Moos als Fungizid

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kaputtinhollywood
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#9 AW: Moos als Fungizid

Beitrag von kaputtinhollywood » 20. Juli 2012, 18:48

Was genau bedeutet vorübergehend? Ist der Schimmelbefall ohne dein Zutun verschwunden oder durch Änderung der Bedingungen(LF, Belüftung, usw)?
Ich habe lediglich das Moos mit Wasser besprüht, wenn sich Schimmel bildete. Das habe ich so lange getan, bis er nicht mehr auftrat.

Auf deine Theorie bzgl. Wassermoosen wollte ich eigentlich antworten. Da wir beide aber keine Experten sind, können wir nur Mutmaßungen anstellen. Das führt zu nichts.
Du hast die Möglichkeit es aus zu probieren.

Ich freu mich auf Ergebnisse!

EDIT:
Vielleicht nur soviel zu deiner Theorie. Selbst wenn du Lebermoose außerhalb des Wassers findest und verwendest, kann es trotzdem ein Lebermoos sein, das auch submers wächst. Du müsstest also genau wissen welches Lebermoos du verwendest und sicher sein, dass dies auf keinen Fall unter Wasser lebensfähig ist.


MfG
kih

Alimato
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#10 AW: Moos als Fungizid

Beitrag von Alimato » 20. Juli 2012, 19:25

@kaputtinhollywood
Hatte dir ja schon per PN geschrieben.
Aber da hatte ich dein ganz prakmatisches Argument noch nicht gelesen, stimmt ich könnte ein Moos nicht vom anderen Unterscheiden. Was grundsätzlich ein Problem ist, einige Moose sind geschützt. Also ist, so fern mir jetzt niemand einen Crashkurs im erkennen geschützter Moose gibt, einfach mal Moos einsammeln wohl keine sooo gute Idee.

@alle
Dabei fällt mir ein: Wie geht ihr vor wenn ihr mal wieder im Wald Moos fürs Terrarium/Arena sammelt?

lg Alimato



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Javis
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#11 AW: Moos als Fungizid

Beitrag von Javis » 20. Juli 2012, 19:27

Hallo Alimato
Dabei solltest du aber bedenken das es mehr als nur 1 Pilzart gibt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schimmelpilz
Daher ist die frage ob Lebermoose gegen alle oder nur bestimmte Schimmelpilze Fungizid sind. Auch solltest du bedenken das es auch nützliche Schimmelpilze gibt.
Da ich auch verschiedene Moose in meinem Formikarium einsetzte, bin ich natürlich auch sehr Neugierig auf dein Experiment.
LG Javis


Das größte Vorbild in der Ameisenhaltung sollte die Natur sein, dann kann man nicht viel falsch machen.

Camponotus Haltungsbericht, Diskussionsthread-camponotus-ligniperdus Baubericht: Naturformikarium

Alimato
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#12 AW: Moos als Fungizid

Beitrag von Alimato » 20. Juli 2012, 20:03

Also ich hab nochmal versucht die Publikation des botanischen Institutes Bonn zu lesen, ohne erfolg. Aber dafür bin ich auf die Homepage von einem Herrn [font=Arial]Prof. Dr. Jan-Peter Frahm gestoßen. Der wenn mich nicht alles täuscht bei der viel zitierten Arbeit des bot. Inst. Bonn zu dem Thema mitgewirkt hat.

@
[/font]Javis
[font=Arial] Hier wird auch dein Einwand berücksichtigt. Es ist wohl so das verschiedene Lebermoose verschiedene [/font][font=Arial]antimikrobielle und fungizide Eigenschaften haben.
[/font]
[font=Arial]Die antimikrobielle Aktivität richtet sich gegen zahlreiche gram positive Bakterien als auch Pilze und ist u.a. an Escherichia coli, Staphylococcus aureus , Bacillus subtilis, Pseudomonas aeruginosa sowie Penicillium crustosum, Aspergillus niger, Saccharomyces cerevisiae, auch bei Nutzpflanzenschädlingen wie Uromyces fabae etc. erprobt. An Wirkstoffen wurden Polygodial in der Lebermoosgattung Porella, Norpinguisone in Conocephalum conicum und Lunularin aus Lunularia cruciata isoliert. Antibakterielle Wirkung wurde bei einem Wirkstoff aus Marchantia polymorpha festgestellt (Kamory ert al. 1995). 4-hydro--3´-methoxybibenzyl und a und b -pinin-alloromadendrine aus dem neuseeländischen Lebermoos Plagiochila stevesoniana hat biologische Wirkung gegen dermatophytische Organismen wie Trichophyton mentagrophytes, Candida albicans und Bacillus subtilis gezeigt (Lorimeres & Perry 1993). Bei anderen Arten ist die Wirkung bekannt, die Wirkstoffe sind jedoch bislang nicht isoliert. Inhaltsstoffe aus Plagiochila fasciculata, ebenfalls aus Neuseeland, zeigten positive Wirkung gegen P388 Zellen (Leukämie), Herpes simplex Typ 1, Polio Typ 1, Bacillus subtilis, Escherichia coli, Candida albicans, Trichophyton mentagrophytes und Cladosporium resinae (Kamory et al. 1995). Es ist anzunehmen, daß diese oder ähnlche Wirkstoffe auch in anderen (z.B. heimischen) Plagiochila-Arten und ähnlich effiziente Wirkstoffe auch in anderen Lebermoosen zu finden sind, weil sie ebenfalls einen Schutz gegen Pilz- oder Bakterienbefall brauchen.[/font](Quelle link)
Ist wirklich sehr Interessant. Also möglicherweise Teste ich das für mich nochmal aus, bin jetzt doch ganz schön neugierig geworden. Aber ich bin geneigt dem [font=Arial]Prof. Dr. Jan-Peter Frahm glauben zu schenken und den Umstand das Lebermoose eine fungizide Wirkung haben als Tatsache hinzunehmen. Fraglich ist aber wie Ameisen auf die Wirkung von Moosextrakt reagieren. Ameisen und Etwas das fungizid wirkt klingt ja erstmal bedenklich.


lg Alimato
[/font]



DermitderMeise
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#13 AW: Moos als Fungizid

Beitrag von DermitderMeise » 23. Juli 2012, 17:33

Hallo,
es kann gut sein, dass es einen Unterschied macht, ob man wild wachsende oder unter Kunstlicht aufgezogene Lebermoose als Versuchsbasis nimmt, weil diese unterschiedliche Stoffe bilden und sich verschieden stark gg. ihre Umwelt schützen (müssen). Je nach Ursprung und Dauer der "Gefangennahme" können solche Anpassungen auch nach einiger Zeit verloren gehen.



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