Ausbruchsstrategien Lasius niger

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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bAtZen
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#1 Ausbruchsstrategien Lasius niger

Beitrag von bAtZen » 25. Juli 2013, 17:45

Hallo liebe Forengemeinde,

ich habe die letzten Tage erstaunliche Beobachtungen bezüglich meiner Lasius niger gemacht.

Das Volk ist nun knappe 1,5 Jahre bei mir und hat sich indessen von einer Volksstärke von 10 Arbeiterinnen zu annähernd 1000 gewandelt.

Diese werden nun scheinbar von Woche zu Woche aktiver und versuchen sich einen Weg nach draußen zu bahnen. Ist schon erschreckend wenn das halbe Formicarium schwarz ist und alle Scheiben mit Ihnen belegt sind.

Nun zu meinen eigentlichen Beobachtungen.
1. Eines Nachts viel mir auf das die kleinen Gauner sich etwa mit 10 Ameisen versammelt hatten und immer Sturmangriffe auf die Parraffinölschicht liefen. Das heißt sie nahmen scheinbar von ganz unten "Anlauf" und versuchten so weit wie möglich voranzukommen. Danach liefen Sie leicht wackelig wieder runter (Paraffinöl an den Füßchen?), eine kleine Runde über den sandigen Bodengrund und starten einen neuen Versuch. Das haben sie solange gemacht bis die ersten darüber kamen.
Ich schätze es bleibt immer ein wenig an den Ameisen hängen, bis nicht mehr genug da ist um sie auszuhalten. Interessante und vor allem funktionierende Idee.

2. Sie versuchen sich einen Weg in den Boden zu graben und das immer an den Ecken. Da wird eine Art feiner Kies komplett weggetragen um die Formicarienecke freizulegen. Na ja, unten können sie ja nicht raus :), aber trotzdem interessant. Das Nest sollte Ihnen groß und feucht genug sein, dementsprechend glaube ich nicht das sie ein neues Nest graben wollen. Ergo Ausbruchsversuch?

Hat jemand eine Idee wir der Ausbruchsdrang gezügelt werden kann? Es macht z.Z. keinen Spaß den Deckel zu öffnen um Sie zu füttern, da immer 5-10 Ameisen am Deckel hängen ;(
Ich frag mich wie das enden soll wenn die Kolonie weiter so krass expandiert....

Greetz,

bAtZen



Phlong
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#2 AW: Ausbruchsstrategien Lasius niger

Beitrag von Phlong » 25. Juli 2013, 17:47

Sorry, dass ich dir nicht helfen kann, aber darf ich fragen, wie groß die Arena ist?
LG
-Phlong



bAtZen
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#3 AW: Ausbruchsstrategien Lasius niger

Beitrag von bAtZen » 25. Juli 2013, 17:56

Hi Phlong,
die Arena ist eine Arena der Größe m aus dem Antstore. Da wird sobald die diesjährige Winterruhe beginnt ein Anbau getätigt... Meinst der Platz ist zu gering? Der Gedanke ist mir auch schon gekommen, aber die 2 Monate müssen sich die Damen noch gedulden.
Ich kann nur hoffen das sich die anderen 3 Völker ein wenig zurückhalten, sonst muss ich mich platztechnisch bald von einem trennen um mehr Platz für die anderen zu haben.
Greetz



Phlong
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#4 AW: Ausbruchsstrategien Lasius niger

Beitrag von Phlong » 25. Juli 2013, 18:18

Hmm,
25*15 Fläche könnten für eine Kolonie, die fast 1000 Arbeiterinnen erreicht zu klein sein. Ein Bekannter von mir hält ca 500 bei 30x20 Fläche und er holt sich bald ein 60*30er Becken. Vielleicht kann man das ja besser beurteilen, wenn man sich die Arena sieht. Wie wärs mit einem Foto :)

LG
-Phlong



Gast
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#5 AW: Ausbruchsstrategien Lasius niger

Beitrag von Gast » 25. Juli 2013, 18:31

Hallo bAtZen,

Was Du beobachtest, ist absolut normal, bedingt durch die beengte Haltung der Ameisen. Im Freiland hat so ein Volk einen Auslauf, der ungefähr einer 4-Zimmer-Wohnung von 120 qm entspricht.
Manche Halter behelfen sich mit mehreren Becken und etliche Meter langen Schlauchsystemen. Nicht schön, aber wirksam.

"aber die 2 Monate müssen sich die Damen noch gedulden." - Dürfte Dir schwer fallen, das den Ameisen beizubringen! Die sagen "Nix versteh" und schinden sich ab um rauszukommen.

Warum wohl wird in allen "Wissen"-Sammlungen betont, dass man sich VOR Beginn der Ameisenhaltung darüber zu informieren hat, was einen erwartet?

Für Dich wohl zu spät, aber vielleicht hilft es Neulingen, sich besser vorzubereiten.

MfG,
Merkur



bAtZen
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#6 AW: Ausbruchsstrategien Lasius niger

Beitrag von bAtZen » 25. Juli 2013, 20:35

Ersteinmal danke für Antworten.
Ein Bild wird folgen (sobald ich eine neue Kamera habe, meine ging vor 3 Tagen verloren ;( ).
Ich war über die Entwicklung dieses Volkes ein wenig mehr als überrascht. Ich hätte evtl. mit maximal 500 Ameisen gerechnet, aber das es die doppelte Menge wird hätte ich nicht gedacht. Evtl. kümmere ich mich jetzt schon um weitere Anbaumöglichkeiten (meine Frau wird mich killen wollen).

Bei meinen anderen Völkern habe ich bedeutend größere Becken im Einsatz. Meine Messor minor hesperius haben ein 3 mal so großes Becken und sind erst zu zwölft. Ich würde sagen klassiche Fehlplanung.

Hat sonst jemand schon andere Erfahrungen mit Ausbruchsstrategien seiner kleinen Schützlinge gemacht? Den Sturmlauf auf das Paraffinöl fand ich schon erstaunlich.



Phlong
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#7 AW: Ausbruchsstrategien Lasius niger

Beitrag von Phlong » 25. Juli 2013, 20:54

@bAtZen
Auch wenn meine Lasius niger Kolonie ca. 100-130 Arbeiterinnen stark ist, haben sie es gewagt sich durch eine extrem dünne Schicht Silikon durchzubeißen. Die Acrylscheibe war mit Silikon am Nest angebracht und ich habe an einer Seite eine zu dünne Schicht aufgetragen. Das Leck ist zum Glück wieder geschlossen ^^

LG
-Phlong



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