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Lasius niger - Haltungserfahrung

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
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Natez
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#1 Lasius niger - Haltungserfahrung

Beitrag von Natez » 14. Juli 2012, 00:30

[SIZE="4"]Nicht schon wieder Lasius niger[/SIZE]


Moin Moin alle zusammen!
Dies hier ist mein erster Haltungsbericht über meine erste Ameisenkolonie. Wie der Titel und auch die Position im Forum schließen lässt habe ich mich, wie so gut wie überall empfohlen, bei meiner ersten Kolonie für Lasius niger entschieden. Obwohl es schon einige Berichte über Lasius niger im Forum gibt bin ich zum Entschluss gekommen, dass ich dennoch gerne einen weiteren verfassen will, da ich mich gerne mitteile und evtl. auch den ein oder anderen Tipp oder Verbesserungsvorschlag abgreifen kann :)


Nun erst einmal zum Aufbau meines Formicariums.

Arena: 40x30x20 aus Glas
[INDENT]Ich habe mich für den Anfang für eine eher mittel bis große Arena (im Bezug auf andere Arenen für Lasius niger welche ich im Forum gefunden habe. Selbstgebaute Arenen natürlich auch mal ausgeschlossen) entschieden, da ich zum einen den Platz habe und zum anderen auch schonmal für die Zukunft vorbeugen will. Außerdem ist es so ja auch gleich viel schöner anzuschauen.
Der Arenaboden ist mit Sand, welcher einen minimalen Tonanteil besitzt bedeckt und durch Wasser versiegelt worden. In der oberen linken Ecke habe ich etwas Granulat verteilt und sonst einige weitere Minerale und ein Stück Holz (alles vorher abgekocht).
Als Ausbruchsschutz dient neben einer Schicht Paraffinöl ein einfacher Glasdeckel mit Gaze. Die Arena besitzt außerdem zwei 27mm Bohrungen.

Bild
[/INDENT]

Farm: 40x1,8x30 aus Glas
[INDENT]Ich habe lange überlegt, ob ich mir eine Farm oder ein Ytong zulegen soll. Meine Entscheidung viel auf die Farm, da es im Forum vor allem Haltungserfahrungen mit Ytong-Nestern gibt und ich dann evtl. doch noch wenigstens ein bisschen Abwechslung rein bringen kann.
Die Farm ist am Boden mit Ton-Granulat und darüber mit einer ähnlichen Sand/Lehm-Mischung wie in der Arena überlagert. Auf der linken Seite habe ich das Granulat aufgehäuft, da mein Bewässerungsröhrchen sonst zu kurz wäre, müsste aber dennoch funktionieren.

Bild
[/INDENT]

Die Arena und die Farm sind durch einen 0,5m langen 10/14er Schlauch verbunden. Hier noch einmal der Aufbau im Ãœberblick.

Bild


So viel zu den Vorraussetzungen. Die eigentlichen Erfahrungen fingen bereits Gestern an.


Tag 1: Ankunft und Einzug
[INDENT]Nach nur 2 Tagen, kam mein bei Antstore bestelltes Paket gestern in der Früh an. Nach wochenlanger Überlegung, ob ich mit dem Ameisenhalten anfangen soll oder nicht und lesen unzähliger Haltungsberichte etc. konnte ich es fast nicht mehr erwarten und baute sofort die Arena auf, welche auch gleich bewässert wurde. Danach noch schnell die Farm vorbereitet und los ging es eine Weile mit Föhnen... Irgendwann war mir dies zu blöde und ich widmete mich lieber den Ameisen, welche ich davor nur kurz auf Todesfälle inspiziert hatte. Alle waren wohlauf und ich zählte neben der Gyne bereits 16 Arbeiterinnen und ca 10-12 Eier und Larven (hab noch nicht so das Auge um die genau zu unterscheiden, außerdem liegen die Gyne und Arbeiterinnen non-stop auf dem Gelege, was ein genaues Zählen und Unterscheiden noch schwieriger macht), Puppen habe ich noch keine gesehen.
Gegen Abend war die Arena trocken und fest, also wurde das Reagenzglas nun das erste mal geöffnet. Relativ schnell wurde die komplette linke Seite (siehe Bild 1) erkundet. Ich hatte zunächst den Essensnapf auch dort stehen und einen überbrühten Weberknecht serviert. Aber als aller erstes wurde ordentlich Honiglösung getankt. Es waren immer 3 Tiere gleichzeitig draußen, ich kann nicht genau sagen, ob sie sich abgewechselt haben, oder Honig für die Nestbewohner mitgebracht wurde. Später wurde auch der Weberknecht angegangen.
Gegen späten Abend waren 2 Ameisen dabei, die komplette Arena zu erkunden und eine Ameise hat begonnen Sandkörner vor dem Eingang zu stapeln.[/INDENT]

Tag 2: Eifrige Maurer
[INDENT]Nach dem Aufwachen wurde heute Morgen natürlich gleich zu den Ameisen geschaut und siehe da, der kleine Haufen Sandkörner vor dem Eingang wurde wohl in der Nacht stück für Stück in das Reagenzglas befördert. Auch die verwertbaren Teile des Weberknechts wurden genutzt.
Den ganzen Tag über konnte man beobachten, wie immer 2-4 Arbeiterinnen Sandkörner zum Eingang tragen und 2-3 andere Arbeiterinnen diese verbauen. Es ist schön zu sehen, dass die "Sand-Wand" genau da aufhört, wo die rote Folie beginnt.
Weiter habe ich heute erst das Stück Holz als "Treppe" zum Schlauch angebracht und auch heute erst den Schlauch angeschlossen, war aber noch niemand drinnen, nur einmal kurz genau vor dem Schlaucheingang gestanden und rein geschaut.[/INDENT]

Hier noch ein Bild von der Bauleistung in der ersten Nacht.

Bild



Das wars erst einmal für heute. Ich werde denke ich mal in der spannenden Anfangsphase alle 1 bis 2 Wochen berichten, wenn nichts dazwischen kommt, und dann später längere Abstände wählen, um euch nicht zu langweilen.
Ich hoffe mein erster Beitrag hat euch angesprochen.
LG Natez

PS: Diskussionsseite fast vergessen



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#2 AW: Lasius niger - Haltungserfahrung

Beitrag von Natez » 16. Juli 2012, 23:08

[SIZE="4"]Zeit für das erste Update![/SIZE]


Tag 3 und 4: Innenarchitekten

[INDENT]Auf Hinweis im Diskussionsthread habe ich mein Lichtschutz aus geknickter, roten Folie durch eine Alu-Ummantelung ersetzt. Ich denke das kam bei den Meisen ganz gut an.
In den beiden Tagen war in der Arena nicht sonderlich viel los. Höchstens ein oder zwei Arbeiterinnen waren auf einmal unterwegs. Dafür wurde der Sand, welcher die Tage zuvor in das Reagenzglas getragen wurde, verbaut und das Nest ist nun gut verschlossen und vor nicht vorhandenen Eindringlingen und dem Licht geschützt. Ich habe eine überbrühte Fliege verfüttert, diese wurde allerdings kaum angerührt, ebenso wenig mein Honig-Wasser-Gemisch. [/INDENT]

Hier ist schön der Eingang des Nestes, in Form des kleinen Loches an der Decke des Reagenzglases, zu sehen.

Bild



Tag 5: Nestbau abgeschlossen

[INDENT]Nach dem Erwachen heute früh und dem Blick in die Arena, lag mein erster Todesfall vor dem Reagenzglas :( Wodran die Arbeiterin gestorben ist kann ich leider nicht sagen, aber ansonsten sind alle Ameisen inklusive Gyne wohlauf. Eventuell ist ihnen die Fliege nicht bekommen, welche seit Gestern Mittag kaum angerührt wurde. Diese habe ich entfernt und durch einen Weberknecht ersetzt und siehe da: kaum wurde der Weberknecht gewittert, füllt sich die Arena bis auf 8 Arbeiterinnen, die bis dato größte Anzahl von Ameisen außerhalb des Reagenzglases überhaupt. Ich habe nun auch mal puren Honig bereitgestellt, aber weder dieser noch der verdünnte wurden heute angenommen (kann natürlich auch sein, dass ich es nicht mitbekommen habe).
Außerdem wurde heute das erste Mal die Farm erkundet, wenn auch nur für ca. eine Minute.
[/INDENT]

Hier ein Foto vom Mittagessen.

Bild
(Bin mir übrigens nicht sicher, ob es ein Weberknecht war, aber so würde ich es am ehesten einordnen)




Zum Abschluss habe ich eine Frage an die Community zu meiner Farm. Und zwar sieht meine Farm beunruhigend feucht aus.

Bild


Das Ganze sieht auf Grund des Blitzes ein wenig schlimmer aus, als es ohne aussieht, aber dennoch finde ich, dass die Farm doch schon ziemlich durchnässt ist. Meint ihr, die wird von alleine wieder trockener, oder sollte ich dir Farm noch mal abbauen (sind ja noch keine Ameisen drinnen) und dann erneut Befüllen?
Achja diese enorme Feuchtigkeit ist nur auf einer Seite der Farm zu sehen, die andere Seite ist nur minimal beschlagen, vor allem natürlich im Granulat-Bereich.
Ich bin dankbar über eure Meinung im Diskussionsthread.



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#3 AW: Lasius niger - Haltungserfahrung

Beitrag von Natez » 22. Juli 2012, 21:22

Und es geht weiter mit meinem Bericht

Tag 6-11: Aktivität sinkt

[INDENT]Die letzten Tage ist nicht sonderlich viel geschehen. Ich habe jetzt insgesamt 3 mal versucht eine Fliege zu verfüttern, aber da waren immer nur höchstens 2 Arbeiterinnen dran und wurde insgesamt eher schlecht als recht angenommen. Die Außenaktivität ist in den letzten Tagen auch drastisch zurück gegangen, obwohl es ja eigentlich eine aktive Zeit für Lasius niger ist.
In den letzten Tagen habe ich allerdings auch 2 mal eine Mücke verfüttert und nach ein paar Minuten waren 12 Ameisen unterwegs. Mal wieder ein neuer Aufenthalts-Rekort außerhalb des Reagenzglases. Die Mücken wurden in mehrere, leicht zu transportierende, Teile gespalten und in das Reagenzglas geschleppt.
Danach wurde noch einmal die Glas-Farm erkundet, aber seitdem herrscht erstmal Ruhe. Heute ist der dritte Tag an dem ich höchstens eine Ameise draußen gesehen hab. Ich habe die letzten Tage Trockenfutter angeboten, war aber uninteressant. Die Mückenreste wurden allerdings auch noch nicht entsorgt, evtl. sind sie noch an denen dran. Ich werde gleich aber mal Ausschau nach Proteinen halten.

Hier ein Foto, welches ich eben gemacht habe, weil ich meine Meisen schon vermisse und mal nachgeschaut habe, ob sie noch alle da sind.
Bild



Zusammenfassung:
- Außenaktivität geht gegen 0
- Proteine werden nicht mehr angenommen (werde ich aber gleich noch einmal genau kontrollieren)
- Die Meisen liegen alle aufeinander im Nest rum

Alles irgendwie Anzeichen für eine bevorstehende Winterruhe wie ich finde.
Ich habe bereits im Forum von anderen Haltern gelesen, die momentan ähnliche Symptome bei Lasius niger beschrieben.

Eure Meinung bitte hier.
[/INDENT]



PS: Zu meinem Problem mit der extrem nassen Farm:
Ich habe die Farm eine Nacht über abgestöpselt und an einen Handtuchwärmer gestellt. Sie ist nun etwas trockener, ich werde es die Tage aber noch weiter beobachten.



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#4 AW: Lasius niger - Haltungserfahrung

Beitrag von Natez » 3. September 2012, 15:13

Ich melde mich auch mal wieder!

Woche 7: Stillstand

[INDENT]Die letzten Wochen waren sehr... ereignislos!
Ich habe die Ameisen jetzt das letzte mal vor 3 Wochen ([color="red"]!![/color]) draußen agieren sehen. Sie haben nun längere Zeit weder Futterinsekten noch Honig/-lösung zugenommen, was mich ein wenig beunruhigt. Ich habe immer mal wieder geguckt, ob es ihnen noch gut geht und es sieht eigentlich gut aus. Sie sind sofort sehr aktiv, wenn Licht einfällt, allerdings kommen sie auch dann nicht aus dem Reagenzglas raus.
Hier ein Bild:
Bild


Was auffällig ist, dass relativ viele Larven vorhanden sind. Mich wundert es allerdings, dass:
[INDENT]1: Noch keine einzige Puppe vorhanden ist, obwohl einige Eier mindestens schon 2 Monate vorhanden sind. Eine Lasius cf. niger Gyne, welche ich vor 5 Wochen gefunden habe und die auch erst dann Eier gelegt hat, besitzt jetzt schon eine Hand voll Puppen.

2: Sie keine Proteine aufnehmen! Ich dachte, dass eben die Larven die Ameisen dazu bringen, so viele Insekten zu jagen, da die Larven besonders viele Proteine zu sich nehmen müssen. In der Situation, in welcher sich meine Kolonie befindet, sind so viele Larven vorhanden, aber sie haben jetzt seit Wochen keine Nahrung mehr aufgenommen. [/INDENT]


Habt ihr evtl. Erfahrungen mit so einer Situation? Oder Tipps?
LG Natez
[/INDENT]



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