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Nervensystem Kalmare

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#9 AW: Nervensystem Kalmare

Beitrag von Icon » 9. September 2012, 15:50

Stimmt, ich bin nochmal auf den Loligo zurückgekommen... Mein Fehler. Allerdings haben ja sowohl die Katze als auch der Frosch myelinisierte Fasern, und dennoch ist die Leitungsgeschwindigkeit bei der Katze trotz geringeren Durchmessers größer.
Der einzige Unterschied der mir dabei auffiel ist, dass die Katze ihre Körpertemperatur selbst hoch hält.
/Edit: Und klar, wie du schon sagtest, ein vermutlich höherer Entwicklungsstand wobei sich darüber streiten lassen könnte.

Aber dass sich die Leitungsgeschwindigkeit beim Frosch aufgrund der Umgebungstemperatur nicht groß verändert ist interessant. Hast da eventuell was zum nachlesen?

LG
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Dr.Manhattan
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#10 AW: Nervensystem Kalmare

Beitrag von Dr.Manhattan » 9. September 2012, 19:31

Ehhm... ich muss gestehen: Beim lesen hab ich irgendwie etwas durcheinander gebracht... Eigentlich hast du nichts durcheinander gebracht, ich hatte dich nur falsch verstanden, sry.

Zu den Daten zur Katze und Frosch sowie deren Leitungsgeschwindigkeiten:
Die daten Stammen von meiner Lehrerin, ich habe mich eben (deswegen hats mit der Antwort auch etwas gedauert) nochmall mit ihr in Verbindung gesetzt. Sie ist sich dabei ziemlich sicher das zumindest die Verhältnisse stimmen (Katze hat aber nach ihr einen GRÖßEREN Durchmesser als der Frosch). Quellen wusste sie eben auswendig nicht, allerdings wollte sie nocheinmal nachschauen. Wenn sie etwas findet, werde ich es hier an dich(euch) weiterleiten.


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NIPIAN
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#11 AW: Nervensystem Kalmare

Beitrag von NIPIAN » 9. September 2012, 20:45

Hoi,


vielleicht hilft euch das hier weiter:
http://www.tphys.uni-heidelberg.de/~horner/NIV05.pdf
S. 13 und 14

Die Signalweiterleitungsgeschwindigkeit ist von diversen Variablen abhängig. Axondurchmesser, Potentialdifferenz, Temperatur, Länge und Dicke der Schwann'schen Zellen, Effizienz der spannungsabhängigen Natriumkanäle etc.

Die Reizweiterleitung ist in Bezug auf die spannungsabhängigen Natriumkanäle gemeint gewesen. Also nur die Geschwindigkeit der Ausbreitung der Potentialumkehr über die Natriumkanäle. Würde da nicht von Signalweiterleitung sprechen, da die Repolarisation nicht, entsprechend kein vollständiges Aktionspotential betrachtet wird - für die Ausbreitungsgeschwindigkeit über das Axon ist die Repolarisation etc. zunächst unwichtig; im funktionierenden Organismus selbstverständlich schon.



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Dr.Manhattan
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#12 AW: Nervensystem Kalmare

Beitrag von Dr.Manhattan » 13. September 2012, 02:41

Hi,
nur ein sehr kleine Update von meiner Seite:
Also die Leitungsgeschwindigkeit wird tatsächlich von der Temp beeinflusst (logisch gesehen wäre es auch irgendwie schwachsinnig wenn nicht) allerdings bleibt das Ergebnis das selbe: Die Temp nimmt keinen Einfluss auf den Versuch bzw. die Vergleichsmöglichkeiten von Frosch zur Katze. Wenn solch eine Statistik erstellt wird, sollte man davon ausgehen, dass die untersuchten Zellen unter selben äußeren Einflüssen standen. Allerdings stimmen bei der folie die ich vorliegen hatte auch die Verhältnisse. Katze/Frosch: Axon Dicke/Leitungsgeschwindigkeit sind beides bei der Katze größer. Weißt du noch woher du die Daten über Katze/Frosch hattest? Eventuell aus zwei verschiedenen Quellen? Dann liegt es vielleicht daran, dass unterschiedliche Nervenzelltypen untersucht wurden etc. Bei mir weichen auch immer wieder Daten aus meinen drei Biobüchern voneinander ab. Teilweise um mehr als 1/4 einer Zahl.


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stulle
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#13 AW: Nervensystem Kalmare

Beitrag von stulle » 14. September 2012, 13:29

Sehr interessante Diskussion. Leider habe ich keine fundierten Daten dazu. Mir fallen nur laienhaft 2 Punkte dazu ein:

- die schnellste (Re)aktion, die ein Frosch ausführen muss ist wohl, wenn er mit der Zunge eine Fliege schnappt. Dazu werden vor allem gute sensorische Leitungen über eine kurze Distanz benötigt.

- eine Katze muss viel mehr Reize verarbeiten, die Welt besser verstehen (bspw. für Jagdtaktiken). Dazu müssen Reize schnell verarbeitet und im viel komplexeren ZNS "geschaltet" werden. Dann muss die Reaktion schnell an die entsprechenden Körperteile (eine größere Distanz, als beim Frosch) weitergeleitet werden.

Evolutionär macht es also durchaus Sinn, dass eine Katze eine schnellere Reizweiterleitung entwickelt.
Wie das physiologisch passiert kann wohl nur im Experiment nachgewisen werden...
Ãœber die Frage, welcher Faktor da den entscheidenden Einfluss hat

Zitat Nipian
" Die Signalweiterleitungsgeschwindigkeit ist von diversen Variablen abhängig. Axondurchmesser, Potentialdifferenz, Temperatur, Länge und Dicke der Schwann'schen Zellen, Effizienz der spannungsabhängigen Natriumkanäle etc."

kann man so lange nur spekulieren. Mein Spekulation: Anatomie der Schwannschen Zellen, ist aber nur ins Blaue geraten.



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erix
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#14 AW: Nervensystem Kalmare

Beitrag von erix » 15. September 2012, 23:56

Die Signalweiterleitungsgeschwindigkeit ist nicht allzu wichtig für die Leistungsfähigkeit des gesamten Nervensystems. Bei Insekten beginnt man langsam die Gründe für ihre unglaublich wirksame Informationsverarbeitung bei minimaler "hardware" zu verstehen: es liegt an der dezentralen Verschaltung.

http://www.heise.de/tp/artikel/37/37417/1.html

Leider auch hier Grundlagenforschung gesponsert für die Ziele der Waffenindustrie, weil gerade fliegende Insekten überaus interessante Vorbilder für automatisierte Drohnen und ähnliches abgeben. Aber vielleicht verdrängen die Roboter ja auch eines Tages die Autofahrer vom Steuer. Das wäre dann doch noch ein Gewinn für uns alle und eine totale Neuheit: vernunftgesteuerte Autos.

Gruss: erix



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