Hallo,

wegen einem Ungewitter musste ich ein Apfelbaum fällen. Nachdem ich alle kleinen Äste abgesägt habe, blieb ein Stamm mit dickeren Ästen übrig. Das ganze liegt nun seit ein Paar Wochen in der Sonne und "trocknet".

Nun zu meinen Fragen:

Ist das Apfelbaumholz dazu geeignet um ein Holznest zu bauen?
Ich stelle mir das so vor, dass entlang von dem Stamm und den Ästen ich den Stamm "gerade" absäge so das ich die Gänge und Kammern mit Plexiglas zumachen kann. Das Ganze Nest kann dann in einer Zimmerecke an der Wand befestigt werden.

Muss das Holz völlig trocken sein?
Ausbruchgefahr, wenn das Nest in der Luft im Zimmer hängt?

Wegen Holz habe ich das gefunden:
http://www.kaminholz-wissen.de/hartholz-weichholz.php

Und das wichtigste,

ich bin ein Anfänger. Habe gerade mit Lasius niger angefangen.
Für das Holznest dachte ich an eine Camponotus Art. Am besten wo das Volk "klein" bleibt. Bei manchen Shops steht das manche Camponotus Arten keine Winterruhe zwingend notwendig ist - wie geht sowas? Welche dieser Art wäre für einen Anfänger wie mich, am besten geaignet?

Eine Arena würde an das Nest angeschlossen sein, wg. Wasser/Futter Aufnahme. Anschluss könnte in Form von einem Gang im Ast welches direkt in die Arena führt (welche auf einem Wandregal steht) realisiert werden.


Vielen Dank im Voraus für die Tipps und Anregungen.

Mfg.

vestigator hat geschrieben:Ist das Apfelbaumholz dazu geeignet um ein Holznest zu bauen?

Ja.

Ich stelle mir das so vor, dass entlang von dem Stamm und den Ästen ich den Stamm "gerade" absäge so das ich die Gänge und Kammern mit Plexiglas zumachen kann.

Einmal mittendurch oder was meinst du damit?

Das Ganze Nest kann dann in einer Zimmerecke an der Wand befestigt werden.

Sieht sicherlich gut aus, bei Arten die Holz bearbeiten wäre dann noch ein Glaskasten drumherum angebracht, denn Holzameisen finden sich ja auch gerne im Haus wieder...

Muss das Holz völlig trocken sein?

Für die Ameisen? Nein, lieber nicht; es reicht aber aus wenn du ab und zu bzw. nur stellenweise befeuchtest.

Ausbruchgefahr, wenn das Nest in der Luft im Zimmer hängt?

Das verstehe ich nicht.

Für das Holznest dachte ich an eine Camponotus Art. Am besten wo das Volk "klein" bleibt.

Naja, da ist die Auswahl dann schon nicht mehr so groß; Camponotus fallax, truncatus u. lateralis z. B. kämen in Frage; diese Arten sind aber nicht gerade für ihre Robustheit in der Haltung bekannt.

Bei manchen Shops steht das manche Camponotus Arten keine Winterruhe zwingend notwendig ist - wie geht sowas?

Das geht, indem die Art eine Winterruhe halten kann - da dies bei den allermeisten Arten aber nicht untersucht ist und viele Arten trotz dieser Angabe eine Winterruhe halten zähle ich diese Formulierung zu den verkaufsfördernden, die in Shops gerne mal anzutreffen sind.
Die meisten Camponotus-Arten sind jedenfalls für ein Holznest nicht geeignet - weil sie Erdbewohner sind.

Welche dieser Art wäre für einen Anfänger wie mich, am besten geaignet?

Das hängt ganz von dir ab! Was traust du dir zu, wofür hast du Platz?
Hier ein Beispiel für ein großes, gut besiedeltes Holznest nach vielen Jahren:
http://www.ameisenforum.de/einheimische-europ-ische-ameisen/44716-camponotus-ligniperdus-im-holznest.html
(Bilder sind unten zu sehen)

Eine Arena würde an das Nest angeschlossen sein, wg. Wasser/Futter Aufnahme. Anschluss könnte in Form von einem Gang im Ast welches direkt in die Arena führt (welche auf einem Wandregal steht) realisiert werden.

Könnte, klingt aber irgendwie "wackelig". Du kannst auch einen Schlauch oder eine Plexiglasröhre benutzen.

[font=Times New Roman]@ vestigator:[/font]

[font=Times New Roman]Es gilt mehrere Dinge zu berücksichtigen:[/font]
[font=Times New Roman]Frisches Holz schrumpft, reißt und verformt sich mit der Zeit, manchmal um mehrere Zentimeter. Apfelholz tut das, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.[/font]
[font=Times New Roman]Das dürfte eine freie Aufhängung im Zimmer riskant machen; die Ameisen hauen ab![/font]

[font=Times New Roman]Das von DmdM verlinkte Nest von TICC ist hier: [/font][font=Times New Roman]http://www.ameisenforum.de/346745-post16.html[/font]
[font=Times New Roman]Es war Kiefernholz, 5 Jahre nach dem Fällen [/font][font=Times New Roman]http://www.ameisenforum.de/248289-post4.html[/font]
[font=Times New Roman]Das Nest stand in einem 300 l – Aquarium….: [/font][font=Times New Roman]http://www.ameisenforum.de/300946-post3.html[/font]
[font=Times New Roman]TICC hat seine Camponotus ligniperdus-Kolonie im Kühlschrank überwintert (und dabei mehr als 8 Jahre gehalten!): [/font][font=Times New Roman]http://www.ameisenforum.de/300915-post1.html[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur [/font]

Danke für die hilfreichen Antworten.

Gerne; lass dir Zeit bei der Entscheidung und melde dich gerne wieder wenn du weitere Beschlüsse gefasst hast. Deutlich problemloser zu halten als die von mir o. g. Camponotus-Arten wäre z. B. Lasius brunneus, aber ob du die so halten wollen würdest musst du erst einmal selbst entscheiden.

Hallo,

ich habe für meine Camponotus ligniperdus Kolonie ein Holznest aus einem Stück Kirschbaum gebastelt, welches ich während der Saison in der Arena stehen habe, zum Überwintern kommt es ins Gemüsefach des Kühlschranks. Dieses Nest steht mit der Plexiglasscheibe direkt an der Frontscheibe, auf der habe ich die rote Folie befestigt und kann diese bei Bedarf hochklappen, wenn es mal ein genauerer Blick ins Nest sein muss.
Zu beachten ist, dass Plexiglas sich durch Feuchtigkeit verformen kann und somit können ganz plötzlich neue Eingänge entstehen, die dann u.U. von den Ameisen sogar noch erweitert werden oder die Ameisen finden den neuen Eingang besser als den vom Halter angelegten und bauen dann den alten zu....

Daher würde ich persönlich den Baumstamm nicht frei im Raum stehen lassen, denn Luftfeuchtigkeitsschwankungen lassen das Naturprodukt Holz immer etwas arbeiten.

Für die Zukunft liegt hier schon ein größerer Baumstumpf aus Buche bereit, der dann zur Verwendung kommen wird, allerdings ist das derzeitige Nest noch ausreichend.

Langsam sollte ich doch mal einen HB verfassen....