ich habe über 3 Jahre, 3 Lasius niger Kolonien gehalten und hatte dabei viel Freude.
Ich möchte nun zwei der Völker in die Freiheit entlassen. Ich benötige ein paar Tipps zur Standortbestimmung und wie man am besten vorgeht. Ich will morgen ein Volk umsiedeln, das zweite im Laufe der kommenden Woche. Mein Plan ist, die Arena mit Wattebäuschen, die in Flaschendeckel liegen und mit Zuckerwasser getränkt sind voll zu stellen. Damit für den Anfang und auch die nächste Zeit genügend Nahrung vorhanden ist. Das L-Formicarium dann komplett 40-50 cm tief zu vergraben und einen Schlauch an die Oberfläche zu leiten. Dann die Erde fest zu stampfen und den Schlauch abziehen. Die größte Angst habe ich davor, das Regenwasser eindringt. Ich könnte den Schlauch auch drinlassen und das Ende an der Oberfläche rumbiegen, damit kein Wasser eindringen kann. Ich befürchte aber das Jemand das Nest entdecken könnte und den Schlauch rauszieht und ggf. das komplette Formicarum mitnimmt.
Ich habe einen befreundeten Imker und werde mich ab nächstem Jahr mit der Honigbienenzucht beschäftigen. Deshalb möchte ich auch zwei der Völker in die Freiheit entlassen.
Ein kleiner Haltungsbericht. Die Ameisenart Lasius niger hat sich für den Einstieg sehr bewährt, pflegeleicht, robust und dennoch spannend. Ich habe in der Stadt (FFM) 3 Ameisenköniginnen vom Gehweg entnommen und
Im darauffolgenden Jahr habe ich ein Regal für 3x L-förmige Formicarien gebaut und 3 Forest-Antquarien angebaut. Die Gelmasse der Antquarien musste ich nach zirka 4-6 Wochen entfernen, da sie immer wieder angefangen hat zu schimmeln. Ich habe die Antquarien dann mit Sand gefüllt und als Arena genutzt. Die Völker sind aus dem Reagenzglas in die Kork-Nester umgezogen und haben sich seit dem entwickelt. Die Überwinterung hat dann mitsamt dem L-Formicarium im Keller stattgefunden.
Ich fand besonders interessant wie sehr sich die 3 Völker voneinander unterschieden haben. Obwohl sie die selben Bedingungen hatten und ich sie möglichst immer identisch gefüttert und behandelt habe. Den Sand habe ich an einer Stelle hin und wieder angefeuchtet, damit Grabungen möglich waren. Die Arenen habe ich mit unterschiedlich gefärbtem Sand, Steinen, Trockenpflanzen und Steinen ausgelegt. Ich hatte nicht den Anspruch, dass die Völker sich unter optimalen Bedinungen möglichst schnell entwickeln, ich wollte wissen sich bei 3 identischen Gynen aus einem Schwarmflug bei gleicher Haltung Unterschiede feststellen lassen.
Gefüttert habe ich mit: Apfelschnitten, Honigwasser, Zuckerwasser, Fruchtfliegen, Mehlwürmern.
Die Völker
Ein Volk mit der
Das Volk "Beatrix" war etwas weniger Agressiv und hat sich nicht ganz so schnell entwickelt wie Elizabeth. Der Umzug in das Korknest hat eine Woche länger gedauert. Störungen wurden vorsichtiger begegnet, bedeutet wenn ich den Deckel angehoben habe sind die Futtersucher in das Nest zurück geflüchtet. Im zweiten Jahr waren die Arbeiter und Futtersucher aggressiver und haben sich nicht gescheut die Störquelle zu erkunden. Lebendfutter, z.b Fruchtfliegen wurden zunächst "beschnuppert" dann aber schnell angenommen. Es waren zirka 15-25 Ameisen damit beschäftigt Futter zu suchen und abzutransportieren. Kleinere Sandgrabungen wurden vorgenommen. Das Volk hat zirka 160 Tiere.
Das Volk "Margrethe" war das passivste und vorsichtigste Volk, der Umzug in das Korknest hat 4 Wochen länger gedauert als bei Beatrix. Zunächst haben die Ameisen das Korknest komplett mit Sand ausgekleidet und Lichteinflüsse abgedichtet. Der Eingang wurde sogar mit Sand verkleinert. Auf Fremdeinwirkungen haben die Futtersucher stets sehr defensiv reagiert, wurde der Deckel angehoben sind sie in das Nest zurück geflüchtet. Es hat anfangs länger gedauert bis Lebendfutter angenommen wurde. Die Arbeiter sind beim ersten Kontakt erstmal geflüchtet und dann mit einer größeren Anzahl zurückgekehrt um z.B. eine Fruchtfliege abzutransportieren, was problemlos auch allein funktioniert hätte. Maximal 5-7 Ameisen haben Futter in das Nest transportiert. Das Volk hat nie versucht das Korknest zu erweitern oder auszubrechen es wurden auch keine Grabungen im Sand vorgenommen. Das Volk hat zirka 80 Tiere.
Keines der Völker hat in der Gelmasse der Antquarien gegraben oder diese angenommen.
Es kann gern ein Moderator den Beitrag zu den Haltungsberichten verschieben, momentan benötige ich aber ein paar Tipps für die Umsiedelung deshalb habe ich den Beitrag hier erstellt.