User des Monats Oktober 2024   ---   Denis  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Richtig überwintern! (C. ligniperdus)

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
dyson
Einsteiger
Offline
Beiträge: 78
Registriert: 14. Juli 2013, 00:35
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#1 Richtig überwintern! (C. ligniperdus)

Beitrag von dyson » 24. August 2013, 02:26

Hallo,

ich möchte meine C. ligniperdus vorraussichtlich anfang November mit zwei Gynen und ca. 75 Arbeiterinnen in die Winterpause schicken.
Dazu werde ich das Farmbecken (40x30x20) in eine Styroporbox stellen und mit Kühlern oder gefrorenen Wasserflaschen...

...auf 5°C abkühlen?
...mit einem RG als Wassernapf damit sie nicht verdursten?
...sonstige Nahrung nehmen sie nicht zu sich?
...ich bemerke das sie schon bereit sind für die Pause, weil sie keine Außenaktivität zeigen und sich lediglich im Nest aufhalten?

Sehe ich das alles richtig? muss ich noch etwas beachten? habt ihr sonstige Tipps bzgl. der Winterpause?

Wohlmöglich könnte man durch Googlen alle Fragen irgendwie beantworten, aber wozu dann dieses Forum?

Danke und Lieben Gruß! Dyson:p


Die Dosis macht das Gift !

Benutzeravatar
fink2
Halter
Offline
Beiträge: 855
Registriert: 26. März 2013, 18:17
Hat sich bedankt: 382 Mal
Danksagung erhalten: 272 Mal
Kontaktdaten:

#2 AW: Richtig überwintern! (C. ligniperdus)

Beitrag von fink2 » 24. August 2013, 08:09

Hi dyson,
zu deiner Eigentlichen Frage können die wohl andere besser Beraten.

Aber ich habe eine Frage:
Du hast zwei Gynen von C. ligniperdus in einem Nest ?

L.G fink2



Benutzeravatar
ANTdré
Halter
Offline
Beiträge: 365
Registriert: 11. September 2007, 21:37
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#3 AW: Richtig überwintern! (C. ligniperdus)

Beitrag von ANTdré » 24. August 2013, 09:29

Hallo Dyson,

da muss ich fink2 recht geben! Zwei Königinnen bei Camponotus ligniperdus sind sehr komisch, da diese Art monogyn ist. Bist du dir da sicher oder ist es eine sehr große Majorarbeiterin?

Was die Winterruhe angeht bist du gedanklich schon sehr gut aufgestellt. Beachte nur das die Abkühlung schrittweise und nicht apprupt erfolgen sollte. Das bedeutet lasse das Volk sich erst gut 2-3 Wochen bei etwa 15°C auf die Diapause vorbereiten. Die Tiere müssen die Chance haben ihre Körpersäfte einzudicken, damit sich der Stoffwechsel auf die kühleren Temperaturen einstellen kann. Eine Überwinterungstemperatur zwischen 5-8°C ist optimal. Wenn die Tiere in einer Farm leben, solltest du eher die Farm weiter bewässern anstatt ein Reagenzglas anzubieten. Durch die Stoffwechselumstellung und die kalten Temperaturen würden sie das Reagenzglas wohl eher nicht benutzen um sich zu befeuchten. Mache dies lieber über die Farm. Gerne in gut 2 Wochen Abständen.

Ansonsten hast du dich schon sehr gut mit derThematik auseinander gesetzt und selbst recherchiert und nachgedacht. Das ist sehr löblich.

Gruß, André.



dyson
Einsteiger
Offline
Beiträge: 78
Registriert: 14. Juli 2013, 00:35
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#4 AW: Richtig überwintern! (C. ligniperdus)

Beitrag von dyson » 24. August 2013, 12:53

Ja, ich halte C. ligniperdus mit zwei Königinnen. Vlt sollte ich mal einen HB starten.
Stelle ich die Styroprbox einfach in die Küche oder in die Gartenlaube?


Die Dosis macht das Gift !

Benutzeravatar
nepos
Halter
Offline
Beiträge: 290
Registriert: 6. Juli 2009, 11:13
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#5 AW: Richtig überwintern! (C. ligniperdus)

Beitrag von nepos » 24. August 2013, 12:59



Abhängigkeit hat die Tendenz, innere Verbiegung des Willens zu bewirken, sie erzeugt die Neigung zur Anbequemung, zur Liebedienerei. – So entspringt die sittliche Aufgabe: die innere Widerstandskraft auszubilden, die dem Wahren und Rechten dient und treu bleibt, ob es Gunst und Neigung, oder Ungunst und Mißachtung bringt.-Friedrich Paulsen

Benutzeravatar
ANTdré
Halter
Offline
Beiträge: 365
Registriert: 11. September 2007, 21:37
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#6 AW: Richtig überwintern! (C. ligniperdus)

Beitrag von ANTdré » 24. August 2013, 14:15

Hallihallo nepos,

prinzipiell hast du Recht, aber auch wieder nicht!
Camponotus ligniperdus sind selten oligogyn aber trotzdem je Volk wieder monogyn!
Oligogyn (klick) bedeutet aber nicht das beide Königinnen zusammen ein Nest bewohnen, sondern eher in Zweignestern räumlich getrennt ein Volk groß ziehen! Ein direkter Kontakt würde nicht tolleriert werden und zu feindlichem Verhalten führen! Bei dyson scheint eine ungetrennte Haltung der Königinnen stattzufinden.

Ja dyson, Bilder und ein Thema würde mich auf jedenfall interessieren. Da dazu scheinbar noch nichts weiteres bekannt ist und die Art des Zusammenlebens deiner zwei Königinnen neu für mich wäre.
Also wenn es sich erwiesener Maßen um Camponotus ligniperdus handelt, bin ich sehr fasziniert von dem Grund, wie und warum dies so geschehen ist. Sind diese vom zeitlich gleichen Schwarmflug der selben Region und somit eventuell von dem selben Ursprungsvolk?

Wenn in der Gartenlaube erstmal Temperaturen von etwa 15°C herschen, kannst Du das Volk auch erstmal 2-3 Wochen ohne Styropor dort platzieren. Erst wenn die 5-8°C Diapausentemperatur errreicht werden können und somit Frost drohen würde ist das Styropor als Dämmaterial gegenüber Frost hilfreich. Hier ist eine Temperaturkontrolle notwendig damit In der Regel Durchnittstemperaturen von den genannten 5-8°C erreicht werden! Das Styropor dient wie gesagt primär dem Schutz vor Frosttemperaturen. Temporäre Frosttemperaturen schaden aber Deinem Volk auch nicht, da brauchts Du keine Angst haben. Nur dauerhafte Temperturen unter 0°C die direkt auf die Tiere wirken sind eher "kontraproduktiv"!

Ich hoffe das hilft Dir weiter!
Gruß, André.



Krabbeltierfan
Halter
Offline
Beiträge: 568
Registriert: 28. August 2009, 16:06
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 4 Mal

#7 AW: Richtig überwintern! (C. ligniperdus)

Beitrag von Krabbeltierfan » 24. August 2013, 14:40

Nur dauerhafte Temperturen unter 0°C die direkt auf die Tiere wirken sind eher "kontraproduktiv"!


Da habe ich aber andere Erfahrungen gemacht, zudem gibt es da auch gute Berichte zu. Sogar Bilder von Ameisen, welche in mitten von Eiskristallen leben. Gerade diese Art lebt in Totholz, sollte mit Minustemperaturen somit auch zurecht kommen können. -15°C haben meine Formica sanguinea ausgehalten. Ohne Verluste.

Das Styropor, oder welches Dämmmaterial auch immer, kann das Angleichen an die Außentemperatur auch nur um wenige Stunden verzögern. Wenn es im Winter -10°C sind, dann wird es nach wenigen Stunden auch die Ameisen erreichen. Lediglich eine Wärmequelle innerhalb der Isolierung könnte dies verhindern.

Wie sich die Oligogynie von C. ligniperdus im Einzelfall darstellt, kann wohl nur jemand mit guten Kenntnissen dieser Tiere sagen. Also jemand, der da auch viel in der Natur beobachtet hat. Schließlich gibt es oftmals Randbereiche, Tiere halten sich nicht immer an die festgeschriebenen Definitionen.
Außerdem wurde uns nicht gesagt, ob beide Königinnen auch Eier legen.

Grüße
Krabbel



Benutzeravatar
Octicto
Halter
Offline
Beiträge: 2022
Registriert: 9. Dezember 2010, 14:19
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 3 Mal

#8 AW: Richtig überwintern! (C. ligniperdus)

Beitrag von Octicto » 24. August 2013, 15:05

ANTdré hat geschrieben:Hallihallo nepos,

prinzipiell hast du Recht, aber auch wieder nicht!
Camponotus ligniperdus sind selten oligogyn aber trotzdem je Volk wieder monogyn!
Oligogyn (klick) bedeutet aber nicht das beide Königinnen zusammen ein Nest bewohnen, sondern eher in Zweignestern räumlich getrennt ein Volk groß ziehen! Ein direkter Kontakt würde nicht tolleriert werden und zu feindlichem Verhalten führen! Bei dyson scheint eine ungetrennte Haltung der Königinnen stattzufinden.


Du hast Recht, würden sich die beiden Königinnen begegnen (Unter der Vorraussetzung, dass beide tatsächlich begattet und somit funktionelle Königinnen in der Kolonie sind), dann würden sie sich bekriegen.
Oligogyn bedeutet aber sehr wohl, dass beide (bzw mehrere, die Zahl soll zwischen 2 und 5 Königinnen variieren können) Königinnen in ein und demselben Nest sitzen. Das Nest ist in diesen Fällen sehr großflächig, sodass die Königinnen durch die Größe des Nestes weit genug von einander getrennt sein können.
Es kann natürlich auch vorkommen, dass eine Art Zweignest angelegt wird, aber das ist nicht der Regelfall.

Du hast selbst eine Verlinkung zum Ameisenwiki gegeben, darin steht:
in unterschiedlichen Bereichen des ausgedehnten Nestes


Da ist nicht die Rede von Zweignestern, sondern von einem ausgedehnten Nest.
Das könnte man jetzt theoretisch als Zweignest ansehen, wenn beide Nestteile im Baumstamm durch einen einzigen 50cm langen Gang verbunden sind, muss man aber nicht. ;)



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Einsteigerfragen“