Symbiose Honigbienen - Ameisen?

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flix
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#1 Symbiose Honigbienen - Ameisen?

Beitrag von flix » 26. Januar 2013, 23:48

Liebe Ameisenfans!

Als naturverbundener Jungimker wüsste ich gern, ob man nicht Ameisen- und Bienenhaltung kombinieren könnte. Die Bienen werden ja in der Imkerei gegen die Varroamilbe mit Ameisensäuresämpfen behandelt werden. Das ist für die Bienen allerdings recht stressig und da sie ja schon genug mit anderen Dingen zu kämpfen haben (Pestizide, fehlende Tracht, Industriezuckernahrung, UMTS, uvm.), frage ich mich, ob man nicht eine natürlich Symbiose aus kombinierter Haltung mit Ameisen machen könnte.

Dabei stelle ich mir die Ameisen von den Bienen getrennt vor (durch ein feines Gitter), aber beide sollen etwas voneinander haben. Die Bienen die (schwachen) Ameisensäuredämpfe gegen die Varroa und die Ameisen die Abwärme oder die "Abfälle" von den Bienen. Also würden die Ameisen entweder oben oder unten der Bienenbeute leben.

Ist das eine komplette Schnapsidee?
Wenn nicht, wie würdet ihr sowas angehen?



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Tera_Nova
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#2 AW: Symbiose Honigbienen - Ameisen?

Beitrag von Tera_Nova » 27. Januar 2013, 05:04

Guten Tag flix,
Was wenn ich dir sage das dies bereits passiert?
Mein Onkel ist Imker und erzählte mir immer wieder davon das sich eine Ameisenart oben auf der Folie einnistet.
Ich rede hier nicht davon irgendwie eine kleine Teilkolonie bzw. nur Brut sondern wirklich auch Gyne(n) etc.
Aus Bestimmungen halte ich mich lieber raus aber wenn ich mich nicht ganz irre war es eine Formica spec.

Jedoch ist diese natürliche Verbindung schlecht (im Verhältnis zu deiner Idee mit der Ameisenausdünstung). Die Kolonie müsste unten Leben aber dann finde ich ist die Gefahr zu groß das die Ameisen das Flugloch angreifen bzw. anders herum die Bienen die Ameisen angreifen.
Außerdem weiß ich nicht genau inwieweit es den Bienen schadet dauerhaft der Ameisensäure ausgesetzt zu sein. Man könnte ja drei Testkolonien machen und etwaige Folgen Beobachten, aber ich rate davon ab gleich bei allen das zu machen.

Gruß Tera_Nova



Gast
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#3 AW: Symbiose Honigbienen - Ameisen?

Beitrag von Gast » 27. Januar 2013, 09:16

@ flix:
Keine gute Idee! Einerseits sondern die Ameisen (NUR die Formicinae haben überhaupt Ameisensäure!) ihr Wehrsekret nicht dauernd ab, schon gar nicht gerne im Nest, andererseits gibt es ein paar Ameisenarten, die in den Beuten bzw. in deren Wänden ihre Nester anlegen, aber dabei auch Holz oder Styropor angreifen um sich Nistraum zu schaffen.

@ TERA_NOVA: Es wäre unbedingt sinnvoll zu sagen, wo das stattfindet!
Ich kenne aus Südeuropa den Fall, dass sich die invasive Argentinische Ameise (Linepithema humile) oberhalb der Beuten unter einer Abdeckung eingenistet hat. Als Dolichoderine produziert sie keine Ameisensäure, hat aber das Potential in die Beuten einzudringen und Honig zu klauen.

Allgemein spricht man von Symbiose nur, wenn zwei Arten „freiwillig“ und zum gegenseitigen Nutzen regekmäßig zusammen leben (so im Deutschen; im engl. Sprachgebrauch zählt auch Parasitismus zur „symbiosis“ = Zusammenleben).

MfG,
Merkur



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nindascht
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#4 AW: Symbiose Honigbienen - Ameisen?

Beitrag von nindascht » 27. Januar 2013, 22:03

Grüß euch!
ich kann mir das auch nicht gut vorstellen, flix! welchen Grund hätten die Ameisen, die Varroa Milbe zu jagen? Wenn sie zoophag sind, dann würden sie die Larven und toten Bienen am Flugloch mehr interessiern.
Die Ameisensäure verspritzen die Formicas nur, wenn sie mit Bienen in Kontakt kommen, welche sie hindern durchs Flugloch zu kommen, um sich den Honig nicht streitig machen zu lassen. Die Säure wird dann vorwiegend bereits vor dem Flugloch verspritzt. Eine notwendige Verdunstungsmenge in 20 - 25ml/Tag bei >20° Aussentemperatur, welche die Varroa angreift, wird dadurch nicht erreicht (Außenntemp sollte unbedingt geringer als 28°C sein! Zu viel Verdunstungsmenge/Tag = Gefahr für Bienen)
In isolierten Zargen würden z.B Camp. ligniperdus sich einnisten aufgrund der Wärme und den Bienenstock damit kaputt machen (nicht die Bienen). Ich hatte schon eingenistete Camp.ligniperda in auch von Bienen bewohnter Zarge, welche 2 Jahre mit den Bienen da lebte, gegenseitig taten sie sich nichts, da der Bienenstock sehr stark und damit auch wehrhaft war, wenn notwendig.
Ameisen suchten sich einen versteckten Eingang seitwärts, nicht übers Flugloch. Bez Wärme im Winter war es vermutlich für beide ein Vorteil, jedoch ein größerer für die Ameisen.

lg nindascht



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