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Die alltÀgliche Kunden-Vera.sche

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Gaster
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#17 AW: Die alltÀgliche Kunden-Vera.sche

Beitrag von Gaster » 7. Februar 2013, 11:44

Gilthanaz,

dir ist schon klar, dass dir und deinen Mitmenschen dein Vorgehen im Großen und Ganzen nur Nachteile bringt?
Entstehen einem Unternehmen höhere Kosten, gibt es diese in Zukunft an den Verbraucher weiter. Egal, wie hohe Mehr-Kosten du einem Unternehmen aufbĂŒrdest, es macht fĂŒr dich nichts gĂŒnstiger, sondern immer nur teurer. Der irrationale Wunsch, die Gewinne der Unternehmen zu senken, kann auf diese Weise unmöglich erfĂŒllt werden.
Auch wenn du selektiv vorgehst und nur einzelne Unternehmen mit solch einem Verhalten "abstrafst", hat das keinen fĂŒr den Verbraucher positiven Effekt. Die anderen Unternehmen haben dann halt aufgrund der relativ niedrigeren Kosten eine höhere Gewinnmarge.



Cephalotus
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#18 AW: Die alltÀgliche Kunden-Vera.sche

Beitrag von Cephalotus » 7. Februar 2013, 12:01

NIPIAN hat geschrieben:Hoi,


@ Cephalotus: Dann kannst Du mir vielleicht meine Frage beantworten. Worauf guckt ein Unternehmer primĂ€r - abgesehen auf die Gewinnspanne in AbhĂ€ngigkeit der örtlichen Produktionsvoraussetzungen -auf die LohnstĂŒckkosten, oder auf die Lohnnebenkosten?


Ich weiß nicht, inwieweit diese Frage ernst gemeint ist, da du Äpfel mit Birnen vergleichst, aber trotzdem einfach mal meine Antwort dazu:

Lohnnebenkosten sind in der Preiskalkulation des Handels Teil der Handlungskosten, genauer der Personalkosten. Jede Arbeitskraft kostet einen gewissen Lohn oder ein Gehalt und gesetzlich geregelt muss davon ein Teil an den Staat abgefĂŒhrt werden. Das Bruttogehalt setzt sich also aus dem Nettogehalt, den Steuern (Lohnsteuer, evtl. Kirchensteuer etc.) und den Sozialabgaben (Arbeitslosen-, Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung) zusammen. Je höher das Gehalt, desto mehr Abgaben, da diese prozentual vom Bruttolohn abgehen. Je mehr ArbeitskrĂ€fte bzw. je mehr Personalkosten insgesamt, desto höher die Lohnnebenkosten. Aber nur die Steuern und die Sozialabgaben sind eben die benannten Lohnnebenkosten.
Die Sozialabgeben werden insgesamt weitgehend vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer geteilt. Steuern werden lediglich vom Bruttolohn abgezogen, mindert also nur das Nettogehalt des AN.

Die LohnstĂŒckkosten dagegen sind ein Mittel, um die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens zu bewerten. Man kanns als Formal ausdrĂŒcken. Man teilt die gesamten Lohnkosten (Lohn, Kosten) durch die Ausbringmenge eines Unternehmens. Dann erhĂ€lt man z.B. bei einem beliebigen Produkt x Euro pro 1 Einheit. Wenn Unternehmen A 10 Euro Lohnkosten aufbringen muss, um 1 Einheit zu produzieren und Unternehmen B 15 Euro pro 1 Einheit, wirtschaftet Unternehmen A deutlich besser. Die GrĂŒnde hierfĂŒr sind vielfĂ€ltig (geringere Löhne, bessere Technik, effizientere Maschinen, optimierter Arbeitsablauf, geringere Bezugskosten (fĂŒr Rohstoffe etc.)).

Sofern die Frage ernst gemeint war, hoffe ich geholfen zu haben. Sonst nochmal nachfragen.

GrĂŒĂŸe
Ceph


C. largiceps (50+), Camponotus singularis (200+), Messor cehphalotes (600+), Pachycondyla impressa (1), Pachycondyla villosa (150+), Paraponera clavata (110+), Pheidole noda (500+)

Gilthanaz
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#19 AW: Die alltÀgliche Kunden-Vera.sche

Beitrag von Gilthanaz » 7. Februar 2013, 12:58

Gaster hat geschrieben:Gilthanaz,

dir ist schon klar, dass dir und deinen Mitmenschen dein Vorgehen im Großen und Ganzen nur Nachteile bringt?
Entstehen einem Unternehmen höhere Kosten, gibt es diese in Zukunft an den Verbraucher weiter. Egal, wie hohe Mehr-Kosten du einem Unternehmen aufbĂŒrdest, es macht fĂŒr dich nichts gĂŒnstiger, sondern immer nur teurer. Der irrationale Wunsch, die Gewinne der Unternehmen zu senken, kann auf diese Weise unmöglich erfĂŒllt werden.
Auch wenn du selektiv vorgehst und nur einzelne Unternehmen mit solch einem Verhalten "abstrafst", hat das keinen fĂŒr den Verbraucher positiven Effekt. Die anderen Unternehmen haben dann halt aufgrund der relativ niedrigeren Kosten eine höhere Gewinnmarge.


Hi Gaster!

Es wĂŒrde darum gehen, das System zu stören, nicht darum, dass Verbraucher etwas davon haben - denn dazu mĂŒsste die Masse begreifen, was vorgeht, und etwas gegen den Verkauf der eigenen Daten unternehmen; Und das wird einfach nicht passieren, da es dafĂŒr keine Sensibilisierung gibt und viele auch einfach gar nicht begreifen können, was man mit solchen DatensĂ€tzen alles anstellen kann.

Bei Marktmanipulation dieser Art haben dann doch einige Leute was davon; Im Endeffekt lĂ€sst sich steuern, was man in einigen Wochen im Angebot haben will. Das kann fĂŒr eine Silvesterparty schon mal 100€+ Unterschied machen ;) Teurer wird sowieso alles, dazu braucht man nichts aktiv beitragen.

LĂ€stig sein als Hobby, mehr nicht. Die statistische VerfĂ€lschung der ermittelten Daten der Firma wird sich - wenn ĂŒberhaupt - im Promillebereich (no pun intended!) bemerkbar machen und ist ja regional sehr begrenzt; Ein heißer Stein und ein Wassertropfen kommen in den Sinn.

- G

Edit:
Übrigens torpedieren die Mitarbeiter das System fleissig selbst: Wenn sie einen kennen und man die Karte nicht dabei hat (bzw. das behauptet, obwohl man nie eine hatte), ziehen sie einfach eine "GĂ€stekarte" drĂŒber... :)



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NIPIAN
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#20 AW: Die alltÀgliche Kunden-Vera.sche

Beitrag von NIPIAN » 7. Februar 2013, 14:41

Hoi,


die Frage ist tatsÀchlich ernst gemeint.

Produzierendes Gewerbe:
Betrachte ich die Lohnnebenkosten, liegt Deutschland im Mittelfeld - unterhalb des EU-Durchschnitts.

Betrachte ich die LohnstĂŒckkosten, liegt Deutschland im hinteren Mittelfeld, wahrheitsgemĂ€ĂŸ in der Schlusslichtgruppe. Die LohnstĂŒckkosten setzen sich unter anderem aus den Lohnnebenkosten zusammen.

Da ich die LohnstĂŒckkosten eines Unternehmens als Grundlage des marktwirtschaftlichen Überlebens verstehe, ordne ich diese vor den Lohnnebenkosten ein.

Liege ich bis dahin richtig?



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nethead
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#21 AW: Die alltÀgliche Kunden-Vera.sche

Beitrag von nethead » 8. Februar 2013, 00:01

Betrachte ich die LohnstĂŒckkosten, liegt Deutschland im hinteren Mittelfeld, wahrheitsgemĂ€ĂŸ in der Schlusslichtgruppe.
Und das obwohl die LohnstĂŒckkosten gerne von den Unternehmen fĂŒr Deutschland nach oben schöngerechnet werden. Zumindest von den international tĂ€tigen.
Bin bei einem großen Automobilzulieferer in der Forschung und Entwicklung und dort wird alles daran gesetzt die LohnstĂŒckkosten hier hochzurechnen und das ist auch gar nicht so schwierig. Da werden z.B. Trainings die wir fĂŒr neue Kollegen in Indien halten komplett auf die Kostenstellen in Deutschland verbucht usw. Da gibt es zig Möglichkeiten.

Dadurch werden ganz einfach die Gewinne in Deutschland runtergefahren um Steuern zu sparen mit allen negativen Effekten fĂŒr die Arbeitnehmer hierzulande.



Und zum Thema: Die Politiker werden die letzten sein, die uns bei der Kundenverarsche wirksam zur Seite stehen.

Ein Beispiel, wo ich etwas aus dem NÀhkÀstchen plaudern kann:
Ab November werden Reifendruckkontrollsysteme verpflichtend.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/ab-november-2012-sind-reifendruckkontrollsysteme-an-neuen-pkw-pflicht-a-822479.html

Unsere Firma arbeitet seit Jahren darauf hin. Da wird Lobbyarbeit betrieben ohne Ende und anscheinend erfolgreich.

Bring die Politiker dazu etwas verpflichtend per Gesetz einzufĂŒhren und du verdienst dich an dem Produkt dumm und dĂ€mlich, egal wie schwachsinnig das Ganze ist.

Und der Speichel wird gleich mitbezahlt um die BĂŒrger auf die Notwendigkeit einzustimmen LOL

Alles fĂŒr die Konzerne und Banken. Das ist Europa!

Lg nethead

edit: hmm Artikel ist vom letzten Jahr. An meiner EinschĂ€tzung Ă€ndert sich aber dadurch nichts. Ob das Gesetz jetzt schon gĂŒltig ist hab ich nicht nachgeschaut, sorry!


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