Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!

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AntYoda
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#9 AW: Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!

Beitrag von AntYoda » 7. Juli 2012, 23:03

Kati hat geschrieben:Ich würde das Nest noch einmal öffnen, zwei Kammern mit feinem Kies oder Seramis verschließen. Mit etwas Wärme kannst du es attraktiver machen und die Ameisen zum Umzug bewegen.

Das werde ich mal versuchen. Momentan sitzt die kleine Kolonie (ich habe Sie heute mit der Post bekommen) in einer Heimchendose im dunklen Schrank. Wenn in der Arena sonst keine besseren Plätze sind, bliebe ihnen eigentlich gar nix anderes übrig als in das Ytong-Nest zu ziehen. Was könnte ich denn als Alternativbehausung auf die schnelle anbieten?



Imago
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#10 AW: Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!

Beitrag von Imago » 8. Juli 2012, 00:09

Hallo!

Vorab das was Vespa Crabro geschrieben hat lässt sich soweit als alles nicht zutreffend bewerten.


Was letztlich der ausschlaggebende Faktor sein wird, ist die Tatsache, dass den Tieren die Nestgröße insgesamt nicht reicht.
Eine einzige Kammer dieses Nestes würde der gesamten Kolonie reichen. Sprich ein Viertel der Größe wäre für eine 25 Frau starke Kolonie Camponotus herculeanus immer noch attraktiv genug.

Ich habe die Vermutung, dass diese Art bis zu einem gewissen Grad sofort nach einem Nest sucht, dass den folgenden Generationen von Arbeiterinnen gerecht wird.
Diese Vermutung stimmt nicht. Es ist genau umgekehrt. Die Ameisen suchen nach einem Nest das klein und eng ist und der aktuellen Koloniegröße gerecht wird. So ein Tier plant nicht, oder schaut in die Zukunft und erstastet auch nicht ob die Substanz des Nestes zu bearbeiten oder zu erweitern ist. Das ist viel zu weit gedacht. Ameisen passen die Kammern in der Natur der Volkstärke an. Im Nest selber finden sehr viele Individuen auf kleinstem Raum Platz. Eine Nestsuche mit einer ganzen Kolonie ist in der Natur unüblich und nicht eingeplant. Anders ist es natürlich bei Treiberameisen. Serviformica Arten scheinen da auch wesentlich flexibler zu sein und mit Sicherheit gibt es da noch weitere hundert Ausnahmen oder noch mehr, aber in diesem Fall trifft das so nicht zu.

Lässt man z.B. Lasius niger die ebenfalls claustral gründen in ein Erdnest umziehen, welches sie selber graben müssen, fällt auf das sie die Gänge nur so groß bauen, das sie selber, sprich die Arbeiterinnen durchpassen, an das Volumen der Königin wird nicht gedacht. Solch ein Umzug ist natürlich langwierig und mit etlichen Problemen behaftet.

Ich denke das ist ein Indiz dafür, das die Ameise bei der Nestsuche nicht plant.

Was aber denkst du über die These, dass Ameisen bei ihren Erkundungen auch die Möglichkeiten abwägen, ein Nest einmal erweitern zu können? Beim Ablaufen der Ränder wird die Ameise eventuell auch die Beschaffenheit ertasten und sicherlich erkennen, ob die Mandibeln stark genug sind, die Räumlichkeiten zu erweitern.
Auch das kann man als Unfug abtun. Die Ameise fügt sich den Gegebenheiten so lange sie es kann oder muss. Gibt es keine weitere Nestmöglichkeit, beziehen die Arbeiterinnen die nicht mehr ins Nest passen einfach irgendwelche dunklen Stellen im Becken. Ist nicht wie bei Mieten, Kaufen, Wohnen;)

Was für eine Abwehr bietet eine solch kleine Kolonie in der Natur vor Feinden? Ist es da sinnvoll, mehrmals umziehen zu müssen?
Wie gesagt in der Natur ist ein Umzug nicht eingeplant. Das Nest wird einfach stehtig erweitert. Du gehst einfach falsch an die Sache ran und sprichst dadurch den Ameisen Fähigkeiten zu, die leider nicht vorhanden sind. Das "Was" und "Wie" bei einer Ameise beruht auf Jahrmillionen der Evolution. Und die Natur ist oft primitiv genial.

Ich würde das Nest noch einmal öffnen, zwei Kammern mit feinem Kies oder Seramis verschließen. Mit etwas Wärme kannst du es attraktiver machen und die Ameisen zum Umzug bewegen. Sollten sie es, aus welchen Gründen auch immer, trotzdem nicht annehmen, kannst du immer noch ein anderes Nest anbieten.
Ich würde das Nest so lassen. Diese in den Foren so hochgepushte Problematik mit dem Müll in den Nestern lagern etc. ist je nach Art zu vernachlässigen, gar zu ignorieren.

Camponotus herculeanus benötigt keine hohe Luftfeuchtgkeit im Nest. Selbst wenn Abfall in den Kammern gelagert wird kann man das Nest so trocken halten, das dieser Unrat nicht schimmelt. Benötigen sie den Platz, wird der Müll einfach rausgeschmissen und es wird ein geeigneter Platz in der Arena dafür gefunden.

Schau mal hier:

Camponotus herculeanus zieht in einen Ytong/ Video

Die Kolonie zog nach drei Stunden in das neu angebotene Ytongnest.

Das Nest hat die Größe: H/T/B 8/5/13cm. Es sind unter 10 Arbeiterinnen.

Ich muss anmerken das die Arbeiterinnen der Art Camponotus fellah angehören. Was evtl. das arttypische Verhalten aus der Sicht von Camponotus herculeanus beinflusst.

Wie tief sind denn die Kammern?
Der Eingang ist so wie ich das erkenne zwischen den unteren beiden Kammern?

LG Imago



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#11 AW: Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!

Beitrag von AntYoda » 8. Juli 2012, 00:50

Imago hat geschrieben:Camponotus herculeanus benötigt keine hohe Luftfeuchtgkeit im Nest.

Soll ich das Nest dann erst mal gar nicht beässern?

Imago hat geschrieben:Wie tief sind denn die Kammern?
Der Eingang ist so wie ich das erkenne zwischen den unteren beiden Kammern?

Die Kammern sind so 15-20 mm tief. Die Gänge ca. 15 mm breit und auch tief. Die große Kammer 70 mm im Durchmesser, die drei kleinern ca. 40 mm an der breitesten Stelle. Der Eingang ist genau da, wo Du vermutest hast ein 15 mm Loch.

Btw.: Dein Camponotus herculeanus, Randale im Reagenzglas! Beitrag ist wirklich toll und macht Spaß zu verfolgen!




Imago
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#12 AW: Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!

Beitrag von Imago » 8. Juli 2012, 01:01

Hallo AntYoda!

Also ich habe an meinem Nest kein Wassertank. Ich mache das so, dass ich ab und an einfach oben ein wenig das Dach des Nestes befeuchte.

Wie ich zu dem Entschluss komme das sie es nicht wrilich feucht brauchen?

Sie sind schließlich freiwillig von einem frischen Reagenzglas in einen trocknen Ytong gezogen.

Lässt man die Ameisen freiwlig umziehen, kann man immer Rückschlüsse daraus ziehen. Aber wie gesagt meine Kolonie besteht aus artfremden Arbeiterinnen. Ich muss an beide Arten denken und den geeigneten Mittelweg finden.

Also an Deiner Stelle würde ich das Nest ganz leicht befeuchten. Schaden sollte es auf keinen Fall wenn man es nicht überteibt.

Die Kammern Tiefe ist gut.

Wenn sie das Nest vorab nicht beziehen, fühlen sie sich halt in ihrem aktuellen Nest wohl. Das neue muss auch nicht gleich, nur weil es nicht bezogen wird, allgemein ungeeignet sein.

Mich würde freuen, wenn Du uns auf dem Laufenden hälst.

LG Imago



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#13 AW: Ytong-Nest für Camponotus herculeanus - Eure Meinungen bitte!

Beitrag von AntYoda » 8. Juli 2012, 17:52

VIELEN Dank für die guten Tipps und Ratschläge!

Wir haben heute das Formicarium gebaut, welches Ihr hier schon sehen könnt!

Auch habe ich beschlossen, einen Haltungsbericht zu schreiben, damit Ihr mitverfolgen könnt, ob eingezogen wird oder nicht! Und ich habe eine Volkszählung gemacht mit dem Ergebnis, dass es doch 50 Damen nebst Königin Yaddle sind.

Hier erst mal ein Photo vom Start heute mittag im Ãœbergangsquartier.
Bild
Dateianhänge
Camponotus_Volkszählung.jpg



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