Erschreckende Beobachtung [Formica cf. cunicularia, Lasius sp.] - Fotos

Fotos von einheimischen und europäischen Ameisenarten.
Dianiera
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#1 Erschreckende Beobachtung [Formica cf. cunicularia, Lasius sp.] - Fotos

Beitrag von Dianiera » 19. Juli 2013, 00:22

Hallo zusammen

Ich habe Heute, wie immer, meinen Rundgang mit meinem Hund, in der Sandkuhle, gemacht und da, zu meinem bedauern, beobachten müssen wie sehr viel Sklavenameisen an nen Haufen tote Gynen (20-30) zerten und die von einer Seite des Weges zur anderen zogen.
Die Bilder sind von Heute Vormittag etwa 11 Uhr und gegen 20-21 Uhr bin ich noch mal da lang gegangen und habe noch immer Arbeiter gesehen die tote Gynen mit sich zogen.
Da das mein Alltäglicher Ameisen-Beobachtungs-Weg ist weiß ich das auf der Rechten Seite des Weges mindestens 3 Nester der Sklavenhalter sind und auf der Linken unzählige Nester anderer Ameisen.

Ich stell mir nur die Frage wo die die nur her haben.

Ich beobachte die Ameisen da sehr genau und habe beobachten können (bei Lasius niger wo ich die toten Gynen auch zu ordnen würde) das seid etwa 3 Tagen die Königinnen und Könige von etwa 11 Uhr bis 19 Uhr am Nest Ausgang stehen und warten, aber nie los fliegen. (die ersten beiden tage saß ich sogar davor um das zu beobachten)
Von den Toten Gynen hatte nicht eine noch Flügel und in Umkreis von etwa 50 m habe ich auch keine weitere Gyne gesehen ausser halt genau auf diesen Weg der Ameisen.
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Boro
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#2 AW: Erschreckende Beobachtung

Beitrag von Boro » 19. Juli 2013, 08:38

Hallo Dianiera!
Bei den auf den Bildern sichtbaren aktiven Ameisen handelt es sich um Sklavenameisen (nicht um Sklavenhalter!), also sozusagen um die Opfer sozialparasitisch gründender Arten (z. B. Waldameisen). Man kann relativ sicher sein, dass es sich um Formica (Serviformica) cunicularia handelt. Die toten Gynen kann man so nicht bestimmen, da müsste man wenigstens gute Makroaufnahmen haben. So viele tote Gynen kann man schlecht erklären, da in der Natur immer Gynen nach dem Schwärmen von anderen Arten als Beute angesehen und eingetragen werden. Aber so viele u. flächendeckend?
Wenn man die Gynen (wenigstens die Gattung!) bestimmen könnte, käme viell. etwas Licht in die mysteriöse Geschichte......
L.G.Boro



Dianiera
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#3 AW: Erschreckende Beobachtung

Beitrag von Dianiera » 21. Juli 2013, 11:06

Heute wieder die Beobachtung gemacht das Tote Gynen an selber stelle rum getragen wurden. Ich habe etwa 35 Gyne gezählt aber waren bestimmt noch einige mehr.
Habe mir dann mal 7 geschnappt zum Bilder machen und werde sie ihnen gleich wieder hin bringen.
Wiedereinmal war keine Gyne mit Flügel dabei. Entweder schneiden sie ihnen die gleich ab oder das sind alles welche die sie freiwillig ab geschmissen habe aber ich habe auch Heute weit und breit da keine andere Lebende Gyne gesehen.
Dateianhänge
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Boro
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#4 AW: Erschreckende Beobachtung

Beitrag von Boro » 21. Juli 2013, 14:55

So viel scheint sicher zu sein: Formica cf. cunicularia transportieren tote Gynen einer anderen Art ab! Die Gynen kann man wegen der Schattenbildung auf den Fotos schwer erkennen, aber ich vermute, dass es sich um Lasius-Gynen handelt. Lasius niger z. B. hat derzeit Hauptschwärmzeit, da schwärmen oft einige hundert Tiere aus einem Nest. Warum diese dort aber massenhaft sterben, ist ein Rätsel. Nicht, dass die toten Gynen als Nahrung dienen, das ist normal, aber dass diese in einem gewissen Bereich massenhaft sterben ist sehr eigenartig. Gerade Lasius-Gynen gelten eher als widerstandsfähig.
Nach der Begattung brechen sich die Gynen die Flügel selbst ab. Die Jäger transportieren die Beute meist im Ganzen ab, erst im Nest werden die Opfer zerlegt. Man kann also davon ausgehen, dass die Gynen bereits begattet ihre Flügel abgebrochen haben.
Hat es viell. ein Gewitter gegeben, dass die Tiere massenhaft ertrunken sein könnten? Oder gibt es bei euch in der Nähe eine chem. Fabrik? Oder gar ein Atomkraftwerk? Ich will´s nicht hoffen.......
L.G.Boro



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#5 AW: Erschreckende Beobachtung

Beitrag von Gast » 21. Juli 2013, 16:31

[font=Times New Roman]So will ich mich auch mal in den hehren Kreis der Ratenden einreihen. Bei der Sauhitz (bayer.!) kann man ohnehin kaum was anderes tun. :mad:[/font]
[font=Times New Roman]Gerade vorhin, um 14:30, bei 32°C gemessen im Schatten an der Hauswand, sah ich bei uns im Garten (Reinheim, Südhessen) zufällig einen Schwarmflug von Lasius niger. [/font]
[font=Times New Roman]Der Start erfolgte explosionsartig aus einem Erdnest mit lockerem Grasbewuchs, in dem Moment ebenfalls im Schatten. Binnen weniger als einer Minute erhob sich ein Schwarm von bestimmt über 100 Gynen, wie Fliegen, die man am Kuhfladen aufscheucht. Wir haben seit mehreren Tagen nur Sonne, und auch für ein baldiges Gewitter gibt es keinerlei Anzeichen. Die Viecher haben jedenfalls weder Lehrbuch noch „Wissen“ gelesen.[/font]
[font=Times New Roman]Sonst kenne ich den Abflug als eher zögerliches Abfliegen, schön nach und nach, einzelner Gynen oder kleiner Gruppen.[/font]

[font=Times New Roman]Jetzt stelle ich mir vor, dass eine größere Zahl solcher Gynen nach der Begattung in der „Sandkuhle“ landet (Dünensand? Wenig bewachsen und jetzt sehr trocken-heiß?). Bei der wohl auch in MeVo heißen Wetterlage dürften die Gynen kaum rasch und tief genug in den Sand abtauchen können. Vielleicht kommen einzelne wieder heraus um es an anderer Stelle nochmals zu versuchen, und dann einfach erschöpft vertrocknen. Die Serviformica transportieren die Leichen ein wenig herum, lassen das unbrauchbar vertrocknete Zeug dann aber doch liegen, so dass es in kleinen Vertiefungen zusammengeweht wird.[/font]

[font=Times New Roman]Fantasie, aber was Besseres fällt mir nicht ein.[/font]


[font=Times New Roman]Achso: Eine Gyne, wohl aus "meinem" Schwarmflug, taumelte wenige Minuten später und etwa 8 m entfernt ins niedrig gemähte Gras, noch geflügelt, war aber so schnell darin abgetaucht, dass ich meiner Frau nicht mehr zeigen konnte, wie das Tier sich die Flügel abbricht. Ich hörte nur noch den leisen Stoßseufzer der Ameise: "Gerettet!" ;)[/font]

[font=Times New Roman]Gut schwitz![/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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#6 AW: Erschreckende Beobachtung

Beitrag von Dianiera » 21. Juli 2013, 17:33

Also mir ist nix bekannt hier was Chemie oder anderem Ähnlen würde. Atom haben wir gar nicht aber ne Biogasanlage :-) (Güstrow soll Weltweit die größte Biogasanlage haben und liegt 7km weit weg) die stehen vor jedem kack Dorf hier aber die sollten auch nix damit zu tun haben.
Ich würde da Merkur seiner Theorie zusprechen da seid etwa 2-3 Wochen hier regen fremd ist und der Sand, (feinster Kies) wie am Meer etwa 15-20 cm tief, locker ist bis man da an etwas feuchten Sand ran kommt oder da wo mal Fützen waren ist er hart wie Beton da der Sand sich da mit Lehm mischt.



Dianiera
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#7 AW: Erschreckende Beobachtung

Beitrag von Dianiera » 21. Juli 2013, 23:09

Ich habe Heute gegen 19 Uhr wieder nen schrecklichen Fund gemacht.
An einem vermutlich Lasius niger Nestausgang, das ich seid ner woche beobachte, war Heute wohl Schwarmflug, der(Nestausgang) ist genau gegenüber von meinen Schwiegereltern ihrem Haus was auch im gleichen Dorf Steht.
Da guckte ich Heute mal wieder rein, weil die ja seid Tagen auf Schwarmflug warten, und musste sehen das um das Nest herrum etwa 60-80 tote Gynen lagen.
Es gab keine Anzeichen eines Kampfes ausser die Angreifer haben nix mitgenommen weil nur die eigenen Ameisen aus dem Nest die toten Gynen wieder ins Nest schleppten.
Sind die jetzt alle verrückt geworden bei uns im Dorf?



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#8 AW: Erschreckende Beobachtung

Beitrag von Master001 » 21. Juli 2013, 23:59

Hallo,

ich konnte die Beobachtung machen das unsere Kolonien 2 mal Schwarmflug hatten! Vor ca. 7 Tagen schwärmten 2 von 4 bekannten Kolonien. Heute schwärmten nochmal alle 4 !
Wie kann das sein?
Beide Male fand ich begattete Jungköniginnen!



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