Frage zu einer Beobachtung

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Ureaplasma
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#9 AW: Frage zu einer Beobachtung

Beitrag von Ureaplasma » 3. Juli 2013, 17:11

Was meinst Du Boro: eine Farbvariante von F. sanguinea oder eine Gyne von F. rufibarbis?
Dateianhänge
IMG_7177[1].jpg
IMG_7176[1].jpg



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Boro
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#10 AW: Frage zu einer Beobachtung

Beitrag von Boro » 3. Juli 2013, 20:06

Das ist F. sanguinea. http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/raptiformica-beobachten-und-erkennen-fotobericht-t32180.html
Es ist scheinbar noch niemandem aufgefallen, aber Raptiformica kann man (abgesehen v. der Morphologie, Nestanlage etc.) leicht am Verhalten erkennen: Die Drohgebärden v. Formica s. str. kennt jeder (Gaster nach vorne richten, Gift abspritzen, geöffnete Mandibeln), diese sind Raptiformica fremd; sie greift einfach ungestüm mit geöffneten Mandibeln an, versucht zu beißen u. in die Wunde das Gift abzuspritzen (wie z. B. F. rufibarbis).
L.G.Boro
Ăśbrigens: Heute habe ich die erste alate Gyne v. Raptiformica gefunden!



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Ureaplasma
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#11 AW: Frage zu einer Beobachtung

Beitrag von Ureaplasma » 4. Juli 2013, 10:38

Am verlässlichsten halte ich immer noch die Morphologie, und im Fall von F. sanguinea, die Morphologie des Clypeus. Die Nestlage von F. sanguinea ist sehr variabel. Du kannst in dem von mir geposteten Bild 2 eventuell eine F. cf. cunicularia erkennen (links, mitte). In dem selben Habitat, wo ich diese F. sanguinea fand, leben auch F. cunicularia, F. rufibarbis und F. pratensis.
FĂĽr mich immer noch interessant ist die Versklavung anderer Serviformica Arten, neben der davĂĽr typischen F. fusca.
GrĂĽsse,
Ureaplasma



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Boro
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#12 AW: Frage zu einer Beobachtung

Beitrag von Boro » 4. Juli 2013, 12:32

Ja genau, das wird eine F. cunicularia sein! Die sozialparasitische Gründung ist sehr interessant. Hier gibts auch regionale Unterschiede: Bei unzähligen Nestern v. F. sanguinea habe ich bei uns bisher nur F. fusca gefunden, bei F. pratensis vorwiegend F. cunicularia. F. rufibarbis scheint (auch nach SEIFERT) am ehesten gegen Sozialparasiten resistent zu sein. Bei F. truncorum habe ich bis jetzt überhaupt nie Sklaven in den Nestern gesehen, welche Wirte sie zur Gründung bevorzugen, ist mir nicht bekannt.
Bei Polyergus gibt es bei uns alle Möglichkeiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten: F. fusca, F. cunicularia, F. rufibarbis und einmal F. fuscocinerea. Im Wiener Raum soll F. fusca selten als Wirt vorkommen. Im panonischen Bereich tritt F. rufibarbis (und F. clara?) in den Vordergrund u. in Zentralasien scheint F. clara als einzige auch in Mitteleuropa vorkommende Art als Wirt auf.
Die in Amerika vorkommenden Poyergusarten sollen sich lt. Literaturangaben auf jene Sklavenart als Brutlieferanten spezialisieren, bei denen ihre Königin einst das Nest gegr. hat.
L.G.Boro



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