Hallo,

bei mir geht es nicht um Ameisen, aber das Problem scheint hier auch bekannt zu sein. In meinem Aquarium gefüllt mit Erde finden sich immer wieder Milben an die sich von Zeit zu Zeit explosionsartig vermehren. Durch die Scheibe lässt sich erkennen, dass sie sich vorallem in der oberen trockenen Erdschicht bewegen und sich dann an den Glaswänden auf und davon in unsere Wohnung machen.
Leider habe ich keine passende Kamera um ein Bild zu machen:
Aber im allgemeinen, wie geht ihr mit euren kleinen Tieren damit um? Bei großen Tieren wird ja mechanische Reinigung angeraten. Wenn möglich Erde wechseln oder abbacken (beides schon versucht). Doch Ameisen lassen sich in Kolonie doch bestimmt nicht einfach rausholen und dann wieder einsetzen ohne die Milbe mit zu schleppen?

Zur Zeit habe ich Vogelsand aufgeschüttet bis ich endlich eine Lösung gefunden haben - ohne das sie bis dahin meine Wohnung erobert haben :-)

Freue mich über jeden Erfahrungsbericht, Tipp oder Hilfestellung :-)

P.s.: Habe was von Raubmilben gelesen, aber ich bin mir nicht sicher ob diese sich dann nicht auch so explosionsartig vermehren oder auf Säugetiere übergehen?

Hallo poks, willkommen hier!
Der m. E. dauerhafteste und langfristig einfachste Weg ist, den Milben unpassende Bedingungen zu bieten: kein Futter herumliegen lassen und so wenig Feuchtigkeit wie möglich einsetzen. Um ein Entkommen der M. zu verhindern kannst du einen Paraffin- oder sonstigen Ölrand auf die Wand des Behälters auftragen; er muss dann recht breit sein (mehrere cm).
Wer sind denn die Hauptbewohner? Danach richten sich ja im Wesentlichen die möglichen "Therapie"maßnahmen.

poks hat geschrieben:Vogelsand

...kann Biozide enthalten; sollten in dem Becken Arthropoden wohnen rate ich zu einer Entfernung des V.

P.s.: Habe was von Raubmilben gelesen, aber ich bin mir nicht sicher ob diese sich dann nicht auch so explosionsartig vermehren

Ja, das tun sie, aber das ist auch erwünscht - und eben nur in Abhängigkeit von ihrer Nahrung (= Milben).

oder auf Säugetiere übergehen?

Nein, dazu sind sie genauso wenig fähig wie ein Marienkäfer sich nach Auffressen der Blattläuse dem lokalen Damwild zuwenden kann. Ich habe sie selbst mehrfach in Insektenzuchten und im Terrarium (Echsen) eingesetzt und konnte keinerlei negativen Effekt feststellen. In einer großen "Wühlkiste" mit Waldbodenklima waren sie sogar noch weit nach dem Einsatz in geringer Häufigkeit zu finden, so dass ich annehme dass sich dort ein gesundes Miteinander eingestellt hatte. So etwas zu simulieren wäre auch ein Lösungsansatz, also weitere Bewohner einführen die im Milben-Milieu konkurrieren (z. B. Asseln).

Erst einmal vielen Dank für die ausführliche nette Antwort!
Habe Mäuse die sich in Erde sehr wohl fühlen. Daher war eine vorübergehende Evakuierung auch recht unkompliziert...

Werde jetzt mal nach Raubmilben suchen... hättest du da für mich ne Empfehlung? Gibt da ja schon ne recht große Auswahl und ich kann meine Milbenart ja eher nicht bestimmen... :-( Und zur Behandlung werde ich wohl den Sand wieder etwas raus nehmen müssen? Bzw versuchen die Raubmilben dann auch in großer Zahl zu entkommen? (bzw das sollte ja egal sein, da sie in kürzester Zeit ohne Nahrung sterben) Irgendwie bringt mich diese Invasion komplett aus der Fassung ^^

Mit Asseln müsste ich mich nochmal genauer beschäftigen, aber weiß nicht ob mein Freund das zulassen würde :-D

poks hat geschrieben:Habe Mäuse die sich in Erde sehr wohl fühlen. Daher war eine vorübergehende Evakuierung auch recht unkompliziert...

Ist ja ein ganz anderes Kaliber als unsere hier.

hättest du da für mich ne Empfehlung?

Habe jeweils hier bestellt, deswegen aber auch keinen Vergleich. Die kleinste Packung war trotz Verteilung auf mehrere Kisten/Becken jeweils sehr ausreichend.

Und zur Behandlung werde ich wohl den Sand wieder etwas raus nehmen müssen?

So ist es. Zusätzlich gibt es sicherlich Nahrungsdepots der Mäuse (?), die solltest du auch ausräumen.

Bzw versuchen die Raubmilben dann auch in großer Zahl zu entkommen?

Nicht dass mir das aufgefallen wäre, ich habe nie eine Raubmilbe außerhalb der Becken gefunden; Gelegenheiten zum Ausbrechen gab es eigentlich genug (Scheibenschlitze, Lüftung, Deckel abnehmen). Ich vermute die sind einfach auf ihren Lebensbereich fixiert solange es dort genug zu futtern gibt - und wenn nicht mehr ist's zu spät.

Irgendwie bringt mich diese Invasion komplett aus der Fassung ^^

Kann ich nachvollziehen, hatte auch so einen Fall in einer Futtertierzucht, die Milben waren nur an den reichlich vorhandenen Futterflocken interessiert und ließen sich auch durch die Raubmilben nicht beeindrucken. Weil es wirklich heftig wurde habe ich umgestellt: Auch die Futtertiere müssen ihren Teller leer machen bevor es Nachschlag gibt und sofern möglich halte ich alle trocken, Wasser gibt es nur noch in Form von Feuchtfutter.

Mit Asseln müsste ich mich nochmal genauer beschäftigen, aber weiß nicht ob mein Freund das zulassen würde :-D

Asseln sind Resteverwerter und machen in der Natur ähnliche Dinge wie die vielen Milben in der Streuschicht eines Waldes, nur eben eine Stufe größer.
Meine Einschätzung wäre allerdings, dass dein Freund davon nicht viel mitbekommen wird, denn die Mäuse werden schneller sein.

[font=Calibri]Hallo [/font][size=84]poks[/SIZE]
[quote]
[size=100][size=100][font=Verdana][size=84]Irgendwie bringt mich diese Invasion komplett aus der Fassung [/SIZE]
[/font][/SIZE][/quote]
[/SIZE][font=Calibri]Wenn du wüstest mit wie vielen Kleinstlebewesen du und eigentlich auch jeder Mensch zusammen lebt.[/font]
[font=Calibri]http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2011/0405/003_schmutz.jsp[/font]
[font=Calibri]Ich denke da an Spinnen, Silberfischen, Staubläuse, und Staubmilben, Springschwänze wenn du Blumen hältst usw.[/font]
[font=Calibri]Also würde ich mir in deiner Stelle nicht so große Sorgen machen über ein paar entlaufene Milben.[/font]

[font=Calibri]LG Javis[/font]

[font=Times New Roman]@ poks:[/font]
[font=Times New Roman]Raubmilben werden ja eigentlich nur im Pflanzenschutz eingesetzt, gegen Spinnmilben und ein paar andere, die an Pflanzen saugen.[/font]
[font=Times New Roman]Da es in dem Aquarium mit Mäusen keine lebenden Pflanzen geben dürfte, kann man sehr im Zweifel sein, ob irgendeine der käuflichen Raubmilben-Arten sich überhaupt um die - unbestimmten - Milben kümmern wird.[/font]
[font=Times New Roman]Auch Mäuse und andere Säugetiere können von Milben befallen sein. Wie sicher ist es, dass die Milben wirklich "nur" von Futterresten etc. leben?[/font]

[font=Times New Roman]Nur als Tipp zur Suche nach Informationen: [/font]
[font=Times New Roman]http://de.wikipedia.org/wiki/Herbstgrasmilbe[/font]

[font=Times New Roman]Da es sich um Milben handelt, die nicht in einem Behälter mit Insekten leben, kann man wohl auch an eine chemische Kontrolle denken:[/font]
[font=Times New Roman]http://de.wikipedia.org/wiki/Fipronil[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]

Merkur hat geschrieben:Raubmilben werden ja eigentlich nur im Pflanzenschutz eingesetzt, gegen Spinnmilben und ein paar andere, die an Pflanzen saugen.

Unter anderem, aber es gibt noch weitaus mehr Möglichkeiten um Raubmilben einzusetzen. Kommt eben immer auf die genutzte Art an.
So werden Raubmilben auch für Geflügel-, Reptilien- oder andere Tierhaltung genutzt, bei welcher es schädliche/lästige Milben geben kann.


@ poks
Bei den chemischen Mitteln musst du vorher unbedingt mit einem Tierarzt(die wirksamen Mittel bekommst du nur dort) den Einsatz abklären, da nicht alle Tiere diese Mittel gut vertragen.
Dann müssen die Tiere oft ausquartiert werden, da so eine Behandlung des Beckens mehrere Wochen dauert, damit die Milben die noch aus Eiern schlüpfen mit erfasst werden.
Generell sollte aber eine Möglichkeit gefunden werden, einen Befall mit Milben möglichst zu unterbinden, ansonsten wird es immer wieder dazu kommen.

[font=Times New Roman]Wie sicher ist es, dass die Milben wirklich "nur" von Futterresten etc. leben?[/font]

Habe die Mäuse beobachtet, zwar reisen die Milben auf ihnen, aber es gibt keine gesundheitlichen Auffälligkeiten.

[font=Calibri]Wenn du wüstest mit wie vielen Kleinstlebewesen du und eigentlich auch jeder Mensch zusammen lebt.[/font]

Mit Tieren leben hab ich ja auch kein Problem. Aber wenn man sich sein Aquarium anschaut und das übersäht ist von Milliarden laufenden weißen Punkten ist dies für mich schon beunruhigend. Gerade wenn man sich sonst nicht damit konfrontiert sieht :-) Außerdem hat mein Freund so manche Allergien und daher hab ich die Auflage nicht zu einem verschlechternden Gesundheitszustand beizutragen ;-)

[font=Times New Roman]Da es in dem Aquarium mit Mäusen keine lebenden Pflanzen geben dürfte[/font]

Doch doch. Da ich die Futterkörner auf die Erde gebe keimt da das ein oder andere Korn sehr gern. Daher wird es auch das Problem mit den Milben geben... Und da die Mäuse in der Erde leben möchte ich auch auf Chemie verzichten.

Habe jetzt noch einige Recherchen angestellt und denk es sind Futtermilben. Helfen würden Getreideraubmilben die man aber nirgends käuflich erwerben kann (jedenfalls finde ich rein garnichts). Weiße Asseln und Springschwänze scheinen noch gute Alternativen zu sein. Der Sand hat diesmal gar keine Wirkung...

Vielen Dank für die vielen Beiträge :-)

Hier nochmal 2 Bilder (die leider auch nicht besser hin zu bekommen sind...)