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Problemanalyse für die 2. Saison :(

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Ante Up
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#1 Problemanalyse für die 2. Saison :(

Beitrag von Ante Up » 23. März 2013, 15:55

Hallo,

da ja so langsam die neue Saison für uns alle "Überwinterer" in Gang kommt, möchte ich hier mal eine Frage los werden.

Ich habe vor einem Jahr eine Camponotus ligniperdus Königin + 2 Arbeiterinnen besorgt. Ihr "Nest" haben sie noch in Ihrem Start-Reagenzglas, obwohl ich Ihnen auch Alternativen angeboten habe. Diese wurden aber nicht angenommen, weswegen ich sie in ihrem Reagenzglas gelassen habe. Das Reagenzglas war in einer Plasitkbox mit einem Gitter an dem Deckel. Ich habe durchgehend Wasser + Honiglösung + Proteine angeboten.

Nun zu meinem eigentlichen Problem:
In der letzten Saison kam insgesamt nur eine einzige Arbeiterin hinzu. :(
Es war durchgehend ein Eierpaket vorhanden, von diesen haben sich auch einige zu Larven entwickelt. Verpuppungen gab es insgesamt nur zwei so wie ich das beobachten konnte. Eine Puppe wurde geöffnet, aber die Ameise schien nicht komplett entwickelt, da sie sich nicht bewegt hat. Die andere konnte sich komplett entwickeln.
Ich schätze mal an dieser Stelle, dass diese Zuwachs-Geschwindigkeit selbst für Camponotus ligniperdus ungewöhnlich langsam bis gar nicht existent ist.

Ich habe sie überwintern lassen und beende nun langsam die Überwinterung.
Hat jemand eine Idee, wie dieser langsame Zuwachs zu erklären ist?

Problemstellen, die ich vermute:
  • Temperatur: Teilweise sank die Temperatur in meinem Zimmer auf 16 oder 17 Grad während der Nacht. Könnte dies ein Problem sein?
  • Feuchtigkeit: Sie haben den Eingang des Reagenzglases mit Granulat-Steinchen zugemauert. Im Reagenzglas ist noch Wasser im Tank vorhanden. Im Becken herrschen durchschnittlich 70% Luftfeuchtigkeit. Sollte ich hierzu nochmal zusätzlich die Granulat-Steinchen befeuchten?

Kurzum: Ich bin mit meinem Latein am Ende und brauche euren Rat. :(



DermitderMeise
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#2 AW: Problemanalyse für die 2. Saison :(

Beitrag von DermitderMeise » 24. März 2013, 15:56

Hallo Ante Up,
das ist in der Tat ein wenig mager.

Ante Up hat geschrieben:[*]Temperatur: Teilweise sank die Temperatur in meinem Zimmer auf 16 oder 17 Grad während der Nacht. Könnte dies ein Problem sein?

das würde ich ausschließen - in der Natur ist das ein ganz normaler Wert, Tag-Nacht-Schwankungen von 10-15 °C sind keine Seltenheit.
Vielleicht war einfach generell die Temperatur zu niedrig für eine weitere Brut-Portion; wenn du die Möglichkeit hast einen kleinen Halogen-Strahler anzubringen solltest du das ausprobieren. Übrigens auch ein Erfolg versprechendes Mittel um die Tiere zum Umzug in ein neues, damit leicht erwärmtes Nest zu bewegen!

Im Becken herrschen durchschnittlich 70% Luftfeuchtigkeit.

Erscheint mir ein bisschen hoch - wie & womit gemessen? Viele Pflanzen im Zimmer?

Sollte ich hierzu nochmal zusätzlich die Granulat-Steinchen befeuchten?

Bitte nicht, es sei denn du möchtest sie zum Umziehen bewegen:
Für Arten, die dagegen an eine trockenere Lebensumgebung gewöhnt sind (insbesondere arboricole), sollte immer auch die Möglichkeit bestehen, dass die Tiere sich in einen entsprechend trockeneren Bereich zurückziehen können; so ist z. B. von Camponotus ligniperdus/herculeanus bekannt, dass sie nicht das angebotene feuchte Nest annehmen, sondern den Schlauch davor bewohnen. [Quelle]



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Imilius
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#3 AW: Problemanalyse für die 2. Saison :(

Beitrag von Imilius » 24. März 2013, 16:44

Hallo Ante up!

Damals besaß ich eine Camponotus ligniperdus Königin mit ca. 16 Eier und 1 Jahr später kamen 31 Arbeiterinnen dazu. Ein weiterer Monat später, waren es dann schon 50 Arbeiterinnen und zahlreiche Larven und alles bei Zimmertemperatur. Hier kannst du in meinem Haltungsbericht stöbern, wenn du magst.

Die Entwicklung deiner Kolonie ist erschreckend langsam und sicherlich für dich frustrierend. Bei Camponotus ligniperdus muss man ja bekanntlich Geduld mitbringen. Doch hier kommt man leicht an seine Grenzen.

Ich muss DermitderMeise zustimmen. 70% Luftfeuchtigkeit erscheint mir ein bisschen zu viel des Guten. Hier würde ich die Bedingungen runter schrauben. Es ist schwer jetzt zu sagen, wo der Wurm drin ist. Da könnten viele Faktoren eine Rolle spielen. Aber man kann ja einiges überprüfen.

Camponotus ligniperdus braucht wirklich nicht viel, für eine gute Entwicklung. Ein Reagenzglas sowie Becken mit Sand oder Kieselsteine reichen vollkommen aus. Eine externe Wasserquelle, Honigwasser bzw. Zuckerwasser und Proteine. Wenn man sie nicht großartig stört, entwickeln sie sich gut.

Mich interessiert auch, wann du sie letztes Jahr erhalten hast.

Welcher Monat?
War Brut dabei? Schätzungsweise wie viele Eier bzw. Larven waren dabei?
Könntest du vielleicht Fotos hochladen?

Gruß Imilius


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Ante Up
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#4 AW: Problemanalyse für die 2. Saison :(

Beitrag von Ante Up » 25. März 2013, 00:43

Hallo,

erst mal vielen Dank für eure Antworten. :)

@DermitderMeise:
Das mit den Temperaturschwankungen beruhigt mich.
Ja, ich habe einige Pflanzen in dem Zimmer. Insgesamt fünf Stück..... aber die sind alle nicht recht groß. Also eher kleine Pflanzen.

Ich messe mit einem analogen Hygrometer direkt im Becken, was man auch auf dem letzten Bild unten hoffentlich erkennen kann. Ich werde die Feuchtigkeit mal versuchen herunterzuschrauben, in dem ich den Deckel öfters öffne.

@Imilius:
Ich wusste, dass sich Camponotus ligniperdus langsam entwickeln, aber bei einer so langsamen Entwicklung braucht man sehr viel Geduld. :)

Ich habe mir um die Beschaffungszeit viele Gedanken gemacht und habe sie vor einem Jahr um diese Zeit geholt. Als sie geliefert wurden, war nur ein Eierpaket vorhanden, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe.

Zu der Störung habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich habe ca. ein mal in der Woche die Plastikbox aufgemacht, um ihnen frisches Wasser + Honiglösung + neue Proteine anzubieten. Beim Öffnen entsteht schon ein Ruckeln. Evtl. war das zu viel Stress für sie? Daher habe ich für diese Saison Maßnahmen dagegen ergriffen und ihnen ein neues Becken spendiert, wo ich den Deckel ohne Ruckeln abnehmen kann.

Eine Sache, die ich noch erwähnen sollte ist, dass ich glaube, dass die Watte im Reagenzglas schon breit und fest gestopft ist. Sprich, ich weiß nicht, ob von der Seite her überhaupt Feuchtigkeit zu den Ameisen gelangt. Das wiederum könnte doch ein Problem sein, wenn sie sozusagen komplett auf dem Trockenen sitzen, oder?

Altes Formicarium: Link

Neues Formicarium: Link



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Javis
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#5 AW: Problemanalyse für die 2. Saison :(

Beitrag von Javis » 25. März 2013, 05:15

[font=Calibri]Hallo Ante Up[/font]
[font=Calibri]Du hast deine Kolonie also im März letzten Jahres bekommen?[/font]
[font=Calibri]Ja das ist dann in der Tat eine extrem langsame Entwicklung.[/font]

[font=Cambria]Mögliche Ursachen:[/font]

[font=Calibri]Proteine, Nahrung:[/font]
[font=Calibri]Was für Proteine hast du ihnen denn angeboten? [/font]
[font=Calibri]Proteine sind nicht gleich Proteine.[/font]
[font=Calibri]Am besten gibst du ihnen Tote kleinere Insekten am Anfang.[/font]
[font=Calibri]Also das mit der Honiglösung scheint schon mal nicht verkehrt zu sein, ebenso der Wassertank.[/font]

[font=Cambria]Pflanzen:[/font]

[font=Calibri]Kommen wir zur nächsten möglichen Ursache: deinen Pflanzen und der Erde die du da verwendest.[/font]
[font=Calibri]Kann es möglich sein das die Pflanzen oder die Blumen Erde Chemisch behandelt wurde, mit Düngemittel oder ähnlichem?[/font]
[font=Calibri]Viele Pflanzen sind das nämlich die man im Baumarkt oder Gärtnereien kaufen kann.[/font]
[font=Calibri]Das könnte vielleicht auch verantwortlich sein für die Missbildungen.[/font]

[font=Cambria]Parasiten:[/font]

[font=Calibri]Nächste Möglichkeit, sind deine Ameisen von Parasiten befallen?[/font]
[font=Calibri]Milben oder andere Parasiten können die Entwicklung deiner Kolonie ebenfalls stark verlangsamen.[/font]
[font=Calibri]Hast du sie mal mit einer guten Lupe untersucht.[/font]
[font=Calibri]Ich habe mal eine Kolonie von einem Ameisenhändler erhalten die stark von Milben befallen war.[/font]
[font=Calibri]Zum Glück konnte ich sie gegen Parasitenfreie Ameisen umtauschen.[/font]

[font=Cambria]Temperatur:[/font]

[font=Calibri]Nun zur Temperatur, du schreibst 16-17 Grad sank die Temperatur teilweise in der Nacht?[/font]
[font=Calibri]Aber doch wohl nicht während des Sommers?[/font]
[font=Calibri]Das wäre in der Tat etwas wenig.[/font]
[font=Calibri]Schau auch mal was @DermitderMeise dazu schreibt, eine zusätzliche Wärmequelle könnte vielleicht helfen.[/font]

[font=Cambria]Störungen:[/font]

[font=Calibri]Ja auch das kann eine Ursache dafür sein, es kann nämlich durchaus passieren das Königinnen ihre Brut auffressen wenn sie gestört werden, das passiert besonders in der Gründungsphase einer Kolonie.[/font]
[font=Calibri]Ja dein neues Formikarium ist da viel besser.[/font]
[font=Calibri]Noch ein Tipp: du kannst denn Deckel unten wo er am Glas aufliegt mit einem Dichtungsband abkleben, dann entstehen noch weniger Erschütterungen wenn du denn Deckel wieder zu machst.[/font]

[font=Cambria]Bodenbeschaffenheit:[/font]

[font=Calibri]Auch eine mögliche Ursache kann der Boden Grund sein, wenn er Chemisch Behandelt wurde.[/font]
[font=Calibri](Siehe auch Pflanzen)[/font]
[font=Calibri]Auch eine zu hohe Feuchtigkeit kann eine mögliche Ursache sein.[/font]
[font=Calibri]Und es sieht schon so aus als ob dein Sand etwas feucht wäre, oder täuscht das?[/font]
[font=Calibri]Es wäre auch nicht verkehrt wenn du als Untergrund eine Drainage Schicht aus Seramis, oder Pflanzton verwenden würdest.[/font]
[font=Calibri]Das sorgt dafür dass überschüssige Feuchtigkeit aufgesaugt wird.[/font]
[font=Calibri]Noch eine Frage wieso hast du so feinen Sand genommen? [/font]
[font=Calibri]Deine Ameisen werden es schwer haben daraus ein Nest zu bauen.[/font]

[font=Cambria]Die Königin[/font]

[font=Calibri]Ja auch die kann eine Ursache sein leider.[/font]
[font=Calibri]Es könnte sein das deine Königin sich nicht richtig entwickelt hat und so eine langsame Eiproduktion zu Stande kommt.[/font]
[font=Calibri]Ich hoffe das nicht denn leider kannst du in so einem Fall nicht viel machen.[/font]

[font=Calibri]So ich hoffe ich konnte dir etwas helfen, und wünsche dir und deiner Kolonie alles Gute für die 2 Saison.[/font]
[font=Calibri]Tipp: schau mal in meinen Berichten rein ;)[/font]
[font=Calibri]Wenn noch Fragen offen sind, nur zu wir helfen gerne.[/font]

[font=Calibri]LG Javis[/font]


Das größte Vorbild in der Ameisenhaltung sollte die Natur sein, dann kann man nicht viel falsch machen.

Camponotus Haltungsbericht, Diskussionsthread-camponotus-ligniperdus Baubericht: Naturformikarium

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Imilius
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#6 AW: Problemanalyse für die 2. Saison :(

Beitrag von Imilius » 25. März 2013, 10:30

Hallo Ante Up!

Beide Formicarien sehen an sich gut aus, nur vielleicht ein bisschen zu viel bewässert. Aber wie schon Javis angedeutet hat, könnten viele Faktoren für die schlechte Entwicklung verantwortlich sein.

Ich würde hier so vorgehen:

Besorge dir eine kleine Tupperdose und einen ca. 10 cm langen Verbindungsschlauch. Bohre an den Seiten der Tupperdose 2 Löcher. Ein Loch verschließt du später mit ein bisschen Watte. Er dient später dazu, ein neues Reagenzglas anzuschließen.

Das andere Bohrloch wird mit dem Reagenzglas, wo sich die Ameisen befinden, mit Hilfe des Verbindungsschlauches verbunden. Die Tupperdose, die als Arena dient, würde ich mit schlichtem Sand befüllen. Damals habe ich ganz normalen Sand aus dem Sandkasten genommen. Wenn du ganz sicher gehen willst, kannst du den Sand vorher abbacken. Den Deckel habe ich ganz weggelassen. Damit die Tiere nicht entkamen, habe ich die Ränder alle 3-4 Tage mit Sonnenblumenöl beschmiert. Nicht zu dick auftragen, wichtig ist, dass es breit genug ist. So ca. 3 Zentimeter.

Auch wenn die Kolonie keine Brut hat, würde ich trotzdem Proteine anbieten. Stubenfliegen, Hundertfüßer, Obstfliegen, Spinnen kamen bei meinen Tierchen gut an. Alle 2-3 Tage.

Das Gute ist, danach bekommt man einen sehr guten Überblick. Du musst nicht mehr den Deckel öffnen, um nach den Tieren zu sehen.

Gruß Imilius


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Ante Up
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#7 AW: Problemanalyse für die 2. Saison :(

Beitrag von Ante Up » 25. März 2013, 13:54

[SIZE="4"]Proteine:[/SIZE]
Ich fing mit trockenen Gammari (mini Shrimps) an. Danach habe ich ihnen verschiedenste Proteinquellen angeboten: Thunfisch, Katzenfutter, Pinkys, Mehlwürmer. Sie haben davon so wenig davon geknabbert, dass ich den Unterschied beim Futter nicht feststellen konnte, und es wurde auch nichts (ausser am Anfang bei den Gammari) in ihr Nest eingetragen. Ist die Frage, ob bei insgesamt 4 Ameisen dies auch zu beobachten ist. Theoretisch müsste ja nur eine Proteine zu sich nehmen, und dass würde ja auch für die anderen mitreichen, da sie ihre Nahrung ja auch weiterreichen.
Aktuell biete ich ihnen zwei Proteinquellen an: Gammari und abgebrühte Mehlwürmer.

[SIZE="4"]Pflanzen:[/SIZE]
Ich hätte dazu schreiben sollen, dass ich sie in das neue Formicarium erst vor ca. einer Woche gesetzt habe. Die Pflanzen waren im alten Formicarium nicht vorhanden, weswegen ich sie als Problemquelle ausschliessen kann. ich schätze die werden auch in der Zukunft keine Probleme machen, da ich die beiden kleinen Wüstengewächse aus einer Tierhandlung habe und den Kaktus von einem großen bekannten Ameisen-Online-Händler. ;)

[SIZE="4"]Parasiten:[/SIZE]
Ich habe sie mir mal angeschaut und konnte keine Parasiten feststellen. Ich habe dafür keine Lupe benutzt, aber die Parasiten müssten auch mit bloßem Auge erkennbar sein oder?


[SIZE="4"]Temperatur:[/SIZE]
Ja, die Temperatur sank auch im Sommer so tief. Liegt an der sehr schlechten Dämmung hier. Die Wärmequelle ist eine gute Idee. Würde ich als nächstes angehen wollen. Welche Temperaturgrenze sollte auch nachts dabei nicht unterschritten werden? Und wird dann die Wärmequelle für einige Stunden dabei verwendet, oder durchgehend oder nur nachts?


[SIZE="4"]Störungen:[/SIZE]
Das mit dem Dichtungsband ist eine gute Idee. Noch was auf meiner "Problemquellen-Ausschalten"-Liste. :)
Wie sieht es allerdings mit "kleineren" Mini-Erschütterungen aus? Ich habe das neue Formicarium auf meinem Schreibtisch. Dadrunter ist eine Zeitschrift und mehrere Lagen Blasenfolie. Ich weiß nicht, wenn ich beispielsweise auf der Tastatur tippe, dann entstehen ja auch schon kleinere "Erschütterungen". Da weiß ich nun wiederum nicht, wie empfindlich die Ameisen auf sowas reagieren. Die Alternative wäre das Formicarium auf einen kleinen Schrank zu stellen, aber hier könnten meine Schritte beim Gehen direkter auf das Formicarium übertragen werden. Oder sind die Ameisen da nicht so empfindlich, wie ich mir das gerade so vorstelle?


[SIZE="4"]Bodenbeschaffenheit:[/SIZE]
Das Bild von meinem alten Formicarium wurde in einer Phase aufgenommen, als ich die Befürchtung hatte, dass es wiederum zu trocken für die Ameisen sein könnte. Ich hatte da mal hier im Forum ein Bericht gelesen, dass die Ameise sehr inaktiv werden, wenn es ihnen zu trocken sein sollte.
Bei beiden Formicarien habe ich als Grundlage Granulat verwendet. Ich habe so feines Sand genommen, weil ich ihnen als Alternative später eine Farm anbieten will und es nicht angedacht ist, dass sie in dem Becken ein eigenes Nest bauen sollen. :) Alternativ würde ich ihnen ein kleines Ytong-Nest in dem Becken anbieten. Was wäre eine gute Feuchtigkeit im Formicarium? Da bei mir die Feuchtigkeit im Becken = Feuchtigkeit im Reagenzglas ist (wahrscheinlich) wegen der zu dicken Watte zum Wassertank hin. Wären 50% im Becken und im Reagenzglas in Ordnung?


[SIZE="4"]Königin:[/SIZE]
Ich hoffe das mal nicht ! :) Dagegen könnte ich leider nichts machen und müsste mich damit abfinden.




[SIZE="4"]@Imilius:[/SIZE]
Sollen durch dieses neue Formicarium die Pflanzen und der Sand als Problemquelle ausgeschlossen werden? Weil ich sie erst vor einer Woche umgesiedelt habe und nicht weiß, ob dies nicht noch mehr Stress verursachen würde?



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#8 AW: Problemanalyse für die 2. Saison :(

Beitrag von Imilius » 25. März 2013, 15:19

Hallo Ante Up!

Nahrung: Mit Lebendfutter wie Stubenfliegen, Obstfliegen, Hundertfüßer hatte ich Erfolg und ist meiner Meinung nach viel natürlichr als Thunfisch oder Gammari. Da kann man wirklich nichts falsch machen. Mehlwürmer wurden zwar auch genommen, waren jedoch nicht die Nr.1. Beute, die ziemlich gut gepanzert sind, habe ich aufgeschnitten, um den Tieren die Nahrungsaufnahme zu erleichtern.

Pflanzen: Wenn sie vorher nicht da waren, kann man sie als Problemquelle ausschließen.

Temperatur: Sie spielt natürlich eine große Rolle, für eine gute und schnelle Entwicklung. Eine zusätzliche Wärmequelle könnte aber Kontraproduktiv sein. Vielleicht erreicht man kurzfristig seine erhofften Ziele. Wenn die Kolonie jedoch schon Anfang August oder früher in die Winterruhe geht, denkt man anders. Such dir einen Bereich in deinem Zimmer, wo es ein wenig wärmer ist.

Störungen: Solange kein Generator in der Nähe des Nestes unaufhörlich läuft, sollten Minnierschütterungen bei den Tieren keine Probleme verursachen. Das Formicarium kann man mit vielen Mitteln gut abdämpfen, wie mit einer Zeitschrift, Styropur und so weiter.

Die Tiere brauchen wirklich nicht viel, um sich gut zu entwickeln. Manchmal passiert es, dass der Halter es zu gut mit den Tieren meint und am Ende die Tiere sich gar nicht mehr entwickeln. Falsche Bedingungen, Zwangsumsiedlungen, ständige Störungen durch übertriebene Kontrollen, dauernde Umgestaltung des Formicariums, ein zu großes Nest für die winzige Kolonie und und und, können die Tiere in der Entwicklung enorm stören oder gar stoppen. Ich sage jetzt nicht, dass du diese Fehler machst. Ich vermute einfach nur, dass die Bewässerung des Nestes zu gut gemeint war.

Die Arena kann ruhig trocken sein. Einen Scheinregen kann man natürlich auch vortäuschen, aber eher sehr selten. Zudem muss die Feuchtigkeit auch verdunsten können. Du sprachst von einem Deckel.

Hast du eigentlich, nachdem du die Arena befeuchtet hast, die Arena mit dem Deckel verschlossen?

Man sollte immer bei einer winzigen Kolonie klein anfangen. Auch mit dem Nest. Das Reagenzglas reicht noch lange aus, bevor ich mir Gedanken über ein Ytong machen würde. Der Halter sollte mit der Kolonie mitwachsen. ;)

Das Gute ist, dass sich immerhin letztes Jahr eine Arbeiterin entwickelt hat. Es ist also nicht komplett hoffnungslos. Und wir haben heute den 25. März. Sprich: Es könnten bis zum Saisonende viele Arbeiterinnen dazu kommen.

Gruß Imilius


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