Bitte um Bestimmung [Dolichoderus quadripunctatus]

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
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Igl96
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#1 Bitte um Bestimmung [Dolichoderus quadripunctatus]

Beitrag von Igl96 » 27. April 2013, 18:41

Hallo Forum!


Wenn man Bienenkästen säubert und eine Ameisenkönigin findet...

Größe: 5 mm
Fundort; Fundzeit: Bayern, nahe Freising, in einer Siedlung; 16.30 Uhr
Wetter: Bewölkt, 13°C
Farbe: schwarz mit Ausnahme gelblicher Fühler und Beine, geringer Rotanteil am Thorax
Auffälligkeiten: flacher Körperbau, ruhiges Laufen, 4 gelbe Flecken an der Gaster

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Ist das Dolichoderus quadripunctatus?


Danke!


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#2 AW: Bitte um Bestimmung

Beitrag von CyprAnts » 27. April 2013, 18:47

Igl96 hat geschrieben:Ist das Dolichoderus quadripunctatus?


Ja, es handelt sich in der Tat um D. quadripunctatus.



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Boro
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#3 AW: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Boro » 27. April 2013, 20:06

Dem ist kaum was hinzuzufügen, außer, dass es sich um eine Gyne handelt!
Die Arbeiterin sieht so aus (hier als arboricole Art mit Holzspänen bedeckt):
http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/48750-13-exkursion-mit-der-kamera-s-dk-rnten.html (Bild 9)
Hier noch ein paar Bilder:
http://www.ameisenforum.de/beobachtungen-im-freiland/47132-dolichoderus-quadripunctatus-nectarivore-ern-hrung.html
L.G.Boro

P.S.: Nebenbei ein seltener Fund, die Gynen dieser Art sieht man selten, weil sie im Sommer abends schwärmen. Noch dazu haben sie sehr häufig polydome Nestanlagen, d. h., wenn man ein Nest durch Zufall findet, ist es keineswegs sicher, dass die Königin anwesend ist.



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#4 AW: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Igl96 » 28. April 2013, 00:42

Hallo Boro!

Das dachte ich mir fast^^
Habe es ja auch oben geschrieben.

Sie ist eigentlich 2 Monate zu früh und somit die erste für mich in diesem Jahr.

Totholz - wo sie sicher wäre - habe ich nicht wirklich in meiner Umgebung.
Ist es ein Problem sie im RG gründen zu lassen und sie danach wieder der Natur zu übergeben? Wenn sie eh so selten sind, wäre es doch schade, wenn sie einem Vogel o. Ä. zum Opfer fällt. Ich hoffe nicht, dass sie mir zum Opfer fällt und verendet...

Laut Ameisenwiki claustral und hier im Wissensteil semiclaustral mit Fragezeichen.
Soll ich ihr Honig anbieten oder Proteine, wenn Larven vorhanden sind?


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#5 AW: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Boro » 28. April 2013, 08:41

Könnte man sie auch im Bienenstock lassen? Man könnte sie an der unmittelbaren Fundstelle wieder auslassen! Die Art ist harmlos, fluchtbereit (bzw. innehaltend u. sich "tot" stellend) und in keiner Weise aggressiv. Sie ist absolut arboricol u. begibt sich nur im "Notfall" auf den Boden.
Man sieht zwar manchmal alate Gynen im Frühjahr, aber die dürften überwintern (siehe auch SEIFERT: 254), meiner Beobachtung nach ist die Schwärmzeit im Hochsommer, am Abend mit Einbruch der Dämmerung (übrigens ähnlich wie die ebenfalls strikt arboricole Camponotus truncatus!). Dass die Gyne bereits von einem Schwärmen 2013 stammt, ist höchst unwahrscheinlich.
Inwieweit schwärmende Gynen v. 2012 noch im selben Jahr Brut aufziehen od. mit Larven überwintern ist mir nicht bekannt. Da in unmittelbarer Nähe keine weiteres Nest vorhanden war, wird es sich um eine isolierte (begattete) Gyne handeln, die mögicherweise bereits Brut hatte.
Ob die Gründung in einem Rg klappt, ist fraglich. Es gibt im AF offenbar keinen Haltungsbericht. Von der Art ich relativ wenig bekannt, man betritt da viell. Neuland.
L.G.Boro



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#6 AW: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Igl96 » 28. April 2013, 14:27

Der Bienenkasten ist leer, aber nur bis kommende Woche.
Ich weiß auch nicht, ob ich sie von meinen Bienenstöcken mitgenommen habe oder bei mir im Garten erst hochgeklettert ist.
Sie hat vergangene Nacht noch keine Eier gelegt.
Soll ich sie auf einen Baum setzen? Sie braucht Totholz oder Hohlräume von Borken (?).


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#7 AW: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Boro » 29. April 2013, 08:08

Abgesehen davon, dass die Gyne viell. irgendwo schon Brut abgesetzt hatte u. damit jetzt ein zweites Mal gründen müsste, ist die Freilassung eine gute Möglichkeit. In Frage kommen ältere Bäume. Die Borke ist der (abgestorbene) äußere Bereich der Rinde v. Bäumen. Eine dicke, rissige Borke bilden z. B. Eichen od. Rotföhren aus, in denen es zahlreiche Hohlräume u. Schlupflöcher gibt. Auch ältere Holzkonstruktionen im Garten kommen in Frage.
L.G.Boro



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