Hallo!

Du Glückspilz! So eine schnelle Entwicklung, und so viele auf einmal! Bei dir müssen perfekte bedingungen herrschen, und es gab bisher noch kein Verluste... Ich wünsch dir weiterhin viel Glück! Und schön weiter berichten!!

LG Mr.Ameise

Danke für die Blumen! Ja, das hat mich selbst erstaunt, dass die Fünfbeinige so eine Schlagzahl vorlegt.

Vielleicht wirkt die Delle auf dem Thorax als Reproduktions-Stimulus!

Zu den Verlusten: Ausgewachsene Tiere sind tatsächlich noch keine verendet. Aber zumindest beim ersten Brutschub wurde die ein oder andere Larve entsorgt/genutzt/verwertet.

Alles in allem bin ich mit den Mädels aber hochzufrieden! Und der Bericht wird natürlich fortgesetzt, entweder bis zum Ende der Kolonie/des Halters oder der Freilassung, die nach wenigen Jahren bzw. bis zur Entwicklung von Geschlechtstieren eingeplant ist.

Ich wäre ja aus egoistischen Gründen für die Alternative "Freilassung"...

LG
Kyne

Hallo Forum,

ganz kurz zuerst die Vorgeschichte:
Ich hatte meinen Kleinen gestern eine größere Arena zur Verfügung gestellt (40 cm x 30 cm), die ich vorher gereinigt hatte (Auswischen mit: feuchtem Lappen - Essigwasser - feuchtem Lappen - Geschirrtuch). Das Glasformikarium eines namhaften Ameisenshops mit offenem Deckel stand vor der Benutzung ca. zwei Wochen bei mir rum.

Die Beobachtung:
Schon über eine Stunde lang knabbert eine Arbeiterin in einer Ecke unten an dem bischen Silikon herum, was an den Kanten herausgequollen ist.




(Den Sound habe ich auf YouTube nur eingespielt, damit man die Hintergrundgeräusche nicht hört. Wenn es da eine "stumme" Alternative ohne Aufwand (Video-Bearbeitungsprogramm) gibt, wäre ich an dieser Information auch interessiert.)


Die Frage:
Muss ich mir Gedanken machen? In den letzten Wochen gab es insgesamt fünf Todesfälle, einer davon heute, der davor vor einigen Tagen. Ich habe sie auf ein Pygmäensterben zurückgeführt. Nervös würde ich eigentlich erst, wenn es mehr als neun Tote gibt (das ist die Zahl der Arbeiterinnen im ersten Jahr). Aber das Totlaufen heute und das Verbeißen im Silikon erscheint mir mehr als zufällig. Kann mir dazu jemand was sagen?

Nachgeschoben sei noch, dass a) der HB etwas hinterher hinkt (der Juli steht noch aus) und b) das Formikarium dieses Jahr nur als provisorischer Auslauf dient, weil ich meine Vorstellung der Inneneinrichtung aus Zeitmangel diese Saison nicht mehr hinbekomme.

Grüße
Kyne

Einen HB mit täglichem Update muss nun wirklich nicht sein.
Bei jedem Halter habe ich schon von todesfällen gelesen - normal.
Obwohl ich schon beeindruckt bin wenn ich von einer Lebensdauer einer
Formica fusca Arbeiterin von 8 Jahren lese.
Dein HB ist informativ, sachlich und gut geschrieben.
Weiter so!

Hallo KyneGyne!
Jetzt muss ich mich auch einmal melden: Beeindruckend, wie die Gründung mit deiner doch beschädigten Gyne geklappt hat, das bestätigt eine sehr gute Haltung!
Bei der Überschrift könntest du das "cf" ruhig weglassen, ich sehe nur F. cunicularia. Vor allem die Gyne kann man leicht erkennen, der gesamte Rücken darf keine rote Zeichnung aufweisen:http://www.ameisenforum.de/einheimische-europ-ische-ameisen/35781-formica-cunicularia-k-nigin-u-arb-fotos.html
Verwechseln könnte man die Gyne u. U. mit F. rufibarbis, aber die sieht anders aus:
http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/serviformica-sp-beobachten-u-erkennen-fotobericht-t33419.html und:
http://www.ameisenforum.de/einheimische-europ-ische-ameisen/43837-formica-serviformica-rufibarbis.html
Mit den schwarzen Formica spp. kann man diese Gyne nicht verwechseln!
L.G.Boro

Vielen Dank euch beiden!

@hormigas:
Danke für's Lob! Ich denke, bei den Todesfälle, die bisher zu verzeichnen waren, handelt es sich wirklich um die "Pygmäen" vom letzten Jahr.

Apropos Pygmäe: Was ich mir immer vornehme und jedes Mal vergesse, im HB zu erwähnen, ist das Nicht-Vorhandensein eines Größenunterschieds zwischen den Erstgeborenen und den folgenden Brutschüben. Bei den ersten neun Arbeiterinnen gab es eine, deren Größe auch von den nachfolgenden Geschwistern nicht merklich getoppt werden konnte. Da fällt es mir nicht so leicht, den Begriff "Pygmäe" ohne Anführungszeichen zu verwenden.

Nach drei Stunden Silikon-Bearbeitung hat die oben erwähnte Dame übrigens die Mandibeln eingeklappt und sich getrollt. War also alles nur halb so wild.

@Boro:
Vielen Dank für die Blumen! Das treibt mir jetzt doch etwas die Schamesröte ins Gesicht. Du lobst mich hier und in einem anderen Thread opponiere ich gegen Dich. Das ist für einen harmoniesüchtigen Menschen wie mich nur schwer zu ertragen!

Boro hat geschrieben:das bestätigt eine sehr gute Haltung!

Da sind wir uns ja beide einig, dass es eigentlich eine zu gute Haltung ist... ]Bei der Überschrift könntest du das "cf" ruhig weglassen[/QUOTE]
Vielen Dank für deine Bestätigung der Bestimmung. Ich war mir im Laufe der Zeit und nachdem ich etliche Fotos (vor allem deine!) gesehen hatte, schon relativ sicher, bin dann aber doch bei dem relativierenden "cf." geblieben. (Wenn Du mir dann kurz Mod-Rechte zum Ändern des Titels einräumen würdest?) [size=84]

Wäre es unverschämt von mir, dich zu bitten die Änderungen vorzunehmen? [size=75](Ich bin grad nur noch sooo groß mit Hut...)

[size=84]Viele Grüße
Kyne
[/SIZE][/SIZE][/SIZE]

Hallo KyneGyne,
Würdest du die Formica cunicularia als eine Ameisenart für Anfänger definieren? Diese Art sieht interessant aus ^^

Hallo Phlong!

Kurz gesagt: Ja, ich denke, ein Anfänger kann sich ohne Probleme mit einer Formica cunicularia Kolonie beschäftigen.

Weiter ausgeholt: Wie schon bei der Artbeschreibung erwähnt, ist sie für Anfänger geeignet. Wenn man sie einfach mal haltungstechnisch grob mit der Einsteigerart schlechthin (Lasius niger) vergleicht, bleibt nur zu sagen, dass man sie etwas trockener halten sollte. Aus meiner Sicht würde ich ein Nest empfehlen, welches zu ca. einem Drittel feucht und zu zwei Dritteln trockener ist. Das kommt dann ungefähr mit dem Verhältnis Eier/Larven (feucht) zu Puppen (trocken) hin.

Zum Aussehen: Sie sind schon etwas größer als Lasius niger, was bei der Beobachtung leichte Vorteile bringt. Der auf Makrofotos manchmal erkennbare Rotanteil ist mit bloßem Auge, wenn man nicht mit der Nase an der Nestscheibe klebt, weniger gut erkennbar als bei der ein oder anderen (Servi)formica-Art. Mich stört's nicht.

Zum Habitus: Im Vergleich zu Lasius niger sind's doch manchmal schon Schisser. Wenn irgendwas noch zappelt, halten sie sich gerne zurück, während L.n. der Beute sofort an den Hals springt. Auch habe ich die Beobachtung gemacht, dass sie auf Neststörungen viel schneller und wesentlich hektischer reagieren. Da wird sofort die Brut gepackt und irgendwo hin gebracht, Hauptsache weg von da, wo sie herkommen. Ein wenig mehr Fingerspitzengefühl wäre nicht unangebracht.

In der zweiten Saison waren sie allerdings schon etwas gefestigter. Wenn sie am Honig waren und man sich mit dem Finger vorsichtig genähert hat, konnte es passieren, dass eine neugierige Arbeiterin aufgesprungen ist, um das neue Territorium zu erkunden.

Vorteilhaft ist in meinen subjektiven Augen der nicht ganz so starke Drang der Reviervergrößerung. Wenn ich mich recht entsinne, sind mir zwar schon mal ein oder zwei ausgebüxt. Das war aber meine Schuld, weil ich den Ausbruchschutz vernachlässigt hatte.

Ich hoffe, das beantwortet deine Frage halbwegs. Ansonsten einfach nochmal melden.


So, und nun noch was in eigener Sache: Leider liegt der Haltungsbericht seit Juli letzten Jahres brach. In naher Zukunft werde ich mich wieder um die Fortführung kümmern. Soviel sei schon mal vorab gesagt: Dramatische Veränderungen gab's nicht, sie leben noch und werden demnächst ausgewintert.

Grüße
Kyne