Baubericht: Porenbeton-Farm

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Fruchttiger
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#1 Baubericht: Porenbeton-Farm

Beitrag von Fruchttiger » 23. Juni 2013, 23:36

In diesem Baubericht möchte ich hauptsächlich diese Nestart und deren Vorteile vorstellen. Der Innovationsgrad ist sicherlich nicht allzu hoch, aber die verschiedenen Porenbeton-Nester, die ich bis jetzt (zusammen mit meinem Bruder) gebaut habe, haben mir doch schon einiges gelehrt.



Beschreibung

Steckbrief:

  • Lage: liegend
  • Anschluss: extern
  • Größe: 40x25x5 cm
  • Art: Porenbeton (= Ytong)
  • Substrat (Füllung): Sand
  • Bewässerung: von unten
Bild
Bild 1: fertiges Nest mit aufgesetzter Scheibe, Sandfüllung und mit Gips versiegelten Löchern und Ritzen

[align=left]Bild

Bild 2: fertiges Nest von der Unterseite mit Bohrlöchern zur zwei Aussparungen für zwei Wasserbehältnisse und den Zapfen, die das Wasser aufsaugen (Kapillareffekt) und in das Substrat leiten

Es handelt sich also um ein relativ großes Nest für Kolonien mit 500-1000 :as: je nach Art. Prinzipiell spricht aber nichts gegen ein kleineres Nest für 100-200 :as:. Die Bewässerung erfolgt über Wassertanks (etwa eine flache Plastikschale), die unter dem Stein liegen. Durch die zapfenartigen "Nasen" wird das Wasser in den Tanks vom Porenbetonstein aufgenommen und das Substrat erhält je nach Füllung der Wassertanks eine entsprechende Feuchte. Der Schlauchverbinder zum Anschluss an die Arena ist mit Gips in den Porenbeton eingegossen und die Plexiglasabdeckung mit fünf Schrauben fixiert. Die Ameisensicherheit wird über die Gipsversiegelung am Übergang Porenbeton-Plexiglas und an den Löchern gewährleistet.



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Design[size=84]

Bild
Bild 3: schematische Darstellung eines Nestquerschnitts

Bewässerung
Vor allem die Bewässerungstechnik ist meiner Meinung nach außerordentlich praktisch. Es kann nicht zu viel bewässert werden, denn der Porenbetonstein nimmt von unten nur eine gewisse Menge an Wasser aus den Tanks auf. Gleichzeitig läuft die Bewässerung sehr kontrolliert ab: Das Wasser wird langsam und stetig über einen kleinen Zapfen aufgenommen und verteilt sich im Porenbetonstein und Substrat. Es gibt also bei dieser Art der Bewässerung ziemlich sicher keine Überschwemmungen innerhalb des Nestes und eine etwaige Urlaubsvertretung könnte problemlos das Nest befeuchten.

Farmcharakter
Für das Ameisenwohl gibt es ein freigestaltbares Nest. Wahrscheinlich werden sie sich hauptsächlich im feuchteren Nestteil aufhalten (auf Höhe der Zapfen, die das Wasser befördern), aber abhängig vom Substrat können sie recht frei bauen.
Allerdings handelt es sich um ein liegendes Nest und das Risiko des Einstürzens der Kammern und Gänge ist geringer. Zumal der äußere Porenbeton dem Nestinneren zusätzliche Festigkeit verleiht.



Material & Werkzeuge

Material
[/SIZE]

  • Porenbetonstein (ca. 60x30x5 cm)
  • Plexiglas (ca. 40x25x0,4 cm)
  • Schlauchverbindung
  • Gips & Wasser
  • Schrauben, Unterlegscheiben und dazugehörige Muttern
  • Plastikschalen (z.B. von gekürzten Eisschachtel)
  • Füllung, Substrat (Sand)
Werkzeuge

  • missbrauchtes Hobeleisen zur Porenbetonbearbeitung
  • Bohrmaschine (Forstneraufsatz für Sackbohrung)
  • Staubsauger
  • Spritze zum Gipsspritzen
  • Fuchsschwanz (Säge) zum Zuschneiden des Porenbetons
  • Ratsche zum festziehen der Schrauben




Bau

[size=84]Schritt 1:
Vorzeichnungen mit Bleistift sind hilfreich. Welche Ausmaße hat das Nest? Wie groß soll die Plexiglasscheibe sein? Wo kommt der Eingang hin? Wo sind die Bohrungen? Wie sehen die Aussparungen aus? Wo sind die Zapfen?

[/SIZE][size=84]Schritt 2:
Nun wird der Porenbeton und die Plexiglasscheibe auf die gewünschte Länge bzw. Breite zugeschnitten. Das kann man auch oft im Baumarkt schon machen lassen. Plexiglas per Hand zu schneiden ist jeden Falls etwas hakelig. Den Porenbeton kann man aber gut mit einem Fuchsschwanz zurechtschneiden.

Schritt 3:
[/SIZE]
[size=84]Die Bearbeitung des Porenbetons ist an sich nicht schwierig, aber teilweise aufwändig und nervig. Da Dremel für flächige Bearbeitung von Porenbeton nicht so gut taugen, habe ich ein Hobeleisen missbraucht. Wenn man möglichst mit einem flachen Winkel ansetzt und vorsichtig arbeitet, ist man recht sicher und effektiv.
Es empfiehlt sich mit dem Nestinneren zu beginnen und danach die Unterseite zu bearbeiten, weil man sonst über einem großen Hohlraum werkelt und die Gefahr besteht, dass der Porenbeton entzweit. Generell sollte der Stein während der Bearbeitung weich bzw. nachgiebig liegen z.B. auf einem Tuch.

Schritt 4:
Nun fehlen noch die Bohrungen für die Anbringung der Plexiglasscheibe. Je nach Schraubendicke sollte ein etwas dickerer Holzbohrer seinen Dienst tun. Von unten sollten nun je Loch eine Sackbohrung gemacht werden, damit die Schrauben unten im Porenbeton verschwinden. Wer flachköpfige Schrauben hat kann eventuell darauf verzichten.
Die Plexiglasscheibe benötigt ebenfalls entsprechende Bohrlöcher.

Schritt 5:
Nachdem der Stein gut von Staub und Porenbetonstückchen befreit wurde, kann die Schlauchverbindung als Nesteingang mit Gips eingegossen werden. Der dafür verwendete Gips sollte nicht zu dick angerührt werden, damit man ihn mit einer Spritze gut verteilen kann. Außerdem befeuchtet man die Kontaktstellen zwischen Porenbeton und Gips vorher, damit der Gips nicht zu schnell härtet.
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Bild
Bild 4: mit Gips eingegossene Schlauchverbindung im fertigen Nest

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Bild 5: fast fertiges Nest

[size=84]Schritt 6:
Nun kann die Plexiglasscheibe auf das Nest geschraubt werden. Die Schrauben können schon recht fest angezogen werden, aber nach ganz fest kommt ja bekanntlich ganz ab.

Schritt 7:
Im vorletzten Schritt werden die
[/SIZE]Spalten und Löcher mit Gips zugeschmiert, damit die Sechsbeiner nicht auf die Idee kommen auszuziehen. Ich habe dazu die Schrauben noch einmal abgesenkt und zwischen Porenbeton und Plexiglas auf Höhe der Schrauben Gips hineingespritzt. Danach wird die Schrauben durch den Gips gedrückt und das Bohrloch ist (hoffenlich) sicher.

Bild
Bild 6: Gipsversiegelung eines Bohrlochs

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Bild 7: Gipsversiegelung der Ritzen zwischen Plexiglas und Porenbeton

Schritt 8:
Endlich kann das Nest mit Sand oder einem anderen Substrat durch den Nesteingang befüllt werden. Eventuell kann man das auch vor Schritt 6 erledigen.

Praxis
(... wird später ergänzt)

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Dateianhänge
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... aber das hängt natürlich von der Art ab.

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