[font=Times New Roman]Einst als Mülldeponie vorgesehen, wurde die riesige Ölschiefergrube bei Messel, östlich von Darmstadt, wegen ihrer reichen Fossilienfunde inzwischen zum UNESCO-Welterbe ernannt.[/font]
[font=Times New Roman]http://www.grube-messel.de/[/font]
[font=Times New Roman]Ich habe die Entwicklung seit 1973 mit verfolgt. Man hat nun ein groĂźes, neues Besucherzentrum am Rand der Grube errichtet, und ich muss nach einem Besuch heute sagen: Das ist hervorragend gelungen; der Ort ist es jederzeit wert, sich da mal fĂĽr ein paar Stunden umzusehen! Die FundstĂĽcke einschlieĂźlich des „Messeler Urpferdchens“ werden in sehr attraktiver Weise präsentiert![/font]
[font=Times New Roman]Unter den Ausstellungsstücken ist auch die berühmte Ameisenkönigin (47 Mio Jahre alt), eine der größten je lebenden Ameisen, deren Gattungsname Grundlage für eine eigene Ameisen-Unterfamilie (Formiciinae) wurde. [/font]
[font=Times New Roman]Einst war sie als „Formicium giganteum Lutz 1986“ beschrieben, hat aber inzwischen (2011) den Namen gewechselt zu Titanomyrma giganteum (Lutz). Laut AntWiki hat sie auch eine Geschlechtsumwandlung erfahren: Das Artepithet wurde an den (weibl.) Gattungsnamen angepasst, so dass das Tier jetzt Titanomyrma gigantea (Lutz) zu nennen ist.[/font]
[font=Times New Roman]FĂĽr groĂźe und kleine Besucher gibt es etliche Animationen, Videos von VulkanausbrĂĽchen (Die Grube Messel war ein durch Vulkanausbruch entstandener Maarsee, so wie die Maare der Eifel). Im Zentrum der Grube hat man vor ein paar Jahren eine Tiefbohrung abgeteuft, auf etwa 430 m. Im Besucherzentrum kann man das sinnlich nacherleben: Man betritt einen kreisrunden Raum von ca. 5m Durchmesser, mit Sitzbänken ringsum. Durch eine ausgeklĂĽgelte Projektion wird die „Wand“ unter kreischenden Bohrgeräuschen in Rotation versetzt. Dann gleitet der Raum langsam, schneller, immer schneller in die Tiefe (die Rundum-Projektion fährt nach oben!). Gelegentlich hält man an, liest die Tiefenangabe sowie Informationen ĂĽber das gerade durchfahrene Gestein. SchlieĂźlich heiĂźt es „Herzlich Willkommen!“ auf minus 430 Meter. Dann saust man wieder hoch. Die Täuschung ist fast vollkommen![/font]
[font=Times New Roman]Im Moment (bis März 2013) ist eine Ausstellung fossiler Baumstämme von der griechischen Insel Lesvos integriert. Auch das ist sehenswert![/font]
[font=Times New Roman]Die Anlage umfasst einen Besucher“finger“, eine Möglichkeit zum Ausblick ĂĽber den gesamte Grubenbereich (aus der Ă–lschiefer-Schlacke wird ĂĽbrigens der wohlbekannte Ytong produziert!), ein Bistro, und natĂĽrlich werden FĂĽhrungen in die Grube selbst angeboten. Dort haben wir mal die Ameisenfauna untersucht. Eine sehr groĂźe Superkolonie der Kerbameise Coptoformica exsecta findet sich auf der S- und W-exponierten Flanke.[/font]
[font=Times New Roman]Ich kann jedem, der sich mal in den Raum Frankfurt/Main verirrt, nur wärmstens empfehlen, einen Besuch der Grube Messel einzuplanen, es lohnt sich![/font]
[font=Times New Roman][/font]
[font=Times New Roman]PS: Man darf in dem Museum fotografieren![/font]
[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]
„Welterbe Grube Messel“ - neues Besucherzentrum
#2 AW: „Welterbe Grube Messel“ - neues Besucherzentrum
Hier noch ein Link zur englischen Wikipedia mit Bildern von Titanomyrma und mit dem aktuellen wiss. Hintergrund:
http://en.wikipedia.org/wiki/Titanomyrma
Wer Zugang zur Zeitschrift der DASW hat, kann darin zwei ältere Artikel zum Thema finden:
[font=Times New Roman]Buschinger, A. (1996): Grube Messel: Ameisen unter dem Schutz der UNESCO. [/font][font=Times New Roman]Ameisenschutz aktuell 10, 33-35[/font]
[font=Times New Roman]Buschinger, A., Jochum, C. (1999): [/font][font=Times New Roman]Natur aus zweiter Hand: Ameisen im UNESCO-Welterbe Grube Messel bei Darmstadt. [/font][font=Times New Roman]Ameisenschutz aktuell 13, 81-90.[/font]
MfG,
Merkur
http://en.wikipedia.org/wiki/Titanomyrma
Wer Zugang zur Zeitschrift der DASW hat, kann darin zwei ältere Artikel zum Thema finden:
[font=Times New Roman]Buschinger, A. (1996): Grube Messel: Ameisen unter dem Schutz der UNESCO. [/font][font=Times New Roman]Ameisenschutz aktuell 10, 33-35[/font]
[font=Times New Roman]Buschinger, A., Jochum, C. (1999): [/font][font=Times New Roman]Natur aus zweiter Hand: Ameisen im UNESCO-Welterbe Grube Messel bei Darmstadt. [/font][font=Times New Roman]Ameisenschutz aktuell 13, 81-90.[/font]
MfG,
Merkur