Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!
- AntYoda
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#1 Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!
Hallo Community!
Ich habe gerade mit meinem Sohn unsere erstes Ytong-Nest für eine kleine Camponotus herculeanus Kolonie mit etwa 25 Arbeiterinnen gebaut.
Das Netz soll liegen und hat die Größe 20 x 20 cm. Rote Folie kommt dann noch oben auf. Die drei großen Löcher sollen der Bewässerung dienen.
Ich würde gerne Eure Meinung dazu lesen, ob das so angenommen werden könnte?
Ich habe gerade mit meinem Sohn unsere erstes Ytong-Nest für eine kleine Camponotus herculeanus Kolonie mit etwa 25 Arbeiterinnen gebaut.
Das Netz soll liegen und hat die Größe 20 x 20 cm. Rote Folie kommt dann noch oben auf. Die drei großen Löcher sollen der Bewässerung dienen.
Ich würde gerne Eure Meinung dazu lesen, ob das so angenommen werden könnte?
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- Halter
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#2 AW: Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!
Hallo,
ich gehe mal nur nach Gefühl an die Sache heran. Meine Einschätzung wird dir aber sicher keine Freude machen.
Wenn es 200x200mm sind, dann scheinen mir Gang-Breiten und Kammergrößen ausreichend. Über die Tiefe der Gänge und Kammern kann man sich kein urteil bilden, weil die Draufsicht dafür nicht reicht.
Was letztlich der ausschlaggebende Faktor sein wird, ist die Tatsache, dass den Tieren die Nestgröße insgesamt nicht reicht.
25 Arbeiterinnen +Königin werden sich da nicht einfinden. Ich habe selbst ein sog. "Übergangsnest" gebastelt, mit großen und tiefen Kammern, kurzen Laufwegen und Bewässerungsmöglichkeit von oben (es ist ein stehendes Nest). Meine Königin und deren 14 Arbeiterinnen starke Gefolgschaft verschmähen es und nur gelegentlich verirrt sich eine Ameise dort drin.
Ich habe die Vermutung, dass diese Art bis zu einem gewissen Grad sofort nach einem Nest sucht, dass den folgenden Generationen von Arbeiterinnen gerecht wird. Nach einer weiteren Eiablage und den 10 Wochen Entwicklungszeit werden aus deinen 25 schnell 40 oder 50 Arbeiterinnen und dann passt das nicht mehr.
Ich für meinen Teil werde nur noch sofort ausreichend große Nester bauen. Auch für 500 Arbeiterinnen passend.
ich gehe mal nur nach Gefühl an die Sache heran. Meine Einschätzung wird dir aber sicher keine Freude machen.
Wenn es 200x200mm sind, dann scheinen mir Gang-Breiten und Kammergrößen ausreichend. Über die Tiefe der Gänge und Kammern kann man sich kein urteil bilden, weil die Draufsicht dafür nicht reicht.
Was letztlich der ausschlaggebende Faktor sein wird, ist die Tatsache, dass den Tieren die Nestgröße insgesamt nicht reicht.
25 Arbeiterinnen +
Ich habe die Vermutung, dass diese Art bis zu einem gewissen Grad sofort nach einem Nest sucht, dass den folgenden Generationen von Arbeiterinnen gerecht wird. Nach einer weiteren Eiablage und den 10 Wochen Entwicklungszeit werden aus deinen 25 schnell 40 oder 50 Arbeiterinnen und dann passt das nicht mehr.
Ich für meinen Teil werde nur noch sofort ausreichend große Nester bauen. Auch für 500 Arbeiterinnen passend.
- Kati
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#3 AW: Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!
Das halte ich für falsch. In der Natur werden Nester auch Stück für Stück erweitert, keine Kolonie, welche gerade aus der Gründung raus ist, baut sofort ein Nest welches auch als ausgewachsene Kolonie groß genug ist.
Wenn du die Erfahrung gemacht hast, dass das Nest von deiner Kolonie nicht angenommen wurde, Vespra Crabro, kann das auch andere Gründe haben. Und selbst wenn du mit deiner Vermutung, die Ameisen würden vorausplanen, Recht haben solltest, kann man das sicher nicht verallgemeinern.
Meiner Meinung nach wird es wenn noch ein Stück zu groß sein. Da es ja schon verschlossen ist, wird es schwer werden, das Nest noch mit Sand oder Kies aufzufüllen. Vielleicht kannst du sie mit etwas Wärme ins Nest locken. Da die Art es eh etwas trockener mag, wird Schimmel durch Müll in leeren Kammern weniger schnell auftreten als bei anderen Arten.
LG Kati
Wenn du die Erfahrung gemacht hast, dass das Nest von deiner Kolonie nicht angenommen wurde, Vespra Crabro, kann das auch andere Gründe haben. Und selbst wenn du mit deiner Vermutung, die Ameisen würden vorausplanen, Recht haben solltest, kann man das sicher nicht verallgemeinern.
Meiner Meinung nach wird es wenn noch ein Stück zu groß sein. Da es ja schon verschlossen ist, wird es schwer werden, das Nest noch mit Sand oder Kies aufzufüllen. Vielleicht kannst du sie mit etwas Wärme ins Nest locken. Da die Art es eh etwas trockener mag, wird Schimmel durch Müll in leeren Kammern weniger schnell auftreten als bei anderen Arten.
LG Kati
Ich halte: Messor cf. barbarus und Formica sanguinea
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#4 AW: Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!
Zu später Stunde,
Kati,
Was aber denkst du über die These, dass Ameisen bei ihren Erkundungen auch die Möglichkeiten abwägen, ein Nest einmal erweitern zu können? Beim Ablaufen der Ränder wird die Ameise eventuell auch die Beschaffenheit ertasten und sicherlich erkennen, ob dieMandibeln stark genug sind, die Räumlichkeiten zu erweitern. Bei einem Ytong-Klotz ist das für diese Art unmöglich.
Kati,
Kati hat geschrieben:Das halte ich für falsch. In der Natur werden Nester auch Stück für Stück erweitert
Was aber denkst du über die These, dass Ameisen bei ihren Erkundungen auch die Möglichkeiten abwägen, ein Nest einmal erweitern zu können? Beim Ablaufen der Ränder wird die Ameise eventuell auch die Beschaffenheit ertasten und sicherlich erkennen, ob die
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#5 AW: Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!
Vespa Crabro hat geschrieben:Was aber denkst du über die These, dass Ameisen bei ihren Erkundungen auch die Möglichkeiten abwägen, ein Nest einmal erweitern zu können? Beim Ablaufen der Ränder wird die Ameise eventuell auch die Beschaffenheit ertasten und sicherlich erkennen, ob die Mandibeln stark genug sind, die Räumlichkeiten zu erweitern. Bei einem Ytong-Klotz ist das für diese Art unmöglich.
Nun ja, ich persönlich bezweifle diese Aussage. Sonst müssten ja alle Halter (mich eingeschlossen) Riesen-Ytongnester anbieten. Das ist bei (fast) niemandem der Fall. Mein Ytongnest zum Beispiel ist für eine ausgewachsene Camponotus ligniperdus-Kolonie ganz offensichtlich zu klein und trotzdem fühlen sich die Tiere momentan darin wohl.
Von wem stammt diese Theorie?
@AntYoda:
Du kannst das Nest auf jeden Fall anbieten. Schaden wird es auf keinen Fall.
Das Schlimmste was passieren kann, ist, dass die Tiere das Nest nicht annehmen und deine Mühe umsonst war.
Aber jetzt, wo es sowieso schon fertig ist, einfach probieren!
- AntYoda
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#6 AW: Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!
Danke für Euer beide Meinungen! Ich werde es in den nächsten Tage einfach mal versuchen!
Nachtrag zu den Massen: die Gänge sind zwischen 12 und 15 mm breit und auch in der gleichen Tiefe. Die große runde Kammer links oben hat einen Durchmesser von 70 mm, Tiefe ca. 15-18 mm. Die anderen drei Kammern sind an der breitesten Stelle so 40 mm.
Die Schrauben wieder zu öffnen sehe ich als nicht probematisch an; ich könnte das Nest also öffnen und ggf. Sand / Einfüllen.
Ich habe auch en Stück Ytong 20x70 mit dem ich morgen ein zweites, größeres Nest bauene könnte. Was mach ich nur
Nachtrag zu den Massen: die Gänge sind zwischen 12 und 15 mm breit und auch in der gleichen Tiefe. Die große runde Kammer links oben hat einen Durchmesser von 70 mm, Tiefe ca. 15-18 mm. Die anderen drei Kammern sind an der breitesten Stelle so 40 mm.
Kati hat geschrieben:Da es ja schon verschlossen ist, wird es schwer werden, das Nest noch mit Sand oder Kies aufzufüllen. Vielleicht kannst du sie mit etwas Wärme ins Nest locken. Da die Art es eh etwas trockener mag, wird Schimmel durch Müll in leeren Kammern weniger schnell auftreten als bei anderen Arten.
Die Schrauben wieder zu öffnen sehe ich als nicht probematisch an; ich könnte das Nest also öffnen und ggf. Sand / Einfüllen.
Ich habe auch en Stück Ytong 20x70 mit dem ich morgen ein zweites, größeres Nest bauene könnte. Was mach ich nur
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#7 AW: Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!
Hallo Blabbi,
Bitte berücksichtige, dass ich die Formulierung "bis zu einem gewissen Grad" wählte. Damit meine ich nicht, dass die Tiere sofort die entgültige Koloniestärke erahnen, jedoch, dass sie unter Berücksichtigung von natürlichen Gefahren eher nicht die Absicht verfolgen, mit einer 25 Individuen zählenden Kolonie in eine Behausung zu ziehen, die für 50 Individuen wieder zu klein ist. Was für eine Abwehr bietet eine solch kleine Kolonie in der Natur vor Feinden? Ist es da sinnvoll, mehrmals umziehen zu müssen? Die Umstände werden dann leichter, wenn es bei solch großen Tieren etwa 100 verteidigungsbereite Tiere sind. Diese Vermutung stelle ich ganz dreist in den Raum.
Es ist meine eigene, mathematische Einschätzung im Bezug auf das funktionelle Miteinander in der Natur. Diesbezüglich handeln doch alle Lebewesen ohne eigene Selbsterkenntnis stets rational. Und ich denke hier im rational-wirtschaftlichen Sinne für eine solch kleine Kolonie. Umziehen kostet Zeit, Umziehen birgt "da draussen" unberechenbare Gefahren. Ich vermute, diesen Sinn hat jedes Tier.
Nun ja, ich persönlich bezweifle diese Aussage. Sonst müssten ja alle Halter (mich eingeschlossen) Riesen-Ytongnester anbieten.
Bitte berücksichtige, dass ich die Formulierung "bis zu einem gewissen Grad" wählte. Damit meine ich nicht, dass die Tiere sofort die entgültige Koloniestärke erahnen, jedoch, dass sie unter Berücksichtigung von natürlichen Gefahren eher nicht die Absicht verfolgen, mit einer 25 Individuen zählenden Kolonie in eine Behausung zu ziehen, die für 50 Individuen wieder zu klein ist. Was für eine Abwehr bietet eine solch kleine Kolonie in der Natur vor Feinden? Ist es da sinnvoll, mehrmals umziehen zu müssen? Die Umstände werden dann leichter, wenn es bei solch großen Tieren etwa 100 verteidigungsbereite Tiere sind. Diese Vermutung stelle ich ganz dreist in den Raum.
Mein Ytongnest zum Beispiel ist für eine ausgewachsene Camponotus ligniperdus-Kolonie ganz offensichtlich zu klein und trotzdem fühlen sich die Tiere momentan darin wohl.
Das ist gut und ich wehre mich nicht gegen neues Wissen. Wenn meine Worte tatsächlich falsch sind, freue ich mich über fachgerechte Aufklärung.Von wem stammt diese Theorie?
Es ist meine eigene, mathematische Einschätzung im Bezug auf das funktionelle Miteinander in der Natur. Diesbezüglich handeln doch alle Lebewesen ohne eigene Selbsterkenntnis stets rational. Und ich denke hier im rational-wirtschaftlichen Sinne für eine solch kleine Kolonie. Umziehen kostet Zeit, Umziehen birgt "da draussen" unberechenbare Gefahren. Ich vermute, diesen Sinn hat jedes Tier.
- Kati
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#8 AW: Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!
Blabbi: Die Theorie hat er selbst aufgestellt.
Meine M.barbarus sind gerade in einen Mini-Ytong mit einer Kammer eingezogen. Ich glaub nicht, dass da mehrere 1000 Ameisen einer großen Kolonie hereinpassen.
Tut mir leid, aber diese Art von Zukunftsplanung spreche ich den Krabblern doch ab, so kollektiv intelligent sie auch sind.
Ich würde das Nest noch einmal öffnen, zwei Kammern mit feinem Kies oder Seramis verschließen. Mit etwas Wärme kannst du es attraktiver machen und die Ameisen zum Umzug bewegen. Sollten sie es, aus welchen Gründen auch immer, trotzdem nicht annehmen, kannst du immer noch ein anderes Nest anbieten.
LG Kati
Meine M.barbarus sind gerade in einen Mini-Ytong mit einer Kammer eingezogen. Ich glaub nicht, dass da mehrere 1000 Ameisen einer großen Kolonie hereinpassen.
Was aber denkst du über die These, dass Ameisen bei ihren Erkundungen auch die Möglichkeiten abwägen, ein Nest einmal erweitern zu können? Beim Ablaufen der Ränder wird die Ameise eventuell auch die Beschaffenheit ertasten und sicherlich erkennen, ob die Mandibeln stark genug sind, die Räumlichkeiten zu erweitern. Bei einem Ytong-Klotz ist das für diese Art unmöglich.
Tut mir leid, aber diese Art von Zukunftsplanung spreche ich den Krabblern doch ab, so kollektiv intelligent sie auch sind.
AntYoda hat geschrieben:Was mach ich nur
Ich würde das Nest noch einmal öffnen, zwei Kammern mit feinem Kies oder Seramis verschließen. Mit etwas Wärme kannst du es attraktiver machen und die Ameisen zum Umzug bewegen. Sollten sie es, aus welchen Gründen auch immer, trotzdem nicht annehmen, kannst du immer noch ein anderes Nest anbieten.
LG Kati
Ich halte: Messor cf. barbarus und Formica sanguinea