Ich hätte da noch einige Einwände!
zum 1.:
Das Datenblatt sagt ca. 2,5 mcd @ 10 mA
peak forward current 150 mA @ 0,1 ms pulsewidth
ansonsten 25 mA ich denke da sind bis zu 40 mA drin bevor die LED ausgeht.
Nicht ganz: 1,3 -5 mcd @ 10 mA das kann von LED zu LED erheblich abweichen.
Das Datenblatt zeigt auch, dass die LED nur bei 20mA den gewünschten Peak der Lichtwellen bei 700nm hat. Wenn Du die LED ausserhalb der Spezifikationen betreibst, leidet nicht nur die Lebsdauer, sondern die Werte können ggf. drastisch abweichen! Für eine repoduzierbare Testreihe ist es eine ungeigente Vorgensweise, die LED ausserhalb der Spezifikationen zu betreiben!
Mal ganz abgesehen davon, das die LED sicherlich nur Minuten überleben würde, wenn Du sie mit der Doppelten Leistung betreibst als in der Spezifikation vorgesehen... Außerdem sollte die Leuchtkraft auch so, nicht ausreichen!
2.
Nach diesem Umrechner
http://www.lumenrechner.de/ zufolge sind 700mcd bei 1mm Abstand und 60 Grad Abstrahlwinkel soviel wie 562693 lux.
richtig ABER.... (Begründung folgt gleich)
selbst 10 mcd machen bei 2mm Abstand noch 2010 lux.
Generell halte ich es für fragwürdig lux als Maßstab zu wählen, weil diese Maßeinheit entfernungsabhängig ist!
Beispiel: Bei der LED L-934 HD von Kingbright kommen, rein rechnerisch, bereits in 1 cm also 10mm Abstand nichts mehr an, also
0 Lux! Ãœberleg Dir doch mal
5 mcd sind fünf tausendstel der Lichstärke EINER KERZE, das ist so gut wie
NIX!
Selbst bei der von mir vorgeschlagenen "LED Super-Bright Kingbright L-934SURC, Rot, 50 ° ,Gehäuseart 3 mm, 1000 mcd" kommen in 1 cm abstand ~8800lux, in 2 cm abstand ~ 2100lux, in 4 cm abstand nur noch ~550lux.... Man sieht also, selbst in einem so begrenzten Raum, wie der Nistkammer für Ameisen, treten so erhebliche unterschiede in der Lux-zahl auf, dass die vergleichbarkeit nicht gegeben ist.
Man müßte wohl eine Lösung finden die möglichst flächig eine homogene Lichtintensität aufweist.
Die
Lux-Zahl bezieht sich nur auf den Mittelpunkt des Lichtkegels, und die Lux-Zahl sinkt nach außen hin auch noch drastisch ab. (auch bei LED´s!)
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass 1cd also 1000mcd gerade mal so ausreichend sind, um bei Tageslicht im Nest alles gut erkennen zu können! (rote Folie vor dem Nest inbegriffen!) Man könnte doch einfach mit einem Variablen Vorwiderstand arbeiten und die 1000mcd einfach runterregeln, also der LED weniger mA gibt, um so die Lichtintensität variabel beeinflussen zu können.
Ich bin auch sehr an Sunminds LED Formicarium interessiert
Hier meine Anlage, die Glaskugel für meine Lasius flavius ist das Highlight und ein (noch unbewohntes) Vulkanformi... Das stelle ich aber ein andermal vor.
Wg. der Erwärmung, über dich ich mir bei einer so "dimensionierten" LED allerdings mangels eigener Erfahrung keine Vorstellung machen kann, würde ich Leuchtmittel nicht so dicht an der Nestscheibe befestigen; besonders nicht wenn es sich um Plexiglas handelt. Kann allerdings vielleicht auch gewünscht sein? (Für einen guten experimentellen Aufbau müsste man diesen Aspekt umso mehr beachten.)
Ich denke die Wärmeabstrahlung kann man bei LED´s, die innerhalb der Spezifikationen betrieben werden, vernachlässigen. Die LED setzt die Elektronen des Stroms so effizient in Licht um, dass nur ein verschwindend geringer Wärmeverlust auftritt. Ich vermute, dass sich das, mit normalen Mitteln, nicht mal im messbaren Bereich bewegt.
Wegen schmelzeldem Plexiglas muss man sich also keine Sorgen machen, außerdem dürfte die Platzierung der LED´s vor der Scheibe sehr unpraktikabel sein.
Ich habe bei mir die LED´s in die Nestwände schräg eingelassen, was sehr gut funktioniert.
Wenn du/ihr Lust habt würde ich mich (und bestimmt auch weitere Leser) über Links zum LED-Selbstbau freuen, vielleicht auch über eine konkrete Anleitung und Bilder der praktischen Umsetzung; denn das erhöht die Wahrscheinlichkeit ungemein dass sich damit mehr Leute beschäftigen können und wollen.
Einfach einmal bei Youtube eingeben, da gibts haufenweise tolle Tutorials sogar auf Deutsch.
So nun mein Vorschlag wie man die Versuche durchführen kann und die Reproduzierbarkeit gewährleist. Dazu ist, meiner Meinung nach, folgender weg am Sinnvollsten:
Den Ansatz
Es könnte so aussehen: Ein Gipsnest, unterteilt in mehrere gleich große Kammern, von denen jede separat mit einem anderen LED-Spektrum belichtet wird - wenn ansonsten gleiche Bedingungen im Nest herrschen, sollten die Ameisen das Licht auswählen das sie am wenigsten sehen können.
kann man als gegeben nehmen und dann wählt man die verschiedene LED´s mit jeweils 1000mcd bzw. 1cd Lichtstärke, die alle ein leicht veränderten Peak der Lichtwellenlänge im roten Bereich aufweisen.
Die LED´s müssen innerhalb der spezifikation Betrieben werden und die gleiche Leistungsaufnahme aufweisen. Standart ist eig. 20mA. Die LED´s werden in einzelnen Stromkreisen (Also KEINE Reihenschaltung) mit einem variablen Widerstand und einer Vorrichtung zum Messen des aktuellen Wiederstandwerts (Spannungslos) und einer weiteren zum Messen des aktuellen Verbrauchs bzw. Leistungsaufnahme der LED einbaut. In jeden Stromkreis muss ein ein Schalter eingebaut werden, damit man den aktuell eingestellten Wiederstandswert des variablen Widerstands spannungslos Messen kann und man ggf. das Nest auch mal Dunkel machen kann...
Die Messvorrichtung ist später dann sehr wichtig, um die spätere Reproduzierbarkkeit zu gewährleisten. Denn mit diesen Kenngrößen, also dem Widerstandswert und der Leistungsaufnahme der LED, kann man das Experiment unter Verwendung der gleichen Bauteile, beliebig Reproduzieren und z.B. auf die verschiedenen Ameisengattungen/-arten adaptieren.
Auch muss auf die Spannungsquelle geachtet werden: Batterien scheiden von vorneherein aus. Es muss also ein gleichgerichtetes bzw. stabilisiertes Netzteil und/oder ein LED-Vorschaltmodul genutzt werden. Auch hier wieder wegen der Reproduzierbarkeit. Ich würde sagen, ein Netzteil das 12V DC(Gleichspannung) ausspuckt, reicht aus und ist nicht teuer.
Die Kosten dürften alles in Allem <20 Euronen liegen. Die LED´s z.B. liegen im Cent-bereich.
Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen und verfolge das Thema mit großem Interesse.