Wären Messor-Ameisen was für mich als Einsteiger?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Be-meise
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#1 Wären Messor-Ameisen was für mich als Einsteiger?

Beitrag von Be-meise » 12. September 2012, 21:13

Hallo.

In meinem "Panik-Thread" gab mir jemand einen Link zu einem Ameisenshop.

Ich hab mich da mal durchgekickt und erstmal gestaunt, wie viele Arten es da gibt.
Habe mir sehr interessiert die Bildchen angesehen und bin mit jedem Klick auf "Messor" gestoßen, die mir am besten gefallen haben.

Da ich schlechte Kindheitserfahrung mit roten Ameisen gemacht habe, kommen also keine roten Ameisen für mich in Frage, da grusel ich mich schon beim Hinsehen.

Aber die Messorarten haben mir ziemlich gut gefallen, da sie weniger gefährlich aussahen als andere Arten.

Wie gut wären solche Ameisen denn zum Einsteigen?
Anhand des Preises von teilwese sehr niedrigen Beträgen, gehe ich von aus, dass es wohl Einsteigerameisen sind, oder?
Ich finde 14,90€ nicht viel im Gegensatz zu manchen Arten, die stolze 160€ kosten sollten.

Ich würde mich gern erstmal über die Messorameisen informieren, werde ich hier im Forum vielleicht fündig, hat jemand von euch diese Ameisenart und was könnt ihr über sie berichten?

Wie wehren sie sich zum Beispiel? Säure, Bissigkeit oder Stachel?

Ich hoffe, man kann mir helfen. Ich werde nicht losziehen und sofort Ameisen kaufen, aber ich interessiere mich schon mehr für sie als für andere.



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Fraaap
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#2 AW: Wären Messor-Ameisen was für mich als Einsteiger?

Beitrag von Fraaap » 12. September 2012, 21:16

Sind geeignet für dich! Einlesen ist aber Pflicht, denn sie sind schon empfindlicher als andere Arten.

Außerdem triffst du gerade in deiner 'Panik-Hinsicht' eine hervorragende Wahl: Messor sind absolut panisch. Während andere Ameisen bei Panik zum Angriff übergehen, rennen die Messor wie ein Haufen Hühner durcheinander! :p



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Dynamythe
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#3 AW: Wären Messor-Ameisen was für mich als Einsteiger?

Beitrag von Dynamythe » 12. September 2012, 21:20

Hey Be-Meise,

ein Batzen Informationen für dich:
Vorweg, sie sind nicht gänzlich als Einsteiger geeignet, du solltest dir dann wenn gut durchlesen , wie man ein Nest für Messor gut befeuchtet und und und
http://www.ameisenforum.de/artbeschreibungen-steckbriefe/messor-barbarus.html?ltr=M

Auf dieser Seite hast du unten Haltungsberichte
benai - Messor cf barbarus [30.04.2007 - 09.07.2007]
Erne - Messor barbarus [15.06.2007 - 03.08.2007]
malodek - Messor barbarus [Modulhaltung] [21.10.2005 - 18.11.2005]
TiGGa - Messor barbarus [20.02.2008 - 17.05.2009]
Gilthanaz - Messor barbarus [29.04.2010 - weitergeführt]

Die solltest du unbedingt mal durchklicken, dann erhälst du ziemlich wertvolle Informationen über die Kleinen und wie Haltung bei Messor aussieht.

Was ich dir schonmal vorab sagen kann - und was vielleicht auch sehr positiv für dich ist - sie ernähren sich hauptsächlich von Körnern (Vogelfutter, Grassamen), solche Körner.
Das heißt, sie benötigen nicht allzu viele Insekten zum Vertilgen und ebenfalls weniger Honig, ich würde sie nicht gleich als zahm beschreiben, aber aus den Haltungsberichten wird deutlich, dass sie ziemlich genügsam sind.

Grüße


- Mit Lasius flavus im zweiten Jahr und Odontomachus sp. der Ameisenhaltung verschworen. :fettgrins:

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Octicto
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#4 AW: Wären Messor-Ameisen was für mich als Einsteiger?

Beitrag von Octicto » 12. September 2012, 21:22

Schau dich mal hier um, da findest du schöne Haltungsberichte mit vielen Fotos und Informationen zu Messor-Arten.

PS:
hat jemand von euch diese Ameisenart und was könnt ihr über sie berichten?

Messor ist die Gattung. Arten wären dann z.B. Messor barbarus, Messor wasmanni, Messor capitatus, usw.



Be-meise
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#5 AW: Wären Messor-Ameisen was für mich als Einsteiger?

Beitrag von Be-meise » 12. September 2012, 21:26

Also ein Heimchen in den Himmel schicken, wäre wohl nicht so sehr mein Problem, aber schön, wenn ich nur Gräser töten muss ^^

Dass sie wie ein Hühnerhaufen rumwuseln wäre auch nicht so schlimm, bei meinen Hühnern fand ich das immer süß. Ich muss ja nicht die Hand reinstecken, wenn sie das gerade machen.

Sind denn alle Messor Gattungen (danke octicto) so? Alle so panisch? [Mod-Edit: Falsch. Richtig wäre: "... alle Messor-Arten"]
Und sie wehren sich rein garnicht? Das wäre ja eine nahezu perfekte Ameise für mich, die mich nicht beißt, nicht pespritzt und nicht sticht! Dann bleibe ich bei dieser Art, wir finden hier schon ein Plätzchen wo es nicht bebt und wackelt.

Kann man eigentlich auch ein zu großes Gehege haben? Ich habe in meinem Esszimmer noch eine ganze Wand frei und je größer das Becken, desto interessanter oder?
Da könnte ich ja dann auch Gräser pflanzen, sodass sie nicht langweiliges Fertigfutter fressen müssen, ginge das?

Mit dem Nest befeuchten würde ich momentan wirklich ein Problem haben, da ich ja von Null starte, mit meinem Ameisenwissen.
Aber wie gesagt, ich kauf sie ja nicht morgen schon.



ford prefect
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#6 AW: Wären Messor-Ameisen was für mich als Einsteiger?

Beitrag von ford prefect » 12. September 2012, 21:29

Wenn du dich ausreichen informierst, kein Problem. Ich selbst habe mit einer Kolonie Messor barbarus angefangen, und ich kann Fraaap nur Recht geben:

Messor sind wirklich panisch, bei größeren Kolonien nur etwas aggressiv, aber nicht wehrhaft. Soll heißen:
Wenn die Kolonie größer ist und du sie störst, krabbeln einzelne Tiere an deiner Hand hoch und versuchen dich zu beißen. In keinem Fall tut dies aber weh, sie kommen nicht durch die Haut. Das ist aber eher die Ausnahme. Sie verfügen weder über Säure, noch über einen funktionsfähigen Stachel oder irgendwelche Wehrsekrete. Eine Messor verrichtet eher ihr harmloses Geschäft auf deine Hand, weil sie so viel Schi** hat vor dir, als dich zu verletzen :-D.

Ein weiterer Vorteil von Messor ist, dass man sie bei ausreichender Wasserversorgung auch einige Zeit alleinlassen kann. Sie ernähren sich in der Zeit von ihren Körnervorräten.

Hier nochmal ein Link zu meinem Formicarium:
http://www.ameisenforum.de/formicarien-andere-unterbringungen/48457-ford-prefects-formicarium-f-r-messor-barbarus.html

Könnte insgesamt schlimmer sein, oder?

EDIT:

Den Ameisen wird ein großes Becken nicht wehtun, eher im Gegenteil. Allerdings sind sie schwerer zu finden, bei kleinen Kolonien muss man dann recht lange suchen.

Pflanzen im Formicarium sind eher problematisch, diese brauchen Licht und ein Bodensubstrat, wo sich Ameisen nur zu gerne einnisten. Außerdem wären deine Gräßer schnell abgeerntet ;-). Man kann allerdings Ähren oder Blütenstände von Löwenzahn ins Becken legen, um die Fütterung interessanter zu gestalten.

Das Befeuchten ist immer so eine Sache, ich habe die getrennten Bereiche schnell aufgegeben und das Nest durchgängig leicht feucht gehalten. Der Brut ging es prima, den Körnern auch, und obwohl ich das Befeuchten inzwischen ganz aufgegeben habe und nur in der Arena Wasser anbiete, gibt es keine Probleme. Bei größeren Kolonien scheint das zu reichen.

LG, ford prefect



Be-meise
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#7 AW: Wären Messor-Ameisen was für mich als Einsteiger?

Beitrag von Be-meise » 12. September 2012, 21:33

Also auf deinen Bildern haben die aber ganz schön gewaltige Kiefer... *Gänsehaut*
Das tut ganz sicher nicht weh?

Und was sind das für welche mit den gelben Riesenköpfen und den Riesen-Riesenkiefern?
Und wieso sind die Larven alle viel größer als die Erwachsenen?


EDIT: ich fand diese Ameisen recht niedlich, die sehen nicht so riesenkieferig aus:

http://antstore.net/shop/product_info.php/info/p1873_messor-marocanus.html

http://antstore.net/shop/product_info.php/info/p1303_messor-minor-hesperius.html



ford prefect
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#8 AW: Wären Messor-Ameisen was für mich als Einsteiger?

Beitrag von ford prefect » 12. September 2012, 22:10

Das sind sogenannte Majorarbeiterinnen, die Ameisen von allen Messorarten werden unterschiedlich groß und haben unterschiedlich große Köpfe, die je nach Art rot oder gelblich sein können. Sie zerkleinern die härteren Körner. Man spricht von Polymorphismus, übersetzt heißt das etwas Vielgestaltigkeit. Das erklärt auch die unterschiedlichen Größen der Larven und dass einige größer sind als die Imagines ("Erwachsenen"). Durchaus ein interessanter Aspekt an Messor!

Es tut definitiv nicht weh, das ist so, wie wenn du dich mit zwei Fingernägeln zwischen Daumen und Zeigefinger zwickst, ganz leicht nur. Du merkst, dass deine Haut im Gegensatz zu den Körnern sehr weich und elastisch ist...

Relativiert wird dir "Gruseligkeit" der Majoren durch ihre Ungeschicktheit ;-) Die stolpern auch schonmal... Sie treten auch erst auf, wenn die Kolonie schon größer ist.

Auf den Shopbildern siehst du nur die Königinnen, deren Körperbau von dem variablen der Arbeiterinnen bedeutend abweicht. Die Köpfe der Königinnen sind übrigens häufig ähnlich groß wie die der Majorarbeiterinnen.

Gute Nacht und LG,
ford prefect



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