dass es als Baumaterial zum Verkleinern des Reagenzglases nicht genommen wird hab ich es mit Aquarienkies gefüllt. 1-3mm. Das haben sie sich zwar geholt, aber ich dachte dann, dass evtl. die Eier zwischen die Steine rutschen könnten und bin nun bei der Lösung gelandet, die Verbindungsgänge mit Sand/Lehm-Gemisch zu verschließen.


Die Scheiben habe ich bei meinen Nestern immer verschraubt. Immer mit gummierten Unterlegscheiben.
Löcher in Glas zu bohren geht auch, in Acryl geht’s aber besser.
Wichtig ist dabei die Bohrung für die Dübel tief genug zu setzen und vor allem Platz zum Rand zu lassen.
Porenbeton ist schnell gesprengt.

Das Verschrauben wäre besser, wenn Du Dir über die Füllung noch nicht schlüssig bist.

Gruß
Willma



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AndyundMandy
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#6 AW: Mir raucht der Kopf: kleine Hilfe erbeten

Beitrag von AndyundMandy » 28. Juni 2012, 13:15

Hi,

danke schonmal für die Antwort, bin immer noch am Überlegen, hab grade ebend, mit Glück, eine Gyne gefangen....hoffe jedenfalls das es eine ist..

Hier gehts zur Frage: http://www.ameisenforum.de/bestimmung-von-ameisen/47837-gyne-oder-keine-gyne.html#post326232

Hoffentlich ist es überhaupt eine.



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AndyundMandy
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#7 AW: Mir raucht der Kopf: kleine Hilfe erbeten

Beitrag von AndyundMandy » 29. Juni 2012, 13:45

Imago hat geschrieben:Ich persönlich jedoch würde gänzlich davon abraten und mehrere Nester anbieten. Jedes hat einen seperaten Eingang. Die Du dann nach Bedraf öffnen kannst. Somit besteht ein Nest aus mehreren Modulen. Sie sind dann zwar nicht alle miteinander verbunden, was eigentlich unnatürlich ist, das ist aber kein Problem.



Hi, das heisst also, ich baue denen ein kleines Nest, z.B für dieses Jahr...werden es dann mehr, könnte ich nachträglich das nächste bauen und daneben setzen...usw, bräuchte also nicht zwingend eine Verbindung von Nest zu Nest.
Wäre ja ganz praktisch..

Hoffe damit lieg ich richtig?



Braenen
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#8 AW: Mir raucht der Kopf: kleine Hilfe erbeten

Beitrag von Braenen » 29. Juni 2012, 14:00

Für's erste wirst Du mit dem Reagenzglas und einer ganz kleinen Arena/Freilauffläche auskommen. Das Aquarium würde ich an Deiner Stelle inklusiv dem potentiellen Nest erst anbieten, wenn die Kolonie kaum noch ins RG passt. Für den Start reichte mit bisher die Plastikumhüllung von Ferrero-Rochee. Das Plastik läßt sich (mit etwas Vorsicht) gut anbohren. Wenn Du Dir da etwas Mühe gibst, kannst Du auf diese Weise das RG entweder durch die Bohrung schieben oder mit einem kleinen Schlauch anschließen. Zweiter Vorteil: Der Deckel der Dinger läßt sich ebenfalls gut bearbeiten. Das löst das Problem mit der Durchlüftung ganz gut. Wenn Du zwei PAckungen kaufst, kannst Du die Deckel zum Beispiel auch etwas großflächiger Aufschneiden und die Innenseiten mit Ausbruchs-Schutz versehen. Dann ist alles gut belüftet und Du kannst auch noch gut füttern etc. Und falls Du merkst, dass es mit der Aufzucht von Männchen losgeht, machst Du einfach einen dritten Deckel, der nur noch Luftlöcher hat, drauf und nix ist mit Schwarmflug.
Ich habe am Anfang viel zu groß geplant, gebaut. Und mir sind einige Kolonien trotz gutem Start wegen Belüftungs- und Milbenproblemen eingegangen. Nur eine Idee. Aber vielleicht hilft es Dir :spin2:



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