Warum so wenig Lasius umbratus?

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Insektenjack
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#1 Warum so wenig Lasius umbratus?

Beitrag von Insektenjack » 27. Januar 2013, 18:39

Da ich letzten Sommer eine Lasius cf. umbratus Gyne gefunden habe und immer auf der Suche nach neuen Infos bin, drängt sich mir seit längerem eine Frage auf:

Warum gibt es eigentlich so wenig Infos und keinerlei Haltungsberichte (nach meinem Wissenstand) über Lasius cf. umbratus?
Wird diese Art als uninteressant erachtet oder die Gründung als zu aufwendig?
Oder ist es, weil man sich dann auch einfach Lasius niger oder flavus holen kann, ohne eine Wirtskolonie bereit stellen zu müssen?

Ich würde mich über ein paar Meinungen sehr freuen. Danke!



DermitderMeise
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#2 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von DermitderMeise » 27. Januar 2013, 18:59

Hallo Insektenjack
Insektenjack hat geschrieben:Warum gibt es eigentlich so wenig Infos und keinerlei Haltungsberichte (nach meinem Wissenstand) über Lasius cf. umbratus?

hm, ich vermute fast eine Mischung; das wirklich Interessante ist die Übernahme und das Aufziehen der eigenen Arbeiterinnen, was auch recht hakelig sein kann (eigene Erfahrung) und die Erfolgsaussichten dadurch empfindlich schmälert. Dazu verlaufen wahrscheinlich viele Versuche im stillen Kämmerlein nach dem Schema "Ich schmeiß die mal dazu und gucke was passiert" ab, was der Königin nicht unbedingt eine große Zukunft, dafür aber sicherlich öfter ein schnelles Ende beschert. Für die Standard-Haltung kann man sich dann ja auch eine langweilige normale Lasius holen, die erledigt den Job ohne das ganze Trara in der Gründungsphase. (vorsicht: Der letzte Absatz enthält Ironie!)
Wobei, gut dass du mich erinnerst, bei mir steht noch das eigentliche Jahresupdate an...

Ich würde mich über ein paar Meinungen sehr freuen. Danke!

Also ehrlich, und so ein Thema stellst du im KFKA? Tsts... ;) Werde ich gleich im Anschluss verschieben.



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Insektenjack
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#3 AW: KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Insektenjack » 27. Januar 2013, 19:13

DermitderMeise hat geschrieben:
Also ehrlich, und so ein Thema stellst du im KFKA? Tsts... ;) Werde ich gleich im Anschluss verschieben.


Ja, das war wohl aus dem Gedanken heraus "kurz" mal meine Neugierde zu befriedigen. ;)
Nächstes mal dann!

Dann aber jetzt: Hoffentlich kommen noch ein paar Meinungen dazu :)



Gaster
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#4 AW: Warum so wenig Lasius umbratus?

Beitrag von Gaster » 29. Januar 2013, 21:00

Hi Insektenjack!

Wie DmdM schon schrieb, ist gerade die Gründungsphase das interessanteste im Vergleich zu anderen Arten.
Da Lasius umbratus meiner Erfahrung nach auch Puppen kurz vor dem Schlupf ausreichen, ist die Gründung einfacher als bei vielen anderen Sozialparasiten.
In der Haltung zeigt Lasius umbratus im Gegensatz zu ihrem natürlichen Verhalten in der Natur relativ viel Außenaktivität. Das ist aber schlichtweg nötig, damit sie überleben können. Eine Wurzellaus-Farm könnte man wohl nur in einem natürlichen (Erd-)Nest simulieren. Da bekommt man dann wieder Probleme mit dem Nesteinblick, wenn man es nicht sehr geschickt anstellt.

Insgesamt finde ich Lasius umbratus im Vergleich zu etwa Lasius flavus (sind sich ja äußerlich recht ähnlich) durch die spezielle Gründung interessanter. Nach der Gründungsphase kann man jedoch ähnliches Verhalten erwarten. Auch L. flavus ist in der Haltung viel stärker an der Oberfläche aktiv als in der Natur.
Da Lasius umbratus (und andere parasitisch gründende Lasius) Königinnen im Sommer in sehr großen Mengen unterwegs sind, kann man die Gründung auch mit mehreren parallel versuchen. Bei 5 Versuchen sollte wenigstens einer klappen, wenn man sich mit den Bedingungen bemüht.

Erkennen kann man die Königin mit gutem Auge und etwas Erfahrung auch schon im Vorbeigehen.


Grüße

Jan



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