481. Tag. 31.10.2011Ich bin mit dem Berichten etwas aus dem Tritt gekommen. Jedenfalls befindet sich die Kolonie in einem guten Zustand und wurde gestern im
Hauskeller für die Winterruhe untergebracht.
Entwicklung im Ãœberblick Gyne: 1
Eier: keine
Larven: keine
Puppen: keine
Arbeiterinnen: ca. 150-180
Wie bei Arten der
Gattung Formica üblich, überwintert die Kolonie ohne jegliche
Brut, weswegen die "Brutperiode" (auch) dieses Jahr schon Ende August bis Anfang September abgeschlossen war. Ab dieser Zeit gab es also weder
Brut noch -nachschub.
Wegen diesen Eigenheiten kann man relativ leicht die Entwicklung abschätzen: In ihrer ersten vollen Saison hat sich die
Arbeiterinnenzahl verachtzehnfacht. Wenn man also davon ausgeht, dass die Koloniestärke exponentiell wächst, dann ist die Kolonie in einem Jahr ca. 2250-3240 Arbeiterinnen stark.
Na ja, das ist wohl ziemlich unwahrscheinlich. Nach Seifert sind
Formica fusca Kolonien in der Natur nur 300-2000 Arbeiterinnen stark.
Feng Shui ausgerichtetDas Porenbeton-Nest ist jetzt schon 3 Monate bewohnt und die Sechsbeiner haben sich entsprechend eingerichtet:
Ungefähr die Hälfte des Nestes ist im Prinzip ungenutzt (rote Fläche) und größtenteils mit Sand und kleinem Kies aufgefüllt, den Ameisen aber trotzdem frei zugänglich. Eine Müllkammer konnte ich bis jetzt nicht identifizieren.
Bewässert wird momentan ausschließlich die Kammer 2 (blauer Kreis), welche übrigens auch die
Königin-Kammer ist. Diese verlässt die
Königin im Prinzip nur bei Neststörungen. Interessant ist auch, dass diese Kammer ziemlich gründlich vom eingeschütteten Sand bereinigt wurde und ich erst vor kurzem hier im Forum gelesen habe, dass Ameisen insbesondere Nestwärts feste Untergründe bevorzugen.
Jetzt zur nahenden
Winterruhe, war ein großer Teil der Ameisen in der Kammer 2 versammelt.
Winterruhe im KellerSchon letztes Jahr hatte ich mich entschieden, die verschiedenen Winter-Optionen auszuprobieren oder zu mindest im Auge zu behalten. Diesen Winter sollen die Kolonien von mir und meinem Bruder im Hauskeller überdauern. Die Vorteile vom Keller als Überwinterungsort: nur gering schwankende niedrige Temperaturen über 0°C und wenig Störungen, da man im Winter nicht oft in den Keller muss. So vermeidet man wohl das gefährliche (?) Kondenzwasser und grobe Wetter (Sturm, Schnee, Regen).
Am meisten Sorgen macht mir die Feuchtigkeit des Nestbereiches, die Gefahr des Austrocknens ist auf jedenfall da.
In den beiden Styropor-Boxen sind meine
Lasius niger Kolonie und die meines Bruders untergebracht. Die Boxen sind eigentlich primär gegen eventuelle Zugluft (--> Austrocknen).
Bei der
Formica fusca Kolonie hat das externe Porenbeton-Nest (unter dem roten Tuch befindlich) nun seinen Trumpf gespielt. Ja, solange man Reagenzglas-Nester hat, mag das umsetzen in eine Mini-Arena bei der Einwinterung nicht problematisch sein, aber ich wüsste nicht wie ich das mit einem internen Nest bewerkstelligen sollte.
Und ja,
Blasenfolie ist eines meiner wichtigeren Hilfsmittel!
Ansonsten... wünsche ich alle Kolonien (und ihren Haltern) eine wohl-überdauerte
Winterruhe, bedanke mich für das Interesse und
hier ist Feedback erwünscht.
... aber das hängt natürlich von der Art ab.