Luftfeuchtigkeit im Camponotus herculeanus Formicarium

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AntYoda
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#1 Luftfeuchtigkeit im Camponotus herculeanus Formicarium

Beitrag von AntYoda » 15. Juli 2012, 00:46

Hallo Community!

Wie Ihr hier mitverfolgen könnt, halte ich eine kleine C. herculeanus Kolonie in einem 60er Aquarium. Als Abdeckung habe ich diesen Deckel gebaut:
Bild

Rechts und links sind zwei Glasscheiben (30 x 20 cm) und in der Mitte ist 20 cm breite Gaze von einem Pfannenspritzschutz aus dem Haushaltswarengeschäft.

Jetzt zu meinem Problem: Wenn ich den Deckel auf dem Formicarium habe, liegt die Luftfeuchtigkeit bei fast 90%. Wenn ich den Deckel runter nehme, sinkt diese sehr schnell auf knappe 60%.
Deckel wieder drauf und sie geht innerhalb von ein paar Minuten wieder auf 90%. Jetzt mache ich mir ein wenig Sorgen, da ich denke, dass die 90% auf Dauer etwas hoch sind.
Anmerkung: Das Sand-Lehm-Gemisch ist genau sechs Tage alt und steinhart. Kann es sein, dass da immer noch Wasser ausdünstet?
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Deckel.jpg



Fraps
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#2 AW: Luftfeuchtigkeit im Camponotus herculeanus Formicarium

Beitrag von Fraps » 15. Juli 2012, 01:16

Warscheinlich verdunstet noch etwas Feuchtigkeit aus deinem Bodengrund. Sicher trägt auch ein Teil der kleine Wasserspender dazu bei (aufpassen dass keine Steinchen, Sandkörnchen etc. die Quelle mit dem Boden verbinden = Kapillareffekt).

Hatte das selbe Problem bei meiner Messor barbarus Kolonie. Immer wenn ich das Becken befeuchtet habe, stieg die Luftfeuchtigkeit auf 80-90%. Noch Tage später ging die Feuchtigkeit nicht runter, obwohl der Sand schon wieder trocken aussah.

Habe dann einfach meinen alten PC ausgeschlachtet und den CPU Lüfter an ein Universal Netzteil angeschlossen. Den Lüfter habe ich auf die Gaze gelegt und immer mal wieder laufen lassen.

Grüße



Chrys
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#3 AW: Luftfeuchtigkeit im Camponotus herculeanus Formicarium

Beitrag von Chrys » 15. Juli 2012, 07:02

Würde auch sagen dass da noch was aus dem Boden ausdunstet. Auch wenn die erste Schicht des Sand-Lehm gemisches vielleicht trocken und hart ist, kann es trotzdem noch gut sein dass da was vor sich hin dunstet. Hatte ein ähnliches Problem im Pheidole Becken. Ich hab dann in eine Ecke ein Glas mit Salz gestellt und drüber etwas Gaze gemacht bis sich die Luftfeuchte auch mit geschlossenem Deckel so bei 50-60% eingependelt hatte. Ist zwar immernoch etwas Feucht aber gut. Nicht schlimmer als Raumluftfeuchte.


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skateduffy
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#4 AW: Luftfeuchtigkeit im Camponotus herculeanus Formicarium

Beitrag von skateduffy » 15. Juli 2012, 09:15

Hallo,

90% Luftfeuchte sind auf Dauer gesehen zu viel. Zudem könnten sich unnötig Pilze und andere unerwünschte Gäste verbreiten. Kannst du den Deckel bearbeiten und ein Gitter einbringen?

LG Kevin


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Stiko
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#5 AW: Luftfeuchtigkeit im Camponotus herculeanus Formicarium

Beitrag von Stiko » 15. Juli 2012, 09:50

Der Deckel sieht echt cool aus.
Das Problem bei dir ist, du hast nen Ytong mit Bewässerung im Becken.
Das ist somit eine Riesige Verdunstungsquelle.
Hast du den Ytong auf den Sand gelegt oder hat der Sand Kontakt mit dem Ytong?
Dann hast du das 2. Problem. Die Kapillarwirkung des Sandes,
welche die Feuchtigkeit des Ytong dann durch den Sand des ganzen Beckens verteilt.
Mit aus diesem Grund werden oft Ytongs oft an die Scheiben geklebt.
Ärgerlich ist natürlich, das die Kolonie nun schon drin ist, obwohl immer geraten wird,
erst das Becken zu bauen, Klimabedingungen für rund eine Woche zu halten und
dann erst die Kolonie rein zu setzen.

Versuche den Sand vom Ytong weg zu bekommen.

Oder versuche die Flächen des Ytongs mit Plexiglas, Folie oder sonstiges abzukleben
um die Flächen der Luftverdunstung zu minimieren.

Oder du suchst einen grobmaschigeren Schutz für deinen Deckel.
Du musst halt schauen, das niemand durch kommt.

Die Letzte Lösung wäre ein elektrisches Belüftungssystem.
Bild
Diese Netzteile und Lüfter gibts oft auf Flohmärkten für 0,5-2€.
Wenn der Lüfter schwach eingestellt ist, hört man ihn so gut wie garnicht.
Das sollte allerdings deine letzte Lösung sein,
denn haste nen Stromausfall, schauts dumm aus.
Am besten immer mit so wenig wie möglich an Technik auskommen.



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AntYoda
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#6 AW: Luftfeuchtigkeit im Camponotus herculeanus Formicarium

Beitrag von AntYoda » 15. Juli 2012, 12:53

Danke für Eure vielen guten Ratschläge!

Ich habe jetzt erst mal den Deckel entfernt, Talkum ist ja sowieso oben am Rand angebracht, und bisher konnte auch noch keine der Damen höher als 5 cm an der Silikondichtung hoch klettern. Außerdem habe ich eine Schale mit Salz aufgestellt.

Einen alten PC-Lüfter müßte ich noch irgendwo rumliegen haben und auch so ein regelbares Netzteil habe ich noch. Wenn sich also in den nächsten Tagen nichts ändert, werde ich mal ein wenig basteln und löten :)

@Stiko: Das Ytong-Nest liegt zwar direkt auf dem Sand/Lehm-Gemisch, wurde aber von mir nicht bewässert; somit dürfte die von Dir erwähnte Komponente nicht zum Tragen kommen.

Eine Frage habe ich aber noch. Momentan haben sich die Damen praktisch komplett verbarrikadiert; der Eingang ist komplett geschlossen und ich habe seit 24 h keine mehr fouragieren gesehen. Kann es sein, dass sie schon Winterruhe halten wollen?
Bild



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Stiko
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#7 AW: Luftfeuchtigkeit im Camponotus herculeanus Formicarium

Beitrag von Stiko » 15. Juli 2012, 13:59

Bist du dir sicher, das der Sand komplett trocken ist?
Der Sand wird laut Aussage der Shops feucht gemacht,
damit er nicht so staubt beim Abfüllen.
Das dann noch Gewicht hinzu kommt ist wohl der positive Nebeneffekt.
Wie lange haste denn den Sand trocknen lassen?
Aus meinen Becken kann ich dir nur sagen,
das bereits kleine feuchte Stellen,
bei diesem engmaschigen Lüftungsgitter große Folgen haben können.
Bei deiner Sanddicke kann es gut mehr als 4 Wochen dauern bis das durchtrocknet.
Ich selbst benutze die ganz dünnen Gitter vom Antstore und damit die nicht hin und her wackeln werden diese oben und unten von einem Mügengitter stabilisiert.
Eine Belüftung ist damit sehr gut gewährleistet.



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