Hallo Martin,
deine Meinung ist bekannt, Aufregung bringt uns hier, genauso wie anderswo, aber nicht weiter.
![Lächeln :)](https://ameisenforum.de/images/smilies/smile.gif)
Ich sehe das (inzwischen) etwas pragmatischer: Ein Ameisenstaat funktioniert als ein Organismus; die Funktionen sind über viele Individuen verteilt. Bei einem gewöhnlichen Haustier, z. B. Hund, Hamster oder Zierfisch ist das natürlich anders; trotzdem füttert man diese Tiere gewöhnlich nicht bis sie an Verfettung sterben (einige machen's doch... aber darum soll es hier nicht gehen). Anders herum sind mir einige Hunde begegnet, die einen bis zwei Tage in der Woche fasten mussten, und soweit ersichtlich hat ihnen das nicht geschadet, weil es ihrem Naturell entspricht.
Ameisenstaaten sterben zum Glück nicht an Verfettung, es gibt eine artabhängige Mindestgröße ab der Geschlechtstiere aufgezogen werden (die meistens natürlich
nicht bekannt ist); was darüber hinaus geht ist Bonus und sichert in der Natur die eigene Überlebens- und Fortpflanzungsfähigkeit. Man könnte sogar weiter gehen und sagen: Wir regeln die Fortpflanzung unserer Haustiere seit jeher für sie durch gezielte Verpaarung oder deren Verhinderung, inkl. Sterilisation oder Kastration; wenn man einem Hamster also seinen "Schwarmflug" verweigert indem man ihn einzeln hält und sich einfach nicht fortpflanzen lässt - ist das dann nicht genauso "verwerflich"?
![verwirrt :confused:](https://ameisenforum.de/images/smilies/confused.gif)
Die Vergleiche hinken einigermaßen, das ist mir klar; aber man muss sich auch bewusst machen, dass eine Ameisenkolonie 3000 oder 10000 Arbeiterinnen beinhalten kann und trotzdem "ausgewachsen" ist; wenn man vor die Tür geht und dort zufällig ein paar große Kolonien von Camponotus herculeanus einsammelt, dann schwankt
deren Größe auch beträchtlich:
Camponotus herculeanus: meist zwischen 2000 und 6000 Arbeiterinnen, maximal >12000 (in Nordamerika)
- trotzdem wird es den "kleinen" Kolonien deswegen nicht unbedingt schlecht gehen.
Und bitte im Hinterkopf behalten: Es geht hier
nicht darum, dass man eine Kolonie von Lasius niger dauerhaft in einem Temnothorax-Kleinstformikarium halten will (30 cm-Fisch in 60 cm-Aquarium).
Um nochmals auf die Eingangsfrage einzugehen:
Automatix hat geschrieben:Wenn ja, welche Art Auswirkungen sind zu befürchten?
Neben den im weiter oben verlinkten Thema genannten kurzfristigen - es werden vermutlich keine Geschlechtstiere aufgezogen oder "nur" Männchen.